5 Jahre alter Nymphensittich, jetzt erste Parterin

  • Hallo zusammen,


    wir haben vor etwa einem halben Jahr einen Weißkopfnymphensittich geerbt, der bis dato in Einzelhaltung gehalten worden war. Puck ist zutraulich, wenn er es will. Fährt voll auf Taschentuchpackungen ab und ist eigentlich ein sehr friedlicher Geselle. Da wir beide ab Oktober wieder voll arbeiten werden, dachten wir, es sei eine gute Idee, ihm eine Partnerin zu holen. Eine Züchterin versicherte uns, das sei kein Problem, vor allem wenn wir einen ganz jungen Vogel nehmen würden. Wir hatten Glück. Sie hatte gerade eine handgezogene kleine ganz weiße Nymphendame zum Verkauf im Angebot. Und so ist Tipsy vor ein paar Tagen bei uns eingezogen.
    Die Züchterin stellte das "Zusammenkommen" unserer beiden (im Nachhinein) in rosaroten Farben dar. Es sei kein Problem, wahrscheinlich würden sie schon am ersten Tag zusammen in einem Käfig sitzen.... Dazu kann ich nur sagen: leider nein. Puck ist die neue Gefährtin unheimlich. Solange er sich ihr nähern kann, wenn sie abgelenkt ist und ihre Schwanzfedern anknabbern kann, ist alles in Ordnung. Aber wenn sie sich versucht ihr zu nähern, scheint er fast Angst zu haben. Wir wollen ihn nicht drängen. Und so versuchen wir die beiden möglichst oft auf neutralem Territorium zusammen zu bringen, damit er vielleicht irgendwann seine Scheu verliert. Vielleicht liegt es auch daran, dass Tipsy noch so jung ist? Sie ist etwa 6 Wochen alt und noch nicht futterfest.
    Für Tipps oder Erfahrungen in ähnlichen Situationen wäre ich sehr dankbar.

  • erstmal herzlich willkommen...;)
    also: das sie nicht futterfest ist, finde ich von der züchterin schon mal verantwortungslos...was soll euer vogel (ist er mit sicherheit ein hahn?) mit einem baby was nicht mal fressen kann? wir hier sagen in der regel, das zu einem geschlechtsreifen tier am besten auch ein geschlechtsreifer partner sollte..;)
    dann weiß euer hahn ja vielleicht nicht unbedingt, das er ein vogel ist, oder wie er mit anderen nymphen umgehen soll...er war jetzt 5 jahre alleine und auf einmal sitzt da (menschlich gesehen), ein sabbernder, krabbelnder nicht selber fressender/fliegender babynymph;) er weiß halt nicht, was er mit dem tier soll... selbst ebi einem älteren tier kann sowas nicht von heute auf morgen passieren;) je nachdem wie menschenbezogen/fehlgeprägt ein nymph ist, um so länger kann es dauern.


    ich denke nicht,dass ihr das wollt (oder die züchterin das vllt macht), aber ggf könnte man tauschen...denn der junge vogel kann sich ja im grunde bei keinem anderen außer einem hahn, der ggf nicht weiß das er ein vogel ist, das verhalten von nymphen untereinander abgucken (sozialisieren)


    da der 2. vogel ja nun da ist (wie sicher ist das geschlecht? würde ggf dna test für ca. 16€ empfehlen, nicht das ihr nachher 2 hähne habt...züchter erzählen gerne ammenmärchen;)) würde ich das beste daraus machen. füttert ihn gut, setzt die beiden zusammen hin und bietet (wenn bayb älter) sachen an, die beide zusammen machen können..viele ideen sind auf der hauptseite bei der bastelecke;)

    lg weisse-rose :blume: mit Prinzessin Cally und Sir Rocky ;)
    Jedes Tier kenntzeichnet Leben,
    doch der Vogel die Freiheit :nymph2:

  • Ja, leider bist Du hier an keine gute Züchterin geraten! Handaufzuchten sollten wirklich nur im Notfall gemacht werden.


    Dann kann ein geschlechtsreifest Tier mit einem Küken auch nichts anfangen.


    Zudem geht eine Vergesellschaftung von einem fehlgeprägten Tier nicht von heute auf morgen. Diese Frau wollte schlichtweg nur Geld machen.


    Aber nun ist es, wie es ist:


    Du solltest erst ein mal das Zuhause der Beiden umgestalten, so dass Puck keinen Heimvorteil hat und sein Revier verteidigt.


    Das er nach 5 Jahren vermutlich gar nicht mehr weiß, dass er ein Vogel ist und was dieses "Etwas" in seinem Käfig ist, kann man ja eigentlich auch verstehen. Nymphensittiche sind zudem meist Neuem nicht so aufgeschlossen und brauchen oft länger um sich an neue Situationen zu gewöhnen.


    Deswegen heißt es jetzt einfach ganz viel Geduld haben und abwarten, wie sich die Sache entwickelt. Mit etwas Glück lernt Puck schnell, wozu das "Etwas" gut ist und das damit ein Leben viel schöne ist und nun die lange Einsamkeit, wenn die Menschen nicht an seiner Seite sind, ein Ende hat. Da Euer neuer Mitbewohner noch so jung ist, denke ich kann sich die Sache doch noch gut entwickeln, da es sich dem Großen anpasst.


    Ansonsten ist es immer wichtig, dass sich die Menschen bei dem fehlgeprägten Tier so gut es geht, ohne dass es leidet, zurücknehmen! Denn wenn man weiterhin als Ersatzpartner fungiert, entwickelt sich halt keine Beziehung zum Artgenossen. Allerdings muss man auch da etwas Fingerspitzengefühl haben. Da ihr ja bald mehr auf Arbeit seit und die Zwei dann sowieso viel allein sind, denke ich wird das schon werden.


    Wichtig ist hier aber auch, dass die zwei Tiere die Möglichkeit haben sich auch aus dem Weg zu gehen, bis sie zusammenfinden. Nicht, dass so Agression durch Angst geschürt wird. Man sagt, dass 2 Vögel mit täglich mehrstündigem Freiflug mindestens eine Voliere mit einer Grundfläche von 120 x 80 haben sollten. Wenn ihr sie unter tags wegen Berufstätigkeit nicht so oft fliegen lassen könnt, muss die Voliere dementsprechen mehr Bewegungsfreiheit bieten. Unbeaufsichtigt sollte man in einem normalen Wohnraum die Zwei nicht fliegen lassen oder muss wirklich ganz gründlich diesen für Vögel gegen Gefahren sichern!