Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe mich aus einem leider eher traurigen Grund hier angemeldet und hoffe auf viele Ratschläge eurerseits. Ich hoffe ihr entschuldigt, dass ich mich erstmal nicht großartig selbst vorstelle und gleich zur Sache komme. Aber von Anfang an:
Gestern beim Spazierengehen mit unserer Hündin war die plötzlich nicht mehr von einer Stelle wegzukriegen, also sind wir hin und haben geguckt, was sie denn so arg beschäftigt: Eine Amsel, die am Boden mit dem Beinchen festhing. Und zwar hat sie sich irgendwie eine Schnur total blöd um Bein und Ast gewickelt und kam nicht mehr los, flog und zerrte aber total hysterisch, sodass sie sich dabei wohl das Beinchen gebrochen hat. Also Vogel eingepackt und zum Tierarzt gefahren. Der hat festgestellt, dass der Bruch total blöd ist - nämlich ganz oben am Bein - dass man das nicht schienen kann. Die einzige Möglichkeit wäre einschläfern oder 4 Wochen päppeln und hoffen, dass das Bein von allein halbwegs zusammenwächst (durch Callusbildung, wenn ich das richtig in Erinnerung habe).
Jetzt habe ich also eine Amsel, auf Anraten des Tierarztes in einem Hasenkäfig auf unserem Balkon. Wasser, Vogelfutter, Mehlwürmer, Apfel und ein halbes gekochtes Ei hab ich dazu getan, wird auch super angenommen, sie frisst wirklich wie ein Scheunendrescher und trinken tut sie auch gut. Ausserdem habe ich 2 Äste zwischen das Gitter geklemmt, da sitzt sie auch immer drauf, es sei denn sie frisst oder trinkt.
Gestern hab ich noch bei einer Auffangstation für Vögel angerufen, weil ich wirklich überhaupt gar keine Ahnung von Vögeln habe. Da wurde mir gesagt, dass ich auch nicht mehr tun kann, höchstens noch ein bisschen Katzennassfutter dazu, wegen Eiweiß. Ansonsten soll ich das Tier auf keinen Fall einschläfern lassen, weil Vögel die keine Greifvögel sind auch mit blöd zusammengewachsenem "Krüppelbein" wunderbar überleben können.
Das hat mir ja schon sehr Mut gemacht, auch dass sie frisst ist ja ein mehr als gutes Zeichen, denke ich mir. Sie ist ungemein munter und gibt auch oft Laut von sich. Aber - und das ist ja völlig verständlich - sie ist absolut panisch, wenn man sich ihr nähert. Wir haben den "Kontakt" jetzt schon darauf reduziert, dass wir ihr das Futter durch den Käfig in den Napf fallen lassen und das Wasser per Spritze in den Wassernapf "nachspritzen" sodass sie wirklich keinen Kontakt zu uns haben muss, indem wir mit unseren Händen im Käfig rumgrabbeln. Aber auch darauf reagiert sie, indem sie panisch rumflattert. Gestern ist sie wirklich noch kopflos durch den Käfig "gedonnert", heute ging das schon ruhiger zu, aber sie bewegt ihr Beinchen eben noch total viel und DAS ist der Knackpunkt, oder?
Wie gesagt, ich habe wirklich keine Ahnung und hoffe ihr könnt mir die Frage beantworten die mir jetz schon die ganze Zeit auf der Seele brennt: Bildet sich dieser "Callus" auch, wenn sie das Bein zeitweise extrem bewegt, beim Fliegen und Rumhopsen?
Denn das ist die einzige Chance die sie hat, oder?
Mir graut es schon ein bisschen davor, den Käfig sauber machen zu müssen. Das wird innerhalb von 4 Wochen ja sicherlich öfter mal nötig sein, wenn ich mir ihr Tagesgeschäft so ansehe und da muss ich nunmal mit meinen Händen in den Käfig...
Ich bin für jeden Erfahrungsbericht, Ratschlag und Tipp dankbar!
Die Amsel wurde übrigens "Tori" getauft, das heißt "Vogel" auf Japanisch (ich weiß, nicht das kreativste 
)
Liebe Grüße und Danke im Voraus!
Hab schon mal davon gehört das man Beinchen auch "schienen"kann. Hast du in der Nähe evtl. einen Vogelkundigen Tierarzt? Manche behandeln Wildtiere sogar umsaonst.