Plötzliches Interesse an verpaarter Henne? Was kann ich tun??

  • Ich hab ne Frage und hoffe, ihr könnt mir etwas helfen.


    Wie schon hier und da erwähnt, ist unser Böbbel heute in den frühen Morgenstunden über die Regenbogenbrücke geflogen. Er kam u.a. mit seinem 1 Jahr jüngeren Freund Stitch zu uns. Beide waren unzertrennlich. Ich konnte Böbbel nicht mal als mentale Stütze zum Doc mitnehmen für seine Angebetete. Kaum war ich mit ihm aus dem Zimmer, ging das Geschrei los. Halb hysterische Suchrufe oder eher Suchschreie - von beiden Seiten. Einige Zeit dachten wir sogar, sie wären schwul, da sie wenig bis gar kein Interesse an der Damenwelt zeigten.


    Stitch hat wohl gestern Abend schon geahnt, dass er seinen besten Freund verliert. Verabschieden wollte er sich heute auch nicht.


    Seit gestern Abend ist der Blonde jedenfalls wie ein Besessener hinter unserer Lori her, die allerdings fest verpaart ist. Er hätte seine Chance gehabt, hat sich aber eigentlich nie in der Hinsicht für sie interessiert. Er hätte damals aber sicher gute Karten gehabt, da ihr verstorbener erster Mann auch ein frecher Schecke war. Genau wie Stitch eben.


    Wir können ihn nicht mit den anderen beiden fliegen lassen. Er wird Lori gegenüber zudringlich, scheucht sie durchs ganze Zimmer, legt sich mit ihrem Mann an, ihr Mann geht teils auch auf sie los.


    Heute war Stitch bis ich aus dem Büro kaum eingesperrt. Als es dann gleich wieder los ging, hab ich Lori und Urmel eingesperrt. Aber er gab keine Ruhe, klebte am Gitter, immer hinter ihr her und wenn Urmel dazwischenkam, sind sie einander richtig angegangen.


    Stitch interessiert sich nur für sie, dabei haben wir noch 2 Singledamen. Lola ist ebenfalls, wie Lori, eine wf Dame, auf die Böbbel stand. Und Perle ist wie ihr Name schon sagte eine geperlte Flauschkugel. Fehlgeprägt, aber wir machen Fortschritte. Eigentlich hatte ich die letzten Monate immer den Eindruck, dass Stitch sie mag, sich aber doof anstellt. Er ist ihr auch immer balzend hinterher gerannt.


    Woran kann dieses Verhalten nun liegen? Findet er, dass sie die ideale Partnerin für ihn wäre, obwohl sie ihn über 2 Jahre nicht interessiert hat? Ist das eine Form, mit seiner Trauer umzugehen? Und was kann ich tun? Kann ich überhaupt etwas tun, damit die Situation wieder erträglich wird? Abgeben kommt jedenfalls nicht in Frage. Soviel steht schon mal fest. Aber ein Neuzugang würde auch nicht besonders viel helfen.


    Was also kann ich sonst tun?

    God's in his heaven. All's right with the world.

  • Ich habe durch den Tod verschiedener Tier auch immer wieder erlebt, dass sich dadurch oft die "Struktur" im Schwarm total verändert. Zwar gibt es nicht wirklich eine Rang- oder Hackordnung und doch scheint sich eine gewisse Struktur zu bilden, die nach unsichtbaren Regeln funktiniert. Wenn ein neues Tier kommt, wirbelt es manchmal alles durcheinander, aber auch, wenn eines stirbt. So wurde mein Timmi nachdem Tod von Jamali, die sich als Singlehenne gern ihm und seiner Henne anschloss, extrem brutig! Es wirkte wirklich so, als wäre er erleichtert, dass er sie los ist.


    Was da nun genau bei Dir abgeht, kann ich natürlich auch nicht beurteilen. Aber ich denke hier müssen eben erst einmal die Fronten geklärt werden. Bisher war ihm anscheinend die Freundschaft zu seinem Kumpel so wichtig, wie eine Beziehung. Nachdem er nun fehlt, geht er auf Partnersuche und findet ausgerechnet diese Henne begehrenswert. Warum oft ein bestimmtes Tier den Gefallen findet, darüber wird ja oft spekuliert. Natürlich spielt oft der Farbschlag eine Rolle, aber anscheinend auch der Charakter.


    ich weiß, da ich es ja hier auch schon hatte, wie heftig so Jagden und Kämpfe zwischen den Hähnen sein können. Hier heißt es gut beobachten und abwarten, ob sie die Fronten klären können oder er merkt, dass er nicht ans Ziel kommt und sich dann doch einer Deiner Singlehennen zuwendet.


    Unter Aufsicht würde ich, wenn sie sich auch aus dem Weg gehen können, versuchen sie schon zusammen zu lassen, damit sie die Möglichkeit haben zu klären, wer nun der Boss ist bzw. die Henne bekommt. Aber wenn Du das Gefühl hast, es geht gar nicht, dann wirst Du sicher ein paar Tage sie trennen müssen. Evtl. gibst Du ihm dann zur Gesellschaft die zwei Singlehennen, damit er zumindest die Wahl hat, diese zu umwerben oder eben am Gitter zu hängen und die anderen zu bedrängen.


    Oh je, bei Dir ist ja Momentan einiges geboten! Halt die Ohren steif.

  • Bei den Nymphen hab ich bisher nur einmal erlebt, wie sie trauern, wenn sie einen geliebten Partner oder Freund verlieren - und darauf zogen Böbbel, Stitch und Urmel hier ein. Bei Lilo letztes Jahr war das gar nicht. Hat keinen interessiert, obwohl sie ganz vernarrt in Böbbel war. :smile:


    Na ja, jetzt heißt es wohl abwarten und beobachten. Da Lori und Urmel durch Panacur auch ziemlich schlapp sind im Vergleich zu sonst (sonst waren sie eigentlich nie krank, er hat noch nie zum Doc müssen seit wir ihn bei uns haben, sie eher wegen kleinen Blessuren). Da ist es uns zu riskant, sie unbeaufsichtigt zu dritt draußen zu lassen. Ich hoffe, sie erholen sich schnell. Dann können sie wieder zusammen raus und ihre Probleme lösen.


    Nachts sind sie eh voneinander getrennt. Stitch wohnt seit Monaten mit den Singledamen zusammen. Und die beiden Pärchen haben ihre Schlafvoli.


    Irgendwie hatte ich immer Angst vor dem Tag, an dem entweder Stitch oder Böbbel nicht mehr sein wird. Gerade weil sie ja so unzertrennlich waren. Aber Stitch ruft ihn nicht, scheint nicht zu interessieren. Dabei hatte ich nie den Eindruck, dass er ihm ein Klotz am Bein wäre. Im Gegenteil. Wehe, sein Freund kam nicht sofort an, wenn er gerufen hat, dann wurde solange gebrüllt, bis man Böbbel zu ihm gebracht hat. Der Kleine konnte sich immer auch gut alleine beschäftigen.


    Na ja, heute ist Stitch ein kleines bisschen ruhiger. Ich habe irgendwo den Verdacht, dass er vielleicht einfach nur Anschluss sucht und fühlt sich unsicher. Lori und Urmel kennt er ja am längsten von allen Nymphen. Vielleicht ist er auch eifersüchtig auf die Harmonie, die sie zurzeit teilen. Die kleben zusammen wie Pech und Schwefel, seit es ihnen nicht so gut geht.


    Danke dir jedenfalls für deine Hilfe.

    God's in his heaven. All's right with the world.