Was ist hier nur los

  • Hallo,
    ich habe ja schon mal vor einigen Wochen geschrieben, und nachgefragt, warum unser Pievo so agressiv geworden ist. Nun, dies hatte sich dann auch recht schnell wieder gelegt und alle haben wieder durchgeatmet.
    Aber leider nicht lange, im Gegenteil, es ist immer schlimmer geworden. Er hat seine Olga, beide sind aber kein Paar, aber ohne kommt der andere auch nicht aus. Sie schreien, wenn sie mal getrennt geflogen sind und geben nicht eher Ruhe, bis der andere wieder aufgetaucht ist.
    Wir haben in ihrem Vogelzimmer ja auch eine große Voli, in die sie sich jeden Abend, wenn ich füttere, automatisch zurückziehen und dort dann auch schlafen. Ich verschließe die Volie dann und morgens gleich wird wieder geöffnet.
    Nun kann ich seit einigen Tagen überhaupt nicht mehr an die Volie gehen, schon gar nicht mein Mann oder die Kids.
    Pievo greift laut schreiend, drohend mit gespreizten Flügel an. Aber wie, selbst ich weiche dann zurück, er gleicht dann nur noch einer Furie. Aber ich sagte ja schon, er und Olga sind def. kein Paar.
    Mittlerweile kann ich nicht mal mehr ohne größere Sorgen auf Verletzungen die Futternäpfe wechseln oder Leckerlis in die Volie hängen. Ich habe selbst Schiss. Muß ich hier mal ehrlich zugeben.
    Hinzu kommt noch, mein Mann hat die Nase so richtig gestrichen voll, denn er wird volles Programm angegriffen und wir wollen bald in den Urlaub, aber unter diesen Bedingungen kann ich die beiden nicht wie sonst immer meiner Freundin überlassen.
    Ich habe alles schon umdekoriert, viele neue tolle Sachen gebastelt, zeitweise auch den Boden mit Töpfen vollgestellt, weil er sich immer wieder in bestimmte Ecken gequetscht hat.
    Nun hängt aber sein "Leben bei uns" am seidenen Faden, denn wird es nicht besser, sehe ich mich leider gezwungen, ihn an einen Freund mit großer Außenvolie abzugeben. Will ich aber nicht, er hat doch auch immer zur Familie gehört. Was soll ich denn noch tun?????????


    Liebe Grüsse
    Karla

  • das hört sich verdammt nach "revierverteidigung" an...


    auch wenn sie kein festes paar sind, ein hähnchen allein kann auch brutig werden ;)
    für mich hört sich das arg danach an, als würde er die voliere vor euch, vor allem mann und kinder, verteidigen. er sieht sie als sein an und will im moment niemanden in der nähe haben.


    ähnliche probleme habe ich im moment auch, allerdings greifen sie sich gegenseitig an, nicht mich. wer als erster auf der klappe sitzt, makiert den macker. teilweise jagen sich sogar die hennen vom eingang weg.


    wenn er dich und deine familie so arg attakiert, nicht reagieren. nicht schimpfen, hingucken oder mit den armen wedeln. was die vögel oft irritiert und vom angriff abhält sind bunte t-shirts oder ein umgehängtes handtuch. auch eine mütze oder ein hut kann das gesicht vor angriffen schützen.


    da du schon umdekoriert hast und die beiden sich genug bewegen können, kann ich dir und vor allem deinem mann nur einen langen atem wünschen. es ist nur ein kleiner trost, aber es vergeht wieder :trost:

  • Das hört sich übel an. Aber ich sehe es wie Bine, dass hier bestimmt auch die Hormone schuld sind. Allerdings hatten wir schon mal einen Fall eines "agressiven Hahns" bei dem es sich danach gezeigt hatte, dass vermutlich ein Tumor und evtl. damit verbundene Schmerzen zu dem Verhalen geführt haben könnten.


    Also wäre es evtl. schon sinnvoll auch mal einen vogelkundigen TA zu Rate zu ziehen. Vielleicht sieht er hier auch einen Grund für eine Hormonbehandlung.


    Einen anderen Fall hatten wir, da hat es geholfen, dass die Besitzerin mit einem Handtuchturban auf dem Kopf und Handschuhen bewaffnet einfach ihrem Vogel gezeigt hat, dass auch sie der Boss ist. Also nicht mit Gewalt, aber doch sich zur Wehr setzen, ihn wegschupsen, ihn, falls er auf die Hand geht, umsetzen so bald er pickt. Sich einfach mal in einen anderen Hahn versetzen und überlegen, wie könnte man dieses Verhalten nachahmen um ihn in seine Grenzen zu weisen.


    Eben nicht ängstlich zurückzucken. Das lernen die Ganoven schnell, dass sie Dich beeindrucken. Wenn Du schreist, finden sie das auch noch toll und schreien womöglich lauter zurück. Ich hab hier auch einen momentan dauerbrutigen und dann auch schon recht agressiven Hahn. Wenn er zu aufmüpfig wird, dann weise ich ihn eben auch in die Grenzen, in dem die Hand (geballt zur Faust und mit Handrücken zum Tier, so können sie einen nicht verletzen) eben nicht zurückweicht sondern erst recht auf ihn zugeht ihn mal in die Enge in eine Ecke treibt, bis er flüchtet. Das hilft recht gut. Kürzlich kam er auch auf meine Schulter und plärte mir ins Ohr, meckerte und nachdem mein Kopf es wagte sich nicht in Luft aufzulösen, versuchte er sogar zu picken. Also wurde er mit einem ruhigen konsequenten "Nein" und einem Schubs vertrieben.


    Ich kann mir aber vorstellen, dass Dein Hahn da viel heftiger ist und Du wirklich Angst hast. Mich hat einmal ein anderer angegriffen, weil ich ihn aus dem Bücherregal befreien wollte, er das aber gar nicht wollte, da er doch dort die perfekte Höhle hatte. Ein Adler ist ein Dreck dagegen! Also versuch ihn irgendwie einzuschüchtern. Evtl. auch gestreifte oder recht flatterige bunte Klamotten helfen. Evtl. auch mal ein paar Tage Volierenarrest, damit sich die Lebensbedingungen "verschlechtern" und so die Brutigkeit nachlässt. Hat er denn im Raum oder der Voliere einen Platz, an dem er auch "brütet". Das unbedingt unterbinden.