Junger Hahn und attraktive Gegenstände

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage zu unserem ca. 8 Monate alten Hahn (Oskar). Wir haben ihn mit ca. 6 Monaten bekommen, bis dahin war er in Einzelhaltung.


    Eigentlich war der Gedanke, dass er sich mit unserer gut einjährigen Henne anfreunden könnte (außerdem gibt es noch 3 weitere Nymphies im Alter von 2-11 Jahren, alle leben frei im Wohnzimmer).


    Nun ist es so: Während Oskar den anderen gegenüber sehr kontaktfreudig ist, sucht er seine sexuelle Befriedigung ( :peinlich: ) nur an irgendwelchen Gegenständen, und das am laufenden Band (kann schon sein, dass das so 1x pro Stunde passiert). Besagte Henne zeigt dann zwar Interesse, wenn er gerade dabei ist, wird aber von ihm nur weggescheucht.


    Meine Frage ist jetzt, ob es normal ist, das sich junge Hähne erst mal an Gegenständen probieren und im Laufe der Zeit schon noch feststellen, dass es auch hübsche Hennen gibt. Oder ist er bereits fehlgeprägt?


    Danke schon mal für Euer Feedback!

  • Hallo und willkommen hier im Forum!
    Toll, dass Du den Kleinen (oder vielleicht besser schon: das Pubertier) aufgenommen hast, so dass er endlich lernen kann, was Schwarmleben ist.


    Soviel ich weiß, kommt das bei Junghähnen schon vor.
    Ob und in welchem Umfang er schon fehlgeprägt sein kann, vermag ich nicht zu sagen, aber er hat Chancen, die Sache mit den Hennen noch zu entdecken - dadurch, dass er bei Dir in einem Schwarm gelandet ist.


    Gibt es bei den andren dreien ein festes Paar oder wenigstens mitunter sexuelle Aktivitäten, die er sich abschauen kann?
    Er wird sich das alles ganz sicher sehr sehr genau anschauen, was die andren da tun, das habe ich mehrfach von Hähnen seines Alters und seiner Vorgeschichte gehört.


    Und wenn ja, dann wird er das früher oder später recht wahrscheinlich auch selber tun , selbst wenn er im allerschlimmsten Fall vor Beginn seiner Einzelhaltung auch noch handaufgezogen sein sollte.
    Auch wenn er einem wichtigen Zeitraum seiner sexuellen Prägung beraubt wurde, ich habe auch noch von einjährigen gehört, die im Schwarm eine völlig normale Sexualität erlernen und entwickeln konnten.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
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    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

  • Hallo Karine,


    herzlichen Dank für Deine Antwort, dann kann ich ja weiter hoffen.


    Leider kann er sich's nirgendwo abgucken. Momo und Gábor sind zwar irgendwie schon ein Paar, d.h. sie sitzen immer zusammen rum (kraulen tut bei uns leider sowieso niemand ;( ), aber ihre sexuellen Aktivitäten sind schon viele Monate her, soweit wir das beobachten.


    Ich habe Oskar in meiner Not sogar schon YouTube-Nymphenpornos vorgespielt. ;)


    Ich werde berichten. :nymphi:

  • Leider kann er sich's nirgendwo abgucken.

    Das ist ja schade, das Problem habe ich mit meinen Hähnen leider auch.
    Aber vielleicht werden Deine potentiellen Vorbilder ja doch nochmal entsprechend aktiv ;) , verspätete Frühlingsgefühle oder so..........
    Auch falls die Nymphenpornos irgendeinen Erfolg hatten, berichte bitte.
    Das könnte für meinen Merlin dann noch eine Option sein, vorausgesetzt , ich bekäme hin, dass er sich für den Bildschirm meines Läppies interessiert...........
    Sexualkundeunterricht für Nymphenhähne ist tatsächlich ein Thema für sich, scheint es mir..........

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  • Hallo,


    nun musste ich wirklich lachen, denn die Geschichte scheint sich an einem jüngeren Oskar zu wiederholen.


    Auch ich habe einen Hahn namens Oskar, der als Fundvogel und einigen Wochen Alleinhaltung im Sommer 2012 zu mir kam. Oskar kam in die Jugendmauser und entpuppte sich als stattlicher und bildschöner Nymphenmann. Zu fast allen meinen anderen Nymphen war er sehr nett und nach einigen Monaten dachte ich, er wird erwachsen und braucht eine Frau! Also kam Lina. Mit ihr ist er zwar mal geflogen und über die Voliere gerannt, doch sonst passierte da nichts.


    Im Dezember 2012 starb von meinem ältesten Hahn, damals ca 18-19 Jahre alt, die Henne und Oskar schloss sich diesem älteren Hahn an und verehrte ihn bis zu seinem Tod 2015. Hier wurde alles gemeinsam gemacht, kraulen, essen, schlafen - doch kein Sex! Als er so gegen 03.2013 Geschmack am "Rubbeln" fand, fand dies weder mit einer Henne noch dem älteren Hahn statt, sondern an allen möglichen Gegenständen.


    Nun lebt eine junge Singlehenne bei uns und er singt sie an. Sie duckt sich zum Aufsteigen, doch er schaut irritiert und rennt weiter. Die arme Henne rennt hinterher und stellt sich ihm geduckt in den Weg. Er rennt singend um sich herum und weiter. Dabei habe ich ein Pärchen, bei dem er schauen könnte, wie das geht.


    Dennoch ist mein Oskar ein glücklicher - nun ca. 6 Jahre alter Nymphenmann - und es scheint ihm nichts zu fehlen.


    Na ja, ist dann halt so! Und Live-Nymphenpornos (super Wort :thumbup: ) haben auch nicht geholfen. Er will einen Kerl zum Anhimmeln und zur dicksten Freundschaft mit Kraulen. Alles andere kann man woanders erledigen.... :D


    Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem Oskar und den anderen.

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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    Loulou :engel: (01.01.2012) & Momo :engel: (15.12.2012) & Nele :engel: (26.04.2014) & Jipsi :engel: (03.12.2015) & Coco :engel: (02.04.2022) & Filou (30.01.2023)

  • Hallo zusammen,


    ein kurzes Update zu Oskar: Immerhin zeigt er mittlerweile eine kleine Reaktion, wenn Hexe sich ihm anbietet, aber so wirklich weiß er noch nicht, was er mit ihr anfangen soll.


    Ansonsten entwickelt er sich leider zu einem kleinen "Tyrannen" :evil: , wie am Wochenende gut zu beobachten war. Gerade die beiden Hähne werden gerne von ihm angegriffen, und insbesondere Cookie mit seiner Behinderung kann sich kaum wehren ;( . Wahrscheinlich ist Cookie deshalb meistens am Fußboden zu finden, wenn wir heim kommen ...


    Ich habe die Hoffnung, dass die Aggresivität nachlässt, wenn er mal versteht, dass er mit Hexe Spaß haben kann. Unterdessen wäre ich an Tipps interessiert, was man gegen die Aggressivität machen könnte bzw. wie man die anderen schützen kann.


    Danke schon mal!

  • Tja, da hätte ich auch gern ein Patentrezept.
    Bei mir ist Merlin der Quertreiber und Angreifer.
    Und am schlimmsten ist ers immer dann , wenn seine Hormone Höchststand haben.


    Ich hatte mit ihm schon eine Beratung bei einer Parrot behavoiur Consultant, als er Mumm nur noch gemobbt hat, letztlich musste ich sie getrennt unterbringen.


    Als Mumm dann mit Momo verpaart war, fand er Mumm plötzlich klasse und hat Momo immer wieder angegriffen. Momo ist zwar recht geduldig, aber wenn es ihm reicht, dann beißt er zurück, sodass letztlich Merlin die blutigen Beine hatte - und ein Nasenpiercing.


    In meiner Verzweiflung hatte ichs dann sogar mit je einem Hormonimplantat für die beiden versucht. Tatsächlich war 3 Wochen himmlischer Frieden dadurch (es hätten eigentlich 2 Monate sein sollen). Danach gings wieder los.
    Mittlerweile sehe ich es sehr skeptisch, Verhaltensprobleme auf eine solche Art lösen zu wollen.
    Aber es zeigt, welchen Einfluss die Hormone auf das Aggressionsverhalten haben. Bei seinem Alter sind die ja auch grad am Überschießen - ein "Puber-Tier."


    Das ist der eine Ansatz: Alles was brutig macht, zu vermeiden.
    Ausreichende Nachtruhe (12h, in Extremfällen wie jetzt bei meiner Motte, bei der die Brutigkeit ihre Krankheit fortschreiten liesse, soll ich auf 14 h Nachtruhe gehen).


    Wenn es arg schlimm ist, Dusch- und Bademöglichkeiten streichen. Ein mageres Futter wie die Nymphensittich-Wegweiser- Mischung bei Birdsandmore oder das neue Nymphenfutter bei Ricos. (Achtung: wenn ein Vogel mausert, ist das nicht gehaltvoll genug)
    Frischkost, sagt der Doc, ist nicht ganz verboten, aber junge, eiweißreiche Triebe regen auch die Brutigkeit an. Gurke, Möhre und co. sollen o.k. sein (deshalb nimmt das hier wohl keiner)
    Und , ganz wichtig, keine dunklen Ecken, die an Bruthöhlen erinnern.
    Ich gebe zusätzlich ein Homöopathikum zur Hormonregulation.
    Einige haben da wohl mit Hormeel ad.us. vet gute Erfahrungen gemacht, hier gibt's ein Einzelmittel.


    Was mir von der Papageien"therapeutin" in Erinnerung geblieben ist, ist, mit ihm zu trainieren, dass sich die Nähe des anderen lohnt.


    (Alles andre an Einzeltraining ist in seinem Hormonrausch untergegangen, er war nicht in der Lage sich darauf zu konzentrieren)


    Lohnen kann heißen, dass es gemeinsam Kolbenhirse für ihn und die Kontrahenten gibt - solange, wie sie gemeinsam dran knabbern. Jagd er die andren davon weg, ist sie auch für ihn weg. Als ein Beispiel.


    Bei extremster Brutigkeit kann ein paar Tage einsperren auch helfen. Musste ich jetzt bei Motte machen, weil es sonst wirklich gefährlich geworden wäre für sie, hätt sie noch ein Ei gelegt.
    Und Merlin musste zeitgleich auch drin bleiben, weil seine Kämpfe mit Momo wieder blutig zu werden drohten.


    Schön ist das nicht, und eigentlich nur Ultima Ratio , wenn es sonst zu Verletzungen oder bei den Hennen zu Schäden durch die Eierei kommen kann.


    Und das Problem ist, dass in seinem Alter überschießende Hormone nahezu der Normalzustand sind.


    Deshalb kannst Du nur abwägen, was zum Schutz Deines Handicaps nötig und umsetzbar ist, und was Gängelei wäre.

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  • Danke, Karine, für Deine Antwort.


    Das mit der längeren Nachtruhe ist ein bisschen schwierig, weil das Vogelzimmer gleichzeitig unser Wohn- (und Ess-)zimmer ist. Die höhlenartigen Sachen wurden auch schon entfernt ...


    Das mit dem Training, dass sich die Nähe des anderen lohnt, habe ich auch schon gelesen. Ist insofern problematisch, weil ich gerade versuche, ihm beizubringen, dass er sich fernzuhalten hat, wenn ich mit den anderen am Klickern bin, damit er lernt, dass sich Stören eben nicht lohnt. Und wenn ansonsten jemand bei mir am Fressen ist und Oskar kommt an, nehmen die anderen meist sowieso gleich Reißaus. Aber ich überlege mal, ob das trotzdem irgendwie durchführbar wäre.


    Ich frage mich, ob es vielleicht eine Option wäre, den (behinderten) Cookie tagsüber (also wenn sie alleine sind) in einen separaten Käfig zu sperren (ich denke, die anderen wissen sich - noch - zu wehren). Einfach, damit er etwas Ruhe und keinen Stress hat und ausreichend an Futter und Wasser kommt. Ich denke, die meiste Zeit ist er sowieso am Schlafen. Die Frage ist halt, ob es bei ihm als "Bestrafung" ankäme.

  • Ich denke, das kannst nur Du wissen.
    Wie es Cookie damit gehen würde.
    Hier ist jeder, der aus obigen Gründen mal einzeln in "Schutzhaft" sitzt, ziemlich am Zappeln.


    Cookie hat keinen Partner, oder? Zu zweit sieht es hier wieder anders aus. Momo ist richtig wild drauf, mit Mumm in den Käfig zu kommen, und wenn Motte drin ist , klettert Maya ihr meist auch hinterher.
    Wenn Du denkst, dass Cookie es entspannt nehmen würde und als Erleichterung betrachtet, wäre das sicher die bessere Lösung.
    Als Alternative bliebe sonst nur Oskar, der dadurch vielleicht (?) etwas hormonell herunterfahren würde.

    Ist insofern problematisch, weil ich gerade versuche, ihm beizubringen, dass er sich fernzuhalten hat, wenn ich mit den anderen am Klickern bin, damit er lernt, dass sich Stören eben nicht lohnt.

    So herum ists doch als Anfang auch gut. Auch das hatte Merlin lernen sollen - aber eben nicht gelernt.
    Und Mumm war in der Situation auch nicht trainierbar. Entweder er ist vor Merlin geflüchtet, oder er hat trotz allem seine Nähe gesucht.
    Dass er mit mir allein was gemacht hätte, das war zu dem Zeitpunkt erstmal verkorkst. Gut, dass es bei Deinen noch geht.
    (Also hab ich das gemacht, was als einziges noch ging - eben das mit der gemeinsamen Kohi.)
    Was ich hätte machen sollen, wär "einer drin, einer draussen" gewesen und mit dem draussen trainieren.
    Damit sie überhaupt erst das Trainieren lernen. Und sich dann trainierend dem andern annähern.
    Ging nicht. Kaum war einer drin, klebte der andre bei ihm am Gitter , schmachtend (Mumm) oder aggro (Merlin)und ich wurde ignoriert.
    Da bist Du doch schon deutlich weiter.


    Wenn Du sie alle so weit hast, dass sie Einzeltraining machen und ohne das Training der andren zu stören , und sich das gefestigt hat, kann man als nächsten Schritt dann schauen, ob sich beim Training dann Abstände verringern lassen ohne Aggressionen............
    Ich denke, wenn das klappt, kann es lange dauern. Aber sich dafür dann auch lohnen.

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  • Danke, Karine.


    Mein Freund meint, frei im Wohnzimmer hat Cookie genügend Möglichkeiten, Oskar aus dem Weg zu gehen. Richtig schlimm ist es tatsächlich nur, wenn sie zufällig gerade mal zu fünft im Käfig sind und wir die Gelegenheit kurz nutzen wollen, um zu lüften. Werde aber insbesondere Cookie weiter beobachten. Er ist nicht wirklich verpartnert. Hexe ist gern in seiner Nähe, aber von seiner Seite aus ist es eher ein Dulden.


    Doch, meistens klappt es ganz gut, dass sie sich gegenseitig nicht stören beim Training. Ich versuche meist, mit Oskar anzufangen, damit er sich schon mal abreagiert. Wobei dieses Puber-Tier meistens nur eine Aufmerkamkeitsspanne von höchstens 20 Sekunden hat. :gaga:

  • Hallo zusammen,


    habt Ihr denn die Erfahrung, dass die Aggressivität weniger wird, wenn die Pubertät (hoffentlich irgendwann!) vorbei ist? karine: Wird es bei Merlin im Laufe der Zeit besser?


    Gestern habe ich mir einen blutigen Finger geholt, als ich beim "Hahnenkampf" von Oskar und Gábor dazwischengegangen bin. Habe Oskar dann zeitweise (immer so ca. 30 Minuten) allein im Käfig eingesperrt, was ihm offenbar nichts ausgemacht hat. Ich weiß allerdings nicht, ob ich damit verstärke, dass der Käfig ausschließlich sein Revier ist?


    Mittlerweile habe ich einen Teil der Futternäpfe an die Käfigaußenseite gehängt, damit die anderen überhaupt noch zum Fressen kommen ...

  • Hm, also er ist nach der "Auszeit" nicht außergewöhnlich aggressiv, wenn Du das meinst. Er scheint sich während der Zeit im Käfig etwas zu beruhigen, manchmal bleibt er auch noch drin, nachdem ich die Tür aufgemacht habe.


    Aber es fällt grundsätzlich auf, dass er im Käfig am aggressivsten ist. Die schlimmsten Kämpfe finden auf dem Käfigboden statt, wenn die anderen nicht schnell genug davon kommen ... :evil:

  • Meines Erachtens wird die Aggressivität nach der Pubertät meist besser. Mein Oskar ist ebenfalls extrem "unter Dampf" gewesen und ist es heute in der Balzzeit auch immer mal wieder. Da wird völlig krass und blutig zugebissen, von einer Sekunde auf die andere. Wenn diese Zeit herum ist, wird er wieder verträglicher. Also ist m.E. die Aggressivität durchweg hormongesteuert und er meint, irgendetwas verteidigen zu müssen. X(


    Süß, die Sache mit der Butter. Meine Klara rennt gerne übers Himbeermarmeladebrot und wenn ich es irgendwie nicht mitbekommen habe, war ich schon zu Tode erschrocken, weil ich dachte, Klara hätte blutige Füße.... :D

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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  • Ja, hormongesteuert ist es auf jeden Fall. Während der Mauser ist es bedeutend besser bei Merlin.
    Mit anderthalb Jahren war es bei ihm ja noch so schlimm, dass ich ihm und seinem dann neuen Konkurrenten Momo versuchsweise Hormonimplantate haben setzen lassen in meiner Verzweiflung.
    Ob es jetzt dadurch etwas besser geworden ist, dass ich gezielter gegen die Brutigkeit angehe, oder dadurch, dass Merlin nicht mehr pubertiert bzw. älter geworden ist, das kann ich bei ihm einfach nicht beurteilen.


    Allerdings war es bei seinem allerschlimmsten Mobbing noch in der Pubertät so, dass ich die Ansage des vogelkundigen Tierarztes bekommen habe, ich müsse ihn und das Mobbingopfer getrennt unterbringen, sonst sei das Tierquälerei. Sein Opfer war ja auch kaum noch zum fressen gekommen und hatte schon abgenommen.


    Seitdem sitzt er ausserhalb des Freiflugs im Separee, und das hat sich bis heut nicht ändern lassen, jeder dahingehende Versuch war wildes Hauen und Stechen seinerseits, und irgendwo verängstigt in der Ecke sitzende Vögel andererseits. Einmal, weil er jetzt sein früheres Mobbingopfer begehrt, und alle andren von ihm fernzuhalten versucht (etwas Kontra bekommt er mittlerweile von Motte) und dann ist er auch noch so unglaublich verfressen, dass alle Futternäpfe ihm gehören. Dass die beiden andren Hähne sich mit den Hennen auch nicht grün sind, macht es noch komplizierter, aber darum geht es ja jetzt hier nicht.


    Während des Freiflugs (unter Aufsicht) haben wir mittlerweile normalerweise eine fragile Balance. Der eigentlich deutlich friedlichere Momo akzeptiert, dass er immer mal durch Merlin von seinem Partner weggekickt wird, weil er weiß, dass er ihn nach dem Freiflug für sich alleine hat.
    Wenn es ihm wirklich mal zuviel wird, lässt er es erst mich durch anhaltendes auf dem Kopf trampeln wissen, ehe er dann womöglich zum Gegenangriff übergeht.
    So ist der gemeinsame Freiflug immer wieder die Chance für alle zu kleinen Schritten der Veränderung und zu Machtverschiebungen, und der Indikator, wie das Verhältnis zwischen ihnen gerade aussieht. Aber ausserhalb dessen bleiben hier die getrennten Unterkünfte als Rückzugsorte notwendig, leider.


    Wenn Merlin extrem brutig ist, und alle nur noch jagd, muss er dann ausnahmsweise auch während des Freiflugs der andren ins Separee. (er findets saudoof, und ist dann nur zappelig)
    Wenn es so schlimm ist, dass das 2 Tage hintereinander passiert, ist er am dritten Tag dann auch meistens etwas ruhiger. Er bekommt dann, wenn die andren drin sind, aber seinen Ausgleichs-Extra-Freiflug.


    Dass er sein Separee verteidigt , kommt nur vor, wenn sich Maya mal bei ihm hineinverirrt - die andren würden sich aber auch hüten.......
    Allerdings kenne ichs von Momo, dass der gern mal den Boden seiner und Mumms Unterkunft bebrütet, und während der schlimmsten Auseinandersetzungen mit Merlin war er es dann, der diese Unterkunft im 2m-Radius gegen Merlin verteidigt hat.
    Seit ich die während des Freiflugs abhänge, dass er sein "Brutrevier" in dieser Zeit nicht mehr vor Augen hat, ist das bei ihm deutlich besser geworden.


    Aber ich muss auch immer wieder dazu sagen, dass die drei Hähne(und der mir abhanden gekommene 4. Hahn) Handaufzuchten sind, die kein normales Sozial- und Sexualverhalten im Schwarm lernen konnten. Letzteres führt besonders bei Merlin sichtbar zu Frustrationen, die sich dann in Aggression äußern (und da hat es halt nie einen Altvogel gegeben, der ihm klargemacht hat, wo die Grenzen sind, was "normales" Nymphenverhalten ist).


    Deshalb möchte ich meine Haltung absolut nicht als Lösungsrezept verkaufen, es ist nicht mehr als eine Notlösung - und ich schäme ich eher dafür, dass wir immer noch nicht aus der Sache mit den getrennten Unterkünften herausgekommen sind. Es gibt Leute, bei denen es ähnlich ist, aber es ist sicher etwas, wo auch niemand gern drüber schreibt.
    Mit mehr Platz, Geld und alledem wäre ein Schwarm mit mehr Gutsozialisierten, von denen meine Jungs vielleicht auch jetzt noch etwas lernen könnten (?????, manches scheint bei Handaufzuchten nachlernbar, manches aber auch nicht. ), sicher die wünschenswerteste Lösung. Abgeben werde ich nach den damit gemachten Erfahrungen aber auch niemanden mehr hier. Mit den "sicheren Unterkünften" im Hintergrund bleibt nur, ihnen mit Geduld (im Idealfall auch Training, was bei Hähnen mit Hormontunnelblick aber nicht immer umsetzbar ist) die Zeit zu lassen, dass sie doch noch mehr EIN Schwarm werden können statt biestiger Einzelkämpfer.


    Die Sache mit den getrennten Unterkünften ist etwas, was man in meinen Augen vermeiden sollte, solange es möglich ist (sie werden ja für den einzelnen Vogel nicht grade größer dadurch), was aber dann notwendig werden kann, wenn ein oder mehrere Vögel nicht mehr ausreichend an Nahrung kommen, dauererschöpft sind (Mobbingopfer Mumm konnte irgendwann kaum noch fressen selbst in den Zeiten, in denen Merlin ihn mal in Ruhe gelassen hat, weil ihm dann vor Erschöpfung die Augen zugefallen sind - ich war damals mehrfach beim Doc, weil ich eine körperliche Erkrankung befürchtete, aber er war einfach nur fertig) oder eben, wenn es immer wieder zu körperlichen Verletzungen kommt.
    Da war es bei Merlins Auseinandersetzungen mit Momo dann sogar zu seinem eignen Schutz, denn wenn Momo mal zurück ausgeteilt hat, dann auch richtig blutig.
    Da würde ich es dann mit der Aussage meines vkTA halten, dass es für keinen Vogel zur Tierquälerei werden darf. (Ich musste damals ganz schön schlucken)


    Eigentlich kann man es nur mit Tolstoi halten, der am Anfang von "Anna Karenina" sagte, alle glücklichen Familien würden sich gleichen, alle unglücklichen seien auf ihre ganz eigene Art unglücklich.
    Alle Schwierigkeiten im Schwarm, die sich nicht mit brutigkeitssenkenden Maßnahmen lösen lassen, haben eben auch immer mit den individuellen Vogelpersönlichkeiten, ihren Charakteren, Fehlprägungen und Traumata zu tun, deshalb sind Patentrezepte schwierig und man kann nur versuchen, sich dem anzunähern, was unter Einbeziehung dieser unterschiedlichen Charaktere der beste einem selbst mögliche Weg ist.
    Deshalb weiß ich auch nicht, ob und was Du aus meiner bisherigen Geschichte mit Merlin auf Deinen Oskar übertragen kannst, und wo sie eben verschieden sind und verschiedene Lösungsansätze brauchen.

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  • Danke für Eure Antworten!


    Meine Klara rennt gerne übers Himbeermarmeladebrot und wenn ich es irgendwie nicht mitbekommen habe, war ich schon zu Tode erschrocken, weil ich dachte, Klara hätte blutige Füße

    :D Das hatten wir am Wochenende auch mit Tomatensauce!



    Wenn es ihm wirklich mal zuviel wird, lässt er es erst mich durch anhaltendes auf dem Kopf trampeln wissen, ehe er dann womöglich zum Gegenangriff übergeht.

    Zu goldig! :trippel:


    Ich fürchte mittlerweile auch immer mehr, dass es sich bei Oskar um eine Handaufzucht handelt ... X/ Ich hätte zuvor nie gedacht, was das für heftige Auswirkungen haben kann!


    Momentan können wir gucken, dass die anderen (v.a. der behinderte Cookie), zumindest wenn wir da sind, ausreichend Futter und Wasser bekommen. Aber spätestens wenn wir mal übers Wochenende weg sind, muss entweder Oskar oder Cookie (zu seinem Schutz) in Einzelhaft. :(

  • Gestern gab's einen Tipp von der Tierärztin zu Oskar: Ihn mal mit Hexe in einen separaten Käfig sperren, um die beiden quasi zwangszuverheiraten. Natürlich nur, solange Hexe nicht darunter leidet. Und das ganze eben in einem anderen Käfig als dem eigentlichen, damit er ihn nicht als sein Territorium in Beschlag nimmt ...

  • Soetwas kann schon funktionieren, war hier bei Mumm und Momo ein bißchen so.
    Aber haben sich nicht auch Cookie und Hexe angenähert?

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    Saint-Exupéry

  • Hm, naja, also das mit Cookie/Hexe/Oskar ist eine schwierige Dreiecksbeziehung. ?(


    Hexe sucht immer Cookies Nähe, möchte meist in seiner Nähe schlafen und versucht mit ihm zu kuscheln. Von Cookies Seite ist es aber eher ein "Tolerieren". Das Kuschelfoto, auf das Du Dich wahrscheinlich beziehst, Karine, täuscht vielleicht ein bisschen: Cookie hat nämlich immer diese Kuschelhaltung (wegen seiner Fehlhaltung) und hat nur ausnahmsweise akzeptiert, dass Hexe ihr Köpfchen dazu steckt. Laut Tierärztin hat Cookie "ganz winzige Hoden, ist quasi asexuell". 8o


    Und wenn bei Hexe Lust aufkommt, bietet sie sich dem Oskar an, der aber halt (noch???) nichts damit anfangen kann. Insofern ist die Frage, ob man die Beziehung Oskar-Hexe weiter fördern sollte, damit sich die beiden mal vergnügen können, oder ob Hexe darunter leider würde, wenn sie nicht bei Cookie sein kann. :ka2:


    Ach, immer diese Beziehungsdramen. ;)

  • mhm, o.k., dann könnte es eine Überlegung sein..........
    Und die Sache mit den Beziehungsdramen kenne ich hier auch...

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  • Was meint Ihr, wie lange soll ich Oskar noch geben, bis er erkennt, dass Hexe seine große Liebe ist? Er ist jetzt im September ein Jahr alt. Hexe hätte so gerne einen Partner. :(


    Eigentlich wäre es jetzt so schön ausgewogen mit 2 Hähnen und 2 Hennen.

  • Vielleicht gibt es in Heidelberg + ca. 150km ähnliche Verhältnisse mit unverpaarten Nymphen, wo man einfach mal für ein paar Wochen testen könnte, ob Oskar sich evtl. in eine andere Henne verlieben könnte oder ob es vielleicht einen Traummann für Hexe gibt?


    Oder ist das eine blöde Idee, weil zu viel Stress für die Vögel? Gesundheitscheck wäre freilich Voraussetzung ...

  • Also ich kann nur soviel sagen, bei manchen Vögeln klappt es auf Anhieb und bei manchen wie zB bei meiner Krümel und Pinu hat es Jahre gedauert. Auch bei Caju und Pünktchen ist die Bindung nur sehr locker, auch nach 10 Jahren. Ich glaube das es daran liegt das Krümel und Pünktchen sehr Menschen bezogen sind. Pinu hat sich im laufe der Zeit damit arrangiert, Caju nicht so richtig.


    Falls sie nicht aufeinander losgehen und es Verletzte gibt würde ich die Konstellation gelassen sehen, vor allem da Oskar noch sehr jung ist.

    Liebe Grüße
    Siggi mit den Luftpiraten