Papa hackt den Nachwuchs in Nacken

  • Hallo liebe Leute,


    ich bin ein Nymphenanfänger und habe mir bis jetzt nur einiges angelesen.
    Ich habe ein Nymphensittichpärchen, ca. 2 Jahre alt. Ich habe sie geschenkt bekommen und wurden nicht gut gehalten, soviel weiß ich.


    Nun haben sie zum zweiten Mal gebrütet. Die erste Brut hat leider nicht überlebt, es waren vielleicht auch zuviele Küken, 4 Stück und wie ich auch weiß, haben sie sich zwar im alten zu Hause gepaart aber nie Eier gelegt. Vielleicht waren sie selbst vom Ergebnis überrascht.


    Jetzt jedenfalls haben sie wieder gebrütet und siehe da, ich habe einen kleinen Hahn und eine Henne. Die Eltern kümmern sich um die Kleinen, füttern sie und bevor sie aus dem Nistkasten kamen auch immer noch gewärmt.
    Inzwischen sind die Kleenen ca. 6 Wochen alt, beginnen selbständig zu futtern, fliegen im Käfig hin und her und bewegen sich auch gut, das haben sie schnell kapiert.


    Nun aber mein Problem, seit 2-3 Tagen hackt der Vater die Kleinen immer so in den Nacken. Sie haben dort beide die ganze Zeit noch kein richtiges Gefieder.
    Also warum macht er das? Ist es normal (dachte erst er putzt sie so) ?
    Was soll ich machen?
    Habe schon gehört, ich soll den Hahn von dem Nachwuchs trennen, aber ich bezweifle, dass die Henne das Füttern alleine schafft.
    Und wann kann ich die Kleinen abgeben? Wollte nur das Elternpaar behalten.


    Fragen über Fragen. Wäre toll wenn Ihr mir helfen könnt.


    Ich bin so glücklich über die Kleinen und das es dieses Mal geklappt hat, da soll es nicht schon wieder vorbei sein.


    Liebe Grüsse,
    Kelebek1980 Katrin

  • Woher weißt du, dass es ein Junge und ein Mädchen sind? Das sieht man bei so kleinen Küken doch nicht.


    Hast du eine Zuchtgenehmigung? In Deutschland brauchst du die, auch wenn du "nur" ausbrüten lässt.


    Hast du sie in einem Nistkasten brüten lassen? Was für Futter hast du ihnen gegeben? Ist der Käfig zu klein? Vielleicht stört den Hahn irgendwas und er lässt seinen Unmut an den Küken aus.

  • Außer Angis Fragen, fände ich interessant, wie die vier im Moment leben, da Du schreibst sie fliegen im "Käfig" hin und her. Wie groß ist der?


    Evlt. möchte der Hahn eine weitere Brut und will die nun halbwüchsigen Jungtiere zur Selbständigkeit bringen. Wenn aber der Platz zu wenig ist, können diese aber nicht sich zurückziehen.


    Wenn Du einen Nistkasten hattest und dieser von den Kleinen nicht mehr richtig genutz wird, würde ich ihn sofort entfernen, damit die Eltern nicht gleich wieder in Brutstimmung kommen.


    Aber ich denke die Leute mit Zuchtgenehmigung und -erfahrung können Dir hier noch besser dazu raten.


    Aber es wäre schon gut, wenn Du mal genauer Deine und die Situation der Piepser beschreiben würdest, damit man Dir helfen kann und die Ursache für das Verhalten des Hahnes besser erkennen kann bzw. Dir raten kann, was Du ändern kannst, damit es aufhört!

  • Also.... dass es Hahn und Henne sind, leite ich von dem Aussehen des Gefieders ab. So ist es in einem Buch beschrieben. 100 % sicher sein kann ich natürlich nicht. Aber was macht das für einen Unterschied?


    Ich habe das Elternpaar noch nicht sehr lange und habe sie noch nicht frei fliegen lassen. Die Kleinen somit auch nicht.
    Ich habe die Voliere mit angebrachten Nistkasten bekommen, und unerfahren wie ich bin, so belassen.
    Sie paaren sich auch schon wieder, habe in Richtung Verteidigung der neu zu erwartenden Eier gedacht.


    Das Elternpaar ist aus einer privaten Aufzucht, sie tragen keine Ringe.


    Ich bin dankbar für Eure Antworten und habe mich ja auch schon etwas schlau gemacht seit ich die Nymphen habe.


    Aber was soll ich denn jetzt bitte schön machen, Ihnen "den Hals umdrehen", weil sie nunmal da sind und ich kein Züchter bin??


    Bei mir haben sie es auf jeden Fall besser als wo sie vorher waren.
    Und ich bin nunmal tierlieb und habe sie deswegen zu mir genommen.

  • Die Vögel kommen erst mit etwa einem halben Jahr in die Jugendmauser. Erst dann kannst du erkennen, welches Geschlecht sie haben. Als Küken sehen wildfarbene Nymphies alle so aus wie wildfarbene Weibchen. Bei Schecken lässt sich das Geschlecht auch im Erwachsenenalter nur am Verhalten erkennen. Geperlte Nymphies bleiben nur geperlt, wenn es Weibchen sind. Junge Hähne verlieren in der Jugendmauser die Perlen. Lutinos lassen sich auch nur am Verhalten bestimmen. Oder du lässt eine DNA-Analyse machen, wenn die Kleinen ein bisschen älter sind, dann weißt du sicher, was für ein Geschlecht sie haben.


    Ein Nymphiepaar sollte in einer Voliere wohnen, die mindestens einen Meter lang ist, besser mehr. Ein Züchterkäfig ist viel zu klein, kein Wunder, dass der Hahn durchdreht. Und die Vögel brauchen täglich so viel Freiflug wie möglich. Sonst fangen sie aus Langeweile wieder an zu legen. Nimm ihnen die Eier diesmal bitte sofort weg, nachdem sie gelegt wurden. Zuviel Eierei laugt die Henne aus.


    Natürlich sollst du keinem den Hals umdrehen. Sie sind jetzt nun mal da. Aber du darfst ohne Genehmigung nicht weiter züchten. Das ist strafbar.

  • Schön, dass du die beiden aus schlechter Haltung zu dir geholt hast!! Und dass du gleich noch zweifache Nymphimama geworden ist ist natürlich doppelt schön. Ich finde es jetzt nicht weiter tragisch (behälst du die Kleinen?) aber jetzt da du weißt, dass man in Deutschland nur mit Genehmigung züchten darfst solltest du neue Eier sofort entfernen.
    Nur wenn deine Henne gar nicht aufhört zu legen, kann man überlegen ob man sie auf Kunsteiern brüten lässt. Meistens geben Hennen ihr Gelege auf, wenn nichts draus wird.


    Sobald die Jungen den Brutkasten nicht mehr benötigen, solltest du ihn sofort entfernen. Er regt die beiden immer wieder dazu an zu brüten. Normalerweise lässt man ein Paar einmal höchstens zweimal im Jahr Nachwuch aufziehen, alles andere ist zu anstrengend für die beiden!


    Du solltest dir beim örtlichen Amtstierarzt eine Sondergenehmigung ausstellen lassen, dann bekommst du Ringe und kannst die Küken auch ordnungsgemäß weitergeben, falls ihr sie nicht behalten wollt.

    Viele Grüße von der fliegenden Schwarzwaldbande sowie der Futtergeberin Alex

  • Vielen Dank für Eure netten Einträge. Und die Erklärung über die Geschlechtzuordnung - puh. Dann ist es wirklich fraglich welches Geschlecht sie haben.


    Ich wollte das Elternpaar erstmal aus "sicherer Entfernung" ihr neues zu Hause begutachten lassen, bevor ich sie fliegen lasse.


    Und ehrlich gesagt wie ist das mit ihren Verdauungssäften? ;) Lassen sie die dann überall fallen (was ich normal fände) oder entwickeln sie da auch ein "System"?!?


    Noch sind keine neuen Eier da, aber sie paaren sich wieder, was sie eine ganze Zeit lang nicht gemacht haben wo die Kleenen da waren.


    Gut, ich werde den Kasten abbauen und ihnen Freiflug anbieten.
    Bin gespannt ob sie sich raustrauen.
    Ich berichte dann wieder :)


    Vielen, vielen Dank für Eure Beiträge.


    Liebe Grüsse,


    Katrin

  • Ich habe meine immer gleich fliegen lassen. Bisher haben sich alle gut zurechtgefunden. Am besten hängst du einen Vogelast irgendwo auf oder baust einen Spielplatz, damit sie einen festen Platz zum Anfliegen haben. Dann kannst du auch einen alten Läufer oder Zeitungspapier drunterlegen, und dann landen die Häufchen hauptsächlich dort. :smile:


    Wir haben Überwürfe, die sich super reinigen lassen. Dann macht es auch nichts wenn sie mal auf der Sofalehne kackern. Dem Vogel ist es als Baumbewohner völlig wurscht, wo er gerade sitzt, wenn er muss. Ausnahme sind brütende Weibchen, die ihren Kot eine Zeitlang im Körper sammeln und dann außerhalb der Kastens einen Elefantenfladen ablassen. :]

  • Hallo nochmal,


    ich habe gestern den Nistkasten entfernt und die Nymphis den Freiflug angeboten.
    Bis auf dem Papa waren alle schon draußen (jedenfalls was ich gesehen habe).


    Sie sind ja nun zu viert. Da ich aber noch eine Katze habe, musste ich die Vögel jetzt in ein extra Zimmer stellen, in dem die Katze nicht reindarf.
    Ist es dann schädlich für sie, wenn sie dadurch weniger Menschenkontakt haben? Vereinsamen sie?


    Auch das mit den Verdauungssäften geht ganz gut, habe es mir schlimmer vorgestellt. Danke auch für den Tip mit dem Unterlegen (habe ein Stück Teppich gefunden), hat funktioniert.


    Es ist wirklich toll mit anzusehen wie sie ihre Freiheit genießen.
    Ob sie in ihrem alten zu Hause überhaupt Freiflug hatten weiß ich leider nicht.


    So, das wars erstmal wieder..


    Liebe Grüsse, Katrin

  • Hallo Katrin,


    wollte nur sagen, dass ich es klasse finde, dass Du alle Deine Bedenken in den Wind geschrieben hast und nun Deinen Piepsern die "Freiheit" schenkst!


    Das mit dem Extra Zimmer denke ich ist nicht so das Problem. Einige, die mehrere Nymphis haben, haben extra Vogelzimmer. Aber natürlich werden sie um so zutraulicher je mehr Zeit Du bei ihnen verbringen kannst. Vereinsamen tun sie nicht, weil sie ja zu viert sind, aber bei meinen hab ich zumindest den Eindruck, dass wir schon zu ihrem Schwarm gehören und es ihnen gefällt, je mehr Leute bei ihnen sind. Ist einfach auch für sie dann mehr Abwechslung geboten. Aber bei der Katze mußt Du einfach auch an die Sicherheit der Piepser denken.

    Liebe Grüße Shanti

    Einmal editiert, zuletzt von Shanti ()

  • UNFASSBAR !!!


    Shirley, die Mama, hat ein Ei gelegt, auf die Gitterstäbe des Käfigs. Ich kam gerade nach Hause, da sah ich die Bescherung. Nun sitzt sie mit den Kleinen direkt rundherum. Werde es versuchen so schnell wie möglich wegzunehmen und abzukochen...


    Was für ein Abenteuer :trippel:

  • Nimm es lieber gleich weg und gib es nicht wieder. ;)
    Falls du Angst hast, dass du gebissen wirst nimm einen Handschuh.


    Abkochen verhütet zwar sicher Küken, aber es ist nicht so hygienisch. Besser sind Plastikeier.


    In deinem Fall sollten die Eltern aber auf keinen Fall eine neue Brut anfangen! Sie sind ja noch mit den Kükis beschäftigt, müssen diese noch einige Wochen füttern. Nach dem Ausfliegen werden die Küken noch etwa 4 Wochen gefüttert. Bist zur 12. Lebenswoche helfen viele Nympheneltern auch bei der Gefiederpflege. Bei einer neuen Brut (auch auf toten Eiern) kommen die jetzigen Küken zu kurz.


    Außerdem ist eine neue Brut zu anstrengend für die Eltern. Auch eine Plastikbrut schlaucht und ob sie danach aufhört Eier zu legen ist eine ganz andere Frage. Da der Kasten jetzt weg ist, kannst du das Ei entfernen. Es werden vorraussichtlich höchstens noch ein oder zwei Eier nachkommen. Denn ihren Hormonhaushalt kann die Henne nicht so schnell runter schrauben.

  • habe eben erst den letzten Beitrag gelesen....


    Hatte das Ei abgekocht und wieder hingelegt.


    Heute kam ich nach Hause, da saß Shirley wieder auf dem Käfig und unter ihr lag auf dem Boden ein zerbrochenes Ei. Das hab ich natürlich gleich weggeschmissen.
    Auf dem abgekochten Ei hab ich sie noch nicht brüten sehen, habe es jetzt auch weggenommen.


    Sonst entwickeln sich die Kleinen ganz gut, da macht mir eher der Papa Sorgen, er ist noch nie ausgeflogen.
    Naja wenn er vielleicht noch nie Freiflug hatte, ist jawohl auch anzunehmen, dass seine Muskulatur verkümmert ist. Abwarten....


    Das Töchterchen (ich sags jetz mal so, weil ich es so angenommen hatte) Sirin, ist wohl so am 07.07.2007 geschlüpft. Der Sohn ist kurz danach geschlüpft, er ist nicht so gut entwickelt, magerer und sein Gefieder ist unvollständiger. Darum wollte ich Sirin jetzt schon weggeben. Wird sie das schon alleine schaffen ohne gefüttert zu werden? Beobachtet habe ich sie schon beim Fressen, auch an Knabberstangen, Petersilie etc.

  • Hallo,


    was den Papa betrifft, so kannst du nur abwarten, irgendwann wird er sicher seiner Familie folgen.


    Du solltest noch keins von den Küken weggeben, abgesehen, dass du das nur darfst, wenn du sie beringt hast. Dazu brauchst du eine Ausnahmegenehmigung, dann kann man die Küken auch noch nachträglich mit offenen Ringen beringen. Also mein Küken wurde von seinem Papa noch gefüttert, da war es schon 11 Wochen alt. Nicht mehr ganz regelmäßig, aber ab und an schon noch. Und eigentlich sollte man sie bis mindestens zum 60. Tag, das sind 8 Wochen bei den Eltern lassen. Besser ist es noch ein wenig länger. Sie lernen ja auch das Sozialverhalten und so weiter von ihnen.

    Rico (0,1/99); Daisy (1,0/00); Maya (1,0/07); Lucky (1,0/07); Karlinchen (0,1/??); Kiki (0,1/??); Jack (1,0/06), Sunny (1,0/??); Pauline (0,1/07); Nelly (0,1/??): Maxi (1,0/01); Lemon (0,1/01):nymphi:;Trixie (0,1/94 Fellnase):fass: und ich Andrea (0,1/Reinigungskraft):dreck:

  • Hallo,


    ich kann Trixi, was die Abgabe betrifft nur Recht geben. Ich habe meine Jamali mit so ca. 8 Wochen bekommen. Sie war eigentlich schon futterfest. Aber durch den Streß und die neuen Eindrücke fiel sie prompt ins "Kindchenschema" zurück, bettelte ständig meinen Hahn an und verrante sich so darin, dass sie selbst gar nicht`s mehr fraß und schließlich richtig schlapp einen Tag unter Rotlich mit extra Kohi sitzen mußte, bis sie endlich kapierte, dass sie eben nicht mehr gefüttert wird. Das würde ich an Deiner Stelle dem Piepser ersparen. Auch glaube ich, dass die Erziehung der Altvögel für die Sozialisation total wichtig ist! Jamali krault z. B. niemanden, obwohl sie selbst gern gekrault werden würde. Tiere, die ich erst so ab 12 Wochen bekommen habe, sind da bisher anders gewesen.