Hilfe - Diabetes

  • Hallo,


    nach monatelanger Polyurie bei meinem Casimir (9 Jahre) zeigte sich heute ein deutlich zu hoher Blutzuckerwert von über 800. Die Leber ist zwar auch nicht ok, die Niere war im Verdacht, aber die Polyurie kommt wohl eindeutig vom Diabetes.


    Gibt es jemanden im Forum, der auch einen Vogel mit Diabetes hat (hatte) und evtl. schon Erfahrungen in punkto Futterumstellung oder Behandlungsmaßnahmen hat?
    Falls ja, wie lange lebt der Vogel schon mit dieser Diagnose?
    Inwiefern wurde das Futter umgestellt oder medikamentös irgendetwas getan?


    Meine vogelkundliche Tierärztin sagte, daß Diabetes bei Vögeln schwer bis gar nicht behandelt werden kann. Jetzt googel ich mich durchs Netz und hoffe, positive, lebensverlängernde Erfahrungen zu finden.


    Liebe Grüße
    Antje

  • Ich wäre bei der Diagnose Diabetes sehr skeptisch. Es gab in der WP mal einen Bericht über Diabetes bei Vögeln. Ich werde ihn mal raussuchen und versuchen ihn zu scannen. Wenn ich mich recht entsinne war das Ergebnis, dass Diabetes bei Vögeln nicht so einfach nachzuweisen und praktisch nicht zu behandeln ist.
    Ich hatte auch mal eine Henne mit Dauerpolyurie. Ihr Urin verfärbte Teststreifen völlig grün. Nach ihrem Tod ergab die Obduktion eine hochgradige Schrumpfleber.

  • Du meinst sicher den Bericht aus der WP, Heft 5 2008. Ich habe das Heft.
    Mittlerweile habe ich auch schon viel rum gegoogelt und bin auf Glipizid gekommen. Aber es ist ja nahezu unmöglch, bei Vögeln dauernd Blut abzunehmen, um den Zuckerwert zu kontrollieren. Das würde ich nicht riskieren.


    Ich soll auf fettreiche Samen umstellen, damit der Körper genug Energie hat.
    Oder auf sehr proteinhaltiges Futter, aber was ist das bei Sittichen? Da müßte ich ja fast Mehlwürmer füttern?
    Die fettreichen Samen gehen dann wahrscheinlich wieder auf seine Leber, die auch nicht so toll ist, denn die Gallensäure ist viel zu hoch.
    Ich habe keine Ahnung, was ich tun kann.


    Viele Grüße
    Antje

  • Hallo,


    eine Insulintherapie ist zwar möglich, allerdings gestaltet sich die Einstellung schwierig - sie ist meiner Meinung nach eher experimentell, da man den BZ nicht permanent messen kann.


    Problematisch finde ich auch, dass der Vogel täglich gespritzt werden muss. Dies könnte man evtl. noch bewerkstelligen, allerdings finde ich es schwierig, auf Zuckerschwankungen zu reagieren, da eine tägliche Messung nicht möglich ist und man ja auch zudem nicht 24 h den Vogel beaufsichtigen kann.


    Proteinreich für Vögel wäre z. B. Eifutter.


    Allerdings ist das in Massen natürlich auch nicht gesund.


    Wegzulassen wären Futtermittel mit Zuckeranteil.


    Selbst wenn die Insulintherapie den BZ senkt, bleibt vermutlich immer noch das Thema Stress, was wiederum auch vom Vogel abhängt.


    Ich würde vermutlich eine Ernährungsumstellung (Kräuter, entsprechende Pflanzen) versuchen, wobei ich die Stärkung der Leber und der Nieren zudem in der Vordergrund stellen würde.

    :saug: im Dauereinsatz für Stella & Arnold, Fritzi mit Coco & Vicky, Lilu & Pauli sowie die Pflaumen Duke & Bonny, Bubi & Lucie (Unvergessen: Quincy, Smokey, Heinolinchen. Hanny & Emilie) :wink: Petra

  • Hallo Petra,


    eine Insulintherapie scheidet bei mir eigentlich auch aus. Das möchte ich dem Tier einfach nicht zumuten.
    Ich kaufe das Futter bei Jehl und habe Nymphensittich spezial, Pampas und Prärie im Einsatz, dazu ein paar Gräsermischungen.
    Ab und an gibt es kräftigeres Futter von Versele Laga, diese Loro-Parque-Mischung, das ist mit Vitaminen, Aminosäuren und Mineralien angereichert und hat auch ein paar SB-Kerne, die man ja nicht komplett aus der Nahrung verdammen muß, da diese Fette auch vom Körper benötigt werden.
    Knabberstangen aus der Zoohandlung gibt es bei mir keine.


    Aber ich frage mich, ob ich weiterhin Apfel täglich anbieten kann?
    Gurke, ab und an Salat und Möhre wird auch gereicht, alles andere an Obst und Gemüse wird leider verschmäht.


    In der Futterdatenbank unter Futterpflanzen habe ich gefunden, daß man Granatapfelsamenschalen reichen kann. Diese sollen bei Diabetes, Herzkrankheiten und nachweislich bei Krebserkrankungen helfen.
    Vielleicht kaufe ich mal einen Granatapfel und probiere, ob er da überhaupt dran geht.


    Viele Grüße
    Antje


  • Hallo :wink:


    Ich denke Du bist in München bei Fr. Dr. Reball :richtig: (wenn nicht, dann gehe bitte zu Ihr).


    Ich bekam Canny (Abgabevogel) mit Zuckerwerte, die doppelt so hoch waren wie Deine (1600).


    Ich versuchte zuerst das Fotter auf fettarmes mit viel Gras umzustellen, aber Canny gings dabei schlechter.
    Sie bekam normales Körnerfutter mit etwas SB und Gemüse, kein Obst und es ging ihr besser. Nach ca 1/2 Jahr, hatte sie noch 600 Zucker. Leider verschlechterte sich Ihr Gesundheitszustand und nach ca 1 1/4 Jahren ist sie gestorben ;( .


    Mehr Infos zu Canny findest Du hier.

    Viele Grüße an Euch und Eure Vögel von Heidi :dufte:
    und den Federmäusen :flug2: :suess: :flug2: und für immer im Herzen - meine Engelchen :engel:

  • Hallo Heidi,


    ja, ich bin bei Fr. Dr. Reball. Vielen Dank für den Link zu Deinem Bericht.
    Ich denke, da es Casimir gut geht, werden wir sicher in ein paar Monaten noch mal eine Blutkontrolle machen.
    Bis jetzt waren seine Zuckerwerte immer in Ordnung, obwohl die Polyurie da war, aber vielleicht hatten wir nur Glück und der Wert war grade niedrig bei der Abnahme.


    Viele Grüße
    Antje


  • Hallo Antje :wink:


    Fr. Dr. Reball bejandelte Canny ja damals mit speziel angepasster Homöopathie.
    Sie meinte auch wie in dem Bericht in WP, dass Insulin nichts bringt, da es anders wirkt als beim Menschen.


    Ich hatte mit vielen vogelkundigen TA's über User im Forum Kontakt. Leider konnte keiner helfen, sie wollten alle meine Erfahrungen wissen.

    Viele Grüße an Euch und Eure Vögel von Heidi :dufte:
    und den Federmäusen :flug2: :suess: :flug2: und für immer im Herzen - meine Engelchen :engel:

  • Huhu,


    also meine gehen an den Granatapfel ran, da die Pflaumis ihn sehr gerne mögen.


    Dazu halbiere ich ihn und stecke ihn in die Edelstahltöpfchen, die man am Gitter einklemmen kann, sodass die Granatapfelhälfte mit dem Rand abschließt.


    Allerdings würde ich, wenn sie es nicht kennen, evtl. mal nur einige Kerne anbieten und den Rest selbst verzehren.


    Positiv sollen sich auch folgende Pflanzen auswirken:


    Himbeere, Zichorie (gibts als Saat z. B. Jehl), Flachs, Petersilie, Heidelbeere, Löwenzahn.


    Natürlich ist in Obst auch Fruchtzucker enthalten, andererseits enthält es aber auch viele andere gesunde und wichtige Nährstoffe und Balaststoffe , weswegen ich es nicht komplett streichen und stattdessen einfach eine gesunde Mischkost anbieten würde.

    :saug: im Dauereinsatz für Stella & Arnold, Fritzi mit Coco & Vicky, Lilu & Pauli sowie die Pflaumen Duke & Bonny, Bubi & Lucie (Unvergessen: Quincy, Smokey, Heinolinchen. Hanny & Emilie) :wink: Petra