Wann geben sie auf?

  • Hallo zusammen,


    morgen sind es 3 Wochen, dass Hexe und Balu ihre Eier (durch Kunsteier ausgetauscht) bebrüten.


    Meine Frage ist: Kapieren sie es irgendwann von selbst, dass das nichts mehr wird, und geben auf? Oder soll ich Eier und Nistkasten irgendwann einfach entfernen?


    (Und ja, ich habe zuerst versucht, das Legen zu vermeiden, indem ich möglichst alle Höhlen entfernt habe. Aber dann landeten die Eier unter dem Sofa und hinter der Tür und ich habe entschieden, ihnen ein ruhiges Plätzchen zu gönnen, um den Stress rauszunehmen.)


    Danke schon mal im Voraus!

  • 3 Wochen sind die ja die normale Brutzeit, praktisch dann je nach Gelegegröße mehr, denn ab Ei 2 wird gebrütet, es können aber noch danach Eier gelegt werden, die dann auch 3 Wochen Brut brauchen.
    Es ist erstmal nicht verkehrt, dass sie sie solange durchhalten, denn dadurch ist der Hormonstatus solang auch ein anderer.
    Meine frühere Henne hat ja nach halber Brutzeit schon gemerkt, da rührt sich nichts, und dann gleich wieder nachgelegt.
    Das ist mit dem animierenden Kasten dann halt nochmal mehr die Gefahr mit nachlegen.


    Abgesehen davon , dass eine feste Brut auch anstrengt.


    Das letzte Ei wurde dort drin gelegt, oder wurde es umgesiedelt?
    3 Wochen ab letztgelegtem Ei plus noch ein paar wenige Tage drauf würde ich ihnen auf jeden Fall lassen.
    Ab dann wird es schwierig, sowohl mit der Anstrengung der Brut sowie der Gefahr des Nachlegens


    Die andrerseits auch durchs Fortnehmen bestehen kann, denn dann ist ihnen klar, aus diesen Eiern wird nichts mehr - und es ja - richtigerweise - keine Aufzucht gegeben hat, mit denen die zwei nach Brut und Schlupf nochmal viel länger beschäftigt wären.
    Das ist einfach das Schwierige, dass da jede Henne anders ist.


    Wie es Hexe ist, das wirst Du jetzt dann merken....


    Ich würde sage, 3 Wochen ab Ablage des letzten Eis (wenn das im Kasten war , sonst ab Bezug des Kastens mit den schon gelegten Eiern, plus so 3 Tage Sicherheit, allermaximalst eine Woche. )
    Solang noch lassen und dann entfernen.


    Aber wie sind die Erfahrungen der andren hier?

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
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    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

  • Moin. Wenn ich was dazu sagen dürfte. Perla legt seit geraumer Zeit zwischen 4-5 Eier, die dann abwechselnd mit Paul bebrüten. Dass dauert immer mindestens 4 Wochen nach dem letzten Ei. Also habt Geduld.
    Noch eine Frage dazu. Kann es sein dass die Vögel so etwas wie Traurigkeit empfinden wenn sie nichts ausbrüten bzw. großziehen können? Wir ersetzen die Eier auch immer durch Fake Eier. Allerdings waren zwischen dem letzten und diesem Mal Eiablage nur 3 Tage! Wir haben solange gewartet bis beide nicht mehr gesessen haben und haben dann die Fake Eier rausgenommen. Davor waren ein paar Wochen Luft zur nächsten Eiablage?!?! Wir machen uns deswegen Gedanken darüber, ob wir diesmal ein echtes Ei bei den beiden belassen und sie es ausbrüten können.

  • Traurigkeit ist das falsche Wort, in diesem Fall haben die Hormone unsre Geierlein voll im Griff.


    Wenn die Bedingungen zur Brut da sind, wie genug und gehaltvolles Futter zu Kinderaufzucht, eine ausreichende Tageslänge, womöglich sogar eine Höhle zum brüten, dann schalten die Hormone auf Eiablage (bei Hennen egal, ob mit oder ohne Hahn).
    Nur, dass erstmal während Brut und Aufzuchtsbeginn andre ausgeschüttet werden, die diese kurzzeitig hemmen.


    Wenn die Bedingungen weiter so super sind, werden die Eltern dann schon wieder brutig, noch ehe die Kleinen fertig sind. Dann werden die Küken oftmals gerupft oder gar schwerer verletzt, nicht mehr gefüttert , selbst wenn die Eltern bis zur Futterfestigkeit füttern, die nächste Brut kommt bei entsprechenden Bedingungen nach.


    Ich würde Dir raten, wenn Du schon alle Antibrutigkeitsmaßnahmen ausgereizt hast (keine Bruthöhlen oder etwas, was so aussieht, mageres Futter, Verzicht auf eiweißreiche Grünkost, massive Reduzierung der Bademöglichkeit, Ändern der Einstreu, Verlängerung der Ruhe- und Dunkelphase von 12 auf 14, maximal 16 Stunden, notfalls einsperren für 2-3 Tage - dass Du dann Deinen Fachtierarzt für Vögel fragst, ob und zu welcher Hormonbehandlung er Dir raten würde (ist für mich ultima Ratio, aber dann wegen hormonbedingter Erkrankung unumgänglich, ich ziehe auch noch eine vogelerfahrene THP zu zu Rate.)


    Von einer einzigen Aufzucht werden sie sicher nicht vom Brüten abzubringen sein. Evt noch in einer Av, mit Jahreszeitenwechsel - da findet dann keine Brut im Winter statt.


    Wir raten hier nie zur Brut mit Kükenaufzucht , es gibt schon zuviele Abgabetiere, die ein gutes zu Hause suchen.


    Ausserdem kann entsetzlich viel schiefgehen, selbst bei Profis, aber bei Zuchtunerfahrenen noch mehr, was dann die Küken mit dem Leben oder im Fall einer Nothandaufzucht mit mindestens Traumata, bei Unwissen um die richtige Resozialisierung im alters- und geschlechtsgemischten Schwarm auch mit Verhaltensstörungen bezahlen.


    stell dir einfach mal folgende fragen in etwa dieser Reihenfolge.


    -Weiß ich um die Vererbungslehre - welche Farbschläge dürfen nicht miteinander verpaart werden, um Gendefekte zumindest zu minmieren?


    -Sind meine Elterntiere gesundheitsgecheckt : neben einer Allgemeinuntersuchung mit Röntgen (liegen Bruthinderungsgründe für die Henne vor?) heißt das einen 5-fach -Test mit Blut, Federn , Abstrichen , damit die Kleinen nicht von Schlupf ab zum Beipiel Polyomavirus- oder Circovirusträger sind, was bei ihnen viel schneller zum Ausbruch dieser verheerenden Krankheiten führen kann,mit entsetzlichen Folgen (z.B. aussser der fehlenden Befiederung ständige Magen-Darm-Infekte)?
    -
    -weiß ich,wie ich eine Brutvorbereitung der Elternpaare durchführe? Auf was muss ich dabei achten?


    -setze ich zwei oder mehr Paare gleichzeitig zur Zucht an, damit die Küken, wenn ein Elternpaar nicht füttert, Ammeneltern untergeschoben werden können? Eine Ammenaufzucht ist weit weniger belastend und verhaltensstörend für die Küken als eine Nothandaufzucht, die , falls die Küken erkranken, dennoch unumgänglich werden kann.


    - im Fall nur eines einzelnen Paares (schonmal nicht so glücklich also)besonders, aber auch in anderer Konstellation: habe ich die Zeit - ca 9-10 Wochen am Stück - das Wissen und die Ausrüstung, von den Eltern nicht angenommene oder erkrankte Küken mit der Futterspritze großzuziehen, anfangs im 2 Stunden -Rhythmus tags und nachts? Erkenne ich Erkrankungen wie Spreizbeinchen, Kropfentzündungen o.ä., um rechtzeitig einzugreifen?
    Weiß ich, was zur Resozialisierung von handaufgezogenen Küken notwendig ist, damit sie nicht zeitlebens Beziehungskrüppel bleiben?


    - Wenn es keine Legekomplikationen gab, und die Eltern die Küken angenommen haben (eines wär sehr ungünstig fürs Sozialverhalten, auch wenn man nicht immer den Einfluss hat, es zu verhindern): Weiß ich, wann und wie oft es Nistkastenkontrollen geben sollte, wie der Kasten eingestreut sein muss, wie auf gar keinen Fall, wie oft gereinigt werden muss?. Kenne ich die grobe Gewichtsentwicklung und körperliche Entwicklung (z.B. Befiederung) eines Kükens , um zu erkennen, falls etwas nicht stimmt?


    _-Weiß ich , wie ich wann was den Eltern an Nahrung zu reichen habe, damit die Küken optimal versorgt sind ,nichts schädliches aufnehmen,wann aber heruntergefahren werden muss, auf was, um eine erneute Brutigkeit der Eltern zu verhindern, und damit, dass sie die Küken nicht mehr versorgen oder rupfen oderverletzen...?


    -Weiß ich, in welchem dieser Fälle, die dennoch passieren können, wann und wie ich eingreifen muss.?


    Dieser Fragenkatalog erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, einige Antworten weiß ich auch nicht,(ich weiß, dass ich sie nicht weiß, auch das ist wichtig, denn um sie zu stellen, muss man erst einmal wissen, dass sie von Bedeutung sind. Immerhin weiß ich, dass ihre korrekte Beantwortung von Bedeutung ist.)
    Einige Sachen muss ich mit nein beantworten, weil ich sie nicht leisten kann. Und da ich nicht züchte, kenne ich vielleicht einige bedeutsame Fragen nicht einmal.
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  • Danke für die ausführliche Antwort. Trotz allem widerstrebt es mir sämtliche Annehmlichkeiten zu entfernen und den Käfig komplett leer zu räumen. Aber anscheinend geht es nicht anders. Na dann gucken wir mal was passiert.

  • Komplett leer muss nicht . Grade Spielzeug (am besten neues) kann ja für Ablenkung sorgen.
    Wenn sie jetzt mehrfach undin so kurzen Abstände gelegt hat, würde ich sie trotzde vom Fachtierart für vögel anschaue lassen. Irgendwann ist es einfach zu viel mit der Eierei.


    Bei mir die wirkungvollste Maßnahme war die Verlängerung der Nachtruhe/Dunkelphaase, aber das hat sich mittlerweile auch erschöpft.

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