25-jähriger Nymphenhahn

Oh man.
Da wird mir vor Wut so übel.

Der arme kleine Kerl.

Alexandra , viele dieser armen Einzelhaltungsvögel wurden ja mit Spiegel gehalten.
Kannst Du versuchen , herauszufinden, ob das bei ihm auch so war?
In dem Fall könnte eine Vergesellschaftung (was nicht zwingend Verpaarung heißen muss) mit einem Vogel des gleichen Farbschlags möglich sein, weil er darauf über die ganze Zeit geprägt wurde.

Ich erinnere mich , dass loja s Bubi, (30 Jahre in Einzelhaltung), nur Interesse an wildfarbenen Hähnen und keinen andren Nymphen hatte und deshalb von Christy zu Loja übersiedelte
Bubi selber war wildfarben, und seine Fixierung auf wildfarbene Hähne ließe sich gut mit einer Prägung auf sein Spiegelbild erklären.
Er hat dann bei ihr zwar keinen festen Partner gefunden, aber sehr gute Kumpels ( Tiffy?).
Heißt, wenn man wüsste, ob es eine Prägung auf Spiegel gab, hätte man andere Möglichkeiten, nach einer Haltung mit entsprechenden Vögeln zu schauen und könnte ihm vielleicht so doch die Einzelhaltung ersparen,- vielleicht war der andre Hahn einfach die falsche Farbe (und selber nicht an Hähnen interessiert).
Mein Momo hatte so eine traumatisierende Haltung (Einzelhaltung in Minikäfig auf Boden) nur eine vergleichbar kurze Zeit und hat seitdem sogar mehr Probleme mit Menschen (bzw. deren angstmachenden Füßen, die er aus dieser Perspektive sehen musste und seitdem angreift).

Mir kullern die Tränen! Eigentlich bin ich voll mit meinen 6 Nymphies, doch wenn gar nichts geht, geht es vielleicht hier. Allerdings hätte er dann einen kleinen Schwarm und wäre die Nummer 7, denn eine 8 geht dann auf keinen Fall. Hatte ich schon mal gemacht und ging besser als gedacht. Leider ist der ältere Bube dann nach knapp 2 Jahren an einer Papillomatose mit ca. 26 Jahren trotz OP gestorben. Ich habe drei wildfarbige Hähne und drei Mädels unterschiedlichen Farbschlages im Alter zwischen 18 und 9 Jahren.

Über Transport müsste man allerdings reden. Komme aus dem Rhein-Main-Gebiet und mehr als 150 km kann ich mir nicht vorstellen. D.h. Übergabe irgendwo am Anfang der A4.

Doch was mache ich, wenn er nur Angst vor seinen Kumpels hat und sich gar nicht einleben kann?

Bin gerade hin- und hergerissen! Ich weiß ja, dass ich nicht alle retten kann....

Alexandra: Melde dich bitte, sobald du Näheres weißt und vielleicht können die Tierheimmitarbeiter auch am besten einschätzen, wie der alte Bube so "gestrickt" ist. Könnte er sich bei mir eingewöhnen und wäre glücklich mit Mensch und 6 weiteren Nymphen?

Wie leben sie hier: Ich habe eine reine Wohnungshaltung. D.h. im Wohn-Ess-Zimmer haben sie i.d.R. ganztägig Freiflug (alles ist vogelsicher, nur meine Wände nicht - die werden beknabbert, doch alle Kabel sind in Kabelkanälen usw.) Die Voliere ist eine Madeira Double, die um ein Erweiterungsset vergrößert wurde. Sie steht auf Küchenunterschränken und ist ca. 240 cm breit, 55 tief und 95 cm hoch. Sie ist komplett waagrecht verdrahtet, da ich einen von Anfang an behinderten Hahn im Alter von 15 Jahren habe. Also auch seniorengerecht. Er muss nur lernen, dass er abends in die Voliere geht. Es gibt hier welche, die mit Hand oder Stöckchen reingebracht werden können. Mein letzter älterer Zugang ist Eddie mit 18 Jahren. Er will weder noch, doch wenn alle anderen drin sind, sitzt er am Brettchen seitlich neben der Tür und die mache ich dann auf, er springt dagegen und ich mache Tür samt Eddie wieder zu. Man gönnt sich ja sonst nichts!

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Also, wenn es rund um Halle keinen geeigneten Platz gibt, würde ich ihn als letztes Mittel nehmen und er verbringt dann hier seinen Ruhestand. Das sollte dann die Notfalllösung sein. Wenn er woanders unterkommt, bin ich nicht böse. Hauptsache, er hat es in seinen letzten Lebensjahren gut!!!!

Nachtrag: Von mir nach Hof sind es leider auch 300 km!

Ich markiere hier mal noch annalisanne , sie ist zwar lang nicht mehr "hier" gewesen , aber vielleicht kann sie noch wertvolle Tips geben.
loja markiere ich auch demselben Grund auch noch mal.

Edit:

Zitat von Alexandra

Ob da auch ein Spiegel war, können sie nicht sicher sagen, aber da er ja auch vor dem Hahn links mit gleichem Farbschlag Angst hat ist es wohl eher nicht so, wie karine dachte. Schade, da hätte ich jetzt auch Hoffnung geschöpft.

Ja, das ist schade.
Aber nach dem, was ich bisslang von Vögeln aus so langer Einzelhaft mitbekommen habe, ist es wohl tatsächlicher einfacher, sie in einem überschaubarem harmonischen Schwarm mitlaufen zu lassen, als mit nur einem weiteren Vogel eine Vergesellschaftung zu versuchen.

Ach je, das arme Ding...

Wenn er Angst vor anderen Hähnen hat, ist das natürlich schwierig.

Ich kann ihn leider nicht unterbringen, ich habe zu wenig Platz und zu viele Hähne.

Tut mir echt leid....

Zitat von annalisanne

Wenn er Angst vor anderen Hähnen hat, ist das natürlich schwierig.

Das würde ich noch nicht in Stein meißeln - Ich glaube, die Konstellation mit genau einem anderen Hahn ist schwieriger als ein kleiner - und harmonischer! - Schwarm, wo er anders mitlaufen kann, wenn er selber nicht den Kontakt suchen kann . Und wo er durch Abschauen Sozialverhalten u.U. sogar nochmal etwas neu lernen kann.

Immerhin wird er aktuell sicher eine Art posttraumatische Belastungsstörung haben, er wird gerade sehr unsicher und damit auch angreifbar/vulnerabel sein. Zudem wird er wie viele Traumatisierte ( und ähnlich wie Menschen aus dem Autismus-Spektrum, das Empfinden und Verhalten hat große Schnittmengen mit dem Verhalten Traumatisierter) aktuell sehr schnell in die Reizüberflutung geraten und darauf zum Selbstschutz sich eher zurückziehen.

Man weiß ja auch nicht, wie der andre Hahn im Tierheim drauf ist, ob dominant oder gar mobbend. Meine fehlsozialisierten Kampfhähne jedenfalls würden sofort auf den Armen losgehen,

Aber das bei Sylvie könnte durchaus ein passendes Setting sein - evt. mit dem Angebot (zum selbst entscheiden, eine Art "safe space") eines eigenen sicheren Rückzugsraums wie ein Krankenkäfig für den Beginn der Eingewöhnung
Ich kenne wen, die sich um Amazonen (nicht unbedingt "pflegeleichter") aus teilweise ähnlich langen Einzelhaltungen kümmert,die allzu oft als nicht vergesellschaftbar galten (mest dann auch mit nur einem zweiten Vogel) und sie integrierten sich meist überraschend schnell in die Gruppe. Das Vertrauen zu den Artgenoss*innen war/ist oft schneller da als das zum Menschen.

Hallo Alexandra,

habe gerade mit dem Tierheim telefoniert und dir eine PN geschickt.

Für alle, die es auch interessiert: Sie lassen ihn nun auf der Homepage stellen, ob sich nicht in den nächsten 2 Monaten jemand rund um Halle für ihn findet. Dort muss es ja auch Halter mit Behinderten- oder Senioren-WGs geben und der Transport wäre dann auch kein Thema mehr.

Es ist auch unklar, ob er dauerhaft nicht fliegen kann oder ob es durch die nicht ausgeprägte Flugmuskulatur bedingt ist. In seinem Alter wird er sicher kein super Flieger mehr, könnte aber dadurch Abstürze bremsen. Das muss sich dann zeigen.

Das Tierheim hat nun auch meine Telnummer und jetzt warten wir mal ab.

PS: Ich verzweifle manchmal echt an meinen Artgenossen. Ist es nicht schlimm genug, dass Menschen sich die Köpfe gegenseitig einschlagen? Warum tut man das einem unschuldigen Tier an? Ich werde es nie verstehen.....