Aggressionen Hahn gegen Henne

  • Hallo zusammen,
    ich brauche Mal eure Ideen...


    Ich habe vier Nymphensittiche, die in jetziger Konstellation fast 3 Jahre bei mir wohnen. Bislang haben sich immer alle gut verstanden bzw gehen sich die beiden Paare gut aus dem Weg.


    Seit vorgestern ist jedoch ein Hahn sehr aggressiv der Henne des zweiten Hahns gegenüber. Sie wird von ihm wild flatternd regelrecht durch die Voliere gejagt.
    Nachdem es gestern etwas besser war, hatte er heute eine blutige Stelle am Flügel (sie scheint sich also gewehrt zu haben bzw hat er sich beim kopflosen wilden Geflatter selbst verletzt). Beim Versuch, ihn vorhin aus der Voliere zu holen, um sie zu trennen, hat er ziemlich heftig nach mir gehackt. Sehr ungewöhnlich, er ist ansonsten der Zutraulichste meiner Vögel und kommt recht zuverlässig auf meine Hand.


    Was könnte dieses Verhalten auslösen?
    Brutigkeit?


    Danke für jede Idee!!
    Janneken

  • Ich würde da auch als erstes an Brutigkeit denken.
    Bei mir geht es auch gerade wieder ab, allerdings am schlimmsten zwischen zwei Hähnen.
    Auch dass er Dich hackt, passt dazu.
    Auch mir wird grad regelmäßig das Zerfleischtwerden angedroht.


    Natürlich muss man immer einen offenen Blick für andere Möglichkeiten behalten. Kann ein plötzlich attackierter Vogel krank sein, und wird deshalb angegriffen?


    Die Zahl deiner Beträge sagt, Du bist kein ganz junger Hüpfer in Sachen Nymphen mehr.
    Deshalb nur mal im Schnelldurchlauf die Stellschrauben bei Brutigkeit, wobei nicht jede bei jedem Nymph maßgeblich ist. (Meine werden ohne Grünzeug brutiger als mit z.B:):
    Magerere Kost, evt. Reduktion Grünkost, Bademöglichkeiten einschränken, nächtliche Dunkel/-Ruhephase verlängern, mindestens aber 12 h Nachtruhe, evt. Einstreu verändern, alles Höhlenartige , dunkle Ecken, wo möglich verbauen, im Falle einer Kompakt-Birdlamp diese vorerst nicht benutzen, bei manchen Nymphen sollen auch Vitaminpräparate wie Korvimin brutigkeitsauslösend wirken.


    Es gibt Halter, die berichten, ein paar Tage "Knast" würden ihre Vögel von der Brutigkeit herunterbekommen. Bei fortgesetzten heftigen Attacken kann es auch nötig werden, die Vögel vorübergehend zu separieren, um heftigeren Verletzungen oder einem Dauerstress , in dem nicht mehr gefressen wird, vorzubeugen.


    Wie gesagt, auch ich halte Brutigkeit für das wahrscheinlichste, aber achte trotzdem weiter auf mögliche andre Verhaltensauffälligkeiten, die da nicht reinpassen - nicht dass Du deshalb eine mögliche Krankheit übersiehst.


    Ich drücke die Daumen, dass es Dir gelingt, die Situation zu verbessern.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
    __________________________


    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

  • Vielen lieben Dank für deine Antwort!
    Ja, ich habe schon seit 9 Jahren Nymphensittiche, ein solch aggressives Verhalten ist aber komplett neu.


    Der aggressive Hahn zeigt wie seine Henne gerade durchaus Anzeichen von Brutigkeit. Sie sind zbsp gerne im Zimmer auf der Suche nach Höhlen und haben immer wieder Ecken auf dem Voliereboden, aus denen sie komplett das Einstreu "wegschieben" (=sie drücken sich mit ihrem Körper in die Ecke, sodass das Streu verdrängt wird).
    Ob ich die Voli mal komplett leere?


    Die nächtliche Ruhe habe ich in den letzten beiden Nächten schon deutlich verlängert.
    Das mit der Birdlamp ist noch eine gute Idee....


    Ich beobachte die attakierte Henne morgen nochmal genauer. Das einzig ungewöhnliche bei ihr ist, dass sie im Moment wenig Lust hat aus der Voliere zu kommen und den Freiflug weniger nutzt.

  • Ja , das scheint die Annahme mit der Brutigkeit zu bestärken.
    Viel auf Käfig- oder Volieboden aufhalten, das Gebuddel..........., das nicht aus der Volie mögen kommen, kann auch heißen, dass sie das als ihren Brutbereich begreift.


    Momo muss ich im Freiflug seine Unterkunft immer abhängen, damit er sie nicht im Umkreis von 2 Metern als Bruthöhle verteidigt............


    Einstreu weglassen oder durch etwas weniger attraktives ersetzen (Papier? Scheint bei einigen zu gehen, mein Momo verarbeitet auch das zu Einstreu........) Umgestalten der Volie soll auch schon positive Erfolge gezeigt haben - sie müssen sich ans Neue erstmal gewöhnen.


    Zu der Birdlamp noch eine kurze Erklärung.
    Ich hatte das Problem mit meinen Hähnen schon extrem heftig. Dann hat mir wer eine Birdlamp empfohlen - und der Aggressor ist komplett ausgerastet.
    Erst später habe ich das auch von andren gehört. Und nochmal später die Erklärung:
    Diese Kompaktlampen haben eine recht geringe Reichweite, noch deutlich weniger als die Röhren.
    Dadurch ist es in ihrer unmittelbaren Nähe sehr hell, aber auf den ganzen Raum gesehen hast Du eine sehr ungleichmäßige Ausleuchtung, wodurch dann gerade im Kontrast dazu besonders attraktive Schattenecken entstehen.
    Es käme aber gerade auf eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung an.......


    Hoffentlich hilft die Umsetzung der Ideen etwas. Manchmal ist die Theorie einfacher als die Praxis.


    Ich drück Dir jedenfalls die Daumen.
    Ich dachte auch schon, ich wär die Kämpferei , so heftig, los und letzte Woche sind die zwei entsprechenden Herren wieder in die vollen gegangen.


    Ach und halt: Wenn die eine Dame auch brutig ist, zwar alles etwas karger als sonst, aber das Angebot an Vitamin D und an Kalzium unbedingt aufrechterhalten oder optimieren.
    Wenn es doch zum Legen kommen sollte, dass es nicht durch Kalziummangel zu Komplikationen kommt.

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  • So....hier ein Zwischenstand:
    Nachdem mich vorgestern das erste Ei erwartet hat, habe ich soeben das zweite Ei gefunden (Eilegerin ist die Henne des aggressiven Hahns).


    Ebenso sind die beiden Paare seit gestern in der Voliere getrennt. Habe ein Trenngitter in die Behausung eingebaut. Nun kann sich die attakierte Henne zumindest etwas erholen.
    Die Aggressionen gegen sie haben leider nicht nachgelassen, sodass leider wieder Blut geflossen ist.

  • Oh mist.
    Ja das Trennen ist bei der Heftigkeit, und wenn die zwei andren dort ihren Brutplatz verorten, nicht zu umgehen fürchte ich.


    Mehr als die genannten Maßnahmen fallen mir erstmal auch nicht gegen die Brutigkeit ein.


    Hast Du Erfahrungen mit der Henne , die jetzt gelegt hat, in Bezug aufs Eierlegen? Hat es da schonmal Probleme gegeben (Beschalung, Dauereierlegerei?)
    Nimmst Du ihr die Eier weg?


    Sorge dafür, dass sie ausreichend Kalzium und Vitamin D aufnimmt, und wenn sie nicht aufhören sollte mit legen, muss überlegt werden, wie intervenieren, damit sie sich nicht kaputtmacht.


    (Hormone versus auf Plastikeiern brüten lassen)


    Und der andren Henne wünsche ich die wohlverdiente Erholung und eine gute Besserung.
    Eventuell würde es zusätzlich zum Trenngitter vielleicht sogar eines Sichtschutzes bedürfen, um die Aggressionen herunterzukochen.
    Aber dann bestünde wohl die Gefahr, dass der Bereich der Brutlüsternen noch mehr Höhlencharakter bekommt.

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  • Die eierlegende Henne wohnt seit zwei Jahren bei mir und hat in der Zeit noch kein Ei gelegt. Beide Eier waren aber ok.


    Ja, ich habe die Eier entfernt und die jeweilige Brutecke auf dem Volierenboden zugestellt.


    Danke für den Hinweis mit Kalzium und Vitamin D!