Zähmen, aber kein Fortschritt...

  • Liebe Vogelfreunde,
    ich wende mich an Euch, weil ich einigermaßen verzweifelt bin: Wir haben seit September einen Nymphie, der damals erst wenige Monate alt war. Innerhalb von drei, vier Wochen ist er - mit Kolbenhirsen angelockt - auf die Hand gekommen. Doch zur Hand ohne Kolbenhirse entwickelt er einfach kein Vertrauen, dann haut er ab. Vielleicht liegt das daran, dass der Züchter ihn immer mit der Hand gepackt hat? Jedenfalls: Was würdet Ihr nun in meiner Situation tun? Habt Ihr eine Idee?
    Grüße, talentfrei

  • Hallo und Willkommen!


    Zahmheit ist Abhänig vom Charakter und Nymphies lassen sich im Allgemeinen nicht gern anfassen. Wenn er mit Hirse auf die Hand kommt ist das doch schon einiges :richtig: Liebe geht eben durch den Magen :D
    Was erwartest du denn noch? Und wie versuchst du das zu erreichen?


    Ansonsten, wo du schon in der passenden Rubrik bist, kannst du ja mal schauen, ob das Clickertraining was für euch beide ist :smile:


    Gruß,
    Hotaru


    P.S.: Stell uns deinen Nymphie doch mal vor :smile:
    Und sucht ihr schon nach einem passenden Partner?

    Viele Grüße von mir, den Nymphies Antonia, Kasimir, Pepe, Rambo, Bibi, Bart, Eddie, Lisa, Kiwi und Ella, den Zebrafinken Hikari, Sina, Pascha und Rabauke und den Wellensittichen Boncuk, Yuki, Shrek und Fiona :wink:
    Pünktchen für immer im Herzen!

  • Hallo Talentfrei,


    das wichtigste ist ersteinmal, dass Dein Nymphensittich einen arteigenen Partner bekommt. Nach Möglichkeit sollte dieser Nymph gegengeschlechtlich zu dem Deinigen sein.
    So soziale Tiere wie diese Sittiche entwickeln sehr schnell eine Fehlprägung die langfristig zu erheblichen Problemen führen kann.
    Einzelhaltung ist tierschutzwidrig und Tierquälerei.


    Zur Zahmheit ist folgendes zu sagen, jeder Nymphensittich wird nur so zutraulich wie es seinem Charakter entspricht. Manche sind mutiger und suchen schneller die Nähe des Menschen, andere nehmen nur vorsichtig Futter aus der Hand und wieder andere hegen ihr Leben lang einen gesunden Abstand zu ihrem Menschen.


    Nachdem Du ihn ja noch nicht mal ein halbes Jahr bei Dir hast, ist der Erfolg eh schon nicht schlecht. Das Zauberwort bei Nymphensittichen ist und bleibt ein Leben lang, Geduld. Alles was Nymphie lernen, akzeptieren und gewohnen soll, setzt erst einmal eine unglaubliche Portion Geduld Deinerseits voraus.


    Auch wenn es jetzt vielleicht nicht der Rat ist, den Du hören wolltest hoffe ich doch ich konnte Dir trotzdem ein bisschen weiterhelfen und das Dein Nymph schnell einen Partner bekommt.

    Grüßt Christian


    mit
    Leopold :nymph3: mit Sissi :nymph1: & Sophia :nymph4: + Polly und Amadeus der immer in meinem Herzen ist :nymph1:

  • Huhu,


    also wenn Du Dich nach einer zweiten Nymphe umschaust kannst Du ja verscuhen ein Abgabetier zu finden das bereits sehr zahm ist. Da finden sich auch einzelne zahme die nicht fehlgeprägt sind - eventuell wenn der Partner verstorben ist.


    Die Nymphe die Du bereits hast würde sich das wahrscheinlich abgucken. ;)


    Bei mir hat es sechs Wochen gedauert bis mein erster Nymph mir auf den Finger gesprungen ist. Ohne Kohi misstrauischer als mit - Aber Tommy ist was Kohi angeht einfach hoffnungslos verfressen. :fass:


    Jessy traut sich zwar nicht auf die Hand ist aber was anderen Dinge angeht viel mutiger. Das war jetzt nur ein Beispiel für die untershiedlichen Charaktere der Nymphi´s.


    Garantieren kann Dir hier keiner wie lange was dauert.

  • Vielen Dank für die Tipps.
    Die Frage, die ich mir inzwischen stelle, ist ja die: Lernt das Tier, dass es keine Angst vor der Hand haben muss, durch das Füttern mit der Kolbenhirse? Beim Freiflug ist nämlich das Problem, dass Eddie sofort den höchsten Punkt anfliegt (eine Hängepflanze), sich dort einnistet. Wenn man ihn dann dort abholen will Richtung Käfig, fliegt er entsetzt durch die Gegend und irgendwann gegen die Tür etc. Das tut mir entsetzlich leid - Ihr kennt das bestimmt alle! Das zeugt eben nicht von großem Vertrauen, sondern von großer Angst - allerdings nicht vor mir, sondern eigentlich nur vor der Hand, die sich ihm nähert - zudem will er außerhalb des Käfigs nichts von der Kolbenhirse wissen.
    Und drittens faucht er nach uns, wenn er im Käfig sitzt und nur mal einer an seinem Käfig vorbei geht.

  • Das klingt durchaus nach einem recht verschreckten Vogel.


    Wie groß ist denn der Käfig, wo steht er und wie hoch steht er?
    In den Käfig reingreifen sollte man generell niemals öfter als unbedingt nötig, d.h. nur zum Wasser und Futter wechseln (sofern das nicht von außen machbar ist), denn der Käfig ist der Rückzugsort für die Vögel.


    Hast du mal versucht ihn statt mit der Hahnd mit einen (langen) Ast/Stöckchen von der Pflanze zu holen?
    Gibt es sonst Anflugmöglichkeiten (Kletterbaum o.ä.) für Eddie?


    Nicht alle Nymphies mögen Hände. Egal wie zahm sie sonst sind. Der Nymphensittich meines Schwiegervaters (der Vogel heißt übrigens auch Eddie ;)) ist z.B. durch jahrelange Einzelhaltung sehr fehlgeprägt und Menschen gegenüber vollkommen Angstfrei (er denkt ja, er ist selbst einer), aber Hände hasst er!


    Gruß,
    Hotaru

    Viele Grüße von mir, den Nymphies Antonia, Kasimir, Pepe, Rambo, Bibi, Bart, Eddie, Lisa, Kiwi und Ella, den Zebrafinken Hikari, Sina, Pascha und Rabauke und den Wellensittichen Boncuk, Yuki, Shrek und Fiona :wink:
    Pünktchen für immer im Herzen!

  • nochmals danke!
    zur käfighöhe: der käfig steht auf einem höckerchen, relativ niedrig (evtl 60 cm), und Eddies lieblingsplatz ist direkt an seinem wassernapf (unterste stange am eingang), dort sitzt er im normalfall.


    zum reingreifen: ihr meint, ich soll ihm die kolbenhirse nicht innerhalb des käfigs reichen? das schien ihn bisher nicht zu stören - aber lieber draußen??


    und wenn er hände nicht mag - was denn dann? steckt ne kolbenhirse drin, geht er ja auch drauf und knabbert dran...

  • Also der Käfig sollte so stehen, dass die höchste Sitzgelegenheit auf Augenhöhe mit den Menschen ist. Je höher desto besser, denn oben fühlen sich Vögel sicher.
    Du hattest gar nichts zur Größe des Käfigs gesagt.


    Es ist besser, wenn du nicht mit der Hand in den Käfig greifst und stattdessen draußen mit ihm übst. Dann kann er so viel Abstand von dir halten wie er möchte. WEnn Eddie zurückweicht solltest du auch sofort 2 Schritte zurückgehen! Das zeigt ihm, dass er dir vertrauen kann und du nichts von ihm verlangst, was er nicht will.


    Evtl mag er die Hände nicht einzeln... Aber das wäre auch nicht schlimm, oder?
    Versuch mal, ob er auf ein Stöckchen geht.


    Du hattest auch noch nichts zu einem Partner für Eddie gesagt... Schau mal in meinen Vortellungsthread (im Profil verlinkt). Da steht ein wenig was zu "unserem" Eddie und was Einzelhaltung in seinem Fall für Folgen hatte...

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  • Also der Käfig sollte höher stehen. Optimal wäre auf Augenhöhe des Menschen. Wenn der Vogel in Beinhöhe des Meschen steht hat Angst ggf erdrückt zu werden. Deshalb faucht er wahrscheinlich auch.


    Wenn der Käfig höher steht klettert Dein Vogel sicherlcih irgendwann zuerst auf den Käfig anstatt gleich zu fiehen. Dann kannst Du versuchen ihm auf dem Käfig Kolbenhirse anzubieten.


    Genau wie Hotaru geschrieben hat sind meine Vögel auch sehr schnell problemlos auf ein Stöckchen gegangen.


    Es wäre gut wenn Du dich mal erkundigst was das für eine Planze ist auf der sich Eddie da niederläßt. Viele Pflanzen enthalten schleimhautreizende Stoffe, und dei Vögel können sterben wenn sie daran knabbern.

  • Vielen Dank für die vielen Tipps, das macht echt nochmal Lust, es weiter zu versuchen. Ich werde jetzt am Wochenende mal ein Foto reinstellen. Eddie hat bereits einen Partner, der sitzt allerdings noch in einem extra Käfig, weil er überhaupt nicht zahm ist. Derzeit haben wir also zwei Käfige in Sichtweite, die kommunizieren auch ganz nett und "der Alte", Joschka, krabbelt dann ganz interessiert am anderen Käfig lang (Eddie übrigens nicht, der macht eher sein eigenes Ding mit der Pflanze...). Demnächst werde ich beide dann in den großen Zweier-Nymphenkäfig setzen...


    Übrigens: Heute habe ich Eddie nochmal zum Frühstück rausgelassen, er ist erst seine Runde geflogen (begleitet von Schreien übrigens, was er sonst nie macht) und dann bin ich ganz langsam an ihn ran und habe ihm die Kohi auf dem Käfig angeboten. Auf die Hand - wie im Käfig - ist er dann noch nicht, aber er hat gefressen...
    Soviel dazu, ich hoffe, das wird alles noch - mit Euren Tipps... dafür herzlichen Dank!

  • Hallo und Herzlich Wilkommen im Nymphi Forum :wink:
    Allso Talentefrei ich würde dir auch Clicker Training anbitten das mach ich nemlich jetzd bald auch :richtig:

  • Das ist doch ein toller Erfolg :smile:


    Wieso hast du die Vögel in unterschiedlichen Käfigen? Das sind Schwarmvögel und entsprechend wollen sie zusammen sein. Nymphensittiche sind friedlich, die muss man nicht erst in getrennten Käfigen aneinander gewöhnen.


    Und wenn du etwas Zeit hast stell uns die beiden doch mal vor :smile: Am liebsten mit Fotos ;)

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