• :wein: Habe Angst um meinen Nyphensittich...
    ich habe ihn vor 4 Jahren mit der Hand aufgezogen.
    In dieser Zeit hat er sich zu einen totalen Schreihals entwickelt.
    Er ist super zahm... zumindest bei mir. Sobald ein anderer ihn versucht zu berühren, hackt er zu.
    Er schreit sobald ich den Raum verlasse und er mastrubiert immer auf meiner Hand. Mittlerweile ist mir klar das es eine Verhaltensstörung ist ;( und schäme mich auch total dafür.
    Nun habe ich mir überlegt einen 2ten Vogel anzuschaffen, damit es meinen Süßen besser geht. Meine Frage ist nur: hat das einen Sinn? Ob er den neuen Vogel akzeptiert? Legt er seine Verhaltensstörungen weg? oder gibt es eine andere ''Therapie'' um ihn zu helfen? Danke für eure Antworten :)

  • Hallo,


    Ja, ich würde auch vermuten das er ne fehlprägung hat. Er scheint dich als weibchen anzu sehen.


    Nymphis einzeln zu halten ist eigentlich nicht artgerecht. Man sollte nyphies minimum paarweise halten. Sie brauchen diese gesellschaft. Ich würde es dir ans herz legen auf jeden fall noch einen dazu zu holen, mindestens.


    Was hats du den als behasuung. Wie groß ist sie?

    Jaqueline :saug: und ihre Lieblinge Emma :engel: und Gismo :fass:

  • Wichtig ist ein gegengeschlechtliches Tier. Und vielleicht wäre es gut, wenn der oder die Neue auch eine Fehlprägung hat. Du mußt dich darauf einstellen, das dein Nymphi mit dem neuen nichts anfangen kann. Das Vögelchen kennt ja nur Menschen. Wie soll es wissen, das es ein Nymph ist? Meine fehlgeprägte Lola hat den normalen Leo erst nach 2 oder 3 Jahren an sich rangelassen. Für Leo war das schwer. Er hat nicht verstanden, warum Lola ihn ignoriert hat und lieber mit meinem Mann "rumgemacht" hat.
    Heute sind sie fest verpaart. Sie poppen sehr selten, machen aber sonst alles gemeinsam. Und wehe, einer der Beiden ist außer Sichtweite, dann wird rumgeschrien. Der scheue Leo hat sich von der zahmen Lola ne Menge (Unfug )abgeschaut, und ist auch uns gegenüber zutraulicher geworden. Ich habe es nie bereut, den Leo geholt zu haben. Es ist so schön, ein Pärchen zu beobachten. Und trotzdem ist die Lola zahm geblieben.
    Also: Geschlecht klären, ein gegengeschlechtliches Tier dazu holen und ganz wichtig: du mußt dich von deinem Nymphi schrittweise zurückziehen, wenn das neue Tier da ist. Und viiiieeel Geduld.

    Kathrin und Uwe mit Leo:nymph2:und Lola:nymph1: und Katze Lilac. Und Wellensittich Olli:engel:im Himmel.
    Müde bin ich, geh zur Ruh, klappe beide Flügel zu :flug:

  • Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten :richtig:
    Werde ihn wirklich eine Partnerin besorgen. Die Nachbarn werden sich freuen :)))


    @ Jaqueline: Also er hat einen großen Käfig und wenn ich nach Hause komme kann er auch die ganze Zeit herrumflattern. Obwohl er es mehr bevorzugt an mir rumzuhängen... Dieser faule S*** :lol:


    LG

  • Also ich würde in Deinem Fall raten, dass Du Dir ein Paar holst. Dein Hahn ist ja schon von Küken an auf Dich geprägt. Der weiß gar nicht, dass er ein Vogel ist und könnte mit einer normalen Henne auch nichts anfangen. Ich denke das wäre nur Stress für ihn und vor allem für die Henne, die ja sein Verhalten gar nicht versteht. Ich denke er wird einige Zeit brauchen um zu lernen, dass er ein Nymphensittich ist. Dabei kann ihm ein Paar helfen und wenn Du merkst, dass er immer mehr Interesse an den anderen zeigt, kannst Du ihm immer noch eine Henne suchen.



    Ich weiß von einem ähnlichen Fall, da war der Vogel glaube ich auch erst 7 Jahre allein. Die Halterin holte eine Henne, mit der der auch noch auf einen Spiegel fehlgeprägte Hahn gar nichts anfangen konnte. Er reagierte verängstigt und agressiv. Nun holte sie für diese Henne einen Hahn. Der fehlgeprägte Hahn blieb in seinem gewohnten Käfig. Aber immer öfter schloss er sich den anderen an und sie holte eine Henne, die wie sein Spiegelbild aussah. Diese aktzeptierte er zumindest in seiner Nähe und seinem Käfig. Aber so weit ich es mitbekommen habe, hat er sich nicht mit ihr verpaart. Aber das Wichtigste war eben, dass er nun unter tags Gesellschaft hatte und nicht allein vor sich hinleiden musste. Denn Dein Tier leidet sicher schrecklich, so bald Du es allein lässt. Nymphensittichpaare trennen sich im Grunde nie und stehen immer in Rufkontakt.


    Also das wird bei Dir sicher auch ein sehr langwieriger Prozess und es bedarf viel Fingerspitzengefühl die richtige Dosis an Zurückhaltung hin zu bekommen, damit das Tier nicht leidet, aber auch gezwungen ist, sich mit den anderen auseinander zu setzen. Es muss lernen, dass Du nicht sein Partner bis. Ob er das noch schafft, da er ja nie Vogeleltern hat, kann man aber nicht sagen.


    Ach ja, "großer Käfig" hört sich für ein Paar zu klein an. Man sagt ein Paar sollte eine Grundfläche von mindestens 120 x 80 (1m²) haben! Ich denke für den Anfang wäre es sogar gut, wenn Du dann Deinem Hahn erst einmal den gewohnten Käfig lässt und es ihm überlässt, wann er bei den anderen einziehen möchte.


    Das er nur an Dir herumhängt ist ja wohl klar. Du bist sein Partner, aber Du fliegst nicht mit ihm die Runden und gehst mit ihm auf Entdeckungsreise oder schredderst Äste. Also muss er sich Dir anpassen. Aber wenn ein Paar bei Dir einzieht, musst Du schon in einigen Dingen umdenken. Denn Fliegen ist enorm wichtig für die Gesundheit. Die Tiere werden schnell zu dick und bekommen dann wegen der schlechten Durchlüfung der Luftsäcke leichter Infekte. Von dahe wäre wirklich Artgenossen extrem wichtig für den Kerl.

    Liebe Grüße Shanti

    2 Mal editiert, zuletzt von Shanti ()

  • Im Prinzip ist dein kleiner (deine kleine) ein ganz normaler verhaltensgestörter (d.h. psychisch schwer kranker) Vogel.


    Er macht das mit dir, was meine Pärchen mit sich machen.
    Ständig beieinander sein, sich gegenseitig rufen wenn einer mal weg ist, Sex miteinander haben, kraulen.
    Aber auch andere Vertreiben die einem zu nahe kommen.
    Er ist auch keinesfalls ein fauler Sack - er sieht dich nur als seinen Partner an, und will dementsprechend immer in deiner Nähe sein.


    WENN deinem kleinen irgendwas helfen kann, dann Artgleiche Gesellschaft.


    Es wird nicht leicht, es wird nicht schnell gehen, und es erfordert einiges an Geduld und Fingerspitzengefühl.
    Wenn du den Plan haben solltest, jetzt einfach einen weiteren irgendwo zu kaufen, dann wird das schonmal nicht klappen.
    Schon "normale" Nymphen sind da sensibel und meist etwas kompliziert.
    Bei dir ist das nochmal ein Stück schwerer.


    Ich würde Shantis Plan mal in´s Auge fassen, oder aber ein auf jeden Fall gegengeschlechtliches, erwachsenes und ebenfalls fehlgeprägtes Tier dazusetzen.


    Zitat

    von clenny: Werde ihn wirklich eine Partnerin besorgen. Die Nachbarn werden sich freuen :)))


    Wenn es klappt den Vogel zu vergesellschaften, dann wird es himmlisch ruhig bei dir werden ^^.
    Er ruft weil er seinen Partner vermisst - dich. Ein Vogelpartner geht nicht einfach so weg, sondern bleibt im allgemeinen in Rufreichweite. Der Grund des "schreiens" fällt also weg.
    Meine 8 haben hier auch mal ihre "wilden" 5 Minuten, aber ich bin mir sicher das mein Schwarm leiser ist, als dein kleiner alleine ;)


    Nun ja - auf an die Arbeit!
    Es gilt erstmal das Geschlecht abzuklären.
    Hast du evtl. ein Foto? Dann kann man - je nach Farbschlag - was diesbezüglich sagen.


    Auf alle Fälle drücke ich euch beiden die Daumen.

  • Sonst rate ich ja auch immer zu einem zweiten fehlgeprägten Tier. Hier aber wäre ich vorsichtig, denn hier käme es mit Sicherheit zu Kämpfen um den "gemeinsamen" Partner. Janams Eltern müssen auch beide fehlgeprägt gewesen sein. Die zofften sich laut der Besitzern regelmäßig auf ihrer Schulter. Das ging monatelang so und sie war schon total am Ende. Aber irgendwann fanden sie über diese "gemeinsame Beschäftigunt" auch zueinander und zogen erfolgreich und selbständig Küken groß.


    Aber ich fände hier eben die softe Art zu lernen, ein Nymphi zu sein fast besser.

    Liebe Grüße Shanti

    Einmal editiert, zuletzt von Shanti ()

  • Hey!


    Wenn du viiiel Platz hättest, würde ich nicht nur einen, sondern gleich drei dazu holen....denn einer allein zeigt kein Schwarmverhalten und wird mit deinem Vogel auch nicht viel anfangen können.
    Sind es drei, sind sie in der Überzahl und dein Vogel wird über kurz oder lang neugierig werden.
    Außerdem kann er sich so das typische Verhalten viel eher abgucken ,und es bleibt auch noch ein Partner für ihn übrig.


    Wenn du aber nur einen holen kannst/magst, würd ich mir auch ein recht zahmes Tier holen, vielleicht ist hier sogar eine zweite Handaufzucht ratsam; es gibt auch Züchter die die Vögel nicht isoliert aufziehen, sondern unter ihresgleichen, so dass sie nicht völlig nur auf den Menschen geprägt werden.
    Aber ein nicht allzu scheuer Naturbrutvogel eigenet sich bestimmt auch- ich würde eben keinen sehr scheuen Vogel holen, denn der wird deinen Vogel so "komisch" finden, dass er sich dir wahrscheinich nicht nähern wird, denn dein Vogel wird für ihn kein Vorbild sein.
    Er wird deinen Vogel rufen und dein Vogel dich, und du hast zwei Einzelvögel.



    Was mir noch einfällt, aber ich weiß ja nicht ob das bei dir geht: wenn du jemanen mit mehreren Nymphen kennen würdest, könntest du den ab und an mit deinem Nymphen besuchen.


    So gewöhnt er sich an die für ihn fremde Spezies, bleibt aber trotzdem noch bei dir.
    Man könnte deinen Vogel dann vielleicht auch mal einige Zeit bei den anderen lassen, wenn er sich an sie gewöhnt hat und dich vor lauter anderen vielleicht mal "vergisst".


    Ich habe auf diese Art und Weise vor kurzem für einen einzelnen Welli einen neuen Partner "finden lassen": der Welli kam zu mir und in meine Welligruppe rein.
    Anfangs flog er eher zu mir als zu den anderen, aber ich setze ihn bewusst immer wieder dahin zurück, und später war ich für ihn unineteressant, und er wählte sich einen Partner aus meiner Gruppe°


    Nymphen sind allerdings etwas komplizierter in der Hinsicht- aber eine Idee wäre es ja.

  • Zitat

    Was mir noch einfällt, aber ich weiß ja nicht ob das bei dir geht: wenn du jemanen mit mehreren Nymphen kennen würdest, könntest du den ab und an mit deinem Nymphen besuchen. So gewöhnt er sich an die für ihn fremde Spezies, bleibt aber trotzdem noch bei dir. Man könnte deinen Vogel dann vielleicht auch mal einige Zeit bei den anderen lassen, wenn er sich an sie gewöhnt hat und dich vor lauter anderen vielleicht mal "vergisst"



    Das ist nicht so eine gute Idee, zum einen bedeutet es jedesmal ja auch Stress für das Tier: Transport, fremde Umgebung und fremde Tiere. So ein Prozess ist langwierig. Zudem müssten ja dann auch zuvor erst alle Tiere auf ansteckende Krankheiten untersucht werden. Gerade das Immunsystem von Tieren aus langer Einzelhaltung ist oft nicht mehr so gut trainiert und man muss da wirklich vorsichtig sein.


    Bei drei zusätzlich Tieren, ist dann für lange Zeit das dritte Tier das 5. Rad am Waagen und wird womöglich, wenn es sich dem Paar anschließt, von diesen vertrieben.

  • Hä? Wenn man zu einem drei dazu holt hat man doch 4? Da bleibt doch keiner übrig?!
    Ach so. Jetzt versteh ich *lach*
    Ja das ist wahr...aber anfangs wird das wohl immer so sein...holt man nur zwei, ist der einzelne übrig. Holt man einen, kann das schief gehen. Holt man drei....


    Ist eben alles heikel. Muss man ausprobieren....
    Aber es gibt ja auch Dreiergespanne die sich organisieren, oder?


    Das mit dem Besuch bei anderen Nymphen war halt so ne Idee...es gibt ja auch Nymphen denen macht so ein Transprot nicht soviel aus.


    Eine Bekannte von mir kann ihren Nymphen auch überall mit hin nehmen.
    Einige meiner Wellis mögen Auto fahren, andere nicht.
    Mein Ex-Welli Fritz hat sich überall so verhalten, als wäre er daheim.


    Aber Nymphen sind sensibler, das stimmt schon.


    Ich dachte halt nur das wäre vielleicht ein nervenschonenderer Prozess als ihn gleich mit Artgenossen daheim zu konfrontieren.... :hae:


    Das mit den Krankheiten ist natürlich ein wichtiger Punkt und sollte vorher geklärt werden.

  • Ich habe selbst so einen fehlgeprägten Nymphi schon erlebt. Der weiß nicht mehr, dass er ein Vogel ist. Anfangs hat er womöglich sogar richtig Angst vor den anderen! Zudem kann passieren, dass er nie wirklich seine große Liebe Mensch ziehen lässt und sich den anderen anschließt. Wir hatten ja auch schon den Fall Franzl und auch Floris Michel haben sich zwar nach langer Zeit endlich mal mit der Gesellschaft der anderen Nymphis anfreunden können, jedoch nie so, dass sie sich wirklich verpaaren. Deswegen finde ich ist es hier eben besser, erst einmal ein Paar zu Gesellschaft zu holen, von dem er erst einmal lernen kann, dass er mit ihnen mehr gemeinsam hat, als mit einem Menschen und wenn man merkt, dass er tatsälich mehr Interesse zeigt, evtl. die Henne anbaggert, kann man immer noch eine Partnerin holen.


    Auch bedeuten zu viele Vögel auf einmal enormer Stress für diesen Kleinen, da er ja seit Küken-Zeit gar keine Vögel mehr gesehen hat und den Menschen als einzigen "Artgenossen" kennt. Das ist ja das Problem bei isolierten Handaufzuchten.