Fehlgeprägten Nymphensittich vergesellschaften

Oh je, gleich zwei Sorgenkinder..............

Du wirst viel Geduld brauchen.
Eine Fehlprägung geht nicht mal schnell weg. Am ehesten dann noch mit nicht fehlgeprägten Vögeln, von denen der Fehlgeprägte das Verhalten abschauen kann.

Wie tief das jetzt sitzt, kann bei der Vorgeschichte natürlich niemand sagen.
Ob er womöglich eine Handaufzucht war und dann Einzelvogel, ob "nur" Einzelvogel, oder ob er jetzt in den 4 Monaten sich so auf Dich fixiert hat.

D.h., du weißt einfach nicht, in welchem Umfang er sich an andren Nymphen sozialisieren konnte oder nicht.

Dass er mit dem Mädel nicht so arg viel anfangen kann im Moment, kann aber auch daran liegen, dass sie noch so verstört ist, -und auch noch ein halbes Kind. Im Schnitt werden die Mädels so mit 9 Monaten geschlechtsreif.
Meine jetzigen habens mit einem Jahr erst kundgetan. (Es soll aber auch Ausreisser nach unten geben).

O.k., schauen wir mal zu Sissi.Erstmal würde es drum gehen, dass sie sich sicher fühlen kann. Wo in der Voli ist der Käfig?

Je höher, um so sicherer würde sich die kleine Maus wahrscheinlich fühlen.
Ganz ruhig mit ihr reden, wenn Du Futter und Wasser wechseln musst.
Wenn Klib an Dir klebt, hat das zumindest den Vorteil, dass sie sieht, dass Du Nymphen nicht beisst.

Ich mag Dir jetzt auch nicht raten, weil beide ja schwierig sind, wann genau es wagen, sie zusammen in die Volie zu lassen. Sissi könnte sich darin sicherer fühlen, wenn sie Dir erstmal etwas mehr in die andre Ecke ausweichen könnte, wenn Du die Näpfe wechseln würdest.
(Wenn Du das wagst, schau wo sie sich am meisten aufhält - vermutlich recht weit oben. Dann sollten die Näpfe zumindest für sie auch recht weit oben angebracht werden,zumindest fürs erste.)

Das Dumme ist halt, dass bei beiden grad nicht so klar ist, wie sie aufeinander reagieren (oder ob?), wenn kein trennendes Gitter mehr zwischen ihnen ist.
Das wird sich wohl aber auch erst sehen lassen, wenn Du es versuchst.
Es ist nicht auszuschliessen, dass Sissi Klibs Nähe sucht und er ratlos ist und flüchtet.
Auch nicht auszuschließen, dass er seinen Bereich verteidigt.
Es muss aber auch - garnichts - passieren.

Wie lang ist Sissi jetzt schon da?
Hatte sie schon etwas Zeit, vom Käfig aus die Voli zu betrachten?
Für einen Vogel der panisch ist, bietet ein Käfig natürlich weniger Verletzungsgefahr als die Volie, wenn sie wirkich völlig blindlings panisch vor Dir flüchtet
Aber auch weniger Ausweichmöglichkeit, die ihr vielleicht etwas mehr Sicherheit geben könnte.
Sollte der Käfig sehr niedrig stehen/hängen, würde ich ihn vielleicht erstmal höher packen, ihr dort nochmal etwas Zeit lassen , ehe Du dann die Käfigtür öffnest.......

Ich mag jetzt ungern 3 Schritte vor dem nächsten tun, sondern erstmal diese 3 Sachen festhalten.
-Sissi braucht Geduld, einen Platz, von wo sie eher auf Dich hinabschauen kann als Du auf sie - eventuell, wenn Du das mit dem in die Volie -lassen wagst, hätte sie dann Raum zum Ausweichen.

Klib gegenüber würde ich mich jetzt erstmal nicht komplett anders verhalten als bisher. Wir wissen nicht , wie tief seine Fehlprägung sitzt, im Moment bist Du sein Partner, wenn Du ihm das auf einmal nimmst, hast Du 2 verstörte Vögel.

Wenn Du genug Ruhe, Zeit und Gelassenheit hast - und womöglich einen Plan, was Du tun kannst (Trenngitter?), wenn es gar nicht mit beiden geht, würde ichs wagen, die beiden zusammen in die Voli zu lassen.......

Ich denke, weiterschauen können wir erst dann, wenn wir wissen , wie sie dort aufeinander (und Sissi auf Dich) reagieren.

Für mich lässt sich jetzt aus der Entfernung wirklich wenig sagen, was davon zu welchem Zeitpunkt richtig oder schon zuviel für die beiden wäre.. Du siehst die beiden vor Ort.
Vielleicht kommst Du mit meinen Überlegungen zusammen zu einer Einschätzung, was du wann wagen kannst.
Und dann schauen wir zusammen weiter..........o.k.?

Ja, das mit dem höher stellen für ein paar Tage klingt vernünftig.Dann kann sie die Volie aus höherer Warte überschauen, und sich vertraut damit machen, ehe Du ihr die Tür zur Volie öffnest.

Zitat von Klib

Flattert wie wild und beißt überall rein , ich vermute übersprungshandlung .

Wenn sie nicht Käfig gewohnt wär , würde ich sagen, Käfigkoller. So klingt es nach purer Angst.

Sie klingt ja schon ordentlich verstört, wenn sie solche Angst vor Menschen hat, und sich gleichzeitig hat greifen lassen, ohne mit Schmackes zuzubeißen.

Du musst auch damit rechnen, dass sie im Fliegen recht unbeholfen ist, wenn sie die ganze Zeit keinen Freiflug hatte.

Für sie ist es auf jeden Fall richtig, dass sie da raus ist. Für Dich kann es eine Aufgabe werden.
Du musst die Möglichkeit einkalkulieren, dass Klib sich wenig oder sehr, sehr langsam ändert.

(Wenn es so wäre, wäre zu überlegen, ob es mit ein oder 2 gut sozialisierten Nymphen dazu besser wäre. Er wär nicht allein, aber sie nicht frustriert, er könnte zumindest schauen und lernen, wie Nymphen sich untereinander verhalten.... und die Volie ist ja gut groß. Aber für solche Überlegungen ist es eigentlich noch zu früh. Schau erstmal, wie die beiden sich die nächste Zeit entwickeln. Sie ist ja noch so jung.)

Hoffentlich kommt die Kleine etwas zur Ruhe, und dann kann man den nächsten Schritt schauen.

Zitat von Klib

Ich berichte wie die beiden sich verhalten , wenn ich ihr das Türchen aufmache ....

Ja, bitte..........

ja bitte... sag ich auch

Vier Tage sind keine lange Zeit für Nymphen. Gib ihr einfach noch etwas Zeit.

Ich finde das eine Wahnsinnsentwicklung, für die kurze Zeit.

Ich hoffe, wenn sie sich raustraut, dass Klib dann nicht zu ängstlich ist, wenn sie in seine Nähe kommt.
Oder sie es nicht zu aufdringlich versucht, wenn sie merkt, er fürchtet sich.

Ich drücke ganz doll die Daumen, dass es sich so positiv weiterentwickelt.
Und warte mit Spannung auf die weitere Entwicklung.

Die bisherige freut mich total.

Ich finde es toll. Könnte nicht besser laufen. Weiterhin alles Gute und bitte berichte weiter, wie sich alles entwickelt. Vielleicht mit Foto, wenn die beiden dann eines Tages einglückliches Paar sind. Darauf traue ich mich wetten!

Ich bin zuversichtlich das es früher oder später ein Paar wird

So wie die Handaufzucht Krümel, jetzt mit Pinu, und die Handaufzucht Pünktchen, jetzt mit Caju. Ich nehme immer noch einen großen Raum bei Beiden ein aber ich glaube das muss sein. Ich bin für Beide Schwarmmitglied und mittlerweile auch für die anderen und wenn sie Hilfe brauchen kommen sie immer zu mir.

Oh, das klingt ja richtig klasse !

Zitat von Klib

Wenn ich den Beiden Hirse hinhalte fressen beide sogar nebeneinander

Goldrichtig, wie Du das machst. Beide lernen, dass die Nähe des andren was Positives bedeutet.

Das klingt, als wenn es
noch richtig gut wird. Das mit dem schlecht fliegen ist bei der vorherigen Haltung ja kein Wunder.

(Die Sonnenblumen: Unsere Futterpflanzendatenbank auf der Infoseite sagt: nur die Köpfe, , an einer Stelle wird sogar vom Entfernen der Blütenblätter gesprochen. Nur bei der kleinblütigeren und weniger fleischigen Topinambar ( knollige Sonnenblume) ist alles erlaubt. (Bei der sagt auch andre Literatur, dass alles verfütterbar ist)
Es gibt da noch den Hinweis auf Schimmel, und das ist, denke ich, der Knackepunkt:

All diese graugrünen, fleischighaarigen Pflanzenteile daran schimmeln manchmal schneller, als Du gucken kannst. (auch die Rückseiten der Blüten.) Ich gebe Sonnenblumen sporadisch seit mehreren Jahren, und das ist das, was in meinen Augen das Heikle ist. Ich gebe schon die ganze Blüte, die gelben Blütenblätter einer noch blühenden Blume lieben meine. Wenn ich ein kleines bißchen Stiel dran lasse, um die Blüte in den Sandkübel der Süßen stecken zu können, entferne ich alle grünen Blätter, weil da ganz schnell Schimmel dran ist. Am besten niemals Pflanzen geben , nachdem sie dem Regen ausgesetzt waren, und auch nicht abspülen.

Da man beim nah verwandten Topinambur alles geben kann, werden ist nicht Pflanzengifte sein, sondern die Wahnsinnsschimmelgefahr, weshalb davon abgeraten wird.

Wenn Du ihnen welche anbietest und sie nicht selbstgezogen sind, immer nachfragen, ob sie behandelt sind. Oft sagen die Verkäufer bei dieser Frage - auch bei andren Sachen - erstmal nein, und erst wenn Du sagst, es ist für die Nymphen, fragen sie dann doch nochmal beim Chef nach.
Da ist bei mir bei andren Dingen dann öfter doch herausgekommen, dass es doch gespritzt war.)

Ich freue mich total über die tolle Entwicklung der beiden, und hoffe mit, dass es so weiter geht!

Das klingt ja wirklich toll!
Ist doch immer wieder erstaunlich wie schnell sich Nymphis an neue Gegebenheiten anpassen und zeigen dass ihnen die Veränderungen zum Guten gefallen!