Zusammenführung, aber bitte richtig!
Wir haben hier im Forum in letzter Zeit verstärkt bemerkt, dass Neuzugänge einfach zum Altbestand hinzugesetzt werden. Ich beziehe mich jetzt auf keinen konkreten Fall, aber uns als Team ist es sehr wichtig, noch einmal klar zustellen, dass dies nicht der richtige Weg ist.
Es gibt hier auch viele Gäste und stille Mitleser, und wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass es wirklich leichtsinnig ist, gerade wenn schon mehrere Tiere vorhanden sind, Neuzugang und Altbestand ohne TA-Check oder Quarantäne zueinander zu lassen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie neugierig und aufgeregt man ist, wenn Neuzugänge kommen, aber gerade zum Schutz der Tiere sollte man doch vernünftig sein.
Spielt nur einmal in Gedanken durch, was es heißt, wenn ihr euch wirklich eine Krankheit einschleppt.
Jedes Tier muss untersucht werden, seine Medikamente "schnabulös" oder gespritzt bekommen, und am Ende ist eine Nachuntersuchung fällig.
Das ist teuer, stressig und zeitaufwändig!
Es gibt in letzter Zeit auch immer wieder Berichte über Psittakosevorfälle. Diese Krankheit ist längst nicht ausgestorben und stellt eine große Bedrohung für Tiere und auch den Menschen dar.
Deshalb bitte:
1. für Tiere aus Zoohandlungen, Züchteranlagen und Abgabetieren aus Schwärmen gilt: macht eine sogenannte Ankaufsuntersuchung. Hierbei sollte der Kot auf diverse Bakterien, Keime, Viren, Pilze und Ungeziefer (bspw Wurmeier) untersucht werden. Einiges erkennt man direkt unter dem Mikroskop (wichtig!!) für anderes muss der Kot ins Labor!
Der TA sollte zudem das Gefieder nach Ungeziefer (Milben, etc.) untersuchen.
Sammelt den Kot über ca drei Tage hinweg, z.B. in einem Filmdöschen mit einem Tropfen Wasser! Damit der Kot nicht durch Sand oder ähnliches beschmutzt wird, legt ihr den Käfigboden mit Frischhaltefolie aus.
Es ist unbedingt nötig, die Tiere in einem separaten Raum unterzubringen, bis die Laborergebnisse da sind. Dort könnt ihr sie auch gut beobachten!
2. Nehmt ihr ein Einzeltier oder ein Paar auf, dass nicht mit anderen Vögeln in Kontakt kam, reicht es oft, die Tiere in einem gesonderten Raum eine Woche zu beobachten. Achtet vor allem auf den Kot: wird er regelmäßig und ohne Probleme abgesetzt, sind Farbe und Konsistenz normal. Frisst und trinkt der Vogel, putzt er sich, ist er neugierig?
3. Die einzige Ausnahme ist meiner Meinung nach, wenn man ein Einzeltier zu einem Einzeltier setzen möchte. Um den Tieren eine (wenn auch kurzfristige) Einzelhaltung zu ersparen, gerade wenn sie Artgenossen gewöhnt sind, kann man die Tiere auch direkt zusammen führen.
Lebten die Tiere vorher auch allein, kommt es oft auf eine Woche nicht drauf an, und man verfährt wie in Punkt 2 beschrieben.