Nymphies verstehen sich nicht...

  • Hallo zusammen


    Ich brauche auch dringend Ratschläge. :(
    Ich habe seit ca 5 Jahren einen Lutino Nymphensittich. Allem Anschein nach ist es ein Weibchen, obwohl ich damals auch ein Männchen haben wollte ( kompetent sind manche Züchter anscheinend wirklich nicht). Jedenfalls ist der Vogel sehr auf mich geprägt und schreit auch ab und zu wenn ich aus dem Raum gehe, aber nicht immer.


    Vor einem Jahr habe ich versucht sie zu vergesellschaften, jedoch ohne Erfolg. Sie wusste nichts mit den Verhaltensweisen des anderen anzufangen und schließlich wurde sie dann von ihm durch den Käfig gejagt.
    Seit 3 Tagen habe ich nun einen erneuten Versuch gewagt. Ein Vogel aus einem Vogelpark. Zunächst habe ich sie seperat gesetzt, sodass sie sich "beschnuppern" konnten. Beide waren interessiert aneinander(denke ich) und heute habe ich sie zusammenkommen lassen.
    Der Neue will sich meiner Henne nähern, aber sie lässt es nicht zu. Sie hackt etwas nach ihm oder verzieht sich, aber bleibt trotzdem neugierig.Es kommt mir so vor, als ob sie die Gesellschaft schon mag aber Annäherungen oder sogar Kontakt ganz und garnicht möchte!


    Hatte jemand damit schonmal Erfahrung? Und wie lange hat denn die Resozialisierung gedauert? Wie lange kann ich es dem anderen Vogel denn zumuten?


    Vielen Dank im Voraus

  • Huhu Eva,


    also das ist so nicht ganz einfach zu beantworten.......


    Mal Vorweg, Verpaarungen sind auch bei "normalen" Nymphen schon ein klein wenig Glückspiel.....bei Fehlgeprägten natürlich meist noch schwieriger, aber nicht unmöglich.


    Wichtig wäre mal abzuklären ob es auch wirklich Hahn und Henne sind ;)


    Wie alt ist der Neuankömmling? Denn mit einem Kind kann Dein Nymph nichts anfangen.


    Wenn sie/er auf dich sehr geprägt ist, dann hilft nur ein langsames Zurückziehen von Dir.....aber natürlich nicht von heute auf morgen die Beiden ihrem Schicksal überlassen.


    Gib mal in die Suchfunktion "fehlgeprägt" und "resozialisierung" ein, es gibt hier schon einige Berichte und Erfahrungen dazu, vielleicht hilft Dir auch das schon mal vorab ein wenig.


    Eine Vergesellschaftung eines Fehlgeprägten sollte IMMER, auch wenn es noch so schwierig ist, stattfinden, auch wenn der arme Nymph wohl nie mehr ein ganz normaler Vogel wird.
    Aber es ist natürlich ganz stark vom Charakter des Piepmatz abhängig in wie weit es funktioniert.
    Stell Dich aber darauf ein, dass es eine sehr lange Zeit dauern wird........


    Aber ein paar Fragen hätt ich auch ;)


    Wie groß ist die Voliere?
    Wie viel Freiflug haben die Beiden?
    Wie lange widmest Du dich täglich dem Fehlgeprägten und was macht er genau mit Dir? (anbalzen, nachfliegen,etc.)
    Was ist eigentlich mit dem 2.Nymphen passiert, mit dem die Vergesellschaftung nicht klappte?


    Liebe Grüße
    sugar

    „Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken oder vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.“Maxim Gorki (1868-1936)

  • Hallo Sugar
    Danke für deine Tips :)


    Also mein Nymph ist ganz sicher eine Henne, und ich glaube der Neue Nymph auch. Vertragen sich Henne und Henne nicht gut?
    Auch ist der Neue noch jung. man sagte mir so ca 3 Jahre.


    Zu deinen Fragen:


    1. Voliere ist ziemlich groß und mit allem drum und dran ausgestattet ( Naturäste, Spiezeug etc)
    2. Freiflug bekam meine täglich minimum eine Stunde, aber da sie so handzahm und zutraulich ist konnte ich sie auch länger draußen lassen.
    Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut beide Nymphis fliegen zu lassen aus Angst den Neuen nicht mehr in den Käfig zu bekommen. Sollte ich es denn trotzdem versuchen?
    3. Ich habe mich täglich mit meiner Nymphendame beschäftigt. Da sie aber sehr ängstlich ist was "alles" angeht waren Dinge wie durch Röhrchen krappeln oder in gebaute Höhlen gehe unmöglich. Also Kraulte und Schmuste ich viel mit ihr und habe Klickertrainings gemacht.
    Sie selbst fliegt direkt auf meine Schulter wenn sie draußen ist und würde dort liebend gerne den ganzen Tag bleiben und mir bei allem zuschauen.
    Balzen macht sie eigentlich nicht bei mir. Sie stupst mich an wenn ich sie kraulen soll.
    4. Der Nymph mit dem die Vergesellschaftung nicht klappte haben wir wieder in die Zoohandlung gebracht. Uns wurde gesagt wir könnten ihn wieder zurückgeben wenn es nicht klappen würde :wein: ich hatte so ein schlechtes Gewissen, aber ich wusste auch nicht recht wohin mit ihm. Aber als ich dann sah wie er zu den anderen gebracht wurde und gleich Kontakt aufnahm war ich erleichtert.


    Die Situation hat sich aber schon verbessert meiner Ansicht nach. Sie fressen zusammen, aus unterschiedlichen Fressnäpfen die aber nicht weit voneinander entfert sind, putzen sich zur gleichen Zeit und schlafen zusammen auf einem Ast( mit Sicherheitsabstand) Auch reagiert Janosh (meine Henne) nicht mehr ganz so verstört aber möchte nach wie vor nicht dass sich der andere zu stark nähert.


    lg Eva

  • Huhu :wink: ,


    mal vorweg, eine Bitte an die Mods, könnte man das Problem von Eva nicht in einen eigenen Beitrag verschieben........das Thema erscheint mir zu komplex und wichtig ;) Falls möglich und für sinnvoll erachtet Danke :smile:


    So nun aber zu Eva´s Häubchen ;)

    Zitat

    Original von Eva J
    Also mein Nymph ist ganz sicher eine Henne, und ich glaube der Neue Nymph auch. Vertragen sich Henne und Henne nicht gut?
    Auch ist der Neue noch jung. man sagte mir so ca 3 Jahre.


    Leider muss ich Dir sagen, dass sich Henne und Henne zumeist nicht gut vertragen......zumindest auf Dauer nicht und schon gar nicht, wenn sie keinen Partner haben :rolleyes:


    Das gibt Zickenkrieg 8o


    Du wirst nur glückliche Vögel bekommen, wenn Du ihnen die Chance für die Liebe gibst.


    Zitat

    Original von Eva J
    1. Voliere ist ziemlich groß und mit allem drum und dran ausgestattet ( Naturäste, Spiezeug etc)


    Ziemlich groß ist leider relativ .....Breite, Länge und Höhe wären interessant ;)


    Zitat

    Original von Eva J
    Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut beide Nymphis fliegen zu lassen aus Angst den Neuen nicht mehr in den Käfig zu bekommen. Sollte ich es denn trotzdem versuchen?


    Naja, ich würd sie schon mal raus lassen....im Normalfall finden sie den Weg zurück, speziell wenn ein anderer ihnen den Weg zeigt :D


    Zitat

    Original von Eva J
    Ich habe mich täglich mit meiner Nymphendame beschäftigt. Da sie aber sehr ängstlich ist was "alles" angeht waren Dinge wie durch Röhrchen krappeln oder in gebaute Höhlen gehe unmöglich. Also Kraulte und Schmuste ich viel mit ihr und habe Klickertrainings gemacht.


    Mal vorweg, alles Höhlenartige hat in der Nähe von Nymphen ohnehin nix zu suchen......das regt nur die Brutstimmung an :rolleyes:


    Ich kann jetzt natürlich nicht beurteilen in wie weit Deine Lady bereits fehlgeprägt ist.......schreit sie nach Dir, wenn sie dich nicht sieht?


    Klickertraining ist super :richtig:


    Zitat

    Original von Eva J
    Die Situation hat sich aber schon verbessert meiner Ansicht nach. Sie fressen zusammen, aus unterschiedlichen Fressnäpfen die aber nicht weit voneinander entfert sind, putzen sich zur gleichen Zeit und schlafen zusammen auf einem Ast( mit Sicherheitsabstand) Auch reagiert Janosh (meine Henne) nicht mehr ganz so verstört aber möchte nach wie vor nicht dass sich der andere zu stark nähert.


    Nymphen sind Schwarmvögel, wenn einer frisst, fressen alle (meist mit einer Aufpasserausnahme), wenn einer sich putzt, putzen sich alle, usw. ;)


    Es ist jetzt eine ganz schwierige Situation ?( solltest Du wirklich zwei Hennen haben, wirst Du auf Dauer zwei unglückliche Vögel haben.......sorry, aber das funktioniert so gut wie nie :wein:


    Wie lange hast Du denn die Neue schon? und woher? sprich wie gesichert ist die Info mit dem Alter?


    Tut mir leid, dass ich momentan keine besseren Nachrichten für Dich habe :wein:


    Liebe Grüße
    sugar

    „Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken oder vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.“Maxim Gorki (1868-1936)