Hallo ihr Lieben.
Mein Mann und ich haben vor ca. 2 Wochen ein Nymphenpärchen aufgenommen, das wegen Zeitmangel von der Vorbesitzerin abgegeben wurde und die beiden bereiten mir Bauchschmerzen.
Ich bin totaler Anfänger mit Nymphensittichen, hatte aber als Kind/Jugendliche um die 20 Wellis. Mein Mann hatte als Kind einen einzelnen Hahn.
Zu den beiden hübschen.
Die Henne "Peanut Butter" ist eine Schecke und soll 2,5 Jahre alt sein . Der Hahn "Jelly" ist ebenfalls gescheckt und wohl 1,5. Beide sind angeblich Handaufzuchten gewesen und als 'zahm' angepriesen worden. Angeblich sind sie freundlicher zu Frauen weil sie nur Kontakt zu Frauen hatten.
An dem Tag wo mein Mann sie abgeholt hat, kam mir aber schon einiges an der Geschichte Spanisch vor. Die beiden sollten zusammen mit ihrem 'mittelgroßen Käfig' umziehen. Besagter Käfig ist ca. 50x60x60cm groß gewesen (hab leider kein Maßband zur Hand), hatte nur Plastikstangen und Zeitungspapier als Einlage. Da meine Wellis eine 2x2,5x1,5m Außenvoliere mit Durchgang zu einem 2x0,8x0,5m Innenbereich, echten Apfelbaumästen und Rindenmulch/Sand als Einstreu hatten, hat mir der Anblickt schon das Herz gebrochen und der Göttergatte musste noch am selben Tag mit mir los um einen größeren Käfig und bessere Sitzgelegenheiten zu aufzutreiben. Der aktuelle Käfig ist jetzt etwa 1x0,8x0,7m 'groß', hat zwei Holzstangen, eine... Seilstange?, eine Holzleiter und für Krallen- und Schnabelpflege eine Sandstange und ein Bambusspielzeug zum zernagen (mehr war finanziell leider nicht drin).
Die dämlichen Käfige hier erlauben leider nicht dass die Vögel ohne Gitter am Boden rumlaufen können und es wird auch nirgends Sand oder eine ähnliche Einstreu verkauft. Himmel die Dame in der Zoohandlung hat mir sogar gesagt die Vögel würden sowas nicht brauchen weil die eh so gut wie nie am Boden sitzen würden. Die Amis haben nen Knall...
Nach dem Umzug in den (etwas) größeren Käfig haben wir die beiden erstmal so gut es ging ein paar Tage in Ruhe gelassen damit sie sich eingewöhnen können. mit einem 15 Monate alten Kind das die Vögel sehr interessant findet ist hier aber immer Action im Haus. Da ich den Käfig immer noch für zu klein halte, hätten wir 'Freiflug' in Erwägung gezogen was aber daran scheitert das die Armen von der Vorbesitzerin die Flügel gestutzt bekommen haben. Hab ich schon erwähnt das Amis nen Knall haben?
Einen zahmen Eindruck erwecken sie auch nicht was Freiflug auch mit Federn schwierig machen würde wenn es wieder Zeit für den Käfig ist. Sie schreien, fauchen, scheinhacken und beißen bei jedem Wasser und Futterwechsel. Kennen keine Kolbenhirse und interessieren sich nicht für Grünfutter, Gemüse
oder Obst. Den einzigen Leckerbissen den sie akzeptieren sind diese (dick machenden) Honig-, Obst, Samenstangen.
Um die Dinge etwas komplizierter zu machen hat Peanut Butter nach etwa 3 Tagen angefangen in der Futterschale Eier zu legen und sie sind noch aggressiver geworden. Ich haben ihnen mit dem Futterwechsel die insgesamt 3 Eier immer wieder weg genommen (Hat man uns so empfohlen) und sie hat inzwischen aufgehört zu legen und die zwei sind auch beide wieder etwas freundlicher geworden. Wobei sie ihre Tage hat, hin und wieder freundlich ist und sogar gelegentlich auf den Finger kommt um sich hoch heben zu lassen wenn sie auf dem Boden des Käfigs rum läuft und Schwierigkeiten hat wieder hoch auf die Stangen zu kommen (weil die ja nicht am Boden rum laufen...)
Jelly ist bei mir (und unserer Tochter) noch immer beißwütig, schreit uns an wenn wir uns dem Käfig nähern und scheinhackt wenn wir direkt davor stehen oder versucht zu beißen wenn ich den Käfig sauber machen will. Meiner Tochter hat er schon in den Finger gebissen als sie ihn im ihrer Begeisterung ins Gitter gesteckt hat. Bei meinen Mann ist er jedoch überraschend freundlich. Bei ihm kommt er hin und wieder auf den Finger und pfeift vorgemacht Melodien nach.
Beide haben Angst davor aus dem Käfig genommen zu werden und versuchen sofort wieder in selbigen zurück zu 'fliegen' wenn man versucht sie raus zu lassen, was meinen Mann der gerne (wie früher als Kind) einen zahmen Nymphen auf der Schulter sitzen hätte sehr unglücklich macht.
Jetzt würde ich als Laie gerne wissen, ob ich es mir mit den beiden verscherzt haben als ich ihnen die Eier weg genommen habe oder ob sie einfach nur mehr Zeit brauchen. Sie kommen ja mit meinem Mann aus nur bei mir und meine Tochter (wir sind ja den ganzen Tag da) sind sie so aggressiv. Kann ich die zwei jetzt noch Gemüse und Obst gewöhnen, sie sind ja schon etwas älter, oder muss ich mich damit abfinden dass die nur Samen aus ihrer Schüssel fressen? Werde ich die Vögel (die ja angeblich zahm waren ) dazu bringen können aus dem Käfig raus zu kommen, etwas Freilauf zu geniesen und freiwillig wieder rein zu gehen? Der jetzige Käfig ist ja noch immer etwas klein für eine Unterkunft auf Lebenszeit. Und wenn die Federn wieder nach wachsen muss ich mir dann Gedanken machen, dass die ihrer wieder gewonnen Freiheit ihnen komplett zu Kopf steigt? Ich glaube nicht das ich mit mir leben könnte wenn ich denk Vögeln nach jeder Mauser die Federn stutzen müsste.
Ich hoffe auf baldige Antwort.
Liebe Grüße aus Hawaii