Nymphensittich Hahn rupft sich Federn unter dem Flügel aus. Brauche eure Hilfe Bitte!

  • Hallo und guten Abend zusammen,


    unser Nympi Hahn macht uns große sorgen, da er sich immer wieder unter dem Flügel die nachwachsenden Federn ausreist.


    Zur Situattion:


    Wir haben 2 Nympis beides Hahne.
    Sie bekommen jeden Tag frisches Wasser und Futter wird auch frisch nachgefüllt.
    Beide dürfen Täglich so 2-4 Stunden mindestens raus am Tag und fast in der kompletten Wohnung fliegen.
    Im Sommer achten wir auch das Sie immer mal zeiger oder ähnliches bekommen zum knabern und spielen.
    1-2 in der woche bekommen sie frischen Löwenzahn von uns.
    Meine Freundin oder ich sind auch täglich mal bei Ihnen und beschäftigen uns mit beiden.


    Das Problem:


    Vor ca. 1,5 Jahren fing es an das sich unsere Lucy unter dem Flügel und am Nacken die Federn ausgerissen hat. Darauf hin sind wir zum Tierazt, der unseren Patient untersuchte und eine bakterielle Sache festgestellt hatte.
    Dies wurde dann auch mit Antibiotika und Halskrause Austerapiert.
    AB 7 Tage und Halskrause ca. 1 Monat. Dann haben wir Lucy wieder von Ihrer Fessel befreit.
    Aber nach kurzer zeit fing das ganze Spiel von vorne an, wir fanden über all ausgerissene Federn von lucy in der Wohnung.
    Nach kurze absprache mit dem Tierarzt wieder AB 7 Tage und diesmal Halskrause fast 1,5 Monate.
    Mittlerweile hatten wir auch den Verursache der Bakteirien ausgemacht es waren schlechte Nüsse die von einer Tierhandlung hatten.
    Da dies oft befallen sind riet uns unser Tierarzt ab davon deshalb gibt zur belohnung nur noch rote Hierse aber ich glaub damit kommen die beiden gut klar :D
    Eine weile ging das ganze jetzt gut und die Feder wuchsen auch nach nur fängt Lucy jetzt schon wieder an die Feder auszurupfen und wir wissen echt nicht mehr weiter.


    Vielleicht ist von den erfahrenen Besitzern ja mal jemand bereit uns zu helfen und ein paar Tipps zu geben.


    Wir und besonders unsere Lucy wären euch sehr dankbar.


    Viele Grüße und Danke schon mal im Vorraus aus der schönen Weinstadt am Main Hochheim.

  • Hallo zion06,


    ich würde Lucy erneut einem vk TA vorstellen.


    Bakterien können ursächlich sein, aber auch Pilze, o. a. m. , bspw. Lebererkrankungen oder auch Schwermetalle.

    Freundlich grüßen zwei Hauben, sieben Wellis und ihre Menschen


    Du hast ein Plätzchen frei?
    Im Abgabeforum hoffen so viele :nymph3: :nymph1: :nymph2: auf eine neue Chance.

  • Hallo Zion,


    ich kann Dich gut verstehen, wie frustriert Du bist. Ich hatte das gleiche Problem.


    Leider ist es nicht selten, dass Nymphensittiche zu Rupfern werden oder auch den Partner rupfen. Man nimmt teilweise auch psychische Gründe an. Nymphensittiche sind als Minikakadus kleine Sensibelchen. Bei mir trat es nach dem plötzichen Tod der Henne an und es wurde keine Ursache gefunden. Irgendwann hab ich, nachdem ich wirklich von Naturheilkunde, Lichttherapie usw. alles durch hatte, es einfach so belassen. Es wurde mal etwa besser, dann mal wieder schlechter. Aber über die Jahre blieb es bei einem bestimmten Grad. Es scheint sich schnell ein Tick daraus zu entwickeln, den man nicht mehr in den Griff bekommt.


    Wichtig ist, wenn dann zu einem vogelkundigen Tierarzt zu gehen, um evtl. gesundheitliche Gründe auszuschließen. Manchmal sind Erkrankungen der Niere oder der Leber die Ursache. Meist wird aber gar nichts gefunden oder nicht selten, so hab ich den Eindruck, wild herumtherapiert. Was nur zu n och mehr Stress bei den Vögeln führt.


    Dann sollte man sich einfach mal über die Haltungsbedinungen Gedanken machen und sehen, was man da evtl. noch verändern kann.


    Zwei Hähne sind oft eine schlechte Konstellation. Gerade Nymphensittiche sind sehr eigen in der Partnerwahl und sollten deswegen möglichst immer mit einem gegengeschlechtlichen Tier gehalten werden. Bei zwei Hähnen kann es sein, dass sie einfach Frust schieben, weil sie ihr Sexualleben nicht ausleben können oder weil ein Tier das andere unterdrückt.


    Bei meinem Hahn wurde es immer schlimmer mit dem Rupfen, wenn er brutig war. So hilft es manchmal, dass man dem entgegenwirkt, in dem man alles versucht, dass sie nicht brutig werden. Also keine höhlenartigen Verstecke, Käfigecken verbauen, wenn dort evt. länger mit Schwanz nach oben gesessen wird.


    Eine ausgwogene Ernährung ist natürlich immer wichtig. Viel unterschiedliches Grünzeug, Keimfutter, eine gute Futtermischung sowie ausgewogene Mineralien sorgen dafür, dass der Vogel seinen Bedarf an Vitalstoffen möglichst gut decken kann. Mehr Infos darüber findest Du auf der Hauptseite. Bei der Futtermischung darauf achten, dass sie nicht zu fetthaltig ist. Die übliche Großsittichmischung ist für die Australier nicht geeignet. Besser sind Mischungen mit kleinen Saaten und einem großen Grasanteil. Leider bekommt man diese bisher nur über das Internet. Diese dienen dann auch der Beschäftigung und beugen einer Leberverfettung und anderen Organproblemen vor.


    Dann brauchen diese intelligenten Tiere einfach auch viel Beschäftigung. Schreddern aber auch mal Kopfarbeit. Da findest Du viele gute Ideen in unserer Bastelseite. Denn auch aus Langeweile kann ein Tier sich rupfen.


    Viel Freiflug und eine ausreichend große Voliere ist natürlich auch wichtig.


    Auch UV-Licht sagt man, ist gerade auch für ein gesundes Gefiederwachstum wichtig. Leider filtern die Fensterscheiben dieses. Deswegen sollten die Tiere im Somme möglichst oft an die "frische Luft". Bitte kein direktes Sonnenlicht, auch im Schatten ist UV.Licht oder man kauft eine sog. Bird-Lamp.


    Also insgesamt einfach mal die Haltungsbedingungen durchchecken und sehen, woran Du evtl. doch nochetwas verbessern kannst.


    Ich weiß, dass Dich meine Antwort vermutlich erst einmal frustriert. Lieber wäre Dir gewesen, wenn ich schreiben würde, das kommt "davon" und nun gibst Du "das" und änderst "das" und es wird wieder. Meine Erfahrung, auch durch viele Leute über die Jahre hier im Forum ist jedoch, dass man sich meist damit abfinden muss. Ich hatte mal extra eine Umfage gemacht. Es war glaube ich nur ein oder zwei Tiere dabei, die wieder aufgehört haben. Bei beiden war keine Krankheit gefunden worden und man konnte nicht recht sagen, weshalb es "plötzlich" wieder aufhörte.

  • @Zugeflogen
    Danke für die Antwort.
    Ja, wird wohl das beste sein um erstmal neuen Bakterienbefall auszuschließen.
    Nach einem Pilz sieht es aber nicht aus.

  • Shanti
    Vielen Dank auch für deine ausführliche Antwort.
    Wir suchen jetzt noch mal nach Fehlern in unserer Haltung.
    Und versuchen ein paar nützliche Tipps von dir umzusetzen.


    Unser Hahn Lucy weis gluabe ich noch gar nicht was Sex ist da
    sie nicht wie Ernie auf dem Kopf anfängt zu juckeln deshalb
    vermute ich liegt der Grund des Rupfen hier nicht.
    Eher das unser Ernie Sie dann weil er der größere und stärkere Vogel ist unterdrückt. Aber das ist nicht so das Sie auf einander losgehen eher mal so das Lucy dem Ernie sein Kopf streichelt aber Ernie das nicht bei Lucy macht.
    Oder das Lucy in anbalst und Ernie seine ruhe haben will, aber so leben Sie freidlich zusammen.


    Könnte auch eher sein das sich ein Tick daraus gebildet hat durch den ersten Bakterien befall wie du geschrieben hast.


    Freiflug haben sie oft fast Tageweise in unserer Wohnung, die ist L-förmig und ca. 100 qm auf den sie hin und herfliegen können.


    Sie haben auch knapperzeug zum kleinmachen, im Sommer etwas mehr im Winter weniger hier kann ich dann mal im Forum wie du schreibst nach anregungen schaun.


    Wir haben an einem Fenster eine Vogelbrücke wo Sie immer ihr Sonnenbad machen, ich glaube das ist okay. Und wenns ab Mai warm genung ist kommen sie auch oft auf den Balkon.


    Zufressen bekommen sie das normal nympensittich fertig Futter und immer mal Salat oder Löwenzahn oder ein Apelstück dazu.


    Wir werden Sie wohl wieder zu unserem vogelkundigen Tierarzt bringen der uns von einer netter Zoohandlungsmitarbeiterin genannt wurde.
    Das auf jeden Fall der Bakterienbefall ausgeschlossen werden kann.


    Eins habe ich noch fast vergessen wie sieht es mit einer Halskrause aus ?
    Wir könnten ihr die ja mal anlassen bis alle Federn komplett nachgewachsen sind ? (2-3 Monate)
    Aber Sie nervt das jedes mal gewaltig.


    Danke und Grüße
    zion

  • Zitat

    Unser Hahn Lucy weis gluabe ich noch gar nicht was Sex ist da sie nicht wie Ernie auf dem Kopf anfängt zu juckeln deshalb vermute ich liegt der Grund des Rupfen hier nicht.


    Verstehe ich das richtig, dass er Euren Kopf zur Selbstbefriedigung nutzt? Das ist nicht normal, sondern eher in Richtung Verhaltensstörung. Vermutlich hat er eine Fehlprägung auf Euch oder sich eine Notlösung mangels Henne einfallen lassen. Wenn das der andere Hahn nicht macht, tickt er zumindest diesbezüglich normal. Aber das heißt nicht, dass er nicht sexuellen Frust hat und eine Henne vermisst.


    Auch wenn sie sich mal gegenseitig den Kopf kraulen, spricht das nicht unbedingt für eine harmonische Beziehung, sondern eher notgedrungen da sie ja keine Hennen haben.


    Das Sonnenbad auf der Vogelbrücke bring,t wie schon geschrieben wurde gar nichts. Es gefällt ihnen vielleicht, aber sie bekommen keine UV-Strahlung ab, da diese durch das Fensterglas gefiltert wird.


    Beim Futter würde ich auf jeden Fall mal sehen, dass Du es zumindest 1:3 mit Wellensittichfutter mischt. Das ist einfach viel zu fettig und das Futter aus Zooladen und Supermarkt ist leider auch oft so überlagert, dass die fettigen Saaten zudem schon ranzig sind, so dass die positiven Stoffe im Fett, zerfallen sind. Es sind im Grunde nur ranzige Kalorienbomben. Das kann zu Leberverfettung führen, die wiederum dann auch Rupfen auslösen könnte. Lies Dich einfach mal auf der Hauptseite etwas schlau. Es gibt einige gute Futtermittelanbieter im Internet, die artgerechteres Futter anbieten. ;) Auch können enthaltene Sonnenblumenkerne Schimmel aufweisen und sind manchmal auch in den Mischungen Spuren von Erdnüsse (die gern schimmeln oder aber chemisch behandelt sind) enthalten.


    Also ich hab einmal das mit der Halskrause probiert. Mein Vogel war fix und alle, so dass ich es gleich wieder aufgab.


    Also ich finde der Zweck steht nicht in der Relation zu dem Stress, dem das Tier ausgesetzt ist. Stress wäre ja total kontraproduktiv, wenns keine Erkrankung gibt, die die Ursache ist. Also nur, wenn damit sichergestellt werden muss, dass das Tier keine Medizin aufnimmt, würde ich so etwas in Betracht ziehen


    Nur, damit die Federn wieder nachwachsen, dient doch im Grunde nur Deiner Beruhigung, aber ist nicht im Sinne des Vogel. Auch hattest Du es ja schon mal gemacht und es hatte nichts geholfen.


    Ich würde sicherheitshalber einen Facharzt für Vogelheilkunde aufsuchen und ihn noch einmal gründlich untersuchen lassen, ob evlt. organische Probleme oder wieder eine bakterielle Infektion (wie wurde die nachgewiesen?) die Ursache sind.


    Wenn nichts gefunden wird, finde Dich einfach damit ab und stresse das Tier nicht weiter unnötig. Überdenken, was Du evtl. noch an den Haltungsbedingungen ändern kannst, damit sich die Beiden wohl fühlen.