Erster Baby-Nymphy :)

  • Hallo ihr Lieben,
    habe seit gestern Mittag eine kleine Nymphe (denkt zumindest jeder das es eine Sie ist). Die Kleine ist noch sehr aufgeregt, was ja total verständlich ist. Sie ist noch total tollpatschig unterwegs und ich hab manchmal echt Angst hinzuschauen wenn sie mal wieder das Gleichgewicht auf den Ästen verliert. :S
    Jedenfalls.. wie genau sind eure Tipps für die weiteren Tage/Wochen? Wie soll ich vorgehen? Auf was muss ich achten? Wann und wie biete ich ihr Freiflug an?


    Wäre dankbar für ein paar Tipps. Habe mich schon viel belesen aber einen richtigen Faden hat mir das nicht gegeben.. Danke im vorraus! :)

  • Hallo hier im Forum.


    Ich will Dir die Freude nicht vermiesen, aber es klingt, als wäre Dein Nymph viel zu früh abgegeben worden. Ich hatte auch so kleine Tollpatsche (und weiß, wie zuckersüß sie sind), weil ich es nicht besser gewusst habe, und herausgekommen ist einiges an Verhaltensstörungen, weil die Lütten sich das Sozialverhalten die ersten Wochen nach Ausfliegen von den Alten abschauen müssen. Dazu hatten meine drei Jungs keine Möglichkeit


    Das ist jetzt so, und wenn Du noch ältere Nymphen hast, kann es das auch bei ihnen abschauen.


    Wenn nicht und das Kleine allein ist, hol ihm schleunigst einen Kumpel. Ein Jungvogel sollte es auch noch sein, denn ein Kleinkind und ein Erwachsener können nicht arg viel miteinander anfangen (ausser im Schwarm). Allerdings sollte das Kumpelchen mindestens 12 Wochen alt sein, die Zeit bis dahin mit den Eltern und im Schwarm verbracht haben, keine Handaufzucht sein und gegengeschlechtlich zu Deinem Kleinen.
    (kurz: mach bitte nicht all die Fehler, die ich gemacht habe......................... :schaem: )


    Ist es denn wirklich richtig futterfest? Was gibst Du ihm, und was futtert es davon?


    Um Dir zu sagen was Du weiter machen sollst, wäre es wichtig, wenn Du einbißchen erzählst, wie es bislang bei Dir aussieht. Wie sieht der Käfig oder besser die Volie aus, steht sie so, dass Du nicht auf das Kleine herunterschaust?. Denn das macht einem Vogel viel Angst, und er wird im Freiflug auch leichter ins Zuhause zurückkehren, wenn ihm das gut erreichbar scheint.


    Dann musst Du vor dem ersten Freiflug schauen, was Du sichern musst: Keine Gardinen mit eingenähten Bleischnüren, keine Zimmerpflanzen 8es gibt nur sehr wenige, die nicht giftig sind), auch sonst keine giftigen Dinge, an denen es nagen kann, keine Kabel, an denen es knabbern kann.


    Dafür: gute Landemöglichkeiten, z.B. Äste von ungiftigen Bäumen, vielleicht sogar ein selbstgebauter Kletterbaum.
    Vielleicht schon eine Wühlkiste, eine Schale mit Sand oder Laubeinstreu, mit Dingen zum Knabbern und Entdecken.


    Ein aufgeräumtes Wohnzimmer ohne Landemöglichkeit und ohne ungefährliche Dinge zum Entdecken ist für ein Nymphenkind sonst eher langweilig. Und ohne jemanden mit dem man spielen kann - Du bist da kein vollwertiger Ersatz, denn Nymphen brauchen Kumpels um sich, 24h am Tag, und das ein Nymphenleben von vielleicht 25 Jahren lang.


    Hast Du ein Geschlechtsbestimmungszertifikat zu deinem Kleinen dazu bekommen? Dann wüsstest Du , ob der Kumpel Männlein oder Weiblein sein müsste.


    Wenn nicht müsstest du das mittels einer frisch gezupften Feder machen lassen.


    Denn in dem Alter kann man Jungs und Mädels noch nicht auseinanderhalten (bei manchen Farbschlägen nie, einzige Ausnahme: bei einigen Farbschlägen, den "geschlechtsgebunden vererbenden", kann man, wenn die Mutter anders aussieht als das Kind, sagen, dass es ein Mädchen ist).


    Ich fürchte, das war jetzt erstmal schon eine ganze Menge für Dich, und was den Partnervogel betrifft, vielleicht auch nicht das, was Du unbedingt hören wolltest.
    Aber ein fehlgeprägter Nymph - und das wird ein einzeln gehaltener, zumal, wenn noch so klein wie Deiner, der den Menschen als Partner ansieht, wird nie ein glücklicher Vogel sein können, weil sein Partner nie die Zeit für ihn hat, die er braucht und auch nicht alles mit ihm machen kann, was Nymphen miteinander machen.


    Ich hoffe, ich habe Dich hiermit jetzt nicht abgeschreckt - das will ich ganz und gar nicht - denn ich denke wir haben beide im Kopf, dass dein Kleines es gut haben soll.


    Ich mach dann jetzt auch erstmal Schluss und Du erzählst, was jetzt schon für das Kleine wie da ist, daran lässt sich vielleicht besser anknüpfen.
    Und ich hoffe, dass auch andre hier Dich willkommen heißen und vielleicht auch noch etwas schreiben, was ihnen für den Start wichtig scheint.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
    __________________________


    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
    Saint-Exupéry

  • Hallo ihr Lieben,
    habe seit gestern Mittag eine kleine Nymphe (denkt zumindest jeder das es eine Sie ist). Die Kleine ist noch sehr aufgeregt, was ja total verständlich ist. Sie ist noch total tollpatschig unterwegs und ich hab manchmal echt Angst hinzuschauen wenn sie mal wieder das Gleichgewicht auf den Ästen verliert. :S
    Jedenfalls.. wie genau sind eure Tipps für die weiteren Tage/Wochen? Wie soll ich vorgehen? Auf was muss ich achten? Wann und wie biete ich ihr Freiflug an?


    Wäre dankbar für ein paar Tipps. Habe mich schon viel belesen aber einen richtigen Faden hat mir das nicht gegeben.. Danke im vorraus! :)

    Erstmal vielen Dank für die Mühe!
    Also mal ein paar mehr Details:
    Ich habe eine Voliere 1,50 hoch und 60 breit. Habe dort ein paar dicke Äste aus dem Wald rein als Kletterstäbe.
    Zum Fressen bekommt die Kleine eine Körnermischung für Baby Nymphen und Hirsestangen.


    Der Züchter meinte zu mir, das die Kleine an die 8 Wochen alt wäre... ist das zu früh? :/


    Zu der Sache mit dem Partner.. das ist mir bewusst und die Kleine wird aufjedenfall noch einen Spielkameraden bekommen, das ist alles schon mit eingeplant.
    Zu der Sache mit dem Geschlecht... wann kann man das denn an dem Gefieder sehen? Die Kleine ist Zimt geperlt..und der Züchter meinte man könnte das an den Bäckchen vermuten da diese nicht so grell sind wie von ein paar seiner Brüder.


    Auf den Freiflug hab ich auch schon einiges vorbereitet.. ein Ast an der Decke befestigt und die Pflanzen ziehen dann auch aus.
    Aber.. wie genau geh ich denn jetzt vor? Halt ich ihr in ein paar Tagen einfach mal was zu essen hin und schaue wie sie reagiert?

  • Der Züchter meinte zu mir, das die Kleine an die 8 Wochen alt wäre... ist das zu früh?

    Ja, das ist zu früh.
    Sie sollten bei der Abgabe mindestens 12 Wochen alt sein.


    Zu der Sache mit dem Geschlecht... wann kann man das denn an dem Gefieder sehen? Die Kleine ist Zimt geperlt..und der Züchter meinte man könnte das an den Bäckchen vermuten da diese nicht so grell sind wie von ein paar seiner Brüder.

    Nein, gerade bei geperlten Vögeln kann man erst mit gut einem Jahr, wenn die Adultmauser durch ist, sicher das Geschlecht sagen. Die Hähne beginnen schon etwas davor, die ersten geperlten Federn wegzumausern. Denn bei erwachsenen Vögeln behalten nur die Hennen die Perlung.
    Vermuten kann man vieles...................


    Bei rein wildfarbenen kann man bei Hähnen schon eher das Umfärben der Gesichtsmaske feststellen.
    Aber bei den geperlten haben Jungs wie Mädels von Beginn an oft eine hellere Maske.


    Das blassere Orange liegt in der Regel an darunterliegenden grauen Federchen, dadurch leuchtet es nicht so wie auf Gelb. Bei einer erwachsenen Henne ist das ein Unterscheidungsmerkmal (ausgenommen Schecken und Lutinos).
    Bei einem Vogel in dem Alter noch nicht.


    Wenn Dein Vogel zimtgeperlt ist, und die Mutter ist nicht ebenfalls beides, wäre Deine Kleine eine Henne
    (weil die beiden Farbschläge unter die obengenannte geschlechtsgebundene Vererbung fallen).
    Allerdings wären dann sämtliche Geschwister, die ebenfalls zimtgeperlt sind, auch Hennen und keine "Brüder".


    Ich würde mich auf Züchteraussagen nur bei diesen geschlechtsgebundenen Erbgängen verlassen - vorausgesetzt es ist erkennbar, dass er sie kennt.


    Das haben schon zu Zeiten, als man noch Zuchtgenehmigungen brauchte, nicht alle auf dem Schirm gehabt, mittlerweile kann man ohne geprüftes Fachwissen züchten ...................


    Vielleicht hast Du die Elternvögel ja gesehen oder kannst den Züchter noch um Bilder von ihnen bitten.
    Wenn Du den genauen Farbschlag der Mutter kennst, können wir vielleicht noch was sagen.


    Die Volie klingt schon ganz ordentlich . Naturäste sind prima. Du solltest sie nur gründlich schrubben, dass keine Milben noch in einer Ritze sitzen können. Hast Du bei den Ästen drauf geachtet, dass sie von für Vögel ungiftigen Bäumen kommen? (welche das sind, findest Du auf unserer Info-Seite)Nymphen sind wie kleine Kinder, sie nehmen alles in den Schnabel.


    Das mit dem etwas hinhalten kannst Du versuchen, aber sobald sie zurückweicht, lass sie in Ruhe.


    Für den ersten Freiflug zwingend ist das nicht.


    Notwenig ist, dass die Volie hoch genug steht, dass sich die Kleine dorthin zurücktraut.
    Dass sie am besten eine Anflugklappe hat, auf der sie landen kann (auch die hoch genug).
    Wenn das nicht der Fall ist, kannst du auch aus einer einfachen Klappe ein Anflugklappe machen, es sei denn du hast keine Tür, die sich seitlich öffnet.


    So einhängen, dass sie von oben nach unten öffnet, dann eine Edelstahlkette (nichts verzinktes, giftig!) so anbringen, dass sie die geöffnete Klappe in der Waagerechten hält.
    Du kannst darauf dann eine gut sichtbare Kolbenhirse befestigen zum Anlocken.
    Draussen solltest Du erstmal dann nichts füttern - es sei denn sie findet den Weg zurück partout nicht.


    Ehe sie richtig hungert, musst Du ihr natürlich dann auch draussen was anbieten, also für den Fall sie kommt über Nacht nicht in die Volie.


    Beginn den ersten Freiflug am besten dann, wenn du viel Zeit hast. Und sie im Notfall auch ausserhalb der Volie übernachten kann.


    Den Partnervogel solltest Du nicht auf die lange Bank schieben. Wenn sie anfängt, sich auf Dich fehlzuprägen, wird mit jedem Tag die Vergesellschaftung schwieriger.




    Was ist das für ein "Nymphenbabyfutter"? Ist das mit Eifutter? Mit den Hirsestangen meinst Du Kolbenhirse?
    Achte bitte sehr darauf, ob dein Vogel genug frisst.


    Von meinen waren 2 in dem Alter grade so futterfest, sie haben Kolbenhirse gefressen und sich nach und nach an andres gewagt. Momo habe ich erst einen Monat später bekommen, weil er da erst "futterfest" war, und auch das nur in Bezug auf Kolbenhirse.


    Ich habe von Vögeln in dem Alter gehört, die noch nicht ausreichend futterfest waren und noch einmal am Tag per Spritze zugefüttert werden mussten.


    Schau, dass sie nicht nur an die Körner geht, sondern sie tatsächlich auch entspelzt und was schluckt.


    Ich drück doll die Daumen, dass sie tatsächlich schon futterfest genug ist.
    Und das mit dem ersten Freiflig gut klappt.


    Aber wenn Du dazu noch mehr Fragen hast, dann stell sie. Lieber eine Sache zuviel als eine zuwenig gefragt.

    Die Chaostruppe: Momo :flug: Mumm :flug: Merlin :flug: Motte :flug: Maya :flug: und ihre Federlose
    Unvergessen: Murmel, Tweety, wo immer Ihr seid - Lucky :engel: 2015?-2016, ewig im Herzen <3 Merline :engel: (2005-2013) <3
    Und in fassungsloser Trauer um Minim ;(
    __________________________


    Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast
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