Krusten / Schorf

Synapse · 24. April 2013

Hallo Community,

meine Yuna hat beim Putzen seit einigen Tagen ganz komische Geräusche von sich gegeben und dann eine Art Schmerzensschrei ausgestoßen.

Deshalb habe ich mir ihren Rücken mal angesehen und die Federn mühsam alle beiseite gestrichen. Sie hat einen kleinen Bereich im oberen Rückenbereich, der an einigen Stellen, an denen wohl Federn gesessen haben (die letzte Mauser ist nicht lange her) kleine Stücke Schorf und darunter roher Fleisch, welches auch leicht blutet.

Sie lässt diesen Bereich aber nicht in Ruhe, sondern geht beim Putzen immer wieder daran. Deshalb habe ich den Bereich jetzt ganz vorsichtig und ohne Federn zu beschmutzen mit einem Wattestäbchen und ein klein wenig St. Christoph Wund + Brand Salbe bearbeitet. Sie ist dann dabei gegangen, hat aber beim Geschmack der Salbe sofort aufgehört. Jetzt versucht sie es nur ab und an, aber lässt es schnell wieder.

Was kann ich zur Ausheilung dieser Stellen unternehmen??

Addi · 25. April 2013

Oft hilft nur eine Halskrause. Sei bloß vorsichtig mit der Salbe. Ich nehme wenn überhaupt Bepanthen Augensalbe weil die keine Konservierungsstoffe enthält. Vorallem Kortison in Salben ist für Vögel sehr gefährlich und versteckt sich hinter allen möglichen Bezeichnungen.

Synapse · 25. April 2013

Hallo Addi,

ich habe heute mit der Tierärztin meines Vertrauens gesprochen.
Diese hat mir gesagt, dass sie meine Kleine unbedingt morgen in der Sprechstunde sehen will. Allerdings solle ich die Stelle am Rücken mit Weißer Vaseline einreiben. Das fettet die Haut ein, ist gut für die Federn, und wenn sie mit dem Schnabel dran geht, verteilt sie es auf den Hautstellen. Das ganze soll angeblich sehr schnell und gut wirken, da sie Milben ausschließen würde, dann wäre nicht nur diese kleine Region betroffen.

Außerdem solle ich die beiden irgendwie zusätzlich beschäftigen.
Ich meine, die Voliere ist riesig, und für 2 Nymphen mehr als ausreichend, aber jetzt hängen zusätzlich zum Mineralstein auch noch 2 Mineralstangen sowie mehrere verschiedene Kräcker Sorten in der Voliere. Die sollen sie davon abhalten, an den Rücken zu gehen, damit die Vaseline noch besser wirken kann.

LG

Synapse · 26. April 2013

So, die Tierärztin eröffnete mir heute, dass meine geliebte Yuna offensichtlich psychisch gestört ist.
Da der Vogel meine Nähe genießt, und die ersten 1 1/2 Jahre mit mir alleine war, bevor sie vor mittlerweile fast 3 (oder waren's 4? ) Jahren durch meinen kleinen Yuri Gesellschaft bekam.

Die Spätfolgen dieser langen Prägung auf mich liegen wohl darin, dass meine kleine jetzt anfängt, sich selbst zu verletzen, weil ich nicht da bin.

Meine Tierärztin gab mir jetzt noch spezielle Salbe mit, die die Wunden ausheilen lassen soll. Wenn sie dann da nicht mehr bei geht, ist es okay.

Sollte sie in einer Woche immer noch nicht von sich ablassen, soll ich versuchen, dieses Band zu lockern, und ihr lebendige Bespaßung verschaffen.

Die Tierärztin stellt sich das in Form eines Wachtel Pärchens vor, welches am Boden der großen Zimmervoliere leben soll. Diese Wachteln sollen für meine Yuna dann wohl lebendige Beschäftigung darstellen.

Mal sehen.

LG

Addi · 27. April 2013

Tolle Idee von der Tierärztin! Und wenn das Experiment schief geht, nimmt sie dir sicher die Wachteln ab. Wie kann man als vogelkundiger? Tierarzt nur so einen Schwachsinn absondern. Wachteln können recht rabiat sein und bringen zu zweit schon mal eine dritte Wachtel um. Ich würde so ein Risiko nicht eingehen.

_stef_ · 27. April 2013

Wachteln in der Voliere deiner Kleinen?

Also ich habe ja keine Ahnung von Wachteln, aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das in irgendeiner Weise Sinnvoll für deine Kleinen sein kann...
Die machen deine Vögel doch mir Sicherheit nur verrückt, wenn sie die ganze Zeit auf dem Boden rum rennen und die ganze Zeit scharren oder so.

Und was sollen deine Kleinen den mit Wachteln anfangen?

Naja am Ende musst du selber wissen, was du jetzt tun möchtest. Aber wenn sich einer deiner Vögel wirklich selber rupft, solltest du eher für andere Beschäftigung sorgen, Umgestaltung deiner Voliere, abwechslungsreiche Spielezeuge etc. aber Wachteln?#

Ich würde dieses Experiment nicht versuchen...

Synapse · 27. April 2013

Ich bin da auch eher skeptisch.

Und ich werde kommende Woche mal den Züchter, wo ich meine beiden her habe anrufen, und um Rat bitten.

Der hält sich hunderte von Vögeln und kennt sich bestens aus.
Eine Bekannte Züchterin von uns gab mir den Tipp, vllt. einen 3. Nymphie zu kaufen, da meine Yuna mit Yuri nicht viel anfangen kann.
(Sie hat nunmal die Hosen an ;p)

Aktueller Stand: Sie rupft sich nicht.

Addi - Ja, es handelt sich wirklich um eine Vogelkundige Tierärztin.

Pek · 27. April 2013

Hallo,

kannst du mal ein Bild von der Voliere einstellen - evtl. kann man bezüglich Sitzplätze, Beschäftigung und Material etwas optimieren.

Welche Volie hast du denn - Material, Fläche?

Welche Einstreu verwendest du?

Welches Futter fütterst du und welche Zusatzstoffe?

Wo bist du denn bzw. wieso bist du nicht mehr für die beiden da?

Wie gestaltet sich denn der Tagesplan rund um die Flauschis?
(Fütterung, Freiflug, etc.).

Wachteln halte ich für keine sinnige Lösung.

Synapse · 27. April 2013

Puh, ob ich ein Bild bereitstellen kann, muss ich schauen. Mein Handy verbindet nicht immer mit dem PC.

Die Voliere ist ca. 2 Meter lang und 60cm Breit sowie 130 cm hoch.

Ich streue Vogelsand und Holzeinstreu ein.
An Futter gibt es Hirsekolben, Obst-Kräcker und Großsittichfutter.

Ich bin tagsüber arbeiten und erst am Abend für die zwei da.
Zudem bin ich ab September für 3 Jahre sehr weit weg unterwegs und in den 3 Jahren nicht ein einziges mal zu Hause. In der Zeit passen meine Eltern auf die beiden auf.

Freiflug gibt's immer, wenn ich da bin, Futter gibt's je nachdem wann das Näpfchen gefüllt werden muss, da 4 Stück vorhanden sind, dauert das immer 1-2 Tage.

charly16blue · 28. April 2013

Hallo,

Wachteln haben in einer Nymphensittichvoliere nichts zu suchen. Was ist das denn für ein sinnloser Ratschlag. Wachteln undd Nymphen haben sich nichts zu sagen, da Wachteln zu Geflügel gehören und Nymphen wie man weiß, kleine Kakadus sind.

Zitat

Addi - Ja, es handelt sich wirklich um eine Vogelkundige Tierärztin.

Das bezweifle ich nach dem Ratschlag ein wenig. Würdest Du so nett sein und mir per PN die TÄ nennen? Ich bin in einem anderen Forum für die Tierarztdatenbabnk der vk TÄ zuständig und würde gerne nachsehen, ob diese TÄ dort eingetragen ist.

Zitat

Eine Bekannte Züchterin von uns gab mir den Tipp, vllt. einen 3. Nymphie zu kaufen,

Auch dieser Rat ist für mich nicht nachvollziehbar und ich halte schon lange einen Schwarm Nymphen, kann Dir aber aus Erfahrung sagen, dass 3 selten gut geht. Da ist immer einer zuviel. Wenn dann solltest Du noch 2 weitere aufnehmen.

Ansonsten wünsche ich Deinem Nymphenmädchen natürlich gute Besserung.

Pek · 28. April 2013

Huhu,

du schreibst, dass sie Freiflug haben, wenn du da bist - am Abend -

wie kann ich mir das denn zeitlich vorstellen?

z. B. 17:00 - 20:00 Uhr oder so?

Werden deine Eltern auch für Freiflug sorgen?

Evtl. ist das verwendete Großsittichfutter in Kombination mit Obst-Cräcker zu energiereich, insbesondere, wenn der Freiflug nur abends stattfindet.

Die größte Energie ist am Morgen vorhanden, gegen Abend werden die Flauschis eher ruhiger und ein Freiflug ist dann nicht mehr so effektiv, allerdings besser als gar keiner.

Ich würde mal die Sandeinstreu weglassen. Diese neigt sehr zur Staubentwicklung und in Verbindung mit trockener Luft kann das auch zu Haut-, Atem- und Gefiederstörungen führen. Auch kann eine zu hohe Sandaufnahme die Folge sein. Idealer wäre BHG.

Da du für 3 Jahre weg bist, würde ich keine weiteren Tiere aufnehmen, da dann mögliche weitere Probleme von deinen Eltern gelöst werden müssen. Die Frage ist halt, haben die großes Interesse an den Flauschis und möchten sich auch mit diesen beschäftigen?

3 Jahre ist eine lange Zeit, die man nicht nur durch füttern, frisches Wasser und gelegentliches Reinigen der Voliere überbrücken kann.

Evtl. wäre hier ja auch eine (vorrübergehende) Abgabe in einen Schwarm denkbar. So könnten die beiden sich evtl. neu orientieren. Danach könntest du dann entscheiden, 1 oder 2 Pärchen wieder mit nach Hause zu nehmen, je nach Absprache mit dem "Schwarmhalter".

Synapse · 28. April 2013

Hiho,

Freiflug gibt's am Abend, genau.
Das ist dann ca. von 17:00- 24:00 / 01:00 / 02:00 in der Woche
(je nachdem, wie schlecht müde werde)
Am Wochenende ist es dann ab Freitags eigentlich durchgängig da ich am WE nicht schlafe.

Meine Eltern mögen die beiden und werden auch für Freiflug sorgen, ja.

Eine Abgabe der beiden kommt auf keinen Fall in Frage, auch nicht vorübergehend.

Pek · 29. April 2013

Huhu,

da die Flauschis tagaktiv sind, ist es nicht optimal, wenn sie erst am Spätnachmittag, Abend bzw. zur Nacht Freiflug bekommen. Das kann schon dazu führen, dass sie sich tagsüber langweilen und mit dem Rupfen beginnen. Federverlust kann auch durch Stress bedingt sein, d. h. es muss nicht unbedingt gerupft werden.

Vielleicht können deine Eltern den Freiflug morgens oder früher Nachmittag organisieren.

Bei Bird-toys findest du viele Beschäftigungsmöglichkeiten, die viele Variationen erlauben und sowohl für die Voliere als auch den Freiflug geeignet sind.

Bei mir ist das Zickzackpapier sowie die kleinen Holzteile der Renner - damit fülle ich die durchlöcherte und die geschlossene Kokosnuss. Einige wenige SBK laden dann zum "leeren" und Schreddern ein.

Wenn das Großsittichfutter sehr viel energiereiche Saaten enthält, z. B. SBK, ist es sinnvoll, es durch graslastiges Futter zu ersetzen oder zu strecken. Auch mit Wellensittichfutter ohne SBK kann man die Energie reduzieren.

Vielleicht haben deine Eltern auch die Möglichkeit, den beiden Gräser aus dem Garten oder Feld anzubieten.

Auch Obstzweige werden gerne benagt und sorgen somit für mehr Abwechslung und Beschäftigung.