Hahn jagt anderen Hahn

  • Hallo liebes Forum,
    ich habe seit einiger Zeit ein Problem. Ich habe 4 Nymphensittiche, 3 Hähne und 1 Henne. Luna (Henne) und Dobby sind verpaart und sind schon am längsten bei mir. Larry & Perry (die anderen 2 Hähne) habe ich vor ca. 2-3 Jahren von einer Familie adoptiert, die sie aufgrund des Asthmas der Tochter abgeben musste. Larry ist sehr zutraulich, sucht auch bewusst meine Nähe und lässt sich auch gerne mal von mir kraulen. Perry ist eher etwas zurückhaltend. Seit einiger Zeit jagt Perry nun regelmäßig Larry quer durchs Vogelzimmer bis er manchmal ganz außer Atem auf dem Boden landet. Egal wo Larry hingeht, jagt Perry ihm hinter her und verscheucht ihn. Ich bin mittlerweile echt überfragt was ich machen bzw wie ich reagieren soll. Wie ein normaler „Rangkampf“ wirkt das schon nicht mehr. Meine Truppe ist an sich sehr entspannt. Perry bringt deshalb sehr viel Unruhe hinein. Ganz abgesehen von oben genannter Problematik, bringt Perry auch sonst als einziger sehr viel Unruhe in dem Schwarm, indem das er öfters schreit und wild umherfliegt. Ich weiß einfach nicht was ihm fehlt. Ich habe auch einen Schaukelstuhl im vogelzimmer, den er oft puschelt. Könnte es sein das ihm eine Partnerin fehlt? Für Luna interessiert er sich nicht.


    Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.


    liebe Grüße Verena :)

  • Mhm, bei solchen Sachen ist es immer schwer das Richtige zu sagen.
    Weißt Du mehr von der Vorgeschichte? Waren Larry und Perry bei den Vorbesitzern ein Paar?
    Wie alt waren sie, als sie dort aufgenommen wurden (sehr junge Nymphen, die sich nur aneinander sozialisieren, zeigen oft Defizite im Sozialverhalten, was solche Aggression mit einschließen kann).
    Balzt Perry irgendjemanden von den anderen an ?


    (das Befriedigen an Gegenständen ist absolut nichts ungewöhnliches. )


    Ich hab hier eine lange ähnliche Geschichte mit meinem Merlin, er hat Mumm fast totgemobbt, trotzdem war auch Sexualität mit drin.
    Seit Mumm mit einem andren Hahn verpaart ist, begehrt er ihn und kämpft mit dessen Partner.
    Auch dass er eine der dazugeholten Hennen nach 4 Jahren zu besteigen begonnen hat, hält ihn nicht davon ab, den jetzt begehrten Mumm weiter zu stalken.


    Ich frage deshalb so genau nach, um vielleicht herauszufinden, ob die beiden sexuell aufeinander geprägt sind, wenn sich keiner für die vorhandene Henne interessiert.
    Prinzipiell würden die meisten sagen, nimm 2 Hennen dazu (eine für jeden Hahn) - und es könnte auch sein, dass das Richtige ist.
    Wenn die beiden eben nicht auf Hahn geprägt sind.


    Eine Sofortmaßnahme solltest Du auf jeden Fall versuchen, Denn der Unruhestifter klingt sehr brutig.
    Erstmal zu versuchen, die Brutigkeit abzudämpfen.
    Bekommen die 4 genug Nachtruhe(12h)?
    Wenn das nicht reicht, kannst Du zeitweise auch auf 14 h gehen.
    Mageres Futter, Frischkost erstmal fortlassen, alles was nach Höhle ausschaut, erstmal verbauen. Wenn die "Höhle" der Käfig oder die Volie ist (Buddeln am Käfigboden), während des Freiflugs abhängen. Jetzt bei der Hitze schwierig, aber wenns etwas erträglicher wird, Badewasser erstmal fortlassen.


    Eigentlich würde ich Dir gern zu zwei Mädels dazu raten. . Im Normalfall sollte das die richtige Lösung sein.
    Da es bei Merlin über Jahre nicht das Richtige war, kann ich das aber nicht ganz so uneingeschränkt tun, wie es andre täten. .
    Ich denke, ein bißchen musst Du auf Dein Bauchgefühl hören - ich hab den Fehler gemacht, mich von andren zur jetzigen "Lösung" überreden zu lassen.
    Wenn Dein Bauchgefühl "Hennen" sagt, versuch es. In der Mehrzahl der Fälle ist es richtig. Und Du kennst Deine Vögel besser als ich.
    Versuch Dich , in den Unruhestifter hineinzuversetzen, was ihm fehlt, was ihn so wütend und aggressiv macht.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
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    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

  • Larry und Perry kamen soweit ich weiß sehr jung zu den Vorbesitzern und waren seither immer nur zu 2. Perry balzt ab und zu Larry an und will von ihm gekrault werden, woran Larry aber 0 Interesse hat. Er geht dann immer weg oder droht ihm wenn es ihm zu bunt wird. Also das geht immer nur alles von Perry aus. Larry ist halt dafür sehr menschenbezogen (was aber noch im Rahmen ist). Gestern saß ich auf dem Schaukelstuhl und Perry flog auch auf die Lehne. Dann verhielt er sich drohend mir gegenüber (hacken und Flügel breit machen). Ich hatte den Eindruck er wolle „seinen“ Stuhl, den er in letzter Zeit puschelt, einnehmen. Wir haben den Stuhl gestern Abend dann erst mal aus dem Vogelzimmer genommen. Futter ist sehr ausgewogen (bestelle meist bei Birdsandmore Hungenberg die Wegweiser und die Shandi Mischung). Frischkost lasse ich dann erst mal weg.
    Da die 4 ihr eigenes Zimmer haben, bekommen sie eigentlich ausreichend Ruhe. Ich mache sie meist gegen 8 oder 9 in die voliere über die Nacht, mache den Rollo runter, das Fenster auf Kippe und öffne am nächsten Morgen dann wieder die Voliere.


    Direkt noch eine Henne aufzunehmen kommt vorerst mal nicht in Frage.
    Ich werde es jetzt erst einmal weiter beobachten und deine Ratschläge oben bezüglich der Brutigkeit umsetzen. Vielen Dank schon mal für deine Antwort !

  • Ich weiß nicht, ob Perry nur in Bezug auf "seinen" Stuhl gegenüber Dir eifersüchtig ist oder nicht auch in Bezug auf "seinen" Larry.
    (dass Larry nicht will, hat nichts zu sagen bei Perrys Verhalten . Hier will Mumm Merlin nicht, Merlin stalkt ihn trotzdem und attackiert seinen Partner - und in diesem Fall wärst Du dann das Eifersuchtsobjekt)

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  • @karine
    Ich habe inzwischen festgestellt das Perrys Verhalten eindeutig auf mich bezogen ist. Er wirkt quasi eifersüchtig. Es wird mittlerweile aber immer schlimmer. Sobald ich im Vogelzimmer bin und Larry zu mir fliegen möchte, geht Perry quasi auf ihn los und jagt ihn permanent. Perry beobachtet ihn streng und attackiert ihn sobald Larry auch nur Anstalten macht in meine Richtung zu kommen. Auch mich versucht er manchmal im Flug zu attackieren.
    Ich habe deine Ratschläge bzgl. der Brutigkeit umgesetzt, jedoch ohne Verbesserung von Perrys Verhalten. Larry ist oftmals so gestresst das er sobald die Tür offen ist, zu uns ins Esszimmer flüchtet. Ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll. Ich kann Larry ja nicht komplett ignorieren. Hast du oder sonst jemand noch einen Rat für mich? So langsam denke ich (leider) darüber nach, ob es nicht besser wäre ihn abzugeben.

  • Mhm, sehr sehr schwierig.
    Eifersucht ist bei meinen fehlgeprägten Hähnen ja auch das große Thema, wobei Verlustängste vielleicht noch das neutralere Wort ist.
    Nur dass hier nicht ich das Objekt der Begierde oder der der Eifersucht bin bin , sondern in wechselnden Konstellationen ein anderer Hahn.
    Würden sie mich angreifen, und nicht sich gegenseitig, fände ich es einfacher , damit umzugehen. (auch wenn immer noch schwer genug.)
    Hier im Forum hat eine sehr erfahrene Halterin enorme Fortschritte mit einem schwer verhaltensauffälligen Hahn gemacht, wobei sich die Aggression aber gegen die Menschen richtete: danisahns Truppe in Oberbayern


    Man kann es mit Training (u.a. Clickertraining) versuchen, aber das ist ohne professionellen Beistand wahrscheinlich nicht zu schaffen. Ich hatte da nur eine noch vergleichsweise wenig intensive Beratung durch eine Papageientrainerin (deren Namen ich hier nicht nennen mag), und da hat mein Quertreiber nicht mitgespielt, sodass sie dann zur Abgabe riet.
    (Er ist noch hier, die Konstellation hat sich geändert seitdem, auch die Kräfteverhältnisse , das Grundproblem ist geblieben. Er entdeckt allmählich, nach Jahren , dass Hennen auch Nymphen sind, gibt aber das Quertreiben mit den andren Hähnen noch nicht auf, ich hoffe noch auf Weiterentwicklung )
    Ihr Hauptratschlag, den damals beiden zu vermitteln, dass sich vertragen lohnend sein kann (Leckerchen nur bei gemeinsamem friedlichen Miteinander), hat die beiden nicht interessiert, ...... auch andres Training wurde recht einvernehmlich sabotiert.
    Der wiedergekehrte dritte Hahn lässt sich in besseren Zeiten damit mitunter aus der Eskalationsspirale herausnehmen..............


    Ich fürchte fast, ohne die professionelle Hilfe einer Papageientrainerin wie Ann Castro oder Claudia Schlüter ist da gerade mit nur 2 Vögeln schwer herauszukommen (das andre Paar spielt in dem Konflikt keine Rolle, verstehe ich das richtig?). Das würde nicht billig.
    Der preiswertere Kurs zum Selbsterarbeiten der Grundlagen von Dagmar Heidebluth wird derzeit leider nicht angeboten (http://www.vogelecke.de/i-kurs.html ), vielleicht magst Du mal bei ihr auf der Seite stöbern, ob Du damit etwas anfangen kannst.....


    Abgabe.... ja es gibt Fälle, wo der Aggressor davon profitiert hat.
    Es kommt halt drauf an, wohin.
    In zwei Fällen in großem Schwarm in ebenfalls großer Aussenanlage, ja .
    Der eine, der vom Verhalten Deinem sehr ähnlich war, war bereits in einen nicht grad kleinen Schwarm aufgenommen worden, hat dort aber alle Handicaps attackiert und konnte dort dann auch nicht bleiben.
    Erst im noch größeren Schwarm mit 50 andren, großem Aussenbereich und dennoch Menschenbezug konnte er sein Verhalten normalisieren , ohne den Menschenbeziug (den die andren im Schwarm auch haben) komplett aufgeben zu müssen.
    Das waren 2 Fälle von Glücksgriffen.
    Die von weniger glücklichen Konstellationen sind leider häufiger.


    Was wäre mit einem schwulen Hahn, der optisch dem ja offenbar hoch begehrten Larry ähnelt - aber selber auch an Perry interessiert wäre? Ob bei Dir oder woanders.... ?.
    Ich weiß, Stecknadel im Heuhaufen, habe lange für Merlin gesucht.... und beim vermutlich"richtigen" kam ich dann knapp zu spät..........


    In welche Richtung Du gehen wirst, das kannst nur Du entscheiden (ich war selber dreimal innerhalb eines Vierteljahrs direkt davor, meinen Kampfhahn Merlin abzugeben, und er ist immer noch da und wird auch bleiben. ).
    Ich kann Dir dann allenfalls in der konkreten Situation von einzelnem zu- oder abraten.

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    2 Mal editiert, zuletzt von karine ()

  • Erst einmal danke für deine Antwort.
    Clickertraining hatte ich früher mal angefangen. Mit zunehmenden Stress im Alltag in den letzten Monaten hab ich das, leider aus den Augen verloren. Aber das wäre definitiv mal einen Versuch wert. Gestern habe ich (ohne Clicker), den 4 Kolbenhirse hingehalten und versuchte damit kurzfristig Perrys Attacken abzumildern bzw. Ihn abzulenken. Es hat dann auch geklappt, auch wenn er dann die 2 anderen verscheucht hat, damit er alleine mit Larry an dem Kolben knabbern kann. Perry ging aber auch nur an den Kolben, wenn er gesehen hat, dass Larry auch daran knabbert. Also seine Aufmerksamkeit lag weiterhin intensiv auf ihm (ständiges beobachten). Ich versuche auch immer wieder Perry zu „integrieren“, wenn Larry bei mir ist. Ich halte Augenkontakt zu ihm, versuche ihn mit ruhigen Worten dazu einzuladen sich auch zu uns zu gesellen und schenke ihm damit auch meine Aufmerksamkeit. Jedoch beeindruckt ihn das nicht wirklich und ändert nichts am Verhalten. Im Gegenteil, sobald ich wortwörtlich den Mund aufmache um etwas zu ihm zu sagen, reagiert er in dem er mich „anschreit“ mit Warnrufen.
    Luna und Dobby sind kein Teil dieses Konflikts, wobei sie dadurch natürlich auch mitreingezogen werden (weil sie das Verhalten von Perry mit der Zeit sehr unruhig macht).
    Das komische ist, es ist erst so extrem seit wir umgezogen sind und die 4 Ihr eigenes Zimmer haben.
    Noch einen Nymph aufzunehmen käme für uns nicht mehr in Frage. Zumal ein neu aufgenommener Nymph dann quasi als Versuchsobjekt fungiert und ich ihm dann nicht unnötig Stress zumuten will, wenn ich ihn bei Erfolglosigkeit wieder abgeben müsste.
    Ich belese mich später mal online auf der Website die du mir verlinkt hast. Vielleicht finde ich dort noch Tipps.


    liebe Grüße Verena

  • Perry ging aber auch nur an den Kolben, wenn er gesehen hat, dass Larry auch daran knabbert.

    Auch wenn er es nur wegen Larry gemacht hat, ist das doch schon etwas - für beide.
    Er war friedlich in Deiner Nähe, ohne Dich zu attackieren oder Larry zu jagen.
    Und Larry konnte in seiner - und Deiner - Nähe sein, ohne gejagt zu werden, was vielleicht auch sein Verhältnis zu Perry bessern kann.
    Anders als in kleinen Schritten geht es nicht.


    Und: Larry musste Perry aushalten, um bei Dir und dem Kolben zu sein.
    Perry musste Dich aushalten , um bei Larry und Perry zu sein. Das ist Lernen für beide..............

    Das komische ist, es ist erst so extrem seit wir umgezogen sind und die 4 Ihr eigenes Zimmer haben.

    Das ist nachvollziehbar. Wahrscheinlich seid Ihr weniger präsent und alltäglich, sodass Du eher als Eindringling wahrgenommen wirst.
    Vielleicht sind auch die Geräusche andere (Gartenvögel?), sodass da mehr Unruhe hineinkommt?
    Wie ist es mit Perry zum Schwarm und mit Perry zu Larrry , wenn Du nicht dort bist? Friedlicher?
    Oder kannst Du das nicht mitbekommen?
    Gäbe es die Möglichkeit einer Überwachungskamera?
    Oder die einer Gittertür statt einer normalen Tür, dass Ihr , auch wenn Ihr nicht im Zimmer seid, für die Vögel präsenter seid?
    Würde das durch die Gewohnheit , euch auch dann mitzubekommen, wenn Ihr nicht dort seid, die Situation verbessern, oder dadurch verschlechtern, dass Larry dann mehr zu Dir will?

    Im Gegenteil, sobald ich wortwörtlich den Mund aufmache um etwas zu ihm zu sagen, reagiert er in dem er mich „anschreit“ mit Warnrufen.

    Und wenn Du nicht direkt mit ihm sprichst? Dich hinsetzt und aus einem Buch vorliest?
    Vielleicht sogar einen längeren Part des Vorlesens abspielst und bei ihnen laufen lässt? Dass Deine Stimme wieder einfach ein alltäglicheres
    Geräusch wird?
    Ich meine , die Frau, die das Vertrauen der Amazonen ihres Freundes gewinnen musste., hat immer bevor sie ins Zimmer ging, im Flur gesungen...........

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  • Das mit der Hirse werde ich dann öfters so versuchen. Vielleicht erreiche ich damit weiterhin Lernerfolge.
    Wenn ich nicht da bin, verläuft es relativ ruhig (ab und zu mal lauter, aber das ist ja normal). Wir haben eine Kamera, die wir bis jetzt immer im Urlaub nutzen. Ich bleibe manchmal aber einfach vor der geschlossenen Tür draußen stehen und lausche ob es immer noch ein Geflatter gibt. Aber Perry ist dann ruhig. Er macht das nur sobald ich den Raum betrete.
    Gerade eben hatte ich wieder eine Situation, wo der Angriff gezielt auf mich ging. Ich saß ruhig im Schaukelstuhl und Larry flog zu mir aufs Knie. Ich kraulte ihn und Perry hat im Flug meine Hand angepeilt und mich ziemlich gebissen.


    Durch das Vogelzimmer sind wir natürlich deutlich weniger präsent, das stimmt. Wobei ich eben oft versuche einfach für ne Weile ins Vogelzimmer auf den Schaukelstuhl zu sitzen und z.B. zu lesen. Mein Mann kommt manchmal auch mit und setzt sich dazu. Ihm gegenüber ist Perry übrigens nicht so.
    Ich versuche auch öfters die Tür offen zu lassen, sobald ich da bin. Jedoch fliegt Larry direkt raus zu uns und es ist manchmal eine Geduldsprobe ihn wieder ins Vogelzimmer zu bringen, weil er immer wieder zurück auf einen unserer Köpfe fliegt. Ich versuche auch Perry mit Worten zu motivieren heraus zu kommen, jedoch traut er sich nicht außerhalb des Vogelzimmers und schreit dann eben nur lange nach Larry.
    Ich hatte das Gefühl, das es für Perry eher kontraproduktiv ist, wenn ich Larry längere Zeit bei uns draußen lasse. Was meinst du dazu? Ich hatte Angst das ich damit Perrys Verhalten nur noch mehr bestärke.
    Das mit dem Vorlesen und mehr sprechen damit meine Stimme wieder gewohnter wird, werde ich zukünftig umsetzen, danke für den Tipp.

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich wollte euch mal ein Update zu meiner oben beschriebenen Problematik geben.
    Leider ist es mittlerweile noch schlimmer geworden und ich konnte auch mit euren Tipps, keine Besserung erreichen. Ich bin echt verzweifelt. Er attackiert mich mittlerweile ziemlich heftig und beißt mich teilweise blutig an der Hand. Wenn ich dann auf den Schaukelstuhl sitze fliegt er ganz knapp an meinem Kopf vorbei um mich „anzugreifen“ bzw zu drohen. Dann nutzt er die Gelegenheit um auf meiner Hand zu landen und mich stark zu beißen. Auch Larry lässt er dann nicht in Ruhe und jagt und beißt ihn heftig. Ich denke inzwischen ernsthaft über eine Abgabe nach. Wobei für mich hier auch nur ein großer Schwarm in Frage kommt. Kennt ihr jemanden der solche Gegebenheiten hat und bereit wäre meinen Perry aufzunehmen? Vielleicht bessert sich dadurch sein Verhalten und er findet sogar im großen Schwarm eine oder einen Partner und ist hoffentlich glücklich.


    Liebe Grüße Verena

  • Das tut mir sehr leid, und ich kann die Abgabeüberlegung auch gut nachvollziehen.


    Die größeren Schwärme von denen ich so auf Anhieb weiß (aber auch nicht weiß, ob da noch Aufnahmemöglichkeiten wären), sind dann leider in Außenhaltung - also dies Jahr sowieso nicht mehr möglich.
    Aber vielleicht magst Du mal sagen , in welchem Bundesland das ist, und welchen Farbschlag Perry hat.
    Falls es wo zufällig eine passende Suche gibt.

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  • Meine Stimme geht auch an die Vogelecke!
    Die zweite an mehr Ladies.


    Eure Situation ist mit unserer nicht vergleichbar, befürchte ich. Hier war es ein ausgeprägter Beschützerinstinkt für sich und Sternchen. Dazu das fehlende Vertrauen. Uns half Zeit und viel Geduld. Jede Partei hat neue Grenzen akzeptiert. Inzwischen darf Momo sogar zu meiner Tochter, mit ihr geht er nochmal vorsichtiger um als mit mir.


    Ich hoffe ihr findet eine Lösung mit der auch er besser leben kann. Das klingt sehr stressig für alle Seiten.

    Schöne Grüße
    Dani mit Putzi, Sternchen, Rocky und Moritz

  • @danisahn
    Wie meinst du den ersten Satz mit der Vogelecke genau?
    Ich habe gerade diverse Interpretationen dafür, aber bin mir nicht sicher ob du es wortwörtlich meinst mit der Vogelecke oder doch anders :D. Entschuldige die blöde Frage, aber steh gerade etwas auf dem Schlauch.

  • Ich fürchte fast, ohne die professionelle Hilfe einer Papageientrainerin wie Ann Castro oder Claudia Schlüter ist da gerade mit nur 2 Vögeln schwer herauszukommen (das andre Paar spielt in dem Konflikt keine Rolle, verstehe ich das richtig?). Das würde nicht billig.Der preiswertere Kurs zum Selbsterarbeiten der Grundlagen von Dagmar Heidebluth wird derzeit leider nicht angeboten (http://www.vogelecke.de/i-kurs.html ), vielleicht magst Du mal bei ihr auf der Seite stöbern, ob Du damit etwas anfangen kannst.....

    Auf Dagmar Vogelecke war ich fixiert. Ich gestehe, den Kurs habe ich auf halber Höhe abgebrochen als es mit Corona, geschlossenen Schulen usw los ging. Aber ich habe die Geduld mitgenommen, die Ruhe mehr den Vogel zu beobachten und seine Grenzen zu erkennen.


    Parallel habe ich viele Bücher von A. Castro verschlungen. Mein Ziel war es aber nicht zu Clickern (ging in der irrsinnigen Situation nicht) sondern Ruhe und Akzeptanz zu schaffen. Mein Momo hatte grundsätzlich Interesse an den Kids, ich hätte mich zu der Zeit besser zum Teufel scheren sollen. Ich stand wegen dieser Aggressivität erst recht zwischen ihm und den Kids. Außer mir hat 2 Jahre keiner in die Voli gegriffen oder den Vogel auf sich landen lassen. Er hat mir teilweise soo derb das Ohr gehackt oder in die Wange. Er durfte zb mir nur noch auf den Arm oder garnicht landen. Ich muss mich ja nicht zerfleischen lassen, gleichzeitig suchte er den Kontakt zu uns. Inzwischen nimmt er mir SBKs aus der Hand.


    Dazu Routine mit Ansprachen, Verabschiedung etc. Wehe wir übergehen ihn verbal, er brüllt das Haus zusammen. Es hat schlicht 2 Jahre gedauert gegenseitige Grenzen zu respektieren und Vertrauen zu bilden.


    Meine Kinder sind 8 und 9 und greifen heute noch nur mit Sicherheitsabstand rein um Futter zu wechseln.


    Momo hatte aber immer Interesse an Sternchen und uns. Er pendelt beim Freiflug hin und her.


    Deinem Helden fehlt scheinbar der Ruhepol. Einen Partner der umworben werden möchte. Wobei das eine fadenscheinigen Fernanalyse ist die auf keinerlei eigener Beobachtung des Verhaltens und Auslöser basiert :saint:


    Einer der ersten Grundsätze die ich mir von A. C. übernommen hatte: jeder Biss war aus Sicht des Vogels verdient und dazu sein echtes Erfolgserlebnis. Ergo, warum attackiert er überhaupt (irgendwas muss seine Grenze überschritten haben) und kann ich es durch wegducken wenigstens noch verhindern ihm diesen Siegesmoment des Bisses zu gönnen ohne ihn einem Verletzungsrisiko dabei auszusetzen? Das war das wichtigste Mantra.


    Wie oft hat mich Karine hier im Forum beruhigt (Danke!). Selbst mein Mann ermahnte mich bei ihm nicht das erste Mal aufzugeben. Ich war zum Schutz der Kids selbst nahe dran ihn wieder ins Tierheim zu geben. Es waren mini Schritte die man über einen Monat nicht erkannt hat. Erst über ein halbes Jahr.

    Schöne Grüße
    Dani mit Putzi, Sternchen, Rocky und Moritz

  • Richtig, diese "Vogelecke" : :guck: http://www.vogelecke.de/
    Ich glaube schon , es ist einfacher, mit dem Vogel zusammen einen Umgang zu finden, wenn er einen selbst angreift, da kann der Vogel durchs eigene andere Verhalten auch sein Verhalten ändern (als wenn er einen andren Vogel attackiert. )


    Das hatte ich hier nur sehr begrenzt mit Momo und seiner (berechtigten!) Fußneurose.


    Dass Perry Larry angreift, und auch beißt, ist etwas, womit sich ungleich schweieriger umgehen lässt, da habe ich mit Merlin nie wirkliche Erfolge erzielen können; und stand ebenfalls 3x kurz vor der Abgabe - erst als er Mumm ganz entsetzlich gemobbt hat, da haben nur getrennte Unterkünfte geholfen; später, als Mumm mit Momo verpaart war, hat Merlin plötzlich Mumm gestalkt und dann Momo attackiert - und wenn Momo sich wehrt , wirds auch mitunter blutig.


    Das einzige, was da bei Merlin kurfristig geholfen hat, war Ablenkung, oft in Form des verhassten Staubsaugers, dann sitzen kurzzeitig alle in trauter Einigkeit ganz weit oben.
    Positive Verstärkung für erwünschtes Verhalten wäre natürlich hundertmal besser. Aber nin den Situationen hat Merlin die totalen Scheuklappen - und er ist auch der trainingsresistenteste meiner Hähne. Sicherlich auch, weil ich da durch anfänglich falsches Verhalten Misstrauen bei ihm gesät habe.
    Und wenn einen oder zwei Meter über mir die Luftkämpfe stattfinden , dann kann ich nicht wirklich eingreifen - oder einen der beiden abrufen
    Manchmal hilft, in die Kände klatschen, und wenn Momo dann zu mir kommt , ihn zu belohnen. Aber da geht die Eifersucht ja um den dritten Hahn....
    Aber für Dein Kombi-Problem, dass Perry auf Dich eifersüchtig ist, Larry aber nichts mit ihm zu tun haben möchte, fällt mir auch nicht wirklich etwas ein.
    Wären sie ein glückliches Paar, und Perry würde nur Larry "gegen Dich verteidigen" wäre es nochmal etwas andres.
    Das Freundschaftliche zwischen den beiden ist also mittlerweile vollständig fort?
    Oder nur dann , wenn Du da bist und Larry zu Dir will?


    Es müsste eine Möglichkeit geben, wie Du mit Perry trainieren kannst, wenn Larry nicht für ihn (an)greifbar ist.
    (und mit Larry zusammen sein zu können, ohne dass er dafür von Perry "bestraft" wird. )
    Aber die Möglichkeit hatte ich mit Merlin auch eher so nicht.

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    Einmal editiert, zuletzt von karine ()

  • Ich habe auch das Gefühl, das ein Partner bzw. eine Partnerin ein guter Lösungsansatz für Ihn wäre. Deshalb wäre ein größerer Schwarm, indem er im Bestfall einen Partner-/in findet, der Idealfall.
    Eine wirkliche Freundschaft ist da nicht zu spüren zwischen Larry und Perry. Larry geht ihm eigentlich immer aus dem Weg und sucht sich auch einen anderen Platz, sobald Perry neben ihm landet. Da gibt es auch schon mal einen kurzen Schnabelkampf wenn Larry die Nase voll hat, aber tendenziell ist Larry eher der Ruhige, der lieber flieht. Dieses extreme Jagen und beißen von Perry, findet aber nur statt wenn ich im Raum bin. Ebenso das er mich attackiert sobald Larry bei mir sitzt (mir auf den Kopf hackt, in der Hand fest beißt etc). Perry ist auch leider eher Trainingsresistent. Er wird dann schnell unruhig, fliegt wild umher mit Warnrufen und sitzt dann weit oben auf dem Ast und „meckert“. Daher tendiere ich eben eher dazu, ihn in einen anderen größeren Schwarm zu geben, wo er quasi noch „freiere Partnerwahl“ hat und das Interesse bestenfalls auch erwidert wird.

  • Du schreibst, dass die beiden sehr jung zu den Vorbesitzern gekommen sind, weißt Du, ob sie Handaufzuchten sind? Ein bißchen klingt es so für mich, obwohl Perry nicht zutraulich zu Dir ist (nicht jede Handaufzucht wird es) - dass ein Nymph den Menschen als Konkurrent betrachtet und angreift, hört man eigentlich immer von derart Fehlgeprägten, nicht von Naturbruten.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
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  • @karine
    Das weiß ich leider nicht genau. Ich weiß nur das sie von einer Züchterin stammen die eine Außenvoliere hat. Von den Vorbesitzern die die zwei abgegeben haben weiß ich nur, das sie Larry zuerst hatten und das nach ca einem Dreiviertel Jahr Perry dazu kam. Was auch erklärt warum Larry sehr zutraulich ist.

  • O.k., ja das kann einiges erklären.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
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