Phytorenal bei vermutetem Nierenproblem

  • Hallo miteinander,


    ich brauche mal wieder euren Rat.


    ich vermute, meine Leila hat seit der Psittakosebehandlung vor 2 Jahren eine Nierenschädigung. Der weiße Kotanteil ist fast immer flüssig bzw. schaumig. Außerdem ist sie unter beiden Flügeln nahezu federlos und beißt sich auch immer die Haut dort blutig (scheint sie zu jucken). Sie ist auch eher ruhig u. schläft im Vergleich zum meinen anderen Nymphis relativ viel.


    Habe gelesen, daß man zur Unterstützung v. Leber + Niere Phytorenal geben kann. Hat jemand damit Erfahrung? Wenn ja, wie hoch muß ich das denn dosieren und wie lange verabreichen? Und können es meine anderen 5 Nymphis bedenkenlos mit aufnehmen?


    Lieben Dank für eure Hilfe!


    Micha

  • Hallo Micha,


    also einfach mal herumtherapieren würde ich da nicht, sondern das Tier noch einmal einem vogelkundigen Tierarzt vorstellen, der erst einmal gründlich untersucht und dann die passende Therapie sucht, falls sich Dein Verdacht bestätig. Alle Medikamente belasten ja wieder den Körper, da soll es dann schon auch passen. Oft sind ja darin auch Substanzen, wie Zucker, Stärke oder gar Alkohol. enthalten, bei denen man dann abwägen muss, ob es wirklich Sinn macht. Denn das wird ja auch wieder über die Nieren und Leber verstoffwechelt. Auch bei diesem Mittel hab ich gerade gesehen ist z. B. Sacharose, Sorbit und Konservierungsstoffe enthalten. ( click--> Phytorenal)


    Also wenn, dann sollte das wirklich von einem vogelkundigen Tierarzt empfohlen werden und nicht auf eigene Faust gegeben werden.


    Leider kann man gerade bei Nierenproblemen relativ wenig machen, so viel ich die letzten Jahre mitbekommen habe. Wichtig, darauf achten, dass man nichts füttert, das die Nieren zusätzlich belastet. Also auch bei Grünkost immer sehen, ob es geeignet ist. Ansonsten ist es immer hilfreich das Immunsystem im Gesamten zu unterstützen, damit das Tier möglichst lange mit der Einschränkung gut klar kommt z. B. mit PT-12.

  • Hallo Shanti,


    danke erstmal für die schnelle Antwort.


    Ich glaub, dann laß ich das erstmal mit dem Phytorenal.


    Ich weiß, daß der Gang zu Vk TA das Beste wäre - nur hab ich leider keinen in meiner näheren Umbebung. Zu den bisher konsultierten hab leider nicht mehr sehr viel Vertrauen. Die untersuchen ja nicht mal richtig; geben einfach nur eine Aufbau- oder Antibiotia-Spritze. Und dafür will ich meiner Leila den ganzen Streß nicht zumuten. Der nächste in eurer Datenbank empfohlene vk TA ist leider ca. 130km entfernt .... . Ich hab halt einfach Angst, daß es meiner Leila dannach vielleicht noch schlechter geht (durch den Transport- u. Untersuchungsstreß). Aber wenn's nicht besser wird, werd ich das doch mal in Angriff nehmen müssen.


    Welche Obst- und Gemüsesorten sollte ich denn vermeiden? Ich glaub, Gurke ist nicht so gut, oder? Leila liebt gekeimten Weizen. Darf ich den unbedenklich füttern?


    LG
    Micha

  • Hallo Micha,


    da kann ich Dich gut verstehen. Gerade mit AB-Spritzen usw. muss man hier auch sehr vorsichtig sein. Mir ist eine eigentlich gesunde Henne nach einem Spritzencoctail innerhalb weniger Tage an Nierenversagen regelrecht krepiert. Also wenn, dann wirklich zu einem absolut fachkundigen Tierarzt mit gutem Ruf gehen!


    Gerade bei Wildpflanzen, die als harntreibend bezeichnet werden, würde ich vorsichtig sein. In der Futterdatenbank hab ich da immer extra dazu geschrieben. Genauso bei Obst und Gemüse. Aber ganz darauf verzichten würde ich auch nicht. Möglichst gut abwechseln und halt nicht zu viel. Ab und an auch mal etwas Gurke, wird zwar den Kot erst einmal wässriger machen, aber ihr sicher nicht schaden. Keimfutter kannst Du geben. Mit tierischem Eiweiß sollte man möglichst zurückhaltend sein. Also möglichst kein Ei oder eben äußerst selten und ganz wenig z. B. nur in der Mauser. Auch mit Hülsenfrüchten, wie z. B. Mungbohnen eher vorsichtig sein. Zwar sind sie wirklich gesund und wichtig, aber das Eiweiß kann auch die Nieren zusätzlich belasten. Natürlich keine zuckerhaltigen Futtermittel.

  • Ich sehe das auch so wie Jutta.


    Vermutete Probleme sind eben eines: Vermutet.


    Wenn du dir Sorgen machst, würde ich sie zu einem vk-Tierarzt deines Vertrauens bringen, und der soll die kleine denn mal durchchecken. Nierenprobleme lassen sich anscheinend relativ gut diagnostizieren auch wenn dazu ein Bluttest nötig ist. (War bei meiner Lily so).
    Grosse Chancen da irgendwas zu machen hat man da aber leider nicht.


    Es bringt halt auch nix wenn nach einer medikamentösen Behandlung die Niere wieder halbwegs in Ordnung ist - dafür aber die Leber geschädigt wurde. Dazu der Stress der schnabulösen Eingabe etc.
    Irgendwas über das Trinkwasser geben ist eh ziemlich sinnlos.


    Ich achte auf gesunde und fettarme Ernährung. Zum Schreddern gibt es nur wirklich unbedenkliches. Also keine Buche, Birke, Eiche etc.
    Auch Kräuter und sowas (ätherische Öle) kommen nur recht selten auf den Tisch.


    edit: Wenn sollte es wirklich ein guter und definitv vogelkundiger TA sein. Zu "meinem" fahre ich auch etwas mehr als eine Stunde, habe aber gemerkt das es einen erheblichen Unterschied zwischen vk und nicht vk gibt.

    es grüssen Matthias und Co :nymph4:

    Einmal editiert, zuletzt von Coyote ()

  • Hallo :wink:


    Einer meiner Vögel bekommt zur zeit auch Phytorenal zur Unterstützung der Nieren aufgrund der anderen Medikamente...


    Aber wie die anderen schon geschrieben haben, einfach so, würde ich das auch nicht geben und erstmal zu einem vogelkundigen TA gehen...


    Wir hatten doch damals auch mal wegen der Psittakose geschrieben... wo wohnst du denn nochmal??

    :suess: Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet wünscht Jacqueline und ihre Geier Lörchen, Dusty, Morle, Baldur und die kleine Misha :suess: (Runner + 06.06.2007 Du wirst immer in meinem Herzen sein ;()

  • Vermutungen - das trifft den Nagel wirklich auf den Kopf. Viele "Diagnosen", auch von vogelkundigen Tierärzten, sind nur Vermutungen. Das soll aber jetzt keine Kritik sein - es geht wohl gar nicht anders. Bei Vögeln ist eine Diagnose wohl extrem schwierig, viel schwieriger als bei Säugetieren.
    Auch die Verträglichkeit von Medikamenten ist so eine Sache. Nicht alles, was bei Hund oder Katze gut wirkt, wird von Vögeln vertragen.
    Dauernde Polyurie kann durch Nierenprobleme verursacht werden. Sie kann aber auch zahlreiche andere Ursachen haben.
    Bei meiner Nymphenhenne Jule mit Dauerpolyurie wurde nach ihrem Tod bei der Obduktion eine hochgradige Schrumpfleber festgestellt - bei völlig unauffälligen Blutwerten. Auch das Röntgenbild zeigte keine Auffälligkeiten. Wobei es auch immer wieder erstaunlich ist, welche Erkenntnisse aus leicht unterschiedlichen Grautönen bei einem Röntgenbild vermeintlich rauszulesen sind.

  • Vielen Dank für eure Antworten! Meine Leila nimmt Obst u. Gemüse eh recht sparsam zu sich - liebt aber gekeimten Weizen u. Äste zum Knabbern (Weide, Kornelkirsche u. Apfelbaum). Werd die Futterdatenbank nochmals konkret nach für Nieren problematische Pflanzen durchstöbern.


    Lt. eurer Datenbank ist der nächste vk TA in Erlangen (Schramm/Eisele). Hab zu diesem TA aber auch schon die unterschiedlichsten Aussagen gehört. Ich selbst wohne in Wunsiedel/Oberfranken.


    Nachdem das mit den Diagnosen bei Vögel anscheinend wirklich nicht ganz einfach ist u. Organschäden wohl eh schlecht zu behandeln sind, versuch ichs weiterhin mit ausgewogener Ernährung, Mariendistel u. PT12, da mir das Risiko einer TA-Behandlung dzt. größer erscheint.


    Hab wie gesagt zwischenzeitlich einen regelrechten Horror vor TA-Besuchen, da einer meiner Nymphs den letzten fast nicht überlebt hätte u. ich meine Piepser bei der Psittakosebehandl. vor 2 Jahren auch nur dank eurer Hilfe so gut durchgebracht habe.
    Ich würde nur noch zu einem gehen, der mir von einer fachkundigen Person als wirklich absolut vogelkundig empfohlen wird.


    Schöne Grüße und allen einen schönen Abend!
    Micha

  • Kannst Du anstatt Weide z. B. Haselnuss geben? Weide enthält ja einen Stoff, der mit dem Aspirin verwandt ist. Aspirin ist nicht nur ein Schmerzmittel, sondern hat auch blutverdünnende Wirkung. Ob das auch bei dem Inhaltsstoff der Weide schon zutrifft, weiß ich nicht, wäre aber auch hier einfach sicherheitshalber vorsichtig. Auch mit der Kornelkirsche als Schredderholz, wäre ich bei besseren Alternativen zurückhaltender. Das Problem bei diesen Pflanzen ist oft, dass ich nicht immer ausreichend Infos über die Inhaltsstoffe auftreiben kann. Meist handelt es sich ja in der Literatur mehr um die Früchte und unsere Nymphis schreddern aber eben die Äste und vor allem Rinde. Steinobst wie z. b. Kirschen oder Zwetschgen können aber relativ hohe Blausäurewerte enthalten. Ob das wirklich schädilich ist, weiß keiner. Einfach mal zur Sicherheit, um die Organe in diesem Fall nicht unnötig zu belasten. ;)


    Gekeimter Weizen ist sogar recht gesund, da er viele wichtige Essentielle Aminosäuren in guter Zusammensetzung enthält und gerade durch den Keimvorgang auch Mineralstoffe gebildet werden. Also den kannst Du in meinen Augen unbedenklich, aber eben auch nicht zu oft (Brutigkeit usw.), geben.


    Ansonsten denke ich, kann man wirklich erst einmal einen Versuch starten, genauer auf den Futterplan zu achten, so lange das Tier sonst ganz fit wirkt. PT12 denke ich ist eine gute Sache, einfach die natürlich Abwehr zu fördern.


    Viel Erfolg und halte uns doch mal auf dem Laufenden, wie es sich entwickelt.