Bluterguß, oder was?????

  • Hallo
    habe ein kleines (großes) Problem mit einem Nymphensittichküken. Er hat seit gestern abend eine rote Backe, die sich bis jetzt verschlechtert hat. gestern Abend war die Stelle unterm Ohr leicht gerötet und nun ist es bis über sein Ohr rot bläulich und geschwollen.Sieht aus wie einer Bluterguß. Was kann das sein? Er ist heute 9 Tage alt und im gegensatz zu seinen 2 geschwistern im alter von 11 und 12 Tagen auch in seiner entwicklung zurück. Kann es sein das seine Eltern ihn nicht ausreichend versorgen? Bei den älteren ist der Kropf immer total voll und bei ihm höchstens leicht gefüllt oder leer. Soll ich zufüttern? Die Nymphenhenne habe ich schon dabei beobachtet das sie nach ihm hackt. Hat er überhaupt eine Chance? Er ist noch so winzig gegen die zwei älteren. Er tut mir sooo Leid!!!
    Ps: Habe eine Ausnahmegenehmigung

  • Wenn du selbst schon gesehen hast, dass die Henne nach ihrem Küken hackt, könnte ich mir vorstellen, dass es sich um einen Bluterguss handelt. :wein:


    Wenn sie nach ihm hackt und es im Gegensatz zu seinen Geschwistern nicht oder nicht richtig gefüttert wird, hat es vermutlich kaum Überlebenschancen.


    Hast du eventuell noch ein Paar, dem du das Küken unterlegen könntest?

    :nymph2: Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken :nymph1:

  • Du könntest das Küken zufüttern, bis die Eltern es wieder übernehmen. Aus der Ferne ist aber schwer zu beurteilen, ob es realle Überlebenschance hat oder man das Leiden nur verlängern würde.


    Wie alt ist das Küken und weißt du das Gewicht?


    Wenn zufüttern, dann auf keinen Fall den Eltern weg nehmen. Wirklich nur zum füttern rausnehmen und dann direkt zurück setzen. Es gibt fertiges Handaufzuchtsfutter zu kaufen, nicht zu verwechseln mit Aufzuchtsfutter oder Eifutter. Leider verkaufen einige Zooläden auch auf Nachfrage solches als geeignet - was aber bestenfalls als Notlösung für zwei Tage geht! "Echtes Handaufzuchtsfutter" gibt es von verschiedenen Firmen, wie Quikon, Orlux, Nutribird.


    Bezugsquellen sind z.B.:


    http://wp1061678.wp096.webpack…9gbb2di34hbcfvp3uo8gqmrs4


    http://www.bird-box.de (leider keine Direktverlinkung möglich, gib "Quikon Hand-Formular" in die Suche ein)


    http://www.zoo-hohlweg.de/ (Bestellung per Anruf)


    http://www.futterkonzepte.de/c…ath=28_30&products_id=124


    Ich würde an deiner Stelle versuchen die Shops durchzutelefonieren, ob noch jemand vorm WE verschicken kann.


    Übers WE geht notfalls Eifutter, das gründlich gemahlen und mit Tee angerührt wird. 29-43°C muss der Brei haben, nicht zu fest.


    In der Apotheke gibt es Einwegspritzen (Kanüle entfernen!) - 2ml reichen für den Anfang aus.


    Hier noch ein Bericht zum Thema "Zufüttern kann eine Handaufzucht verhindern"

  • 16g ist für das Alter zu wenig. Ich habe deutlich über 20g erhofft. Versuch zuzufüttern, aber vorsichtig. 2ml pro Mahlzeit, der Kropf muss entleert sein bevor du wieder nachfütterst. Den Brei bitte so anrühren, wie es in der Packungsangabe für die jüngsten Küken angegeben wird (also höchster Wasseranteil.) Anrühren mit Kümmel-Fenchel-Anis-Tee oder Kamillentee ist ebenfalls möglich.


    Nicht mit dem Löffel füttern, nimm Einwegspritzen aus der Apotheke. Vorsicht, dass das Küken nicht erstickt. Es muss selber schlucken!


    Hudern die Eltern das Küken?

  • Nein die Eltern hudern es nicht. Ich setzt es mehrmals am Tag zu seinen Geschwistern und wenn ich wieder reinschaue sitzt der kleine wieder alleine in der entgegen gesetzten richtung in der Ecke. Die Eltern hudern aber die älteren noch. Woran kann das liegen? Er kommt mir vor wie so ein außenseiter. Aber mir ist er am meisten ans Herz gewachsen. Mein kleines Baby!!!

  • Vielleicht spüren die Eltern, dass es zu schwach ist und hudern es deshalb nicht.


    Wie wärmst du das Küken, wenn es nicht im Kasten ist? Wie groß ist der Kasten? Eventuell reicht schon die Wärme im Kasten durch Eltern und Geschwister aus. Gut wäre, wenn du den Kasten so temperieren kannst, dass es warm genug ist. Aber es ist natürlich schwierig, den richtigen Punkt zu finden und nicht zu überhitzen. Das müsstest du permanent mit einem Thermometer überprüfen.

  • Wenn es nicht im Kasten ist habe ich es in einem kleinen eimer den ich mit handtüchern ausgestopft habe mit einem kleinen Stofftier zum Kuscheln. Der Eimer ist mit einem feuchten Handtuch zur hälfte abgedeckt, damit dem kleinen das Rotlicht nicht blendet. Da liegt er dann bei ca 27 crad. Der Kasten ist ca 35 cm lang und20 cm hoch. Ich habe vorhin noch mal nach ihm geschaut, er hat überall kleine rote Punkte. Was ist das? Es sieht aber nicht so aus wie der Bluterguß.

  • Sind das vielleicht Stellen, wo Federn sprießen?


    Wenn du ihn raus genommen hast muss er auch durchgängig gefüttert werden. Das heißt in dem Alter alle zwei Stunden - auch nachts!


    Ich würde dennoch versuchen das Küken in den nächsten Tagen wieder den Eltern unterzuschieben. Sollte es sich erholen und selbstständig nach Futter betteln werden die Eltern es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder annehmen.

  • Ich weiss nichts von der Vorgeschichte wie es zu dem Nachwuchs kam.
    Aber hast du keinen VK TA den du mal befragen kannst oder einen Züchter der dir hilfreiche Tipps geben/zeigen könnte ?


    Wir haben vor 10 Jahren ein Paar gehabt das auch Nachwuchs hatte, wir waren sehr unerfahren und du scheinst es auch zu sein wenn ich so deine ganzen fragen lese.
    Wir sind zu einem Züchter in der nähe und er war so freundlich uns zu helfen und hat die kl. Familie aufgenommen, sonst wären die kücken alle gestorben.


    Es ist so schwer wenn man keine helfende Hand hat die mit Rat und Tat zur Seite steht.
    Ich kann dir nur viel Glück wünschen und das du die Hilfe von einem erfahrenen Züchter Vorort holst.

  • Ich habe leider keine Ahnung von Aufzucht aber trotzdem drücke ich Dir die Daumen, das alles klapp und auch Dein Sorgenkind es schafft. Jetzt hast Du ja fachmännische Hilfe :richtig:

    Claudia mit


    Oscar :nymph4:, Pitti (vorher Kitti) :nymph2:, Flocke :nymph3: und Neuzugang Kiki :nymph1:, Anna und Paula (meine Miezen)
    und meine Tochter Chiara

  • Ich bins mal wieder mit einem neuen Problem. Dem kleinen Küken geht es sehr gut und entwickelt sich prächtig. Bin eben am Nistkasten vorbei gelaufen und habe ein merkwürdiges schreien gehört. Bei genauerem hinsehen habe ich gesehen wie die elterntiere den Schnabel voll mit Federn hatten. Ich nahm die kleinen aus dem kasten und sah das unglück. Beide waren Blutverschmiert und hatten keine Federn mehr um den Hals herum. Was soll ich jetzt machen???? ´Den Züchter kann ich leider erst heute Abend ab 19 Uhr erreichen.

  • Haben ganz sicher beide Elterntiere die Küken gerupft?


    Wenn es nur ein Elternteil ist, könntest du dieses abtrennen. Es ist schwierig abzuwägen ab wann es für die Küken richtig gefährlich wird. Denn die Eltern scheinen Rupfattacken zu haben. Werden die zu schlimm ist das Wohl des Kükens gefährdet. Aber die Alternative ist die Handaufzucht, also auch nicht gut.


    Hast du die Möglichkeit die Küken tagsüber in eine nach oben offene Kiste zu setzen (neue Katzentoilette zum Beispiel) und so die Elternbeim füttern zu beobachten? Dann könntest du einschreiten, wenn ein Elterntier rupft. Allerdings müsstest du bei dieser Lösung wohl auch noch für zusätzliche Wärme sorgen. Ein Körnerkissen leistet gute Dienste ohne die Küken auszutrocknen oder gar zu überhitzen.

  • ich habe sie jetzt in eine kiste gemacht und rotlicht drüber gehängt. Die Elterntiere können jederzeit dran und füttern sie auch (allerdings erst wenn sie vorher schön blutig gerupft haben) und nach dem füttern rupfen sie auch noch mal ordentlich :-(( Der älteste hat mittlerweile einen komplett nackten Hals. ja beide Elterntiere rupfen.

  • Vorsicht mit Rotlicht! Es trocknet die Küken aus und man muss ständig die Temperatur überprüfen. Häng zum Beispiel ein feuchtes Handtuch zwischen Küken und Rotlicht. Dazu ein Thermometer mit in die Kiste.


    Versuch beim Rupfen zwischen zu gehen. Wir haben selber einmal zwei Wochen lang versucht den Hahn vom Rupfen abzuhalten. Ich weiß wie schwierig das ist. Aber in der offenen Kiste konnte man ihn gut überwachen und die Küken wurden so groß.