Männer-WG möglich?

  • Hallo,


    unsere Cesar kann aufgrund ihrer dauernden Knochenbrüche - seit gestern ist wahrscheinlich sogar die Hüfte gebrochen - nicht mehr mit Casimir in der Voliere leben.
    Sie hat sich den Bruch zugezogen, als sie von einem Stöcken ins Buchenholzgranulat abgestiegen ist. Hüpfhöhe ca. 5 cm. Sie kullerte vornüber, und verhielt sich dann, als hätte sie Krämpfe, flatterte mit dem rechten Flügel und kullerte ins Streu. Danach konnte sie nicht mehr laufen.


    Sie robbt seit gestern Abend nur noch in einem flachen Hamsterkäfig rum. Unsere Tierärztin hat Gott sei Dank eine Notfallnummer und so waren wir heute morgen bei ihr.
    Es sieht nicht gut aus und wenn das sich bis Donnerstag nicht bessert ... ;(


    Nun hat sie uns von einem Abgabevogel erzählt, den eine Tierschützerin aus einer Mischvoliere geholt hat. Er saß mit anderen Vögeln zusammen und kam dort nicht zurecht.
    Er ist so ca. 20 Jahre, hat eine alte Verletzung an der Nase und rupft sich. Momentan lebt er schon seit einigen Wochen im Käfig in einem Badezimmer, da die Tierschützerin Katzen hat und ihn deshalb separat stellen muß.


    Da Casimir uns momentan die Bude zusammen brüllt, weil er mit seiner Cesar nichts mehr machen kann und auch nicht mehr zu ihr darf, sind wir am überlegen, ob wir den Hahn aufnehmen.
    Er ist wohl auch leicht flugbehindert bzw. fliegt etwas schwer und sähe nicht sehr schön aus.
    Die Tierärztin kennt ihn, hat auch schon alle Untersuchungen gemacht, die man irgendwie machen kann, der Vogel ist gesund.


    Wir könnten ihn auch zur Probe nehmen, d.h., wenn sich Casimir mit ihm nicht versteht, würde er wieder zurück genommen.


    Kann so eine Männer-WG überhaupt funktionieren? Casimir ist ein sehr dominanter Vogel und der Abgabevogel wohl eher nicht, daher hat er auch die vielen Verletzungen.
    Wie gesagt, auch wenn Cesar sich von dem Bruch erholt, sie wird nie wieder mit ihm in der Voliere leben können.


    Es würde mich interessieren, wie Ihr darüber denkt.


    Liebe Grüße
    Antje

  • also ich bin jetzt kein profi;-)


    aber ich hatte bis freitag (da ist mir ein geier entfleucht)
    2 hähne zusammen leben.


    die haben sich von anfang an vertragen und als mei krümel dann wegflog schrie der andere vor kummer und wollte nicht essen.


    du siehst also kann eine männer wg sehr wohl möglich sein.


    musst halt schauen ob er nach der henne einen mann akzeptiert.


    wir haben heute ein abgabetier besorgt, ist eine henne und unser hinterbliebener hahn beäugt sie schon gierig:-)


    die beiden hähne hatten auch nie streit, nichtmal ums futter.


    wenn du ihn zurück geben kannst FALLS er nicht akzeptiert wird ist doch wunderbar! alleine lassen geht ja nicht. oft wird dann ein neues weibchen auch nur halbherzig akzeptiert vlt werden sie dicke kumpel das wäre doch schön!


    und wegen deiner henne drücke ich dir von herzen ganz ganz fest die daumen.


    da mein lieblingsgeier fort ist:-( kann ich nachempfinden wie du fühlst...



    alles liebe, marvina

  • Hallo,


    also ich halte seit Jahren 3 Hähne in einer Männer-WG und das ist total unproblematisch. Streit gibts keinen nennenswerten (außer mal um den besten Platz an der Kolbenhirse). Allerdings fehlt natürlich das Geturtel und die gegenseitige Gefiederpflege. Ansonsten unternehmen sie alles gemeinsam, verstehen sich prima und scheinen ganz zufrieden zu sein.
    Keine Ahnung ob das Glückssache war, ist bestimmt auch charakterabhängig. Zwei von meinen Süßen kommen aus der Einzelhaft und kannten vorher gar keine Artgenossen, vermutlich freuen sie sich über jede Gesellschaft ;)


    Das wäre so mein Erfahrungsbericht, denke bei euch müsstet ihr das einfach Ausprobieren... wünsche euch viel Erfolg! :)


    Viele Grüße


    Miraluna & Co.

    Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

    Einmal editiert, zuletzt von Miraluna ()

  • Da Dein Hahn ja bisher eine Henne hatte, würde ich Dir von einem Hahn abraten. Die Hähnebeziehungen die gut gehen, sind meist solche, wo die Tiere von jung an vergesellschaftet sind und sich notgedrungen so verpaart und damit arrangiert haben.


    Leider erleben wir es hier die letzten Jahre häufig, dass die Haltung von 2 und mehreren Hähne oft über lange Zeit gut geht und dann doch die Situation kippt. Ein Hahn wird unterdrückt oder es kommt tatsächlich zu Kämpfen. Wirklich das normale Sozialverhalten ausleben kann Dein Hahn halt nur mit einer Henne. Ob er sich mit dem alten Hahn wirklich verträgt, wäre höchstens einen Versuch wert. Ob es Dauerhaft gut geht, kann man nicht sagen. Da der Hahn schon älter ist, besteht aber die Gefahr, da Deiner ja recht "potent" ist, dass er diesem doch eher zusetzt.


    Evtl. auf Probe aufnehmen?


    Alles Gute für Deine arme Henne!

  • Mein Gedanke wäre zunächst mal: was wirst du tun, wenn du deine Henne wieder bekommst? Spätestens dann kann es zu Problemen mit 2 Hähnen kommen. Würdest du dann eine weitere Henne aufnehmen? Das ist derzeit gar nicht so einfach, da es relativ wenig Hennen gibt im Gegensatz zu Pärchen oder eben Hähnen. Oder wirst du in dem Fall den hinzu gekommenen Hahn doch eher wieder abgeben? Für den wäre das dann sicher auch nicht so toll, wenn es sich um den Hahn handelt, an den ich denke. Deshalb würde ich erst mal ein paar Wochen warten, ob die Henne nicht doch noch gefunden wird. Für deinen Hahn ist das natürlich auch nicht toll, aber die anderen Fälle sicher genauso wenig.


    Keine einfache Situation, die ihr da habt und ich drücke feste die Daumen, dass die Henne möglichst bald wieder auftaucht und zu euch gebracht wird! Ich halte mit die Augen offen ob ich irgendwo eine Anzeige sehe.

  • So viel ich weiß, kann die Henne nicht mehr zum Hahn zurück und müsste dauerhaft wegen der Verletzungsgefahr von ihm getrennt leben. Deswegen wird nach Gesellschaft für den Hahn gesucht.

  • Ja stimmt, die Henne kann nicht mehr zum Hahn zurück. Und ob der Oberschenkel/die Hüfte? was jetzt angeknackst ist noch mal richtig zusammen wächst, ist bei meiner Henne auch unklar. Die Ärztin war sich da auch nicht sicher.


    Wir haben es gewagt. Phillip, so hat ihn die Tochter der Tierschützerin getauft, ist seit heute Abend bei uns. Hier war riesen Halligalli. Man hat sich begrüßt, die Tiere rufen nacheinander, sind alle ganz neugierig aufeinander und Casimir ist sehr interessiert. Auch die arme Cesar ist interessiert frißt mit, wenn die beiden anderen anfangen zu fressen und sie ist ganz aufgeweckt dabei um nichts zu verpassen. Sie stehen alle drei nahe bei einander.
    Im Augenblick sieht alles sehr gut aus. Casimir ist nicht ausgerastet und hat auch nicht rum gefaucht, sondern hat immer den Platz in der Voliere gesucht, der am nächsten zu Phillip's Käfig ist.


    Morgen werden wir Casimir mal wieder Freiflug gönnen. Mal sehen, wo er dann hin fliegt und wie er sich verhält. Phillip, der auch Freiflug gewöhnt ist, muß glaube ich noch etwas warten. Hier sind zu viele neue Eindrücke und Geräusche, ich möchte nicht, daß er sich hier verzettelt und panisch durch die Gegend fliegt, wenn etwas passiert, das er nicht kennt.


    Phillip ist sehr scheu, aber das ist ja klar, nach der Aufregung, lange Autofahrt, neue Mitbewohner, neue Futtergeber.....


    Aber es ist ein intelligentes liebes kleines Kerlchen, der hoffentlich jetzt auch aufhört, sich zu rupfen. Nun ist er ja wieder unter seinesgleichen und ich hoffe, ich kann ihn nach ein paar Tagen, wenn er sich mit Casimir beschnuppert hat, in die Voliere umsetzen.
    Wir haben grade Urlaub und können uns diese Woche voll mit seiner Integration befassen. Man sieht ihm seine 25 Jahre - ja richtig, man hat anhand des Ringes herausgefunden, daß er 1986 geboren wurde - absolut nicht an. Er ist total fit.


    Wenn sich Cesar wieder erholt hat und in einen normalen größeren Käfig darf, dann hat sie halt 2 Männer, die sie besuchen. Aber wirklich nur unter Aufsicht besuchen, denn 1 Tag nachdem sie sich die Knochen angeknackst hat, hat sie sogar noch ein Windei gelegt, weil wir 1x nicht aufgepaßt haben, als Casimir zu Besuch war. Cesar ist hart im Nehmen, ich hoffe, daß sie wieder auf die Beine kommt und sie das Vergnügen hat, daß 2 Männer sie anflirten. :)

  • Es ist schön, dass ihr dem armen alten Kerl eine Chance gebt. Ich wünsche Dir, dass es gut klappt und alle sich wohl fühlen.


    Wenn ein neues Tier einzieht ist es immer sehr hilfreich, wenn man zuvor alles umgestaltet, bevor man die Vögel zusammen lässt. So werden keine Lieblingsplätze verteidigt und verlauft alles meist deutlich friedlicher. ;)

  • Es hat alles wunderbar geklappt. Casimir und Phillip, unser neuer Rentner, waren von Anfang an interessiert aneinander. Nachdem wir ihm heute morgen einfach mal Freiflug gewährt haben, rettete er sich nach 3 Runden im Wohnzimmer an die Voliere. Da kam gleich Casimir neugierig dazu. Wir haben dann ein Korkbrettchen von außen an die Voli gemacht und Phillip und Casimir konnten so zusammen sitzen mit einem sicheren Gitter dazwischen.


    Nachdem die beiden sich aber so ausdauernd angebalzt haben, haben wir Phillip irgendwann mal wieder in seinen Käfig bekommen, den dann vor die Voli gestellt und ihn von seinem Käfig in die Voli rein laufen lassen.
    Es hat von Anfang an super funktioniert. Die beiden hatten heute keinen Freiflug mehr, da es genug zu erkunden gab. Die Voli wurde ein bißchen umgestaltet, Schlafstangen, wie Casimir sie gewohnt war, wurden durch andere ersetzt, sind aber an der selben Stelle geblieben.
    Die Voli hat jetzt an der Rückwand senkrecht ein großes Korkbrett hängen, da kann man rum klettern oder oben auf dem Rand schlafen. Da das neu ist, kann auch noch keiner einen Stammplatz beanspruchen. Ich bin gespannt, wie sie heute Abend ihren Schlafplatz finden.


    Es war wirklich sehr harmonisch, man frißt zusammen, trinkt zusammen, klettert zusammen...... Noch nicht mal vom Futternapf hat Casimir ihn weg gejagt, was er mit Cesar oft gemacht hat.


    Cesar mit ihrem Bruch geht es auch von Tag zu Tag besser. Sie macht Fortschritte. Wir beschäftigen uns viel mit ihr und hoffen, daß sie am Sonntag vielleicht schon wieder in ihren größeren Käfig umziehen kann.


    Muß man an einem gerupften Bauch mit Krustenbildung irgendwas machen, oder heilt das von alleine ab?
    Naja, ich könnte ja eh nix machen, weil er nicht zahm ist. Also war die Frage zwar ernst gemeint, aber doch leicht rhetorisch ;) Vielleicht hat jemand von Euch Erfahrungen mit Rupfern.
    Ich hoffe, jetzt, wo er Gesellschaft hat, hört er das rupfen auf.