Hallo,
unser Cuckoo (15 Jahre alt) ist nun schon mehr als 6 Wochen sehr krank. Für uns plötzlich hatte er starkes Erbrechen bekommen. Die angeblich vogelkundige Tierärztin in unserer Stadt, machte einen Kropfabstrich und lies den im Laborr untersuchen.
Inzwischen hatte er eine Woche täglich ein Stärkungsmittel erhalten, bis die Laborergebinsse vom Kropfabstrich eingetroffen waren. Da das Ergebnis ein Bakterienbefall war, bekam er Antibiotikum. Eigentlich eine Woche lang.
Das Antibiotikum half nicht. Es ging ihm an einem Tag besser am nächsten wieder schelchter. Da er sonst aber vom Kreislauf her "fit" war, bekam er das Antibiotikum noch eine weitere Woche. Immernoch brachte es nichts.
3 Wochen und es ging ihm immernoch unverändert schlecht. Dann entschlossen wir uns mit ihm in die Tiermedizinische Hochschule nach Hannover zu fahren. Und das, weil ich am Sonntag zuvor einen Bericht in der Papageienumschau vom Chefarzt der TiHo Hannover las, der ein Krankheitsbild beschrieb, dass 100%ig auf unseren Vogel zutraf. Bezoare. Das sind Baumwoll- und Sisal Fäden, die Vögel aufnehmen, wenn sie an ihren Kletterseilen knabbern. Das verzottelt sich im Kropf und macht solche Beschwerden. Das hätte man ganz gut operieren können.
Dort in der Vogelklinik hatte man nach der ausführllichen Anamnese ein Röntgenbild gemacht um Bezoare zu bestätigen.
Als wir wieder in das Behandlungszimmer kamen, war auf dem Monitor das Röntgenbild eines sehr gesunden Vogels zu sehen. Die Tierärztin sagte, sie zeigt uns zunächst ein Bild eines gesunden Vogels. Da wusste ich, dass es ganz schlimm kommen würde und es kein Bezoar wäre.
Und dann blendete sie Cuckoos Röntgenbild ein. Da wäre ich fast zusammen gesackt.
Man sah sofort, dass der Muskelmagen randvoll mit Steinchen war und dieser dadurch erheblich vergößert. Etwa 3x so groß wie normal. Und der Drüsenmagen war auch schon erweitert und hatte ein paar Steinchen enthalten.
Außerdem waren die Niere und die Leber vergrößert zu sehen, wobei die Leber etwas aufgeschwämmt aussah.
Die fachärztliche Vermutng war, dass er gemerkt hat, dass wegen Leber und / oder Niere die Verdauung nicht ok war und er deshalb vermehrt Steinchen zur Verdauung aufgenommen hat. Mehr und immer mehr, weil es ihm nicht so gut ging.
Wir stimmten also zu, dass Cuckoo stationär dort bleiben sollte um genauer untersucht zu werden. Wir hatten ja sowieso mit der Operation des Kropfes gerechnet. Blutwerte wegen Leber und Nieren, nochmaliger Kropfabstrich. Mehrere Röntgenbilder mit Kontrastmittel um fest zu stellen ob die Futterpassage durch den Verdauungstrackt noch funktioniert.
Obwohl er ja längst verhunger wäre, wenn er nichts verdauen würde.
Aber er sollte auch ein Abführmittel erhalten, dass wenigstens ein paar der Steinchen ausscheiden sollte.
Unser Spatz blieb also eine Woche stationär in der Klinik.
Gott. Der Ärmste muss gedacht haben, wie lassen ihn einsam zurück und kommen nie wieder
Ich rief jeden Tag an, um mich nach ihm zu erkundigen. Besuche sind ausdrückich nicht gewünscht, damit das Tier nicht jeden Tag dem Trennungsschmerz ausgesetzt wird.
Als wir ihn eine Woche später abgeholt haben, hat der Chefarzt uns empfangen. Cuckoo in dem kleinen Käfig auf dem Behandlungstisch hat sich so doll gefreut, als er meine Stimme hörte und erstrecht, als er uns sehen konnte. Das hat mich mitten ins Herz getroffen! Mein süßer Liebling.
Das Ergebnis der Untersuchungen war, das man nichts wirklich für unseren Vogel tun kann.
Leber- und Nierenwerte sind ziemlich schlecht, Hämoglobin und die anderen Werte aber sehr gut bis gut und auch keine Blei- oder Zinkvergiftung. Die letzteren hätten die Organschäden erklären können. So aber hat man keine Anhaltspunkte woher das Desaster kommt.
So lange es ihm gut geht, soll er nun leicht Verdauliches bekommen und Calci-Lux sowie Alamin im Wechsel Tag um Tag.
Die Ernährung umzustellen entpuppt sich als extrem problematisch. Am besten, so sagte der Tierazt, wären Pellets. Die sind leicht verdaulich, sehr lecker und enthalten alles an Nährstoffen. Natürlich darf nun kein Vogelsand oder Grit mehrfür unsere Vögel erreichbar sein.
Aber unsere Vögell kennen keine Pellets, mögen kein gekochtes oder gedünstetes Gemüse und auch nicht gern Obst.
Also verweigern sie konsequent Nudeln, Kartoffeln, Reis und Babybrei. Auch nehmen sie die verdammten Pellets nicht. Alle 4 Sorten nicht.
Ich quelle und keime nun jeden Tag Futter, koche Kochfutter und friere es portioniert ein....
Denn immer wenn Cuckoo Hirse oder andere Körner frisst, muss er sich heftig übergeben. Es geht nur sehr wenig durch den Darm nach draußen.
Aber ich kann doch nicht beide Vögel verhungern lassen, weil ich rigoros das Vogelfuttre auf Pellets umstelle.
Seit 2 Wochen ist er wieder Zuhause und es geht auf und ab. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Er spielt, singt seiner Liebsten ein Liedchen, klettert, knabbert und schläft natürlich viel. Wir bringen es nicht überes Herz, ihn euthanasieren zu lassen, so lange sein Leben noch eine gewisse Qualität zu haben scheint.
Aber ich verbringe jede freie Minute mit Vogelfutterzubereitung und mit ihm (natürlich mit Beiden) zu spielen.
Fahre sogar später zur Arbeit, damit ich morgens Alles in Ruhe geben kann.