150-Euro-OP? !!!

  • Ich muss gestehen, dass ich die Menschen nicht verstanden habe, die ihren Nymphies Infusionen legen oder sie für hunderte von Euros operieren lassen. Ich dachte, es sind ja nur Vögel, die kann man doch in Frieden zu Hause sterben lassen. Was soll der Aufwand und den Tieren muss man das doch nicht zumuten. So meine Gedanken – bis vorhin.
    Heute erbrach Biene häufig hintereinander plötzlich Körner und Schleim. Bald litt sie unter schlimmer Atemnot. 2 Stunden nach dem ersten Erbrechen gelang es mir, sie endlich in den Transportkäfig zu setzen. Ich bin zur Tierärztlichen Hochschule in Hannover gefahren, in die Vogelklinik.
    Dort berichtete ich von ihrer vielen Eierlegerei. Richtig gefragt wurde ich nicht, es wurde gesagt, sie wollten sie röntgen. Wäre ich gefragt worden, ich weiß nicht, was ich gesagt hätte – da muss ich jetzt ehrlich zu mir sein.
    Der Tierarzt konnte auf den Bildern kein Ei erkennen und auch keines ertasten, aber man konnte sehen, dass Bienes Organe von irgend etwas nach oben gedrückt werden. Der TA vermutet ein Ei, das nicht beschalt ist. Außerdem hat sie Wasser in der Lunge, eine vergrößerte Leber und in den Beinen wurde schon Knochensubstanz durch Bindegewebe ersetzt.
    Tja, da hörte ich dann folgendes: Biene soll da bleiben. Sie bekommt erst einmal Infusionen. Wenn das Ei nicht von selber kommt, wird erst versucht es durch die Kloake zu holen. Wenn das nicht geht muss sie operiert werden, dabei würde gleich der Legedarm entfernt werden. Alleine diese OP wird uns 150,- Euro (!!!) kosten!
    Falls keine OP nötig ist, muss sie Kalzium bekommen und alle 1-2 Monate müssen dann Hormontropfen auf ihren Nacken gegeben werden – gegen das Eierproduzieren.
    Zum Glück geht es gerade finanziell – okay, die Sommerferien-Aktionen werden gestrichen werden müssen, aber mein Sohn steht auf jeden Fall hinter mir. Aber was sagt man dem Tierarzt, wenn man wählen muss zwischen Lebensmitteln oder Vogel-OP? Muss alles, was machbar ist, gemacht werden? Ich kann jedenfalls wissentlich kein Leben beenden.
    Zum Glück stellt sich diese Frage im Moment nicht soooo krass für uns. Deshalb werde ich es durchziehen. Wir lieben die Kleine und sind so stolz, dass sie sich an uns gewöhnt hat und auch mal zu uns kommt. Sie hat Leben in die Bude gebracht. Ihre 3 Volierengenossen sind ja eher ruhige Vertreter.
    Wenn ich mir aber vorstelle, ich hätte sie in ihrem schlechten Zustand einfach zur Nacht in die Voliere zu den Anderen gesetzt..... Die Nacht hätte sie nicht überlebt. Der TA hat mich auch darauf vorbereitet, dass sie dort sterben könnte.
    So wirr kreisen mir jetzt die Gedanken im Kopf. Das musste ich mir jetzt mal los schreiben. Danke für´s Lesen und drückt bitte Krallen und Daumen!
    Spätestens Montag weiß ich mehr.

  • Hallo dinolino
    meine 6 piepser und Ich drücken euch alle krallen und daumen die wir haben !!!

    Liebe Grüße von
    Melli und der 6er Bande aus köln :)

    Einmal editiert, zuletzt von melli ()

  • Also war deine Henne wohl doch schon stärker mitgenommen von der vielen Brüterei. :(
    Warum müssen die Nymphen aber auch immer solch einen starken Fortpflanzungstrieb haben. :wand:
    Ich kann deine Sorgen gut verstehen (auch die Finanziellen) und drücke die Daumen dass alles gut geht! Wir würden auch eher den Dispo überziehen, als unsere Vögel aufzugeben.

  • Hallo dinolino,


    wir drücken der kleinen auch alle Daumen und Krallen (sind einige).


    Ich habe damals für Cody auch alles unternommen und bin von einem Tierarzt zum anderen gefahren, habe fast 300 Euro für Tierarztkosten und Medikamente ausgegeben, im Nachhinein habe ich mir geschworen, so etwas kommt nie wieder vor, es sind Vögel, nicht zu vergessen. Doch würde ich wieder in so eine Situation kommen, ganz ehrlich ich weiß nicht wie ich reagieren würde.


    So aber nun hoffen wir mal dass Ihr an Eurer süssen noch viele Jahre Spass und Freude haben dürft *daumensindganzfestgedrückt*

  • Hallo!
    auch wir Alle drücken die Daumen das Alles Gut geht und deine Süße wieder Gesund nach hause kommt.


    Ja Ta Kosten hauen einen immer vom Hocker und gerade am Wochenende wird noch extra rauf gehauen,da es ja irgendwie immer so ist das die armen Tierchen immer Feiertag oder Wochenende zum Ta müssen.


    So was es immer bis her bei mir wen ein Tier krank war dann am Wochenende wo ich dann auch ordentlich zur Kasse gebeten wurde.


    Finaziell ist immer so eine Sache kann ich Gut verstehen,aber ich gebe auch lieber mein letztes Hemd bevor ich ein Tier Qualvoll sterben lassen würde, den die Tiere haben keine Stimme und sind von uns 2 Beinern Abhängig.

    Gruß Peggy 8 Nymphies+4 Kaninchen

  • Ich hab mir sowas auch durch den Kopf gehen lassen, vor allem, weil 4 bei mir ja eigentlich nicht geplant waren. Ich war mir von Anfang an darüber im Klaren, dass es mit den Vögel schon recht teuer werden kann. Aber ich rauche nicht, ich bin nicht davon besessen, teure Klamotten zu tragen, und ich gebe allgemein wenig Geld aus. Also kann ich es dort investieren, wo es für mich wirklich wichtig ist. Wenn es wirklich allzu teuer wird, kann ich immernoch versuchen, meinen knausrigen Vater zu einer kleinen Spende zu überreden. Also, ja, ich finde es notwendig, dass man, solange Chancen bestehen, dass das Tier ein normales Leben weiterführen kann, dafür kämpft und auch investiert. Vielleicht hilft es, ein kleines "Krankheitssparschwein" anzulegen, wo man monatlich 5 Euro reinstopft. Dann hat man gleich einen gewissen Geldbetrag zusammen, wenn es ernst wird und man sonst eher nicht viel Geld hat. Ich werde mir aber auch zumindest mal etwas zulegen, um einem Tier auch helfen zu können, wenn es so leidet, dass man es erlösen muss. Ich hatte einen kleinen Rotschwanz hier, der von einer Katze angeschleppt wurde und von Bekannten zunächst aufgenommen wurde.
    Am nächsten Morgen lag er in Krämpfen, und ich hätte ihn gern erlöst. Da hätte man gleich zum TA gehen müssen, aber in diesem Stadium war es schon zu spät für einen Tierarzt. Leider hatte ich nichts da, um ihm helfen zu können.

  • Ich habe so ein Tierarztspartöpfchen und bei Cody habe ich es gut nutzen können, eigentlich habe ich das für die Hunde angelegt, weil da ja eher mal höhere Tierarztkosten anfallen können, mal eben so aus der Haushaltskasse ist das ja nicht immer möglich, kann ich echt jedem nur ans Herz legen für den Notfall.


    Coco und Delphie, die ich jetzt schon 14 Jahre habe, erfreuen sich bester Gesundheit und die zwei waren noch nie in ihrem Leben beim Tierarzt.

  • mir ging es ja vor einiger Zeit genau so. Man liest immer in den Foren was alles mit den Vögeln bei mTA möglich ist und vor allem was es dann anschließend kostet. Und ich habe mir damals des öfteren gedacht: Was machs Du wenn Du selber mal in die Situation kommst? Jetzt stand mein Mann zu diesem Zeitpunkt nicht so wirklich zu unseren Vögel das hieß für mich, es hinter seinem Rücken zu finanzieren. Au weia, ich habe zwar mein eigenes Auskommen, aber man lügt ja irgentwie doch. Scheiß Gefühl.
    Dann kam aber der Zeipunkt an dem cih dummerweise drei Besucher/ Urlaubsvögel in meine Voli gelassen hatte und sich meine Vögel eine Bakterielle Infektion zuzogen. Shakiro und Speedy hatten es damals nicht geschafft weil ich die Krankheit zu spät erkannt hatte ( Vögel sind ware Meister im verstecken ihrer Krankheiten)
    Nachjdem ich schon 150€ hinter dem Rücken meines Mannes ausgegeben hatte und es noch kein Ende zu nehmen schien, hatte ich ihm alles erzählt. Zu diesem Zeitpunkt ging es Yu-Gi und Dooley schon sehr schlecht. Dooley war der Liebling meines Mannes und so kam er früher von der Baustelle nach Hause und fuhr mit uns in die Taubenklinik nach Essen. Die Kosten dafür haben wir zusammen getragen. Und wir bekamen auch noch zusätzliche Hilfe von ganz lieben und ebenso Vogelverrückten Freunden. Gott sei dank!!!!!
    Danach wurde alles besser. Ich konnte alle meine Vögel behandeln und sie wurden alle wieder gesund. Heute sorge ich für sollche Fälle vor und setzte auch immer n Quarantäne und mache erst einen Check up beim Doc. Das kostet erheblich weniger als die Folgekosten wenn sie sich wirklich mal was einfangen sollten.

  • Danke für eure Texte und Wünsche. Heute habe ich keine Nachricht bekommen, d.h. ihr geht es gut.
    Morgen Vormittag rufe ich dort an. Dann werde ich berichten.
    Mein Mann hat auch blöd geguckt und konnte es gar nicht glauben, dass ich mein Einverständnis gegeben habe. Meinen Vater macht die Vorstellung schier verrückt (er ist mit NUTZtieren aufgewachsen, da hat er ein anderes Verhältnis zu). Daraus habe ich gelernt = ich werde es sonst niemandem erzählen. Sonst wache ich bald mit ´ner Zwangsjacke auf. :hammer:

  • Dein kleiner Nymphie hat nur euch. Er selber kann nichts an seiner Situation machen, deshalb finde ich es ganz, ganz toll von euch, dass ihr der Kleinen helft und Kosten nicht scheut. Ich drücke ganz, ganz fest die Daumen.


    Was meinst du, wie die Leute gucken, wenn du eine junge Taube aufpäppelst, die andere Leute vergiften?

  • man kriegt doch schon für 20 € nen neuen, sollche Texte muß man sich dann anhören, richtig?
    Aber den Anschaffungswert und den ideellen Wert kann man ja wohl bei sollchen Dingen nicht vergleichen.
    Wenn man erst mal selbser in ene sollche Situation gekommen ist, kann man das noch viel besser verstehen.
    Ich hatte vor vielen Jahren einen jungen Mischlingshund 1Jahr alt und nur ganz ganz wenig Geld, Lehre gerade aus. Er bekam HD und konnte kaum noch laufen. Ich habe ihn damals auch operieren lassen obwohl alle mir sagten, das ist doch NUR ein Mischling, hol Dir lieber einen neuen. Die andere Seiter der Hüfte ist daoch auch schon kaputt, die mußte dann auch noch operieren lassen.
    Er wurde 15 Jahre alt und war ein toller Hund
    Ich hoffe Deiner Süßen geht es bald besser :richtig: und laß Dir nicht reinreden

  • Bei so einem blöden Geschwätz krieg ich schonwieder die Krise. Und wenn der Partner einen Unfall hat und an Krücken gehen muss? Holt man sich dann auch mal schnell einen neuen oder was!? Wenn man ein Tier holt, geht man gleichzeitig eine riesengroße Verantwortung ein, und dann vertraut es einem und gibt einem so viel. Wieso kapieren das so viele Leute nicht! Mir haben auch alle gesagt, ich soll mir doch einen neuen blauen Welli kaufen, als er an einem rieseingroßen Tumor starb. Aber dass ein Tier nicht ein anderes ersetzen kann, versteht kaum einer. :ugly:

  • Hallo, dann heißt mich mal in eurem Kreis der Verrückten willkommen. Ich bin so froh, dass ich nicht die Einzige bin.
    Ich habe heute 90 Euronen geben müssen - aber was ist ein Leben wert? Ich bin so happy!


    Die Biene-Maus ist wieder bei uns! Sie musste nicht operiert werden und es war auch kein Ei in Arbeit. Sie haben ihr mit Medis das Wasser aus der Lunge geholt. Hier bekommt sie jetzt noch Medis gegen die vergrößerte Leber und auch Kalzium.
    Nächste Woche muss ich noch mal hin für die nächste Dosis Hormone gegen das Eierlegen.


    Und das Schönste: Normalerweise schätzt Biene unsere Nähe nicht so sehr. Es sei denn, Thaddäus ist schon bei uns oder sie versucht an unsere Melone ran zu kommen. Aber als ich heute ins Behandlungszimmer kam war sie schon drin und kletterte aufgeregt und ängstlich im Käfig herum und schrie. Alleine das Schreien zeigte mir, dass es ihr besser geht. Und dann ging ich zu ihr, ganz nah, habe mit ihr gesprochen - und was macht die sonst so scheue Nudel: Sie kommt auch ganz nah ans Gitter, plustert sich auf, entspannt sich völlig und hört auf zu schreien! Ich hätte heulen mögen vor Freude! Aus einem Impuls heraus pustete ich sie leicht an und sogar DAS hat ihr gefallen - sonst ist sie dabei immer ganz schnell weg.


    Schön, dass es euch gibt, ihr könnt sowas verstehen.

  • Ich freue mich sehr für dich! 90 Euro ist die Kleine auf alle Fälle wert. Nein, schön, dass es Menschen wie dich gibt, wo das Herz noch am richtigen Fleck sitzt. Schau, was die Kleine dir zurückgibt. Sie spürt ganz genau, dass du ihr geholfen hast. :beifall:

  • Ich freu mich für die Maus! Und es ist auch sehr gut, dass sie wieder nach Hause durfte. In so einer Vogelklinik fühlen sich die Tiere natürlich nicht so wohl wie zu Hause und das kann den Heilungsprozess leider negativ beeinflussen. Aber was nötig ist, ist halt nötig.


    Hoffentlich verträgt sie die Hormongaben gut, denn können die nicht auch auf die Leber gehen? Ich würde da lieber nochmal genauer nachfragen.

  • Ihre Leber ist eh vergrößert, da muss ich ihr jetzt Medikamente geben. Wie sind überhaupt die Nebenwirkungen von der Hormongabe? Hat da jemand hier Erfahrungen?

  • Hallo Dinolino, wie gehts der Kleinen denn jetzt ????


    Wegen der Zwangsjacke, jeder hat doch nen Splin, bei uns sinds halt die Hauben :D

  • Die Eierlegerei versuche ich jetzt erst einmal homöopathisch in den Griff zu kriegen. Sollte es gar nichts werden, kann ich ihr ja wieder Hormone geben lassen. Das Calcium und Amynin bekommt sie weiterhin.
    Sie ist noch nicht wieder ganz die Alte, ist sehr zurückhaltend und nicht mehr so lebhaft, schreit nicht mehr, zerfetzt kaum noch etwas. Dabei waren das immer ihre Lieblingsbeschäftigungen. Naja, aber ein bisschen munterer ist sie schon geworden.

  • Vor ca. 2 Wochen fing sie wieder mit dem Legen an. Es kamen drei Eier, dann war Schluss. Sie waren ihr auch egal. Kurz nach dem 3 Ei bekam ich endlich von der Apotheke ein homöopathisches Mittel um den Geschlechtstrieb zu bremsen.
    Das bekommen sie jetzt nach Vorschrift ins Trinkwasser. Bis jetzt kam kein Ei mehr und meine Hähne suchen keine Höhlen mehr.
    Hoffentlich bleibt es so!

  • Ich persönlich halte ja nicht viel von Homöopathie, ist auch kein Geheimnis. :D


    Trotzdem wünsche ich dir natürlich, dass sich das Eier legen bei deiner Henne normalisiert! Ich würde dir raten auch nochmal die Mineralienversorgung zu überprüfen, denn durch übermäßiges Eierlegen wird der Nährstoff- und Mineralienhaushalt stark beeinflusst.


    Neue Eier würde ich ersatzlos entfernen.
    Wie geht's denn den anderen Schwarmmitgliedern so?