Auffäliges Verhalten meiner 2 Nymphensittiche

  • Ich habe 2 Nymphensitiche, einen Hahn (2) und eine Henne (9). Ich habe folgende Probleme. Vielleicht könnt ihr mir ja weiter helfen.
    Unsere Henne Pauli hat seit unserem Umzug in die neue Wohnung Probleme beim Fliegen. Vorher konnte sie überall landen. Danach hatte sie in der neuen Wohnung Probleme bei der Orientierung und ist gegen die Scheibe geflogen. Mittlerweile fliegt sie nur noch einmal kurz rund und landet nur noch auf ihrem Käfig. Sie stürzt auch ab und zu mal ab. Sie kann oder will nirgends wo anders landen. Ist sie jetzt zu ängstlich geworden? Wie kann man ihr Mut machen und ihre Flugfähigkeit verbessern? Sie ist auch nicht mehr so zutraulich wie sie früher war.


    Nach dem Tod unserer zweiten Henne, haben wir uns bei einem Züchter einen Hahn besorgt, Tommy. Tommy wird von Pauli nicht angenommen. Er balzt den ganzen Tag umsonst. Ich glaube er ist frustriert. Er schreit sehr viel. Und er ist aggressiv. Meint ihr es ist besser, wenn ich die beiden trenne, für Pauli wieder eine Henne als Partnerin und für Tommy ein neues Zuhause mit einer neuen Partnerin suche? Oder habt ihr vielleicht einen Tipp für mich? Was kann ich gegen Tommys Aggression tun!
    Danke für eure Hilfe. :)
    LG Mathilda <3

  • Mhm, es gibt sicher viele mögliche Ursachen, aber was mir spontan einfällt: Habt Ihr je darauf geachtet, ob Eure Henne vielleicht schlecht sehen kann ? (vielleicht ist sie sogar Lutino, bei denen das besonders häufig vorkommt?).


    Es würde alles, was Du beschreibst, erklären können, inklusive der Ablehnung des Partnervogels. Wobei da eine andre Erklärung auch ins Auge sticht. Sie war vorher mit einer Henne zusammen?


    (Meine Hähne haben nach zwei Jahren reiner Hahnengesellschaft umgekehrt wenig Interesse an Mädchen)


    Ausserdem (vorausgesetzt, sie kann noch gut sehen oder konnte es da noch ) wird oft ein Partner bevorzugt, der dem vorangegangenen sehr ähnlich sieht - bei den Farbschlägen mit Geschlechtsdimorphismus ist diese Ähnlichkeit dann nicht sehr ausgeprägt.


    Und last not least: Sind die Vögel entweder vom Farbschlag eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen oder haben sie einen DNA-Test? Züchter und Zoohandlungen haben bei der Geschlechtsbestimmung oft eine Trefferquote von 50%.......... ist ausser bei Tommy auch bei der Henne das Verhalten oder die Optik eindeutig?


    Viele Fragen, aber ich denke, wir können eine oder mehrere Ursachen ( und dann erst Lösungen, evt.) erst finden, wenn wir etwas genauer eingekreist haben, was es sein könnte und was nicht.


    Edit: Natürlich gibt es für beide Verhaltensauffälligkeiten auch andre mögliche Erklärungen und dazu gehörige Fragen: Wie sehr hat sich der Lebensraum mit dem Umzug verändert? Sind in gleicher Zahl und gleicher Höhe Anflugplätze (Stangen, Schränke o.ä. vorhanden?
    (Würde ich von der 3,50 hohen Altbauwohnung in eine niedrigere umziehen, bekämen meine evt. auch Probleme, weil die höchsten (und damit sichersten ) Anflugmöglichkeiten wegfallen würden.)


    Hat sich die Henne beim Aufprall verletzt - ist das von einem vogelkundigen Tierarzt untersucht worden?, Kann sie dadurch Schmerzen beim Fliegen haben, oder leichte neurologische Ausfallerscheinungen (die ja den Gleichgewichtssinn betreffen), zurückbehalten haben?


    Zum Partner: Ist einer der beiden eine Handaufzucht oder wurde sonst zu früh abgegeben? Solche Vögel konnten sich notwendiges Verhalten im Schwarm nicht abschauen. Gerade ein Partnerwechsel kann da extrem schwierig werden, weil alle andren ja irgendwie anders reagieren.
    Wäre es so, und die Henne wäre diejenige, würde sie nie Hahnenverhalten und die Interaktion zwischen Hahn und Henne kennengelernt haben ...
    Wäre es der Hahn , dann kann es sein, dass er nicht gelernt hat, was der nächste Schritt nach dem Balzen ist (ich habe welche von der Sorte, und der Frust darüber, nicht zu wissen, wie es weitergeht, äussert sich dann in Aggression, zuhacken. )


    Es kann aber auch sein, dass der Hahn sehr brutig ist,(und sie nicht, oder nichts damit anfangen kann) Fütterst Du vergleichsweise magere Kost, hältst eine ausreichende Nachtruhe von 12 h für die beiden ein, vermeidest dunkle Ecken im Raum, die an Bruthöhlen erinnern könnten, gehst sparsamer mit Frischkost und Bademöglichkeiten um ?


    Vielleicht fällt Dir durch meine Fragen ja noch etwas anderes ein oder auf. Sollten wir hier nicht weiter kommen, würde ich Dir raten, die Henne vom vogelkundigen Tierarzt untersuchen zu lassen.


    Vielleicht hat das Beides eine gemeinsame Wurzel.
    Meine erste Idee vom gestörten Sehvermögen wäre eine.


    Aber auch jede andre Erkrankung kann sie unsicherer und zurückgezogener werden lassen, und bei nicht superharmonischen Paaren kann es auch zum Mobbing des kranken durch den gesunden kommen, wenn ein Vogel nicht gesund ist.


    Dann wäre das beides ein ernstes Warnzeichen, sie schnell untersuchen zu lassen, ehe eine mögliche Krankheit weiter eskaliert.


    Vorausgesetzt, es ist kein reines Verhaltensproblem wie die, von denen ich einige geschildert habe.


    Wenn es unsicher ist, dann aber lieber einmal zuviel zum vogelkundigen Tierarzt als einmal zuwenig.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
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    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

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