Seid Nistkasten im Käfig ist der Hahn sehr agressiv und will die Henne umbringen!

  • Hallo Leute, hab mich hier angemeldet, weil ich nicht weiter weiss....


    Hab ein grauen Hahn und eine Lutino Henne (zumindest denke ich das, sie quiekt nur ganz selten und wird auch regelmässig bestiegen, nur Eier hab ich noch nie welche gesehen).


    Auf jeden Fall sie lebten immer friedlich miteinander bis ich den Nistkasten rein hab. Seit dem ist der Hahn wie gewandelt, er will die Henne umbringen, er fliegt auf sie drauf mit den Füssen und beisst heftigst bis sie auf den Käfigboden liegt, das geht so schon seid zwei Tagen. Ich hab gelesen dass das normal sei, aber so normal finde ich das nicht.


    Kann es sein das es zwei Männchen sind und deswegen der Streit entsteht, Revier (Nistkasten) ect..? Aber wieso besteigt der Hahn dann die Henne wenn sie gleichgeschlechtig sind und wieso verhält sich die Henne wie eine Henne wenn sie vielleicht doch ein Männchen ist???


    Was sagt ihr dazu? Das komische ist das sie Nachts dann doch gemeinsam nebeneinander einschlafen.. Und im Freiflug ist auch alles ok, nur eben im Käfig ist der blutige, einseitige Kampf.


    Was würdet ihr mir raten :(

  • Mein Rat:


    Entferne den Nistkasten ersatzlos!


    Zum einen darfst du in Deutschland eh nicht züchten ohne eine ZG gemacht zu haben, zum anderen solltest du mit Nymphensittichen nicht züchten ohne die Eltern auf die Brut vorbereitet zu haben. (Hast du?)
    Ausserdem sind die Vorraussetzungen die eine "normale" Innenraumhaltung bietet total ungeeignet für eine etwaige Brut.
    Zudem sollte man sich die "warum" Frage mehr als einmal stellen...


    Was der Hahn da genau im Sinn hat kann verschiedene Gründe haben, ich vermute aber das "sie" einfach nicht so mitzieht wie "er" es gerne haben möchte. Wahrscheinlich ist er einfach brutiger als sie.
    Es sind halt die Hormone...


    Nimm den Kasten raus, bringe beide auf andere Gedanken (Knabberäste, Wühlkiste) gestalte den Käfig komplett um, und verschlanke ggf. das Futter.

  • Also, wenn Hähne brutig werden, werden sie agressiv. Manchmal wissen sie dann mit ihrer Stimmung nicht wohin damit und wenn Du eben nur ein anderes Tier hat und er der Meinung ist "seinen" Brutkasten verteidigen zu müssen, dann greift er auch sie an.


    oder wie Coyote schreibt, dass sie eben nicht richtig "mitspielt".


    Aber auch ich kann nur zustimmen, dass gerade solches Verhalten häufig in Wohnungshaltung vorkommt.


    Warum gibst Du ihnen einen Brutkasten? Sollen sie wirklich brüten? Das mit der Zuchtgenehmigung hat Coyote ja schon geschrieben.


    Aber hast Du auch bedacht, was da alles auf Dich zukommen kann und das Du mit Küken ja auch die Verantwortung für ein Tier übernimmst, dass bis zu 20 Jahre und älter werden kann? Was soll mit den Küken, wenn Du sie groß bekommst passieren? Wenn Du sie behalten möchtest, brauchst Du eine ausreichend große Voliere und für jedes der Tiere einen gegengeschlechtlichen Partner. Wenn du sie abgeben möchtest, darfst Du das eben nur mit Ring, den Du nur bekommst, wenn Du eine Zuchtgenehmigung hast.


    Aber wenn der Hahn jetzt schon so agressiv reagiert, musst Du befürchten, dass sich diese Agression auch gegen die Küken richten kann. Nicht selten werden diese vom Hahn gerupft so bald die ersten Federchen kommen, weil er sofort neuen Nachwuchs produzieren möchte, wenn der Brutkasten noch da ist.


    Hättest Du die Zeit und Möglichkeit, wenn es zu anderen Problemen kommt notfalls alle 4 Stunden rund um die Uhr die Küken mit Handaufzuchtsfutter zu peppeln?


    Gerade Nymphensittiche sind leider da nicht immer einfach. Deswegen sollten man es sich immer gut überlegen, auf was man sich da einlässt.


    Ich würde Dir bei dem Verhalten des Hahns auch ganz dringend raten, sofort den Brutkasten zu entfernen und diesen zu entsorgen. Denn so wie Du das Verhalten beschreibst, in einem kleinen Käfig oder Voliere wo die Henne ja nicht aus kann und nicht flüchten kann, hätte ich zu viel Angst, dass es zu Verletzungen kommt. Bei dem Stress, den die Henne hat, denke ich auch, dass eine Brut unter keinem guten Zeichen stehen würde. Es gibt einfach Paare, die für eine Brut nicht wirklich tauglich sind. Dazu gehören z. B. auch Rupfer.

  • Danke erstmal für die Antworten.


    Der Nistkasten kommt also weg, hoffe das sich dann die Aggressionen legen.


    Wieso ich ihn reingemacht habe? Weil der Hahn angefangen hat ununterbrochen auf dem Boden zu scharen und sich in die Ecken zu setzen und diese zu Verteidigen. Allein das Futter reinmachen wurde von einem ständigen fauchen begleitet.


    Also dachte ich mir, bevor sie da auf der Ecke liegen und den ganzen täglichen Futterwechselstress mitmachen sollen die sich ruhig in ein Nistkasten setzen und austoben.


    Die Eier hätte ich dann eh entfernt... Der ganze Brutwahn (also das scharen auf dem Boden ect...) hat angefangen als ich die Voliere in ein wärmeres Zimmer gewechselt habe, wahrscheinlich haben die erhöhten Temperaturen dazu geführt. Ich weiss es nicht.


    Mein Voliere hab ich selber gemacht, er ist 170 Breit 240 Hoch und 70 tief. Ich will einfach nur das es den Vögeln gut geht.


    Deswegen wie gesagt der Nistkasten (da weniger Stress), Zimmerwechsel da wärmer über den Winter, Riesenkäfig das sie sich wohlfühlen, täglich Freiflug ect.. ect...


    gruß

  • du hast recht, das höhere temperaturen die brutigkeit fördern können.


    mit dem nistkasten machst du aber einen denkfehler.
    der kasten entspannt die situation nicht, sondern wirkt als zusätzliche stimuans zum brüten!


    das solltest du durchdenken.
    (und ich ganz persönlich würde noch vor dem denken den kasten rauswerfen)
    edit: wo hab ich heute morgen meinen kopf... dazu hast du dich ja schon entschieden. das ist gut, denn wenn man nicht züchtet, hat ein kasten keinen nutzen. wildlebend ist die brut ebenfalls der einzige anlass für die vögel eine höhle aufzusuchen.


    hier auf der hauptseite gibts übrigen ganz tolle und übersichtliche infos zu allen möglichen themen, auch zum brutverhalten die gut geschrieben sind und schnell mal gelesen.


    edit von Coyote:
    Tic - war das so in deinem Sinn?


    [OFF]Zur Verinnerlichung schreibst du jetzt 100 x "Der Button heisst hier ändern" an die Tafel :D [/OFF]

  • Bis du den Hahn von seinem "Trip" runterbekommst kann es jetzt ein wenig dauern. Die Hormone fährt man nicht von heute auf morgen runter.


    Ich würde dir empfehlen den Käfig mal komplett umzukrempeln, und evtl. auf Einstreu verzichten. (Als Entschädigung kannst du ja eine Wühlkiste im Freiflugbereich aufstellen)


    Zudem bringt meist eine Futterumstellung etwas. Entweder auf eine eher graslastigere (d.h. kalorienarme) Futtermischung umsteigen, oder zumindest die - vermutlich vorhandenen - Sonnenblumenkerne aus dem Hauptfutter rausfischen. Gestreckt werden kann GS-Futter auch mit Wellifutter. Das ist nicht so reichhaltig.
    Je nachdem woher du dein Futter beziehst ist auch eine Totalumstellung sinnvoll.
    "Fettes" Futter = gute Brutbedingungen.


    Ansonsten drück ich die Daumen das der "Spuk" bald wieder vorbei ist.

  • Huhu, werd mal schritt für schritt euren Tipps nachgehen, Danke dafür!


    Was mich wundert ist das in sieben Jahren noch nie ein Ei im Käfig gelegen hat?


    Durch den Vogelkrieg im Käfig hat die Lutino "Henne" ein paar Feder gelassen und auf denen erkenne ich deutliche Muster, so Perlchen und farbkleksähnliche Muster. Also ist sie ja definitiv eine Henne die noch nie ein Ei gelegt hat :klug:


    Während ich diese Zeilen schreibe jagd der Hahn wieder mal die Henne, also muss die Zwei mal beruhigen, bis später!


    gruß

  • Hallo,


    prima, dass Du auf unsere Argumente eingehst. :richtig:


    Na, da hast Du so ein "spinnertes" Exemplar wie mein Timmi. Der wenn brutig wird, was leider recht häufig ist :rolleyes:, belagert er auch die Käfigecken und jagt alles weg, das ihm zu nah kommt.


    Also wenn Du Einstreu hast, diese mal entfernen. Ich hab nur noch Papier, aber selbst da hockt er in der Ecke. In die Ecken Sachen geben, die ihm evtl. Angst machen, es ungemütlicher machen usw.


    Für viel Chaos und Beschäftigung sorgen. Also Voliere umgestalten, viel Freiflug und da Schredderäste u. a. anbieten (Ideen in der Bastelecke auf der Hauptseite) Bei Timmi hab ich manchmal das Gefühl, dass er schlichtweg unterfordert ist. Bei ihm hilft es manchmal etwas, wenn ich mir mehr Zeit zum Clicker-Training nehme. Evtl. würde das Deinem Hahn auch gefallen.


    Ja, das gibt es häufig, dass nicht unbedingt Eier kommen. Timmi ist hier zwar auch ständig brutig, aber die Henne paart sich zwar mit ihm, aber interessiert sich nicht für die Ecken, die er ihr als Brutplatz anpreist. Von daher hatten wir auch nie Eier. Eine andere Henne hat jedoch den gleichen Tick wie Timmi. Ihr reicht schon eine Ecke und wenn sie Gelegenheit hat dort länger sich "festzusietzen" kommen auch Eier.


    Sei mal froh, auch wenns nervig ist, dass nur der Hahn so extrem ist und die Henne nicht mitspielt. ;) Wie Coyote schon schreibt, kann es aber etwas dauern, bis sich nun die Lage wieder beruhigt. Zum einen braucht es einfach bis die Hormone wieder runter fahren, zum anderen spielt natülich auch der nahende Frühling da etwas gegen Dich.


    Evtl. kannst Du auch Dein Futter überdenken, ob es evtl. zu nahrhaft ist und für zu gute Bedingungen sorgt. Starke Schwankungen sollte man aber vermeiden. Es bringt nichts, jetzt magerer zu fütter und wenn sich die Lage beruhigt hat, wie jetzt. Dann geht der Zauber von vorne los. Wenn dann dauerhaft relativ mager bei Wohnungshaltung und so, dass sie schon mehr mit Futtern beschäftigt sind um satt zu werden. ;) Das lenkt auch von "Dummheiten" ab. Also kleinere Saaten, keine Sonnenblumenkerne, vorsicht auch bei Hanfsaat, dafür mehr Grassaaten und Hirse. Das aber dauerhaft.

  • Vielen lieben dank erstmal an de Tipps und Erfahrungen von euch!


    Also, habe heute den Käfig komplett umgestellt und es gab seit dem nicht einen einzigen streit, das ist unglaublich!! Davor war ununterbrochen Krieg, die Henne wurde nur auf dem Bodenkäfig geduldet und das auch nicht immer. Doch sobald sie nach oben krabbeln wollt kam der Hahn im Sturzflug auf sie zu!!


    Hoffe das bleibt nun auch so :)


    Hey die Nymphis sind übrigens total unsportlich, die haben so eine Angst von Ast zu Ast zu hüpfen, die stehn ewig davor wollen aber lassen es dann doch sein und klettern seitlich am Gitter zum Ziel, das ist so lustig hihi....!!


    gruß

  • :D Ja, Nymphis können recht faul sein. Ich hab mich auch schon oft amysiert, wenn Timmi ewig versucht hat einen Weg zu finden um auf unseren Baum irgendwo hin zu kommen, dabei wäre es schneller und einfacher gewesen zu fliegen. :rolleyes:


    Wegen der vielen Kletterei der Nymphensittiche ist es ja auch so wichtig, dass man auf Edelstahlgitter achtet ;)


    Schön, wenn jetzt erst einmal Ruhe eingekehrt ist. Ich drück die Daumen, dass sich die Lage dauerhaft beruhigt.

  • Hallo Leute, wollte euch anfach mitteilen dass das Problem nicht mehr besteht, die Vögel sind friedlich seid der Käfig umgestellt und der Nistkasten entfernt wurde.


    Ausschlagebend war doch die Umgestaltung, denn allein den Nistkasten entfernen hatte nichts bewirkt.


    Vielen Dank nochmals


    ....so am Rande, die Nymphis trauen sich einfach nicht auf die neu angebrachte Schaukel, die sollten sich mal ein Beispiel an Wellensittichen nehmen, die sind im Vergleich echte Animateure :)


    gruß

  • Danke für die Rückmeldung! Schön, wenn es geholfen hat.


    Ja, Nymphensittiche sind eher die gaaanz vorsichtigen Gesellen. Das sieht immer alles erst einmal gemeingefährlich aus und könnte doch glatt beißen. Evtl. hilft rote Kolbenhirse als Deko um sie interessanter zu machen. ;) Allerdings mögen meine Piepser Schaukeln, vor allem in der Voliere überhaupt nicht. Die knören sich lieber auf eine Stange zusammen. Nur meine Korkschaukeln sind wenns ans Schlafen geht heiß begehrt.