Wie trauern Nymphensittiche

  • Liebe Mitglieder, ich möchte gern in der Nymphensittichsiete einen Bericht erstellen, der beschreibt, wie Vögel um ihre Schwarmmitglieder und Partner trauern. Man liest ja viel auf Facebook und anderen Medien. Manche Vögel sitzen stundenlang bei dem verstorbenen Tier, andere ignorieren es. Wird ein Vogel dem Schwarm entnommen und weg gegeben oder auch beim Tierarzt euthanasiert, ist er ja einfach weg. Manche Menschen legen den vertorbenen Vogel dann noch mal in die Voliere. Wie war das bei Euren Vögeln? Habt ihr den verstorbenen Liebling noch drin gelassen? Was ist dann passiert? Bitte erzählt es hier und ich erstelle aus Euren Erlebnissen einen Text für die Seite. :danke:

  • Hier bei uns war es meist so, dass bei Partnerverlust tagelang verzweifelt gerufen wurde. Ein Witwer hat abwechseln geschrien und laut gebalzt, als wolle er seine geliebte Partnerin wieder mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln anlocken :( . Der Versuch, die tote Henne zum Abschied nehmen in der Voliere liegen zu lassen, ist hier gescheitert. Der Hahn hatte Angst vor dem toten Partnervogel, er fauchte und kletterte weg. Man hört da aber auch oft das Gegenteilige, ich habe es noch nicht erlebt, dass ein Nmphy neben dem verstorbenen Partnervogel getrauert hätte.


    Es kam auch schon vor, dass so gut wie keine Trauerreaktion erkennbar war, was aber sicherlich auch dadurch kommt, dass ein kleiner Schwarm vorhanden ist. Damit ist eine Ablenkung gegeben, die bei manchen Nymphen ganz gut zu funktionieren scheint. Ein Hahn hat noch am selben Tag die verpaarte Henne seines Kumpels angebalzt und das dann auch weiter vorangetrieben. Kommt wohl auch auf die Verpaarung selbst an, wie innig sie zwischen den Beiden war (oder eher eine Zwangsverpaarung).

  • Lieben Dank Christy.


    Wir haben Weihnachten 2019 unseren Cuckoo erlösen lassen müssen und da die Meisten Stimmen (Facebook und anderes Forum) sagten, man soll den toten Vogel wieder hin legen zum Trauern, haben wir Darleen den leblosen Cuckoo gezeigt.
    Ein riesen Fehler!
    Sie hat total geschockt und zutiefst verstört reagiert und rupft seitdem stärker als je zuvor. Ich bereue zutiefst, auf die Community gehört zu haben.


    Aber man erlebt offenbar auch oft das Gegenteil.Auf Facebook hat gerade jemand einige Bilder gepostet, wo der Vogel Abschied von seinem toten Kumpel nimmt. Das war letztlich der Grund, hier mal nach zu fragen.

  • Wir haben unsere herrlichen Tierchen jetzt erst seit 2 Jahren und glücklicherweise gibt es noch nichts zu berichten. Davor habe ich auch einen echten Horror, kenne das von den Wellis aus früheren Zeiten. Allerdings rechnet man da ja auch wesentlich früher damit, als bei Nymphies.


    Bei deren Lebenserwartung bleibt es mir vielleicht sogar erspart, Lars aber sicher nicht.


    Trotzdem ist das eine gute Idee.

    Viele Grüße vom Niederrhein
    Lars und Heinrich


    (Im Avatar sieht man Kiki, der Rest der Truppe ist Freddy, Gustav, Lenny und Pit)

  • Bist Du schon so alt?
    Nymphensittiche können in seltenen Einzelfällen auch mal 30 werden, aber eher normal ist wohl 15.


    Aber es ist unbeschreiblich schlimm, auch nur eines dieser wunderbaren Wesen zu verlieren. Sie alle sind für uns ein Kinder-Ersatz.
    Ich darf garnicht daran denken.

  • Hallo Miteinander,


    in den vergangenen Jahren habe ich leider schon viele meiner Schätze an Krankheiten und auch mal ganz überraschend verloren.


    Die Reaktionen der anderen war sehr unterschiedlich. Am Schlimmsten war es, als von meinem ersten Pärchen die Henne gestorben ist. Nico war dann alleine und völlig verzweifelt. Er fing innerhalb weniger Stunden an, sich selbst gegen seine Beine zu hacken und hörte erst auf, als ein "neues" Mädel zu ihm zog. An ein aktives Abschiednehmen von seiner toten Loulou kann ich mich ehrlicherweise nicht so erinnern. Danach war nie wieder einer alleine, da ich dann auf einen kleinen Minischwarm aufgestockt habe.


    Die Reaktionen gingen von Angst vor dem toten Freund (Nico bei späteren Freunden), Abschiednehmen durch Anstupsen und unbeholfenes Federn zuppeln (Oskar bei Jipsi und Filou) bis hin zu völliger Teilnahmslosigkeit (Lina bei Filou). Insbesondere bei letzterem war ich sehr überrascht. Filou ist für mich recht überraschend Ende Januar diesen Jahres gestorben und war fester Partner von Lina - mein einzig fest verpaartes Paar. Lina ist nicht mal hin geflogen und tat so, als ob überhaupt nichts passiert ist. Auch kein Abschied im Sinne von mal Hingehen zum toten Partner.
    Ich habe immer die toten Freunde nochmals für mind. 0,5 Stunden auf die Voliere oder aufs Brettchen gelegt, damit sie verstehen. Ich weiß nicht, was sie dachten und fühlten. Oskar war derjenige, der meistens nochmals hinging und anstubste.


    Als Oskars bester Freund Jipsi starb und ich ca. 10 Tage später mit einem anderen Vögelchen kam, hat Oskar sich furchtbar aufgeregt und ist extrem auf den Neuzugang los. Das hat wirklich ein paar Tage gedauert. Vielleicht auch eine Trauerreaktion, dass nicht sein geliebter Jips wieder kam.

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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    Loulou :engel: (01.01.2012) & Momo :engel: (15.12.2012) & Nele :engel: (26.04.2014) & Jipsi :engel: (03.12.2015) & Coco :engel: (02.04.2022) & Filou (30.01.2023)

  • Liebe Sylvie,
    vielen Dank für Deine Schilderung.


    Meine Spike hatte von Eddi zwar ein paar Stunden Abschied nehmen können. Aber da das Ableben über Nacht statt find und wir am nächsten Morgen (Wochenende oder Urlaub, das weiß ich nicht mehr) spät aufgestanden sind, weiß ich nichts über ihr Verhalten.


    Die Anderen waren erlöst worden und dann nicht mehr zu den Anderen zurück gekommen.


    Ob ein Abschied nehmen wichtig gewesen wäre, weiß ich leider nicht.

  • Abschied von Pauline


    erst hat Smokie allein Abschied genommen


    Danach Pebbles


    Pinu und Krümel


    Smokie hat sie immer wieder gekrault



    Fly blieb auf Abstand


    Aus dem Vierergespann ist ein Dreiergespann geworden


    fünf Tage später ist Mali eingezogen und 12 Tage später hat Smokie sie erobert

    Liebe Grüße
    Siggi mit den Luftpiraten

  • Meine Güte, ist das herzzerreißend. Haben wir glücklicherweise noch nicht gehabt und ist hoffentlich noch lange hin.


    Danke fürs zeigen.

    Viele Grüße vom Niederrhein
    Lars und Heinrich


    (Im Avatar sieht man Kiki, der Rest der Truppe ist Freddy, Gustav, Lenny und Pit)

  • Das ist so herzzerreißend und wunderschön zugleich.

  • Definitiv.
    Ich denke ganz oft an unsere ersten Beiden Eddi und Spike.
    Und den süßen Cuckoo, meinen Seelenvogel, habe ich auf dem Oberarm tätowieren lassen.

    Auch er ist all gegenwärtig.