Warum züchten?

Danke Horsti
Ist halt meine Meinung die sicher viele hier nicht vertreten.Müssen sich ja auch nicht.

dass hier irgendetwas verstanden worden ist obwohl Addi es wirklich anschaulichst erklärt hat. Wer züchten will, legt sich logischerweise entsprechend die Argumente zurecht um das weiter ohne Gewissensbisse tun zu können.

Horsti: Menschen auch, .......................und wie viele Kinder hast du so?
Logisch?

Einige hier im Forum haben Abgabenymphen genommen die sonst keinen Platz hätten, das ist wesentlich sinnvoller als immer wieder verantwortungslos (sorry, triffts aber genau!) nachzuzüchten!
Immer wieder gibt es , teils wochenlang, im Abgabeforum Nymphensittiche die auf ein gutes Zuhause warten und immer wieder kann man - wenn sich nichts tut- lesen "schieb" ... nur wo bleibt dann bitte die Konsequenz daraus?
Und einen Vogel eingesperrt zu halten ist mit Sicherheit nicht artgerecht, nur können eben die Nymphensittiche hier frei nicht überleben.

artgerecht gibt es für diese Tiere bei uns nicht und genau das ist das was wir den Vögeln angetan haben!

Und was ist mit den Nymphis aus dem Zooladen,die manchmal monate lang dort sitzten müssen.Haben die keine artgerechtere Haltung verdient.Sind sie den weniger werd als ein Abgabetier?

klar haben die auch ein schönes Leben verdient

Zitat

Original von dessi
Und was ist mit den Nymphis aus dem Zooladen,die manchmal monate lang dort sitzten müssen.Haben die keine artgerechtere Haltung verdient.Sind sie den weniger werd als ein Abgabetier?

Nein, die sind nicht weniger Wert als ein Abgabetier. Sie verdienen auch ein einigermaßen erträgliches Leben (was wir mit sehr großem Aufwand vielleicht gerade noch hinbekommen).
Und damit wären wir wieder bei den Züchtern - keine Züchter, keine Nymphies in Zooläden.

keine Züchter keine abgabevögel
wir drehen uns im kreis

Wenn keiner mehr Tiere im Zooladen oder beim Züchter kaufen würde, gäbe es keinen oder zumindest kaum mehr weiteren Nachwuchs zu einem leistbaren Preis, da Tiere, die dort einsitzen, nur Geld kosten und nichts einbringen. Die Tiere, die ohne Bedacht z.B. als Weichnachtsgeschenk oder als "ach Gottchen-sind-die-süß, sofort-haben-muss-Tierchen" ein neues Zuhause gefunden haben und wegen Nichtgefallen (oder besser noch "Nicht funtionieren") gleich wieder abgeschoben werden, hätten viel eher eine Chance auf ein besseres Zuhause, wenn es nicht ständig so viel Nachwuchs gäbe.

Was einige Leute hier leider bei ihren Argumenten "Pro Züchtung" vergessen: besonders Papageien leben halt nicht mal eben nur 1 Jahr, sondern 20-30 Jahre! Mal angenommen, irgendwer kauft sich nun einen einzelnen Hahn und hat den 3 Jahre, bis ihm letztlich die Ohren klingeln, da das Tier verzweifelt nach einem Artgenossen schreit, nur Dreck macht und nicht das erfüllt, was Mensch erwartet. Das Tier wird ungeduldig abgschoben und nicht wenige Nachfolgehalter scheitern daran, dem armen Geschöpf ein besseres Leben zu schenken. Er schreit weiter und wird also wie ein Wanderpokal durch halb Deutschland gekarrt, bis sich endlich ein verantwortungsbewusster Mensch entscheidet, ernsthaft helfen zu wollen. Genau so sieht man täglich zig Schicksale. Jedes Einzelne ist eines zu viel! Und das nur, weil die Menscheit sich Tiere zu Untertan gemacht hat und weil sie eben am längeren Hebel hockt.

Derzeit ist es leider Fakt, dass viel zu viele Tiere auf dem "Abgabe-Markt" zu haben sind, weil die erworbenen Tiere nicht das halten können, was man sich wohl zu Beginn davon versprochen hat. In solchen Zeiten weiter ohne große Bedenken Nachzuchten in die Welt zu schmeißen, hat für mich mit Tierliebe nichts mehr gemeinsam. Mag sein, dass es auch verantwortungsvolle und liebevolle Züchter (darunter verstehe ich solche, die hauptsächlich die natürlichen Merkmale weiter züchten und nicht auf Teufel komm raus irgendwelche Farbschläge, schreckliche Gefiedervariationen und ähnlich Grauenhaftes hervorbringen) geben mag, aber die mag ich in solchen Zeiten auch lieber nicht unterstützen.

Der Idealfall wäre nach meiner persönlichen Meinung: keiner kauft mehr in Zoohandlungen oder direkt beim Züchter und es werden erst mal die vorhandenen Tiere gut untergebracht. So wird es nur leider nie sein und kaum einer wird es sich antun, z.B. einen alten Vogel aus dem Tierheim zu holen, der erst mal mindestens das Doppelte des normalen Anschaffungspreises von einem Jungtier kostet, obwohl er vielleicht nur noch ein paar Wochen lebt. Das ist natürlich der Extremfall den ich gerade selbst erlebe, aber auch dieser wirklich liebenswerte Opi hat eine Chance verdient. ES IST EIN LEBEWESEN MIT EINER SEELE, VERDAMMT! Und ja ich schreie es laut hinaus, denn ich habe nicht das Gefühl, dass das auch jeder verinnerlicht hat, bevor er sich so ein Tier ins Haus geholt hat oder gar züchtet. Ich habe nun schon mehrfach Erfahrungen mit verhaltensgestörten Tieren machen müssen, die allesamt ein besseres Leben verdient hätten.

Schade ist auch, dass man diese Tiere für ein Appel und ein Ei einfach so kaufen kann. Wäre dem nicht so, gäbe es sicher auch nicht ganz so viel Elend, da sich so mancher gut überlegen würde, ob man das Geld nun über hat oder nicht. Zoohändler verdienen weniger an den Tieren als vielmehr am Zubehör. Da dieses in "artgerechter Form" aber sehr teuer ist und die wenigsten bereit sind, einen Tausender oder je nach Art auch sehr viel mehr auszugeben, verkaufen sie halt lieber billigen Mist, der jegliche Vernunft entbehrt. Der Markt ist so, weil der Kunde ihn genau so gestaltet!

Würde der Mensch im Allgemeinen vernünftiger mit der Haltung von Haustieren umgehen, gäbe es dieses Problem nicht. Die vielfach schlechte Haltung von Tieren ist leider ein Spiegel unserer Gesellschaft. In der einen Kultur besser, in anderen schlechter (bis erbärmlich). So lange es um unsere Gesellschaft so schlecht bestellt ist, wird sich daran leider nicht viel ändern, im Gegenteil. In Zeiten leerer Haushaltskassen werden es wohl immer mehr Abgabetiere werden anstatt weniger.

Die andere Sache, die ich durchaus nachvollziehen kann ist, dass wenn eine Henne so heftig brutig ist, dass weder Eier weg nehmen, noch Hormonbehandlungen oder eine Brut mit Kunsteiern noch helfen können. Dass es so etwas gibt, kann ich mir durchaus vorstellen und ich würde in so einem Fall vermutlich genau so handeln und versuchen, mir eine einmalige Zuchtgenehmigung zu beschaffen, um ein Leben zu retten. Aber solche Fälle sind sicher die Ausnahme und ich hoffe, dass es mich nie treffen wird, da ich mich eigentlich gar nicht dazu in der Lage fühle.

Nach Vorschau @ Nemo:
genau so ist es
Du mit Würze in der Kürze und ich in Romanlänge
Solche und ähnliche Diskussionen führen aus meiner Erfahrung heraus leider selten zu einem Ergebnis, welches für alle Beteiligten auf irgend eine Art befriedigend ausfallen kann. Es wird leider immer Menschen geben, die für alles in diese Richtung eine Rechtfertigung parat haben und auf der anderen Seite wird es hoffentlich immer Menschen geben, die für jedes einzelne Schicksal eines geplagten Tieres ein Herz haben. Das letztere ist MEINE Hoffnung, weshalb ich nicht aufgebe.

Ich frage mich allen Ernstes, ob ich diesen Beitrag überhaupt abschicken sollte, da eigentlich alles schon gesagt wurde. Ich tus einfach...

Danke, dass du deine Zeilen abgeschcikt hast!

Haarmonster hat vollkommen Recht: das Problem sind nicht die Züchter, sondern die Gesellschaft.
Das Problem ist halt: Solange die Nachfrage nach "billigen" Nymphensittichen und auch Tiere allgemein gibt, wird es immer Züchter und Händler geben, die diesen Markt abdecken, da kann man leider auch so ohne weiteres nichts gegen machen... zumindest nicht auf die Schnelle!

Das einzige, was wirklich etwas bringt, ist Aufklärung!

Hier diesen Forum zu finden, ist für viele sicherlich schonmal ein guter Anfang. Aber da draußen sind noch soviele Menschen, die ein Tier haben oder haben wollen, aber es einfach nicht besser wissen.

Ich hab meine zwei ja auch aus einer Tierhandlung. Ich hab sie dort gesehen und mich direkt verliebt. Ich bereue es auch nicht. Aber in nicht all zu ferner Zukunft steht ein Umzug an und in einer größeren Wohnung würde ich gerne auf vier Vögel (also noch ein zweites Pärchen) aufstocken und dann kommt auch nur ein Abgabepaar in Frage.

Großartig, was nicht passte wurde erlöst! Was du schreibst bestätigt mir immer mehr: Niemals !!!!!!!!!! einen Züchter unterstützen damit er zum Weiterzüchten animiert wird!

Zitat

Original von Horsti
(nur erlöst, als ich sah, dass die Eltern es nicht schaffen, denn quälen sollten siesich auch nicht. Jetzt kriege ich wieder einen auf den Deckel, aber iswt doch so)

Du hast die Küken selbst "erlöst"?

Zitat

Original von Horsti
...

Mit diesen Worten verabschiede ich mich aus diesem Thema

Welch ein Verlust!

[quote]Original von emilia
dass hier irgendetwas verstanden worden ist obwohl Addi es wirklich anschaulichst erklärt hat. Wer züchten will, legt sich logischerweise entsprechend die Argumente zurecht um das weiter ohne Gewissensbisse tun zu können.

Horsti: Menschen auch, .......................und wie viele Kinder hast du so?
Und was würdet ihr sagen,wenn man euch bei jeder Geburt das Kind wegnehmen würde?Genau das passiert wenn ihr der Henne jedes mal die Eier wegnehmt.Habt ihr schon mal daran gedacht,wie sich die Henne dabei fühlt.
Es gibt bei allen Lebewesen männlein und weiblein.Das hat Mutter Natur nicht nur so aus Spaß vorgesehen.Es geht hier um Fortpflanzung.Und wir pfuschen der Natur kräftig ins Handwerk.Wer gibt uns das Recht,den Tieren ihre Babys wegzunehmen?Sagt mir wer?
Habt ihr schon mal beobachtet,wie Tiere ihre Kinder verteitigen.Sie tun alles für ihre Kinder und würden für sie sterben.Der Mutterinstinkt ist bei den Tieren sicher viel ausgeprägter als bei uns Menschen.

Die Geburt ist doch das grösste Wunder dieser Welt.Jede Mutter die ihr neugeborenes in den armen hält,weiss um dieses Wunder.Leider dürfen die Hennen dieses Wunder niemals erleben.Obwohl Mutter Natur sie eigentlich dafür gemacht hat.Könnt ihr das auf irgent eine art wieder gutmachen?

Jedes Tier, das dir anvertraut ist kann einem nur herzlich leid tun!

ein Ei ist ein Ei und kein Küken, das solltest du nicht verwechseln.

Und wenn man jedes Kind abtreiben würde,dann ist das in ok?

Du würdest also besser finden einem Nymphensittich eventuell 30 Jahre ein eventuell erbärmliches Leben zuzumuten als ein UNBEFRUCHTETES EI (sprich noch KEIN LEBEN!) wegzunehmen?

Bitte dein Vergleich hinkt doch gewaltig!
Ich würde niemals ein Kind abtreiben aber mit meinen UNBEFRUCHTETEN (sorry aber du vergleichst ja mit dem Menschen!) habe ich ehrlich gesagt kein Problem!

So vehement wie du das Küken züchten verteidigst nehme ich an du züchtest auch?

Und, ja Dessi, wir pfuschen der Natur ins Handwerk und zwar schon da, wo wir Tiere aus ihrem Lebensraum entfernen und sie in unserem Zuhause einsperren!
Schau doch einfach noch mal ins Abgabeforum, wer da noch das Nachzüchten verteidigt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Diese Themen führen überall zu endlos Diskussionen,warum akzeptiert ihr nicht einfach das jeder eine andere Meinung zum Thema hat und versucht diese zu akzeptieren..auch wenn es manchen schwer fällt.

Züchter und Gegner werden nie auf einen Nenner kommen.

aber hier geht es um Tiere und das Unrecht das man ihnen antut, nicht um verschiedene Meinung und die Einstellung dazu. Der Kaufhausdieb hat sogesehen auch eine andere Meinung zu Eigentum als die Rechtssprechung, oder?

Naja.... züchten ist ja nun nicht kriminell. das darf man

Finde es ja toll wie ihr euch einsetzt und wenn ihr jemanden davon abringen könnt zu züchten, ist es ja auch ein toller Erfolg.

Aber hier Vergleiche zu Kindern zu ziehen, finde ich ein bißchen zuviel,denn das kann man ja wohl überhaupt nicht miteinander vergleichen.

Und da wären wir wieder beim Thema..was ist unrecht? Die Haltung,die Zucht ?

Stimmt ja ............und den Vergleich mit den Kindern finde ich auch sehr merkwürdig!

Da sich die Haltung aus der Zucht ergibt vermutlich eher die Zucht? Ich denke aber, dass man kaum jemanden davon abhalten kann und das ist unendlich traurig! So werden weiterhin viele dieser wundervollen Vögel in engen Verhältnissen, in Einzelhaltung mir ein bis zwei Stangen im Käfig und einem Fressnapf etc. ihr Leben fristen müssen, weiterhin weitergereicht werden oder überhaupt gleich mal entsorgt ("erlöst") siehe Horst werden, eventuell nur weil auch mal der Farbschlag nicht passt.

Da hast du wohl leider recht Pinole. Und es wird leider auch immer Menschen geben, denen das Wohl eines einzelnen Tieres völlig egal ist. So wird es weiter Züchter und Vermehrer genau so geben wie Menschen, die abgeschobenen Tieren eine Chance geben wollen.

Solche Diskussionen habe ich nun schon mehrfach erlebt, auch in ähnlichen Bereichen wie z.B. der Massentierhaltung im Bezug auf Vegetarier contra Fleischesser. Auch dort wird sicher genau so wenig eine Diskussion möglich sein, die zu etwas sinnreichem führt. Oftmals wird man direkt persönlich und zieht Vergleiche an den Haaren herbei, die mal gar nicht taugen. So auch hier in diesem Verlauf. Ich war aus blankem Entsetzen geneigt noch etwas zum Thema Menschenkinder zu schreiben, aber diese Energie spare ich mir lieber für unseren Fussel-Obba auf, der meine Kraft jetzt viel dringender braucht. Alles andere wäre ob der teils unhaltbaren Argumente vergebene Liebesmüh.

In diesem Sinne gehe ich jetzt für ein geschundenes Wesen was sinnvolles tun.