Ich weiß nicht was tun!

  • Hallo zusammen!


    Ich bin neu hier und muß mich gleich mit einem Problem an euch wenden.


    Ich habe zwei ganz süße Nymphis. Carlo und Nicki. Nicki ist bereits 12 Jahre alt und Carlo haben wir vor zwei Jahren aus dem Tierheim geholt. Er ist zahm und ganz lieb. Ich weiß allerdings nicht wie alt er ist, da er keine Ring trägt.


    Heute mußte ich meine Nicki aus dem Käfig fangen, da sie sich den Popo zugesch..... hat und keinen Kot mehr absetzen konnte. Nachdem ich sie zurück zu Carlo gebracht habe, ist dieser total ausgeflippt und hat sie beißend durch den Käfig gejagt. Ich muß dazu sagen, daß meine Süße nicht fliegen kann, somit konnte sie auch nicht auf den Vogelbaum oder zu mir flüchten. Jetzt ging das den ganzen Tag so. Er hat sie nicht mehr in Ruhe gelassen. Nur noch beißen. Mein Mann konnte gerade noch dazwischen gehen, als Carlo sie am Käfigboden sozusagen festgenagelt hatte.
    Er ist mir gegenüber auf einmal auch ganz agressiv. Er beißt und schreit mich an. Das hat`s noch nie gegeben. ;( Wie gesagt, er ist sonst ein ganz süßer und lieber.


    Jetzt habe ich meine Kleine in einen anderen Käfig gerettet, damit sie in Ruhe schlafen kann. Er macht jetzt ein Theater, weil sie nicht bei ihm ist.


    Was soll ich tun und woher kommt sein agressives Verhalten?
    Die beiden haben sich seither immer ganz Prima verstanden.


    Kann mir jemand helfen??



    Liebe Grüße


    Knubbel, eine verzweifelte Vogelmama

  • Ist es denn ein Pärchen oder sind es zwei Hähne?


    Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass Carlo eifersüchtig ist, schliesslich ist sein Partner auf einmal "verschwunden" und du warst der "Auslöser".


    Wie groß ist denn der Käfig? Kann Nicki (auch ohne zu fliegen) ausweichen? Hast du schon mal versucht, im Käfig einen Sichtschutz anzubringen? So dass Nicki sich quasi verstecken kann?


    Für den nächsten Freiflug würde ich auf jeden Fall Seile im Zimmer spannen, damit Nicki behindertengerecht zu verschiedenen Plätzen kann.


    Vielleicht kannst du Fotos einstellen, damit wir dir noch bessere Tipps geben können? Für die Nacht ist es sicher erstmal eine Lösung mit zwei Käfigen, aber auf Dauer ist es ja nicht der Sinn der Sache.....

    LG Barbara und die :nymphi: :nymph4: Leo (1.0; * ca. 01/2003), Hanni (1.0; * 2007) und Stella (0.1; * 2009), sowie in unserem Herzen Markus, Kiki (0.1; *2002 - †2009) und Charly (0.1; * ca. 09/2003- † 05/2014), ;(

  • auch könnte carlo brutig sein. guckt er sich dunkle ecken an? sitzt er häufig in einer ecke, mit schwanz nach oben? bei einer henne, die nicht brüten wil, werden die männer gerne mal agressiv


    vllt kannst du mal fotos der beiden einstellen, nicht das babsikg recht hat und du 2 hähne hast

    lg weisse-rose :blume: mit Prinzessin Cally und Sir Rocky ;)
    Jedes Tier kenntzeichnet Leben,
    doch der Vogel die Freiheit :nymph2:

  • Zitat

    Original von babsikg
    Für den nächsten Freiflug würde ich auf jeden Fall Seile im Zimmer spannen, damit Nicki behindertengerecht zu verschiedenen Plätzen kann.


    wir hatten auch einen flugunfähigen vogel. man kann auch am boden oder noch besser auf einem niedrigen tisch interessantes spielzeug und klettermöglickeiten anbieten. das vermeidet stürze.
    seile durch den raum spannen finde ich ziemlich gefährlich.
    je nach beschaffenheit deines käfigs würde ich auch auf keinen fall einen sichtschutz anbringen, weil das schnell als brutgelegenheit mißverstanden werden könnte.
    wenn du dir über die geschlechter beider vögel wirklich sicher bist, und der käfig genug platz für beide bietet, dann wäre es gut wenn du den käfig für eine erneute zusammenführung der tiere umdekorierst. das schafft neutralen boden und vermeidet revierstreitigkeiten.
    weil du schreibst dein hahn ist sehr zahm, sieht er vieleicht dich als partner. eine solche sog. fehlprägung kann eine vergesellschaftung schwierig machen.
    trotzdem ist natürlich gut und wichtig für die vögel das sie nicht alleine leben.

  • Du schreibst die Kloake war zugekackt? Ist das Tier denn abgesehen von der Flugunfähigkeit (woran liegt die?) gesund?


    Denn zum einen werden oft kranke Tiere aus dem "Schwarm" vertrieben. Ich hab hier auch eine behinderte Henne, die sich nicht so gut zur Wehr setzen kann und von einem der Hähne gemobbt wird.


    Wenn das Verhalten eher plötzlich auftritt, geht es evtl. dem Tier nicht gut und das andere merkt es oder der Hahn ist brutig. Was für ein Geschlecht hat das Tier mit der verklebten Kloake? Denn wenn Du zwei Hähne hast, kann es gerade wenn einer Brutig ist dazu kommen, dass es zu Kämpfen kommt oder wie hier, eben ein Tier gemobbt wird.

  • Nochmals Hallo zusammen!


    Erst mal ganz lieben Dank für Eure Antworten. Ich habe nicht damit gerechnet, daß ich so schnell so viele Antworten bekomme.


    Zuerst zu babsikg:
    Ich weiß 100%ig, daß ich ein Pärchen habe. Das mit der Eifersucht habe ich mir auch schon überlegt. Weniger, daß sie weg war, sondern eher das sie mit MIR weg war. Er ist sehr Menschenbezogen, war aber von Anfang an so. Die waren im Tierheim froh, daß er zu uns kommt, weil er "seine" Menschen braucht. Er war vermutlich eine Handaufzucht.
    Mit dem Freiflug ist bei ihr so `ne Sache. Sie will nicht!! Meine Nicki ist sehr häuslich und liebt ihren Käfig über alles. Ich habe ihr eine Stange vom Käfig zum Vogelbaum befestigt, die sie auch alle zwei Tage mal benutzt.
    Ach ja, der Käfig ist ca 80 cm breit, 60 cm tief und ca. 100 cm hoch. Allerdings sind sie nur dadrin, wenn wir nicht zuhause sind. Wenn wir zuhause sind hat der Käfig diese Maße: ca.5m breit, 4m lang und ca3,5m hoch und hat überall Vogelplätze. Wir bezeichnen ihn als unser Wohnzimmer, Carlo und Nicki bezeichnen ihn als ihr Eigentum. :-))



    Zu weisse-rose:
    Hast Du eine Kamera in unserem Vogelzuhause installiert? :smile: Jeden Abend das selbe Bild: Nicki hockt in der einen Ecke am Boden (Hintern hoch) und Carlo in der anderen (ebenfalls Hintern hoch).
    Er möchte öfters mal bei ihr aufsteigen, klappt aber nicht. Liegt aber auch daran, daß er nicht der zärtlichste Liebhaber ist. Da das mit ihr nicht so klappt, versucht er sich an allem zu "schuppern" das sich nicht wehrt.


    Zu Tic:
    Das mit dem Umdekorieren ist eine prima Idee, Werde ich tun.



    Nun noch zu Shanti:
    Nicki hatte ein Problem: Als wir sie beim Züchter geholt haben, war sie bereits 5 Jahre alt und konnte da schon nicht fliegen.Nicki ist aber sehr verfressen. Keine Bewegeung + viel Fressen= Spickfett (Aussage vom Tierarzt bei der Erstuntersuchung). Auf Grund ihres Gewichts kam es nach kurzer Zeit dazu, daß ihre Füsschen anschwollen und wund wurden. Der Tierarzt hat uns empfohlen, eine Holzplatte in den Käfig zu bauen, damit sie sich bei Schmerzen auf`s Bäuchlein legen kann. Dies hat sie auch gern angenommen. Sie hat inzwischen schön abgenommen und die Füsschen sind ganz toll verheilt. Sie sitzt sehr gerne auf der Platte. Problem: jedes Häufchen, daß sie absetzt verklebt sich dann im buschigen Hintern. Da ihr das schon öfter passiert ist, mache ich eine regelmäßige "Popokontrolle". Sie weiß genau was los ist, wenn ich auf die Knie gehe und sie von unten ansehen möchte, sie dreht dann schnell den Hintern weg. Wenn ich aber einen Blick erhasche und feststelle, das sie zugekackt ist, muß ich halt die Körptepflege übernehmen.
    Sollte ich die Platte evtl. wieder rausmachen?



    Heute ist er wieder der Gentleman. Er hat mit mir geschmust, hat sich kraulen lassen und er sitz die ganze Zeit ganz lieb auf Nickis Notfall-Käfig und paßt auf sie auf.
    Morgen werd ich mal eine Zusammenführung versuchen.


    Sobald meine Kamera wieder funktioniert stelle ich Fotos von den beiden ein.



    Nochmals Danke für eure schnellen Antworten!


    Liebe Grüße
    Knubbel

  • Hallo,


    scheint tatsächlich so gewesen zu sein, dass er seine Partnerin (Dich!) gegenüber dem anderen Tier verteidigt hat, weil er brutig ist. So hört es sich jetzt für mich an. Es gibt Tiere, die so fehlgeprägt sind, dass sie zwar andere Vögel akeptieren und ganz praktisch finden, aber immer dem Menschen als Partner treu bleiben. SCheint bei Dir der Fall zu sein.


    Ein paar Tips zu der Henne:


    Unbedingt auf mageres Futter achten. Aber das hat der Tierarzt Dir sicher auch schon gesagt. Hier wäre auch das Futter, das Jana entwickelt hat sicher eine gute Sache. Außerdem würde ich schon für viel Bewegung und wenns Klettern ist sorgen, z. B. in dem Du besondere Leckereien außerhalb des Käfigs an schwierig erreichbarer Stelle anbringst, die sie sich evtl. auch noch erarbeiten müssen z. B gefüllte Zapfen oder Tontöpfchen. (Anleitungen findest Du auf der Hauptseite). Bei wehen Füßchen sind Sitzbrettchen prima. Allerdings ist hier fast noch weicher Kork besser oder auch Sitzseile. ich mach mal Fotos von meinen Sitzgelegenheiten, die meine fußkranke Henne hat. So ist sicher gestellt, dass sie sich nicht einkoten. Denn dass kann zu weiteren Problemen führen. Denn auch beim "Liegen" auf den Brettchen kann es zu offenen Geschwüren kommen, nur halt weiter oben an den oberen Gelenken!! Deswegen möglichst abwechslungsreiche und eher unebene Sitzgelegeneheiten, damit die Belastungsfläche möglichst variiert. Ich mal mal Fotos, damit Du siehst, was ich bzw. wie ich es meine.

  • Hier mal Fotos für Sitzgelegenheiten für die Henne, damit sie sich nicht so einkotet. Auch in der Bastelecke findest Du noch die eine oder andere Idee, wie man sie z. B. auch anders befestigen kann:


    Für die Korkbrettechen, die sich besonders eigenen, da sie so uneben sind und zusätzlich auch weich, brauchst Du eine Korkröhre, die man in größeren Zooläden bekommt. Die schneidest Du in passende Stücke. Der Kork wird, wie man auch auf den Fotos erkennen kann, gern benagt und dient so auch der Beschäftigung. ;)


    Wenn Du es so herum aufhängst, kann sie sich mehr legen, aber der Kot fällt trotzdem weiter runter.



    Hier auf dem Bild siehst Du meine Oma Maisha, die verkrüppelte Füsschen hat und ihr Sitzbrettchen so herum liebt.



    Befestigt sind die Brettchen mit so einer Schraube, die sich leicht in den Kork hineindrehen lässt und wenn dieser zu kaputt oder verdreckt ist, ohne Probleme für das nächste Brettchen verwendet werden kann.



    Auch diese Sitzbrettchen die man zu Kaufen in der Nagerabteilung findet sind nicht schlecht. Sie haben eine rauhe Oberfläche und die Piepser lieben sie, weil sie auch mal ganz allein darauf dösen können.



    Auch gut für kaputte Füßchen und Ballengeschwüren sind diese Sitzseile aus festgedrehter Baumwollschnur. Auch dieses mag meine Henne gern. Auch die Gesunden sitzen immer mal wieder ganz gern darauf.




    Allerdings sollten sie schon auch dicke Naturäste zum herumklettern haben, auch welche die sie nicht mit den Füßchen umfassen können. Sonst nutzen sich die Krallen nicht ausreichend ab und es kann wieder zu Fehlstellungen der Füßchen kommen. ;)

  • Hallo Shanti,


    Mensch Du hast echt super Ideen. Morgen überfalle ich unseren Zoohandel und mache den beiden "Helmchen-Trägern" ein schönes neues Zuhause.


    Vielen Dank für die tollen Tips! :clap:


    Liebe Grüße


    Knubbel

  • ich hab auch eine behinderte henne (allerdings eine pflaumidame), sie hat
    keine zehen mehr und kann deshalb sehr schlecht sitzen.


    bei uns gibt es genau wie bei shanti viele korkbrettchen und auch sog.
    nagerbrücken (weidenzweige zu einem brett zusammengebstelt) zum drauf
    sitzen. auf halber höhe in der voliere habe ich unbehandelte fichtenbretter
    fast einmal komplett um die voli laufen.



    auf diesem bild kann man eins sehen. das bild ist allerdings schon alt und
    mittlerweile ist das brett über die komplette gitterseite umlaufend. so
    kann ilvy problemlos an wasser, grit, sepia und andere leckereien, ohne von
    der stange zu kippen. und auch vor den anderen wegflattern und sicher auf
    der anderen seite landen.


    übrigens finden auch die nysis die bretter sehr bequem und hocken oft darauf
    zum dösen.

  • Das sind nicht meine Ideen, aber es war bevor ich viel erkläre einfacher, Dir Fotos zu zeigen. ;)


    @ bine, ein gerades Sitzbrettchen hat sie ja schon. Aber da die Brettchen gerade sind und die Henne sich anscheinend nicht so viel davon weg bewegt, verklebt die Kloake mit dem Kot. Deswegen sind hier gebogenere Varianten besser.


    Ach ja, evtl. könnte man auch aus einer Weidenbrücke aus der Nagerecke etwas formen, dass sie eben sich nicht so einkotet. Der Vorteil vom Kork ist aber immer noch, dass er eben auch noch weicher als Holz ist.

  • Hallo zusmmen, da bin ich wieder!


    Ich hatte mich auf den heutigen Sonntag gefreut. Ich wollte euch mitteilen, daß die Käfigumgestalltung super angenommen und scheinbar auch geholfen hat. Bis heute! ;(


    Wir hatten am Montag abend einen kleinen Rückfall, Carlo ist nach einem "Freiflug" (nicht weit, aber tief) wieder auf Nicki losgegangen. Ich dachte, daß ich der Auslöser war, weil ich sie zurück in den Käfig gesetzt habe. Tags drauf hatte sie wieder den Drang nach Freiheit. Diesmal hat mein Mann die Rückführung zum Käfig vorgenommen. Und? Nichts! Carlo hat gar nicht`s gemacht. Super wir hatten`s, dachten wir. Es liegt an mir!
    Hinzu kommt, daß Carlo sehr frech, unruhig und etwas bissig uns gegenüber ist.


    Heute haben wir im Wozi gefrühstückt und Madame wollte sich wohl ihr Stück vom Ei selber holen. Sie startete wieder vom Käfig und landete auf dem Fußboden. Da sie Probleme hat den Käfig wieder zu finden, hat mein Mann sie zurück zum Käfig gebracht. Was dann passierte war der blanke Horrror. Carlo hat sie durch den kompletten Käfig gejagt bis sie auf dem Boden und er auf Nickis Rücken saß. Dort hat er auf sie eingehackt und gebissen. Wir haben einige Sekunden gewartet um zu sehen, ob sie sich wehrt. Sie ist ihn aber nicht los geworden und hat sich auch nicht getraut sich zu wehren. Mein Mann ist dann dazwischen gegangen und hat Carlo aus dem Käfig getrieben und ausgesperrt. Nach ner viertel Stunde hatte er sich scheinbar wieder beruhigt und wir haben das Türchen wieder geöffnet. Er ging rein und hat sie in Ruhe gelassen. Die Ruhe hielt ca. 5 Minuten, dann hat`s richtig gekracht. Mein armer Mann mußte wieder ran. Carlo hat sich dann so in die Hand verbissen, daß er hängenderweise aus dem Käfig befördert wurde. Ich bin mir sicher, daß wir jetzt in der Tierklinik sitzen würden, wenn mein Gatte nicht dazwischen gegangen wäre.
    Ich habe dann wieder den "Tierarzt-Käfig" geholt und Nicki ist regelrecht da reingeflüchtet. Ich bin mir sicher, sie hätte auch die Tür geschlossen wenn sie gekonnt hätte.


    Was sollen wir jetzt bloß tun. Wir sind schon am überlegen, ob wir die beiden in eine große Vogelvoliere abgeben sollen. Dann könnten sie sich andere Partner suchen. Das täte uns zwar sehr leid, aber wir wissen uns nicht mehr zu helfen. ;(


    Habt Ihr einen Rat?


    Liebe Grüße Knubbel