Blindenführhund und Nymphensittiche

  • Hallo in die Runde,



    Würdet ihr Nymphensittiche oder andere Vögel mit einem ausgebildeten Blindenführhund zusammenhalten?Diese Hunde werden extra ausgewählt(wobei in der Führhundschule schon als Welpe auf ruhiges,ausgeglichenes in jeder Lebenslage souveränes Wesen getestet wird-nicht wenige Hunde fallen da schon durch),später haben sie eine ca.2 jährige Ausbildung am Ende mit gespannprüfung.Es werde hohe Anforderungen an Gehorsam in jeglichen Bereichen gestellt.Sie müssen sich allen Menschen und Tieren gegenüber stets neutral verhalten,so dass sich der Blinde zu 100% auf sie verlassen kann,vorallem im Dienst und im Führgeschirr..Jeglicher Jagdinstinkt wäre ein absolutes Ausschlusskriterium.Es handelt sich in dem Fall um einen 4 jährigen ruhigen Großpudel.Nun wäre meine Frage,ob die Haltung mit freifliegenden Nymphensittichen vertretbar wäre.Der Hund darf auf die Couch,die Vogelvoliere wäre jedoch auch im Wohnzimmer..

  • Hallo, ich sehe da eigentlich kein Problem. Meine Hunde haben es alle gelernt, die Vögel in Ruhe zu lassen. Ich habe vier ganz normale Mischlinge aus dem Tierschutz und alle respektieren die stets frei fliegenden Nymphensittiche. Wichtig ist, dass die Hunde es vom ersten Tag an lernen. Ich habe imer damit angefangen, dass sie das Zimmer (die Tür steht immer offen) nicht allene betreten dürfen. Dann habe ich ihnen erlaubt mit mir zusammen in das Zimmer zu gehen und habe ihnen gezeigt, dass die Vögel mir gehören (Füttern, mit den Vögeln reden etc). Wenn der Hund neugierig näher kommt, schickst Du ihn zurück. Anfangs hatte ich auch handzame Vögel dabei und da war es besonders einfach. ich habe die Vögel vor den Augen der Hunde von meinem Teller essen lassen... das hat sie sehr beeindruckt... denn das dürfen meine Hunde nie ;) Also, ich würde sagen ja, aber man sollte die Vögel nicht mit dem Hund alleine lassen...

  • Ich finde es schwierig, dazu eindeutig etwas zu sagen.

    Es gibt viele, die sagen, nie Hund und Vögel im gleichen Raum, denn
    es kommt halt leider doch immer wieder zu für die Vögel lebensgefährlichen Vorfällen auch mit den allerliebsten Hunden, wo es vorher jahrelang gut gegangen ist - und wo es auch nicht zwingend etwas mit Jagdtrieb oder Aggression zu tun haben muss, sondern schon eine Reflexbewegung reicht.


    Ich denke, das liegt daran , dass Nymphen oft gar keine Scheu vor Hunden haben (ihre natürlichen Fressfeinde sind Schlangen und Greifvögel), und sie oft sehr schnell mit den Hunden interagieren (bei Einzelvögeln , was sie nie sein sollten, bis hin zur Fehlprägung, der Nymph einer Bekannten hat den Hund angebalzt)


    Und nicht nur Hunde individuell verschieden sind, sondern die Nymphen eben auch.
    So kannte der Hund einer Freundin schon Nymphen, und war ihnen gegenüber immer freundlich und aufgeschlossen, meine Merline hatte ihn aber dermaßen ins Herz geschlossen, und kam so aktiv auf ihn zu, dass sich der Hund (null Jagdtrieb), so fürchtete, dass er sich vor ihr zu verstecken versuchte. Ob er sie im Ernstfall auch aktiv abgewehrt hätte , weiß ich nicht.


    Der Hund, der dort lebte, wo mein Momo eine Zeitlang war, ließ sich von Momo mit Keksen vom Tisch füttern (an die Momo drankam , der Hund nicht drandurfte), dafür durfte Momo an seinen Napf - und diese Nähe kann dann eben auch gefährlich werden. (im Fall des Napfes oder anderen Speichelkontaktes auch schon allein über die darin enthaltenen artfremden Bakterien,. Und schon ein kleiner Kratzer kann sich bei Kontakt mit Hunde-oder Katzenspeichel schwer entzünden bis hin zur Sepsis)
    Der Hund muss sich nur über eine plötzliche Bewegung erschrecken (oder der Vogel hackt mal zu) , und leicht schnappen , (was auch ohne Erschrecken rein spielerisch passieren kann) - was für einen anderen Hund oder Menschen ohne Folgen wäre , kann ein so ein zerbrechliches Tier wie einen Nymph schon schwer verletzen.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
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    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

    2 Mal editiert, zuletzt von karine ()

  • Ohne euch jetzt zu nahe treten zu wollen,aber ich denke ihr wisst nicht viel über blindenführhunde..Es sind nicht nur ,,liebe" Hunde..Sondern sie wurden bereits im Alter von wenigen Tagen,auf ruhiges,Umwelt sicheres und Aggressionen freies Wesen getestet...Später immer wieder, auch gesundheitlich bis zur Prüfung ..90% der Hunde sind nicht geeignet...Der Hund durchläuft eine 2 jährige Ausbildung,bevor er mit seinem neuen Besitzer eingearbeitet wird und eine gespannprüfung absolviert.Ein Blindenführhund,der nur den geringsten Jagdtrieb o. Aggressionen gegenüber Mensch und/oder Tier zeigt,ist nicht geeignet und würde sofort aus dem Verkehr gezogen.Das wäre ein No-Go,schließlich muss sich der Blinde darauf verlassen können sicher geführt zu werden.Wer einmal einen Führhund arbeiten sieht wird es wissen.


    Ein extra Vogelzimmer ist nicht vorhanden..Es wäre im Wohnzimmer in einer größeren 2 Zimmer Wohnung,in der Ecke..Natürlich hat der Hund dort ein Körbchen und auch Spielzeug..Die Bindung von Blinden zu ihren Führhunde ist sehr stark,sowohl der Hund als auch meine Freundin(für die ich frage),würden leiden wenn der Hund das Wohnzimmer nicht mehr betreten darf.

  • Deshalb habe ich ja auch versucht, es auf der Ebene der Nymphen aufzuzeigen.
    Gerade bei einem gutmütigen Hund kann es je nach Charakter der einzelnen Nymphen geschehen, dass sie auch sein Körbchen belegen (oder sogar als potentiellen Nistplatz verteidigen), sein Spielzeug anschreddern (es sind geflügelte Nagetiere) etc. Es gibt Nymphen, die finden Hunde cooler als Menschen.

    Und so eine große Nähe zwischen einem großen Tier und zwei sehr kleinen zerbrechlichen Tieren kann nicht nur zu Missverständnissen in der Interaktion führen, sondern sogar ohne das einfach zu Unfällen.
    So ausgebildet der Hund sein mag, so anarchistisch können Nymphensittiche sein.

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  • Ohne euch jetzt zu nahe treten zu wollen,aber ich denke ihr wisst nicht viel über blindenführhunde..Es sind nicht nur ,,liebe" Hunde..Sondern sie wurden bereits im Alter von wenigen Tagen,auf ruhiges,Umwelt sicheres und Aggressionen freies Wesen getestet...

    Ich denke nicht, dass Du uns zu nahe trittst.

    Ich für meinen Teil habe mich für mich selbst mit dem Thema Assistenzhund beschäftigt. Kann ihn mir aber nicht leisten, da die Kassen nur Blindenhunde finanzieren aber keine Assistenzhunde für andere Behinderungen. Da ein Assistenzhund quasi nie allein ohne den Menschen irgendwo ist, dürfte nichts passieren.

    Aber dennoch ist es ein Hund der ganz natürliche Bedürfnisse und Instinkte hat. Daher kannst Du von uns natürlich keine verbindliche Aussage erwarten. Die meisten hier haben aber auch schon schlimme Bilder gesehen von Vögeln die mit lieben Hunden mal kurz allein waren.

    Ob Mensch oder Tier, man kann niemandem in, sondern nur vor den Kopf gucken.


    Wenn ich aber mal einen Hund haben sollte, dann würde ich deshalb die Vögel nicht abschaffen. Es gäbe schon eine Möglichkeit. Der Hund ginge ja mit mir zur Toilette, zum Duschen und auch zur Nacht ins Schlafzimmer. Er wäre nur bei den Vögeln wenn ich auch da wäre.

  • Da ein Assistenzhund quasi nie allein ohne den Menschen irgendwo ist, dürfte nichts passieren.

    Wenn etwas passiert, ist es ja nichts vorhersehbares - so schnell kann einfach niemand intervenieren.
    Ich hatte vor den Vögeln selber Hunde , und ich denke, mehr noch als andere Hunde wird ein Assistenzhund andere Haustiere als Familienmitglieder betrachten.

    Ich hatte einmal Hund und Katz , die sich sehr geliebt haben, Hundepfote liebevoll auf den Katzenkopf und einmal die Katzenohren abgeschlabbert.
    Wenn das ein Hund beim Nymph macht, kann der Nymph schon beschädigt sein....
    Und auch ein Assistenzhund wird einen Spieltrieb haben, mit Familienmitgliedern sanft rangeln... aber sanft kann für einen Nymph schon zu viel sein.

    Und was ist andererseits, wenn ein brutiger Nymphenhahn den zu schützenden Menschen angreift , wird der Hund dann nicht u.U. dazwischengehen?

    Mir fallen noch tausend andre Situationen ein, nur eines ist klar, der Mensch kann nicht schnell genug sein.

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  • Da hast Du Recht. Ohne böse Absicht, sondern auch aus Liebe kann das dramatische folgen haben.

  • Erstmal gesundes neues Jahr allen,

    Es geht nicht um mich,ich habe selbst einen PSB-Assistenzhund(psychosoziale Beeinträchtigung). Sondern um eine gute Freundin.


    Off topic an Denni,es gibt Möglichkeiten über Stiftungen wie zb. die Rosengarten-Stiftung,bei PTBS-wie in meinem Fall spezielle Opferfonds,oder ein Versuch über die sog. Eingliederungshilfe/Persönliches Budget beim örtlichen Sozialhilfe-Träger.Leider zahlt die KK immer noch keinen Cent.Aber es gibt auch Trainer die sich auf Ratenzahlung und Stundenweisebezahlung einlassen(wäre dann aber-im Gegensatz zum Blindenführhund eine Selbstausbildung,dass heißt die zukünftige Assistenzhund lebt von Anfang an bei dir und der Assistenzhunde-Trainer unterstützt dich.)Ist wesentlich günstiger als die Fremdausbildung.

    Die Blindenführhunde zahlt ja die KK auf Rezept,also wirklich,da steht dann auf dem Rezept: ein Blindenführhund.Dann sucht man sich eine Schule aus und reicht den Kostenvoranschlag ein.Ausbildung erfolgt wie oben genannt, wobei die Trainer sehr drauf achten, dass der Hund zu den Bedürfnissen der Blinden passt.Meine Freundin wollte einen Hund der wenig haart.Da fällt ja der Goldie raus.Asoca so heißt der Hund,ist jedoch eine Seele von Hund immer vorsichtig und sanft auch beim spielen


    Meine jedoch war von Welpe aus bei mir und ich habe, mit ein und ein halben Jahr sie angefangen siehe auszubilden.Ich hatte viele Vögel(u.A zwei Nymphies),die ich auch sehr geliebt habe.Aber Amira war sehr neugierig und immer an der Voliere.Aber nie aggressiv,dass wäre auch bei einer Selbstausbildung ein k.o Kriterium,sondern einfach unter dem Motto ,,Wer seit ihr denn?"..Vor allem die Wellies haben sehr gezetert und Flocke,eine Welli-Dame begann immer wieder Körner zu spucken,wohl durch den Stress und sie hat sich fast den Flügel gebrochen durch extreme Panik.Die Tierärztin meinte, dass es besser wäre sie abzugeben.Es ging mir schlecht hab sehr geweint,mit mir gerungen,hab aber trotzdem entschieden,sie in liebevolle Hände zu geben.Da ich Amira wirklich brauche.Aber allen geht es gut wo sie jetzt sind.Eine große Außenvoliere besser hätte es sie nicht treffen können.Aber meine Amira war damals-im G3gensatz zu Asoca unausgebildeter Welpe. Jetzt geprüft und anerkannt.Aber trotzdem ist sie anders als Asoca.Ist ja auch ok da sie grundverschiedene Aufgaben haben.


    Meine Freundin weiß um diese Erfahrung, nur hofft sie,v.A weil ihr Mann Vögel liebt,dass es mit Asoca anders läuft,da sie ja wirklich ein absoluter Sonnenscheinhund ist und ein zuverlässiger,gern arbeitender Blindenführhund.Hätte bei ihr keine Bedenken.Tro5zdem werde ich sagen,dass ihr Mann immer ein Auge drauf werfen sollte.Er kann ja ganz normal sehen


    VG