Da wieder Megabakterien aufgetreten sind habe ich mal einen etwas älteren Artikel rausgesucht, den ich damals für eine anderes Forum geschrieben hatte.
Allgemein
Phylogenetisch sind Megabakterien nicht, wie lange Zeit angenommen, den Bakterien sondern den Pilzen oder Hefen zuzuordnen
Lateinisch: anamorphic ascomycetous yeast (Hefe), Macrorhabdus ornithogaster
Int J Syst Evol Microbiol 53 (2003), 1201-1205; DOI 10.1099/ijs.0.02514-0
http://ijs.sgmjournals.org/cgi/content/full/53/4/1201
Klinische Symptome
Macrorhabdus ornithogaster ist laut Krankheitslehre Verursacher des ‘going light syndrome’ (GLS) einer tödlichen Krankheit bei Wellensittichen, welche aber auch bei anderen Vogelarten auftritt.
Obwohl M.ornithogaster primär Vögel infiziert wurde auch schon über Infektionen bei bei Säugetieren berichtet.
Die Krankheit wird allgemein als Megabakteriosis bezeichnet.
Die klinische Zeichen dieser chronischen Krankheit sind unspezifisch.
Folgende symptome treten häufig auf:
1) Fortdauernder Gewichtsverlust über einen längeren Zzeitraum (12-18 Monate) bei normaler Nahrungsaufnahme
Infizierte Vögel nehem nur wenig von dem zugeführten Futter auf.
2) Lustlosigkeit, zerzaustes Gefieder, Erbrechen
3) auf und ab Bewegungen des Kopfes
4) Durchfall versetz mit unverdauten Körnern
5) in vielen Fällen erbrechen die Vögel auch Schleim oder Blut
6) plötzliche Todesfälle gehen meist auf innere Blutungen zurück
M.ornithogaster wurde auch in klinisch gesunden Vögeln gefunden. Die Übertragung ist unklar, wahrscheinlich aber durch Aufnahme von infizierten Kot.
Neuere Forschungsberichte behaupten, das eine angeborene Anfälligkeit bedeutender ist als die Dauer der Einwirkung oder Körperkontakt mit anderen infizierten Vögeln.
Angeborene genetische Defekte dürften auch verantwortlich sein. Bei Hühnern ist die Anfälligkeit für Megabacteriosis bei Küken von Megabacteriosis positiven Eltern signifikant höher als bei Megabacteriosis negativen Eltern.
Eine akute Manifestation wurde bisher nur bei Wellensittichen nachgewiesen.
Diagnose
Der komplette Blutzellen Status und das Biochemische Profil sind oft unspezifisch.
Gelegentlich weist ein überhöhter Leukozyten (Weiße Blutkörperchen) auf eine Entzündung hin.
Der Nachweis von M.ornithogaster ist schwierig und negative Kotuntersuchungen schließen die Krankheit nicht aus.
Ein 100 proz. Nachweis ist nur durch Autopsie oder Histopathologie möglich.
Behandlung
Tpisch ist die geringe Ansprechbarkeit von Antibiotika. Auch das spricht für Hefen oder Pilze. Bei Pilzen oder Hefen währen Antibiotika kontraindiziert.
Als effectives Mittel gilt Amphotericin B ein antifungiell wirkendes Mittel welches oral verabreicht wird.
Da M.ornithogaster im basischen Mileu wächst hat sich als unterstützende Behandlung hat sich die Gabe von verdünntem Apfelessig und Grapefruitsaft bewährt oder man nimmt Lactobacillus spp.
Referenzen
Clinical and Pathological Features of Megabacteriosis (Macrorhabdus ornithogaster) in Birds | updated 09/23/2004
Anmerkung
Eine Behandlung sollte, vorallem wegen der Nebenwirkungen, auf keinen Fall ohne einen Tierarzt erfolgen. Deshalb sind hier auch keine Mengenangaben zu finden, diese müssen vom Tierarzt bestimmt werden.
Laut CliniPharm ist Amphotericin B eines Zitat: der potentesten Breitspektrumagentien für die Behandlung der disseminierten Pilzinfektionen (Bekersky 1999) und konnte nicht durch ein besseres verträgliches Antimykotikum ersetzt werden (Adam 1987). Wegen der zahlreichen und zum Teil schweren Nebenwirkungen sollte der Wirkstoff nur bei progressiven,lebensbedrohlichen Pilzinfektionen eingesetzt werden.
Kann bei sowohl bei Megabakterien als auch bei Aspergillose eingesetzt werden.
Von den meisten Tierärzten wird derzeit das Pilzmittel Ampho-Moronal (Wikstoff Amphotericin B = Ampho-Moronal) bei GLS/Megabakterien verordnet.
Dies sollte nur eine Kurzinformation sein und keinesfalls eine Anleitung zur Selbstmedikation!!!!
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Gruss
Sigrid