Federanomalie, kennt das jemand (s. Foto)?

  • Hallo!


    Und zwar geht es um folgendes:
    Mein Nymphensittich Lucky, naturfarben, männlich, ca. 13 Jahre hat seit einiger Zeit den Drang an eine Stelle (Rücken, eher links, etwa unterm Flügelansatz) mit dem Schnabel hinzugehen und krächtzt dabei.
    Ich würde jetzt behaupten, dass er weder Schmerzen noch Juckreiz hat, sondern dass ihn die nur an dieser Stelle veränderten Federn stören (s. Foto).
    Die Haut ist ok, nur die Federn sind wie auf dem Foto zu sehen:
    Entweder "verfilzt". "angefressen", 2 Federn kommen aus einer Hautöffnung oder einfach anders, als z.B. auf der anderen Rückenseite.
    Es ist nur ein ca. 2€ großes Areal betroffen.


    Sonst hat sich der Vogel in seinem Verhalten nicht verändert, es gab auch keine Futterumstellung oder sonstige Veränderungen.
    Seine Partnerin hat nichts derartiges.
    Er geht auch nicht dauernd dran. Es gibt Tage/Wochen da ist gar nix und dann wieder die ganze Zeit.
    Es ist an keine Tageszeit, Ort oder so gebunden.
    Am meisten jedoch, wenn wir in der Nähe sind, als ob er uns zeigen wollte "schau mal da störts mich".
    Der vogel war bis jetzt auch immer gesund (*auf-holz-klopf*).


    Wir haben dann eine Tierärztin nach Hause kommen lassen, aber die hatte nicht wirklich ne Ahnung.
    Die hat gemeint, es wäre ne Federbalgzyste und hat uns ne Creme gegeben.
    Ist nicht besser geworden, außerdem hat die Creme die Federn noch mehr verklebt.
    Dann haben wir den Riesenkäfig ins Auto gepackt und sind zu nem vogelkundigen Tierarzt gefahren.
    Die hat sich die Federn angeschaut, meinte die sind halt neu gebildet, nix auffälliges, hat noch ne Probe entnommen für Parasiten etc. (war neg. und schön teuer) und hat uns n Vitaminpulver und ne Flüssigkeit zum draufspühen ("desinfizieren") gegeben.
    Hat auch nix geholfen.
    Jetzt hab ich ihm einfach die paar Federn rausgezupft (s. Foto) und siehe da es wurde besser.
    Allerdings wachsen die wieder so nach bzw. werden wieder so und alles geht von vorne los.


    Hat jemand solche Federn schonmal gesehen oder kann mir helfen?
    Bin bissl am verzweifeln.
    Hab auch schon im Internet und Büchern recherchiert, aber was nie passt, ist, dass es sich wirklich nur auf eine einzige Stelle beschränkt.
    Das einzige, was ich gefunden habe, ist, dass es bei Nymphensittichen (allerdings eigentlich bei den gefleckten) eine genetisch bedingte Befiederungsstörung gibt, v.a. im Rücken-/Flügelbereich. Allerdings stand da nichts drin, ob das sich erst mit dem Alter ausbildet und auch nur stellenweise auftreten kann.


    Bin um jeden Rat dankbar!


    Danke schonmal im Voraus!!

  • Hallo Vanni!
    Kannst Du mal ein Bild vom ganzen Vogel einstellen, wie die kahlen Stellen aussehen?
    Ansonsten denke ich, sollte ein vogelkundiger Tierarzt Diagnostik machen, Hautabstriche (Milben?), Untersuchung auf Polyoma usw.
    Mein Lörchen hatte jahrelang Gefiederschäden, erst in der Vogelklinik wurde dann festgestellt, dass sie einen Polyoma-Virus hat.
    Wenn es bei Deinem Nymphie Milben wären o.ä., dann könnte man ihm bestimmt helfen.
    Gute Besserung!

    LIEBE GRÜSSE VON BRIGITTE
    Benji, Luzie, Freddy, Johnny, Scheckerle, Mopperle, Linchen, Buzi, Timmy, Joschi, Lizzy, Janni, Robbi, Xaverl, Becca, Lisa, Paulchen, Nancy, Friedel, Sally, Rico, Mariandl und 4 frechen Wellis ! (Unvergessen: LÖRCHEN +4.6.07)

  • Auf Milben, Parasiten etc. wurde er schon untersucht. Federprobe + Hautprobe. War negativ.
    Das ist ja das Problem. Der Vogel ist nicht kahl, von aussen sieht man gar nichts.
    Man muss den in die Hand nehmen, die Deckfedern zur Seite streichen und dann hat er da so ca. 5 von den oben abgebildeten Federn.
    Ich stell mal ein Foto rein wo er sich putzt da sieht man die Stelle, um die es geht.

  • Die Ursachen könnten vielfältig sein z.B. Rupfen, Vitamin- oder Mineralstoffmangel, Hormonstörungen, Pilzinfektionen etc.


    Da bei Polyoma meist ausschließlich die Schwungfedern von Veränderungen betroffen sind, sind bei PBFD auch das Deckgefieder betroffen.


    Zitat

    Original von Vanni


    Ich kann das leider nicht genau erkennen, stecken die zwei kleinen Federn rechts noch im Schaft?


    Sieht es vielleicht so aus?


    Ich würde auf alle Fälle eine gezielte Untersuchung auf PBFD veranlassen. Eine Feder- oder noch besser Blutuntersuchung in einem Labor bringt innerhalb weniger Tage Klarheit.

    :nymph2: Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken :nymph1:

    Einmal editiert, zuletzt von Claudia ()

  • Hallo Vanni,


    für mich sehen die Federn nicht krankhaft verändert aus, sondern "nur" ausgerupft.
    Wenn schon auf Parasiten untersucht wurde würde ich noch folgendes untersuchen lassen: Hautgeschabsel von der betroffenen Stelle, Dreifachtupferprobe und wie ich denke, am wichtigsten, Röntgenbild machen lassen.


    Ausserdem kannst Du, wie schon von Claudia angesprochen, eine Vitamin- und Mineralstoffmischung geben (z.B. Korvimin).


    Auf PBFD und Polyoma kannst Du zwar sicherheitshalber auch testen lassen, aber für mich sieht es eher nicht danach aus. Die Gefiedersymptome bei PBFD treten immer symmetrisch auf, er müsste also auf der gegenüberliegenden Seite die gleiche oder zumindest eine ähnliche Stelle haben. Auch sehen die Federn selbst nicht verändert aus, sondern sind noch im Entwicklungsstadium ausgerupft worden (ich habe einen Rupfer, Charles, von ihm finde ich laufend solche Federn, die sehen ganz genauso aus). Für Rupfen gibt es die unterschiedlichsten Auslöser, der muss erstmal gefunden werden, was oft garnicht so einfach ist.


    Anbei mal eine PBFD-Feder von meinem Eddi. Ich hoffe, die Fotos sind deutlich genug um zu sehen, dass die Feder an sich sehr brüchig ist und die Federfahnen dadurch teilweise wie abgebissen aussehen. Auch sieht man sog. Stresslinien, was bei PBFD leider häufig zu sehen ist.
    Das eindeutigste PBFD-Zeichen bei dem Federkiel ist die starke Verjüngung am Ende und dass der gesamte Kiel stark verdickt und auch verlängert ist.
    Am Vogel sieht das so aus, dass die rauswachsende Feder ung. ca. 1cm lang noch in das Horn des Kiels eingepackt ist und sich dann erst öffnet. Der Kiel ist ung. so dick wie Dein Streichholz, also deutlich dicker als bei einer gesunden Feder. Leider lässt mich Eddi mit der Cam nicht nah genug ran, damit ich das fotografieren kann und ich will ihn nicht stressen :rolleyes:


    Alles Gute für Dich und Deinen Vogel
    LG
    Kerstin

  • Mein Bruder hat auch einen Nymphensittich.


    Seit ein paar Wochen, hat auch er das Problem, dass ihm die Federn ausfallen.
    Die Tierärztin weiß keinen Rat. Otto wurde auf alle möglichen Krankheiten untersucht, doch bis jetzt konnte nichts festgestellt werden.
    Nun bekommt er Vitamintropfen....


    Otto ist jetzt 3 Jahre alt und sieht vorallem auf dem Rücken, wie ein alter Filzteppich aus. :hae:


    Leider kann ich kein Foto zeigen, da mein Bruder in Dessau lebt und seine Kamera kaputt ist.

  • Erstmal danke für die Antworten!
    Das ist wirklich ganz lieb von Euch!


    Werde morgen nochmal einen Termin beim Tierarzt machen für nach Weihnachten.


    Das Lucky ein Rupfer ist will ich auch nicht ganz glauben oder wenn, weil ihn die Federn an dieser Stelle stören.


    Die meisten sehen aus wie die zwei unteren auf dem Bild.
    Entweder normal entwickelt, aber untenrum "verfilzt" oder es kommen 2 Federn aus einer Hautöffnung und die stecken noch in ihren Schäften.

  • Hallo Kerstin,
    wie ist das denn mit deinem Nymphi, von dem Du die Federn eingestellt hast? Wie verläuft diese Krankheit???
    Ich weiß, dass mein Martin als Vogelkind eine schwere Haut- und Federnkrankheit hatte. Was auch immer. Eine Tierärztin hat ihn hochgepäppelt und meiner Tochter geschenkt. Er ist jetzt schon 2 Jahre bei uns, hat sich gut entwickelt. Nur die Schwanzfedern sehen so aus wie das, was Du fotografiert hast. Gestern hat er sich wieder eine rausgezupft. Oder abgebissen? War aber kein blutiger Stumpf dran. Die Feder war nur in sich irgendwie krumm. Und die Spitzen von seinen 2 restlichen Schwanzfedern sind abgebrochen. Immer. Der Schnabel ist voll in Ordnung und die Krallen eigentlich auch.
    Alex, Martin und iche

  • [quote]Original von Claudia


    Da bei Polyoma meist ausschließlich die Schwungfedern von Veränderungen betroffen sind, sind bei PBFD auch das Deckgefieder betroffen.


    Das ist definitiv nicht richtig. Wir haben Polyoma und als erstes fallen die Bauchfederchen aus, dann Rücken, Schulter. Bei meinem Lörchen waren die Schwungfedern so ziemlich das einzige, was nicht oder kaum betroffen war:

    LIEBE GRÜSSE VON BRIGITTE
    Benji, Luzie, Freddy, Johnny, Scheckerle, Mopperle, Linchen, Buzi, Timmy, Joschi, Lizzy, Janni, Robbi, Xaverl, Becca, Lisa, Paulchen, Nancy, Friedel, Sally, Rico, Mariandl und 4 frechen Wellis ! (Unvergessen: LÖRCHEN +4.6.07)

  • Deshalb schreibt der Pees ja auch "... meist ausschließlich Schwungfedern betroffen ..." und nicht " ... immer ausschließlich die Schwungfedern ..."

    :nymph2: Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken :nymph1:

    3 Mal editiert, zuletzt von Claudia ()

  • Zitat

    Original von Iche
    Hallo Kerstin,
    wie ist das denn mit deinem Nymphi, von dem Du die Federn eingestellt hast? Wie verläuft diese Krankheit???
    Ich weiß, dass mein Martin als Vogelkind eine schwere Haut- und Federnkrankheit hatte. Was auch immer. Eine Tierärztin hat ihn hochgepäppelt und meiner Tochter geschenkt. Er ist jetzt schon 2 Jahre bei uns, hat sich gut entwickelt. Nur die Schwanzfedern sehen so aus wie das, was Du fotografiert hast. Gestern hat er sich wieder eine rausgezupft. Oder abgebissen? War aber kein blutiger Stumpf dran. Die Feder war nur in sich irgendwie krumm. Und die Spitzen von seinen 2 restlichen Schwanzfedern sind abgebrochen. Immer. Der Schnabel ist voll in Ordnung und die Krallen eigentlich auch.
    Alex, Martin und iche


    Hallo Iche,


    ich kann schwer beschreiben, wie die Krankheit "PBFD" bei Eddi verläuft, da wir ausserdem auch noch Polyoma im Bestand haben und Eddi schon über 25 Jahre alt ist und ausserdem Aspergillose hat (ohje, das liest sich echt ziemlich grausam stelle ich gerade fest). Bei ihm kommen also mehrere Faktoren zusammen, ich weiss nicht, was man ausser den typischen Federkielveränderungen alles auf das PBFD schieben kann. Einiges von seinen Leiden kommt bestimmt auch einfach durch sein hohes Alter.


    Also, Eddi ist eigentlich das Paradebeispiel für ein fehlerhaftes PBFD-Testergebnis, bei ihm waren gleich zwei Tests negativ (im Abstand von ung. zwei Jahren durchgeführt), aber er ist einer von zwei Nymphen, bei denen das PBFD sichtbar ausgebrochen ist. Sein Schnabel und die Krallen sehen völlig normal aus, als er damals zu uns kam, hatte er einen kahlen Hals, den hat er immernoch. Seine Schwanzfedern brechen ständig ab, so dass er schon seit vielen Monaten überhaupt keinen Schwanz mehr hat. Die Schwanzfedern, die bei ihm nachwachsen haben eben diesen langen dicken Kiel und entfalten sich erst nach ung. einem cm, brechen aber meistens nach ein paar Tagen wieder ab. Das kommt aber hauptsächlich von seinen Bruchlandungen, er kann leider kaum fliegen und ohne Schwanz kann er auch nicht steuern und verfehlt seine angepeilten Ziele oft :wein:


    Grundsätzlich kann ich über meinen Bestand sagen, dass man vom PBFD äusserlich nichts sehen kann, ausser bei Eddi und bei seiner Henne Liv. Liv bildet am Rücken rechts und links ein paar Federn aus, die sich drehen (es sieht von hinten aus, als hätte sie zwei Löckchen). Was man allerdings deutlich merkt ist, dass die Vögel viel anfälliger für Erkrankungen sind, ganz besonders für Pilzerkrankungen oder für andere Erreger (mind. einmal im Jahr muss ich gegen irgendetwas behandeln und es ist mir rätselhaft, woher sie das nur immer haben ?( ).
    Womit sie sich allerdings fast alle schwer tun ist die Mauser. Besonders Liv baut in der Mauser richtig ab, hat teilweise kahle Stellen und will viel schlafen. Sogar um die Augen herum wird sie kahl, sie sieht dann immer sehr krank aus. Aber nach ung. vier Wochen sieht sie wieder hübsch aus und ist auch wieder topfit.


    Ich bin gerade auf dem Sprung, wenn ich es später schaffe, fotografiere ich Eddi und Liv mal und stelle ganz aktuelle Bilder von den beiden ein :smile:


    LG
    Kerstin

  • Hallo!


    Nochmal zurück zu meinem Thema, falls es jemanden interessiert, was dabei herausgekommen ist.


    War mittlerweile bei einem vogelkundigen Tierarzt mit meinem Nymphi.
    Es ist nicht PBFD.
    Nach einer Blutuntersuchung kam auch nichts wirklich eindeutiges heraus.
    Seine Leberwerte wären geringgradig verändert und vielleicht käm´s davon.
    Die andere Erklärung wäre eine lokale Veränderung der Federzellen.


    Ich haben dann eine Immunstimulanzkur mitbekommen, sowie Mariendistelsamen für die Leber und Kieselerde für die Federn.
    Und er soll 2x die Woche baden/geduscht werden.


    Lg und nochmal danke für die Ratschläge!

  • Na erstmal warst du sicher erleichtert, dass der PBFD Test negativ ausgefallen ist, trotzdem sind solche Federveränderungen komisch.


    Bei einem meiner Wellis wächst auch immer mal ne komische Feder und für die Mauser braucht er immer ewig, allerdings schiebe ich es bei ihm auf sein Alter.
    Mein TA hat aber auch gesagt, ein negativer Test ist leider keine Garantie. Ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht genau!

    Viele Grüße von der fliegenden Schwarzwaldbande sowie der Futtergeberin Alex

  • Auch wenns erst einmal unbefriedigend ist, wenn man nicht sagen kann es ist "das" oder "jenes" immerhin mal nichts Schlimmeres. Vor allem PBFD!


    Laß doch mal hören, ob sich etwas mit der Kur und der Mariendiestelsaat verändert!