Nymphis Handzahm kriegen

  • Guten tag
    Ich habe ein Problem! Ich habe mir vor ca. 1 1/2 Jahren 2 Nymphensittiche angeschafft (damals 3 und 6 Monate alt). Sie kommen aus einer Zoohandlung da ich nach über 3 Monaten Suche leider keinen Züchter finden konnte und es im Tierheim auch keine gab. Am Anfang habe ich sie erst mal eine gute Woche in ruhe gelassen und dann habe ich langsam damit begonnen, mich mehr mit Ihnen beschäftigen. In dieser Zeit sind Sie auch 1 mal aus dem Käfig geflogen und ich musste sie (leider unter Zeitdruck) wieder in de Käfig zurück setzten. Nun zu meinem Problem: ich kriege Sie einfach nicht Handzahm! ich habe es schon mit Kolbenhirse, frischem Gemüse, Knabberstangen und vielem mehr versucht. Habt ihr vielleicht Tipps?
    Danke schon mal im Voraus!


    Liebe Grüsse Tarzan und Jane :nymphi:

  • Hallo, willkommen hier. Nymphensittiche handzahm zu bekommen erfordert viel Zeit, Geduld und Beschäftigung mit ihnen. Und natürlich etwas, womit man sie bestechen kann. Das ultimative Leckerli sollte dann nur von Hand angeboten werden. Bei uns sind das Sonnenblumenkerne, bei den meisten anderen Kolbenhirse. Aber wie zahm ein Vogel wirklich wird hängt auch sehr vom Charakter des Tieres ab. Ich habe eine ganze Rasselbande. Und alle sind unterschiedlich zahm. Wobei nur einer wirklich gerne und freiwillig auf die Hand kommt. Ein paar auf den Kopf oder die Schulter. Und wieder andere kommen ans Gitter in Höhe meines Kopfes und singen und pfeifen mit mir um die Wette. Und es sind auch ganz scheue dabei, die auch nach Jahren in meiner Obhut noch immer kein rechtes Vertrauen zu mir haben. Teilweise sicher durch schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit. Denn die meisten meiner Vögel sind Abgabetiere aus teilweise schlechter Haltung. Auch aus der Hand füttern lassen sich nicht alle. Trotz Leckerbissen.
    Um Dir Tipps geben zu können, was Du konkret noch machen kannst, wäre es gut, wenn Du ein bißchen mehr über Dich und Deine Vögel schreiben würdest. Unterbringung, Häufigkeit des Freiflugs, Spielmöglichkeiten usw. Ich habe gemerkt, dass es leichter ist, je mehr man sich in dem Raum aufhält, in dem auch die Nymphen sind. Seit ich ein Vogelzimmer habe und die Vögel nicht mehr im Wohnzimmer sind, ist mir aufgefallen, dass sie etwas zurückhaltender geworden sind. Aber mir ist ohnehin wichtiger, dass sie im Schwarm ihr natürliches Verhalten ausleben können und ich sie dabei beobachte. Das ist manchmal spannender als Fernsehen.

  • Vielen Dank für die Antwort erstmal.
    Also meine Beiden Nymphis wohnen in einer Voliere die in meinem Zimmer steht, da für ein Vogelzimmer leider der Platz fehlt. Daher spreche ich eigentlich jeden Tag mit ihnen. wenn ich an meine Schreibtisch sitze (neben der Voliere nahe beim Futternapf) und ich sie nicht anschaue und mich nicht zu ihnen Drehe fressen Sie ganz ruhig. Das Problem aber ist wenn ich ca. 1 Meter vor der Voliere stehe haben sie schon angst und fliegen direkt ins hinterste ende. Sie haben in der Mitte der Voliere eine große Spirale wo sie fast immer drauf sitzen. An guten Tagen kann ich an dieser Spirale vorbei nach hinten zum Wassernapf greifen ohne das sie wild flattern. An schlechten Tagen fliegen Sie schon weg wenn ich nur an die Voliere heran trete. Als ich Sie nach ein Paar Wochen das erste mal Frei fliegen lassen wollte, habe ich die Spiegel mit Tüchern abgedeckt und alle anderen Gefahren beseitigt. Als ich dann aber die Voliere geöffnet habe haben sie keine Anstalten gemacht heraus zu fliegen. Dann habe ich sie "herausgescheucht" aber als Sie dann auf der Voliere sassen haben sie nur verängstigt herum geschaut. Es war auch schwer sie (mithilfe einer Stange) wieder in die Voliere zurück zu setzen. Ich habe es ja wie gesagt mit Kolbenhirse versucht aber das Problem ist auch wenn ich sie am hintersten ende halte und meinen Arm weg strecke trauen sie sich nicht daran zu knabbern. Das Nymphensittiche handzahm bekommen viel Zeit und Geduld erfordert ist mir natürlich bewusst und ich habe mir die Anschaffung und lange überlegt und möchte es meinen 2 Nymphis so gut wie möglich haben!
    Ich hoffe das sind genug Informationen :)


    LG Tarzan und Jane.

  • ich denke auch, dass es das aller wichtigste ist, dass sich die Tiere wirklich wohl fühlen und das ist gleichzeitig auch die beste Voraussetzung dafür, ass sie zutraulich werden! Und dann gilt es trotzdem zu bedenken, dass Vögel eben keine Säugetiere sind und dementsprechend den Körperkontakt eher meiden!

  • Mir ist klar das Vögel keine Schmusetiere sind aber ihnen ab und zu mal ein Leckerli aus der Hand geben oder ihre Gesundheit checken finde ich nötig. Ich habe auch gelesen das vor allem die Weibchen Streicheleinheiten manchmal genießen.

  • Das mit den Leckerlis aus der Hand wird noch..........auf der Hand
    wollens meine Mädels aber auch nach einem Jahr nicht......
    Ich glaube, wer sich gerne kraulen lässt und wer nicht, ist nicht geschlechtsabhängig.


    Streicheln anderer Körperpartien als Kopf und Nacken sollte man auch bei entsprechend zutraulichen Tieren nicht machen, da das sexuell definierte Bereiche sind und man damit Brutigkeit fördert.
    (Was nicht heißt, dass man nicht mal das Brustbein abtasten kann, wenn der Vogel es zulässt, um den Ernährungszustand zu checken)

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
    __________________________


    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

  • Du solltest meiner Meinung nach damit beginnen, den Käfig immer offen zu haben, wenn Du anwesend bist. Vielleicht hast Du Platz für einen Vogelbaum oder die Möglichkeit an der Decke eine Schaukel zu befestigen. Da kann man dann auch Kolbenhirse befestigen. Und irgendwann wird dann die Neugier siegen. Der Ausgang aus der Voliere sollte auch so gestaltet sein, dass sie gut rausspazieren und wieder rein können. Aber Du solltest schon Zeit haben, zu warten, bis sie von selbst wieder hineingehen. Denn umsonst ist es nicht, dass empfohlen wird, für den ersten Freiflug viel Zeit einzuplanen. Z.B. Ein ganzes Wochenende. Deine Vögel waren ja noch ziemlich jung als Du sie bekommen hast. In der Zoohandlung haben sie erlebt, wie ihre Artgenossen und dann sie selbst eingefangen wurden. Danach hast Du sie eingefangen nach dem ersten Freiflug. Das sind alles prägende Erlebnisse. Und es kann dauern, bis sie das wieder vergessen. Aber es wird schon.

  • okay Danke für deine Tipps. Ich werde es mal versuchen. :)
    Ich musste Sie (Jane) auch in letzter Zeit ein Paar mal aus dem Käfig (einem kleinerem vom Tierarzt) nehmen da Sie Medikamente gebraucht hat. Vielleicht hat sie deshalb noch mehr angst.


    LG Tarzan und Jane

  • Weist du, es gibt einige Nymphies, die sind charakterlich einfach so gestrickt, dass sie ängstlich und nicht "zahm" werden.
    Ich habe so einen Kandidaten hier zu Hause sitzen und er traut mir nur so weit wie er spucken kann :angst:
    Aus der Hand nimmt er gerne Gurkenkerne und ein paar mal ist er aus Versehen auf mir gelandet aber ansonsten findet er den Menschen doof. Ich versuche es seit mehr als 6 Jahre,aber er bleibt stur :ka2:


    Ich schließe mich da den anderen an, einfach am Ball bleiben ist die beste Methode :richtig:
    Selbst kleine Erfolge sind schon toll :suess: