Einschläfern oder nicht ???

Luna · 20. März 2008

Hallo,

ich habe eine Wellensittichhenne (Molly) mit einem Gonadentumor. Ein Bein ist bereits gelähmt, aber die Dame frisst und trinkt noch. Sie schläft viel, aber wenn ich sie seperat setze will sie nur eins, zu den anderen. Sie schläft auf einer grossen Hängebrücke, eigentlich der Lieblingsplatz der Nymphenhenne Erna. Jeder lässt sie da aber in Ruhe sitzen und ist sehr lieb zu ihr. Eigentlich wollte ich sie heute einschläfern lassen, aber sie gibt nicht auf und kämpft und scheint einfach nur zufrieden in ihrem Schwarm, deswegen habe ich mich dagegen entschieden. Ich habe zur Zeit noch bis April Zeit und kann mich um sie kümmern.
Auch ihr Kot ist noch erstaunlich normal.
Es fällt mir nicht leicht sie so zu sehen, trotzdem sagt mein Gefühl mit dem Einschläfern noch zu warten. Ich hoffe sie schläft so friedlich ein.

Schlimm, das Wellis so oft unter Tumoren leiden.

Vor ein paar Tagen habe ich eine Henne aufgrund einen Nierentumors verloren, sie hörte aber auf zu fressen und hat aufgegeben und dann ging es ganz schnell.

Molly scheint aber nicht aufzugeben, deswegen will ich abwarten.

Bine · 20. März 2008

Das mit Molly tut mir sehr leid.
Ich würde sie friedlich in Ihrem Schwarm sterben lassen. ;(Wenn die kleine frisst und trinkt, sich nicht quälen muss, würde ich der Natur Ihrem Lauf lassen.
Vor allem finde ich, das wenn Molly noch so viel Lebensfreude hat, lasse sie bitte bei den anderen. Denn die anderen kümmern sich doch auch um sie oder?
Ich weiß gar nicht was ich sonst noch schreiben soll.
Aber ich weiß, das jedes Lebewesen das recht hat, selber zu entscheiden wann es von dieser Welt geht.

LG Bine mit den drei Hauben Paulchen & Finchen & Lilly

Luna · 20. März 2008

Hallo,

naja ob sie noch so richtig Lebensfreude hat, glaube ich eher nicht, aber sie kämpft und will offensichtlich bei ihrem Schwarm bleiben.

Eben habe ich ihr Basilikum angeboten und den hat sie ordentlich gefressen.

Der Schwarm attackiert sie nicht und von daher lass ich Molly in der Voli,
nur nachts kommt sie in einen seperaten Käfig dicht an die Voli gestellt.
Als es heute morgen hell wurde, habe ich sie sofort wieder rüber, was sie dann auch wollte.

Spaky · 20. März 2008

Was ich so schwierig bei diesen Entscheidungenfinde ist, dass es häufig kaum zu beurteilen ist ob der Vogel Schmerzen hat oder nicht. Häufig haben Vögel in Folge von Tumoren auch große Wasseransammlungen im Körper, was ihr Lungenvolumen erheblich beeinträchtigt, und sie Luftnot haben. Solche Vögel fressen und trinken durchaus noch, leiden meiner Meinung nach aber schon.
Ich würde vielleicht an deiner Stelle noch mal Rücksprache mit deinem TA halten ob das bei deinem Welli der Fall sein kann, und gegebenenfalls versuchen, sie durch Schmerzmittel zu unterstützen.
Ausserdem: wir alle wissen, dass Vögel Meister im Verbergen von Krankheit und Schmerz sind. Gerade dass macht es schwierig zu beurteilen, ob der Vogel wirklich nicht leidet!

Natürlich ist es schöner wenn der Vogel "einfach so" stirbt. Allerdings bin ich der Meinung es ist besser zu früh als zu spät einzuschläfern. In der Natur würde ein gehandicaptes Tier nicht lange leben, also nicht lange leiden. Bei uns als Haustiere haben sie aber keine natürlichen Feinde, leben dadurch mit schwersten Erkrankungen deutlich länger. Gleichzeitig ist aber keine effektive (Schmerz-)Therapie möglich, wie es bei beispielsweise schwer krebskranken Menschen der Fall ist.
Meiner Meinung nach muss ein verantwortungsvoller Halter beurteilen können, wann Schluss sein muss, wann man den Vogel eigentlich nur noch für sich selbst leben lässt. Ich hab leider selber einige Tiere zu lange leben lassen, und versuche jetzt, diese Dinge besser zu machen.

Ich wünsch dir dass du mit deinem kleinen Welli viell. noch ein paar schöne Tage hast, die ihr beide genießen könnt!

Luna · 20. März 2008

Liebe Spaky,

was die Schmerzen betrifft, hast Du natürlich Recht. Bei so aussichtslosen Fällen habe ich meine Tiere auch immer einschläfern lassen wenn ich merkte es geht nur noch bergab und glaub mir ich kann ein Tier auch gehen lassen wenn es soweit ist. Zumal ich auch nicht unendlich lange leiden will. Man macht sie dann halt immer Gedanken und Sorgen.
Nur weisst Du ich bekomme plötzlich Zweifel. Wann und wie leidet ein Tier wirklich? Werden wir nie beanworten können. Nur als ich vor ein paar Tagen Lilo mit der Legenot in die Tierklinik brachte, ja die hatte eindeutig Schmerzen und das war zu sehen und zu hören. Ein alter Vogel von mir bekam mal einen Schlaganfall, ja auch der hatte Schmerzen und die waren auch zu hören und zu sehen.
Und jetzt bekomme ich halt Zweifel, sie sitzt da mitten im Schwarm und wirkt irgendwie entspannt.
Aber wenn sie weiter abbaut, werde ich sie erlösen lassen.