Schwanzfedern ziehen lassen?

Ich habe erstmal ein paar Fragen.
Sind die anderen Schwanzfedern denn abgeknickt und somit noch Stummel vorhanden? Oder wächst wirklich nur noch die eine Federn am Bürzel?
Kam sie schon ohne Schwanz zu dir oder ist es erst dann passiert? Wenn ja, wie und in welchem Zeitraum?
Hast du mal ein Bild des Bürzels?

Abgeknickte Federn fallen eigentlich schneller aus, da der Kiel austrocknet. Somit wäre ein Ziehen nicht nötig, man muss nur Geduld haben. Wenn sie verwachsene Kiele und nur noch Stummel hat, kann es sinnvoll sein.
Aber das ist selbstverständlich schmerzhaft und sollte daher gut abgewogen werden ob es wirklich nötig ist.

Wenn zum Beispiel eine Schwung- oder Schwanzfedern blutet, muss sie gezogen werden. Denn der Kiel wirkt wie eine Kapillare und man bekommt die Blutung nicht gestoppt. Selbst wenn es nicht so schlimm ist, kann ein blutgefüllter Kiel sehr schmerzhaft für die Vögel sein.

Ziehen lassen würde ich das auf keinen Fall. Ich habe selber so ein Würmchen hier sitzen. Sie hat auch nur noch eine richtige Schwanzfeder und lauter abgebrochene (allerdings aus anderen Gründen, sie kann nicht fliegen und bricht sich alle Federn ab, wenn sie mir hinterherspringt). Trotzdem scheint sie keine Probleme oder Schmerzen damit zu haben. Neulich hat sie sich eine Schwanzfeder so abgeknickt, dass die halb rausgerissen, an einem Faden baumelnd, über ihren Flügel hing. Es hat ihr furchtbar weh getan, und als wir das baumelnde Ende abschneiden wollten, hat sie sich herumgedreht. Dabei ist der Kiel mit herausgerissen. Sie hat geschrieen vor Schmerz. Das war ganz furchtbar, ich musste sie einen ganzen Mittag lang kraulen und trösten. Tu das deinem Vogel niemals an...

Ich musste einmal meinem einen Nymph einige Schwanzfedern ziehen.
Er hatte sich ziemlich viele umgeknickt und konnte nicht gut fliegen. Da er leider auch auf einem Auge blind war, kam es zu ziemlichen Karambolagen.
Ich habe ihm also 4 Stummelfedern gezogen, und es fiel mir ziemlich schwer, weil der Kleine schon gemotzt hat.
Es ziepst sicherlich sehr, und ich würde es nur im Notfall machen. Dann aber schnell und gezielt, damit es schnell vorbei geht. Wer sich das nicht zutraut, sollte zum TA gehen.

Sollte Dein Nymph keine Probleme mit einem Stummelschwanz haben, dann lass sie wie die Federn sind. Bei meinem Artorius ging das damals nicht, denn er war zu wild. Zum Glück musste ich es nur einmal tun.

Das muss dem Tier doch unheimlich wehtun, wenn die Schwanzfedern gezogen werden.

Ich würde es nicht machen, wenn es nicht unbedingt sein müßte. Dazu würde ich dann aber wenn auf jeden Fall einen vk TA aufsuchen...

Hallo,

da die Ursache des mangelnden und schlechten Federkleides nicht geklärt ist, würde ich zuerst einmal einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen.

Wie groß ist denn der Käfig und wie viele Flauschis leben drin? Evt. den Käfig mitnehmen (wenn von der Größe machbar) oder dem TA ein Bild machen. Glaube aber eher weniger, dass es an 10 x 10 liegt. Wir haben zwar 20 x 20 Wellengitter, aber dabei hat sich noch keiner eine Schwanzfeder oder sonstige Feder abgebrochen. Es sei denn, der Käfig wäre insgesamt für die Anzahl der Flauschis zu gering und sie würden sich gegenseitig bzw. durch evtl. Spielsachen, Schaukeln etc. gegenseitig behindern.

Dagegen spricht ja auch, dass sie so zerzauselt aussieht. Wenn eine Feder abknickt oder abbricht, bleiben die Federn ja dennoch glatt und sind nicht "zerfressen". Hier könnte es sich ja dann eher um Parasiten handeln.

Du kannst natürlich schon Mineralien/Vitamine etc. geben. Nur dauert das meiner Meinung nach viel zu lange um zu sehen, ob es wirklich besser wird. Den Mineralstein würde ich an einer gut erreichbaren Stelle hängen lassen. Normalerweise gehen sie schon dran. Meine werden regelmäßig in geringem Maße von jedem meiner Flauschis benagt.

Wie sieht denn deine nomale "Kost" aus. Welche Futtermischung gibst du? Fressen sie Kräuter, Obst, Gemüse?

Nicht, dass es an einer Organstörung, einem Parasitenbefall oder einer sonstiken Erkrankung (Allergie, Vergiftung, Viren, Bakterien, etc.) liegt und du damit sehr viel Zeit verlierst.

Hast du Bounty mal gewogen? Wie sieht denn der Kot aus? Gibt es sonst noch Anzeichen oder Verhaltensauffälligkeiten?

Gruß Petra

Ich würde auf alle Fälle nach der Ursache suchen. Federn können natürlich bei Unfällen abbrechen aber sie brechen nicht einfach so ab.
Ich denke, Parasiten und ihre Eier würde man sehen. gerade bei so einem hellen Vogel. Es können Mangelerscheinungen sein aber ich würde bei Federveränderungen sicherheitshalber auch einen vk TA aufsuchen. Bei diesem Federbild würde ich einen Test auf BFD machen lassen.

@ Addi,

dies setzt aber auch einige Kenntnisse und eine ganz genaue Beobachtung der Federn bei einer Parasitengröße zwischen 0,7 bis 3 mm voraus. Hier kommt man wohl nicht umhin, den Vogel in die Hand zu nehmen und genauer zu untersuchen. Aus >30 cm Abstand sind sie meiner Meinung nach wohl weniger gut zu erkennen.

Manche Parasiten sitzen ja auch gerne unter den Federn (Federlinge) bzw. kommen nur nachts raus (rote Vogelmilbe).

Beim Storch z. B. gibt es 2 Arten von Federlinge die der Farbe des Gefieders angepasst sind. (weiße und schwarze Federlinge)

Allerdings - klopf auf Holz - muss ich sagen, dass ich hier nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann (Gott sei Dank). Meine Kenntnisse beruhen ausschließlich auf dem Lesen geeigneter Literatur.

Hoffe, dass es nichts dergleichen oder etwas Gravierenderes ist und es sich wirklich nur um eine Fehl- bzw. Mangelernährung handelt, die sich behandeln lässt.

Gruß Petra

Hallo,

also den Käfig und die Parasiten würde ich somit auch ausschließen.

Bezüglich der Jungmauser, werden sich bestimmt noch einige hier melden, die damit mehr Erfahrung haben.

Derzeit habe ich das Großsittich 3 und den Gemüse- sowie Kräutergarten von Ricos für meine Flauschis. Ergänzt wird es dann noch in separaten Schüsseln durch WAld- und Wiesensaat, Chicorée und Knaulgrassamen.

Das GS 3 ist ohne Sonnenblumenkerne. Es dient mir als Grundfutter. Die anderen Sorten dienen lediglich der Ergänzung und werden abwechselnd in nicht zu großer Menge gefüttert, da sie wiederum SB enthalten.

Sprich doch mal mit dem vogelk. Tierarzt. Vielleicht wäre eine kurmäßige Gabe von Korvimin (Mineral-/Vitamin-Präparat) hier angezeigt, zumindest würde es den Federwuchs bzw. die Mauser auch unterstützen.

Gruß Petra

Es hört sich ja schonmal gut an, dass dort Federn nachwachsen.
Eine abgeknickte Feder kann natürlich nicht nachwachsen, die muss erst ausfallen. Es ist unwahrscheinlich, dass ihre Geschwister ihr die Federn abgefressen haben. Bei viel Langeweile und Platzmangel kann das natürlich passieren.

Du hast noch nichts über die Zeiträume geschrieben. Wann hast du Bounty bekommen und wann sind die Federn abgeknickt? Ist das schubweise passiert, mit einmal oder ganz langsam?

Und wann hast du sie nun bekommen?
Wie alt ist sie jetzt?

Bei Gefiederproblemen oder Mauser habe ich gute Erfahrungen mit Biotin und Kieselerde gemacht. Beides mische ich unters Futter, oder streue es über das Keimfutter. Zusätzlich gibt es von Hungenberg ein Mausepräperat, was meinen gut hilft.

Auch Gurke und Schafgarbe sind gut bei Gefiederproblemen.

Ich habe hier eine Rupferin sitzten, zwar wachsen die Federn am Rücken nicht mehr nach(oedr vielleicht auch nur noch nicht), aber unter den Flügeln ist sie so gut wie neu befiedert und das nach jahrelangem Rupfen.

Die Jungmauser kann schon losgehen.
Allerdings hat das Abknicken der Federn ja nix damit zu tun. Ich vermute mal, sie hatte vielleicht einen Mangel in der Kükenzeit und deshalb das schlechte Gefieder.
Mit gesunder Ernährung und Mineralien müssten die Federn dann aber in den nächsten Monaten normal nachwachsen. Mineralien würde ich ihr mehr anbieten, als einen Stein. Es gibt diverse Pülverchen und Steine, ich biete immer einiges zur freien Verfügung an. Zumindest mein Schwarm bedient sich nach Bedarf.