Aggression geht weiter

Oh, das ist ja schön, dass wieder Ruhe eingekehrt ist.
Nein, vielleicht war es gar nicht zu früh mit er neuen Partnerin.Man hört von so vielen Hähnen, die nach dem Tod der Partnerin furchtbar leiden und da muss man dann schon schnell nach einem "neuen" Vogel schauen.
Aber vielleicht war Sims noch etwas jung für Pipin, dass sie so viel seines Verhaltens imitiert hat- und er wie wir alle irritiert war, ob das nicht doch ein Hahn und damit Konkurrent ist.

Ich hoffe, sie haben jetzt ohne Brutigkeit die Möglichkeit, sich anders kennen und lieben zu lernen.

Und Du weißt, wenn das nächste Mal die Hormone der beiden hochwallen ein bißchen mehr, was du dann tun kannst.

Ja Nymphen können psychisch schon sehr sensibel sein. Da passt es nicht immer, wenn sie als unproblematische Anfängervögel gepriesen werden. Aber sie sind echte Persönlichkeiten und das macht sie dann wieder so liebenswert.

Das ist so aus der Ferne jetzt auch schwer zu sagen.

Wenn Du schreibst, du beschäftigst Dich viel mit ihm, dann sind da sicher auch Spielsachen , Beschäftigungsmaterial, Sachen zum Entdecken, zum Schreddern, zum irgendwo runterwerfen.........?

oder Futterverstecke, aus denen er sich Leckerlies erarbeiten kann......?

Die Wahrscheinlichkeit, dass "mehr Leben in der Bude" ist, ist mit zwei weiteren schon größer, es sind halt Schwarmvögel.

Aber was genau in ihm abgeht, kann ich Dir natürlich auch nicht sagen.
Ich habe nach allem, was Du bislang zu ihm geschrieben hast, den Eindruck, dass er noch immer trauert - aber vielleicht ist das ja auch Dein Eindruck und es kommt deshalb so an bei mir.

Es gibt viele Vögel, die sind ein paar Wochen nach dem Tod des Partners wieder glücklich verpaart, und es gibt einige, die trauern ewig.

Der Vogel einer Freundin hat nach dem Tod seiner Partnerin zu rupfen begonnen, er hat Mädels zur Auswahl, aber es wird nichts............
.......ich will Dich damit nicht herunterziehen, und vielleicht musste er nach der ganzen Aggression jetzt auch erst einmal zur Ruhe kommen. Akzeptiert er Sims denn jetzt anders als vorher?

Ich fänd schon sinnvoll , wenn Du noch zwei dazunehmen würdest. Im Schwarm ist mehr an artgerechtem Verhalten möglich als bei einem Paar.
Was sich dann an Interaktion ergibt und ob ihn das rausreißt, lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten.

Auch diese beiden sind ja dann Persönlichkeiten, sie können ebensolche Couch potatoes sein, sie können ungestüm sein, sie können verspielt sein und zum Spielen mitreissen.

Versuch mal, Dich an seine Stelle zu versetzen, was er sich wünschen könnte.

Und dann schau in Dich selber hinein, was Du Dir für zwei weitere Vögel wünschen würdest. Denn mit ihnen zusammen leben müßt Ihr beide (und Sims auch).

Zitat von monika E.

Also ich habe mir gedacht, ich würde zwei aus einem Tierheim holen, was meinst du dazu

Da wäre doch super.
Zumal es klingt, dass sie bei Dir richtig Platz haben.

Um Deine Haltungsbedingungen kann ich Dich - und die Nymphen - nur beneiden.

Ich lebe zusammen mit meinen Nymphen in einem großen Zimmer (es gibt sonst nur noch ein kleines Durchgangszimmer, das nur als Abstellraum taugt.)

Wenn ich da bin, gibt es Freiflug (es sei denn, die Kämpfe werden zu massiv, meine Hähne sind sehr fehlgeprägt, manchmal muss ich sie dann eher trennen), aber wenn ich mal fortmuss (ich bin erwerbsunfähig und viel zu Hause), und dann eben nachts müssen sie leider hinter Gitter.
Denn es ist nicht alles 100% vogelgerecht ohne Aufsicht und wie gesagt, es gibt hier auch Aggressionen, mit blutigen Füßen oder Nasen, wenn ich nicht aufpasse und dann rechtzeitig eingreife.

Ich würde mir wünschen, ich könnte meinen die Möglichkeiten wie Du Deinen bieten, und freue mich für die zwei "Obdachlosen" die dann bei Dir einziehen dürfen in dieses richtig gute Zuhause.

Und manches ist im Schwarm einfach nochmal ganz anders - das habe ich gemerkt, als ich die 2 Mädels zu meinen 3 Problemjungs dazugenommen habe.

Oh, so viele Fragen.
Ich versuch mich mal durchzuarbeiten.

Wie es bei Euch in der Schweiz mit den Ringen ist, weiß ich im Moment gar nicht.
Hier in Deutschland muss seit Wegfall der Psittakoseverordnung nicht mehr offiziell beringt werden.
D.h. , es gibt unberingte Vögel, es gibt Vögel, die Ringe tragen, auf die der Züchter einstempeln kann, was er will (meine Jungs scheinen solche Ringe zu haben) und es gibt mehrere Verbände, die an ihre Mitglieder Ringe ausgeben.

Da gibt es die Ringe des ZZF (Verband zoologischer Fachbetriebe), ich kenne von denen nur die offnen Ringe, und auf denen ist nur eine Nummer vermerkt, anhand der sie bei der Ringstelle sehen können, an wen und wann der Ring ausgegeben wurde.

Die zweithäufigsten hier vertretenen offiziellen Ringe sind die Ringe des AZ, bei dem viele Züchter Mitglied sind.
Aus den geschlossenen AZ-Ringen kann man mehr herauslesen: sie beinhalten eine Kennnummer des Züchters, dann kommt eine individuelle Nummer für den Vogel, die Ringgröße und auch - zweistellig - die Jahreszahl, in der der Vogel geschlüpft ist. Beim AZ findest Du auch diese farbigen Ringe, deren Farbe jährlich wechselt - meine Mädels aus 2015 haben lila Ringe, dieses Jahr sind sie wohl orange.

Ich hab selber grad erst erfahren, dass auch einige Zuchtverbände von Deutschland benachbarten Ländern da in Sachen Ringfarbe mit dem AZ gleichziehen und ihre Ringe dann in den jeweiligen Jahren in der gleichen Farbe ausgeben. Ich werde mal schauen, was ich da noch genaueres finde, vielleicht auch speziell für die Schweiz und setze Dir dann noch einen Link hinein.

Sowohl Züchter als auch Tierheime können irren, was das Geschlecht des Vogels angeht,.....und sie tun es auch und oft.
Da Züchter ja zumeist Jungvögel abgeben, bei denen sich die Geschlechter auch in den Farben noch nicht unterscheiden, in denen sie es bei Altvögeln tun, ist die Fehlerquote enorm.
Es gibt einige Erbgänge, die geschlechtsgebundenen, bei denen man sagen kann, wenn die Mutter die Farbe des Kükens nicht hat (u.a. Zimt, geperlt, Lutino) dann kann das Küken die Farbe nur von Vater haben und ist dann eine Henne.
Manche Züchter wissen das, manche nichtmal das.
Ein DNA-Test macht also immer Sinn, und die verantwortungsvolleren Züchter lassen von sich aus DNA-Tests durchführen.
Ich habe alle meine - jetzigen - Vögel DNA-getestet bekommen.(und bei früheren hatte ich auch falsche Geschlechtsangaben)

Und die Tierheime? Sie bekommen zwar öfter Altvögel, aber halt auch der verschiedensten Arten. Da können sie das natürlich auch nicht immer - oder nicht für alle Arten - wissen .
Ich könnte Dir jetzt auch nicht sagen, wie man einen männlichen und einen weiblichen Rosellasittich auseinanderhält.

Es kommt also auch oft vor, dass sie auf die Angaben der Vorbesitzer vertrauen,die wieder die Angaben der Züchter übernommen haben (oder des Zoogeschäfts, was aufs Gleiche hinausläuft).

Bei manchen Farbschlägen lässt es sich ja gar nicht sagen, aber es gab auch schon ein Tierheiminserat, in dem ein wildfarbenes Männchen als Weibchen bezeichnet wurde..............

Wenn Du es also bei manchen Farbschlägen nicht schon selber weißt, macht das mit den DNA-Tests immer Sinn.

Mit der Zahmheit ist es bei meinen Vögeln unterschiedlich. Und ich bin da mit meinen Vögeln auch etwas untypisch - leider, und ich bereue es zutiefst,.

Ich habe bei meinen Jungs aus Unwissenheit einen riesengroßen Fehler gemacht. Ich war damals noch nicht im Internet, aber in der Vogelzeitschrift, über die ich mich regelmäßig informiert habe, stand, dass (Teil-)handaufgezogene Vögel es beim Menschen leichter hätten, dass sie weniger Angst und Stress beim Tierarzt hätten etc.

Weil ich wollte, dass sie es stressfrei haben, habe ich mir solche Teilhandaufzuchten geholt, und erst im Laufe der Zeit gemerkt, was ich ihnen damit angetan habe.

Ja, sie sind dadurch (in der Regel)sehr zutraulich, (Mumm hat aber mindestens genauso viel Angst vorm Tierarzt wie eine Naturbrut), aber sie sind so früh von den Eltern getrennt worden, und noch dazu erstmal nur unter Jungs großgeworden, dass sie kein normales Sozialverhalten lernen konnten.

Es haben sich Kinder an Kindern sozialisiert, und was dabei herausgekommen ist, war nicht sehr sozial.

Merlin hat Mumm fast zu Tode gemobbt, es tauchen immer wieder Aggressionen auf, die eine getrennte Unterbringung nötig machen, und was Männlein mit Weiblein tun, wissen sie auch (noch) nicht.

Sie sind nichtmal so superzahm und auf Mensch fehlgeprägt wie mancher Einzelhaltungsvogel, und der andre Nymph ist erstmal wichtiger, sei es als Freund, sei es als Feind, aber ja, sie klettern auf mir herum , auf dem Computer etc.

Aber das machen auch Nymphen ohne Teilhandaufzucht und auch im Schwarm.

Bei meinen Mädels ist es ein klein wenig anders. Sie sind nicht vom Menschen, sondern von ihren Eltern großgezogen worden. Sie sind von Aussenhaltung in Wohnungshaltung gekommen. Es hat etwas länger gedauert, dass sie vertrauter wurden, und der Prozess hält noch an.

Wir wären damit aber um vieles weiter, wenn meine Jungs nicht so gestört wären.
Wenn die Jungs in meiner Nähe sind, haben sie die Mädels oft gar nicht in meine Nähe kommen lassen (genauer gesagt in die Nähe von dem allseits begehrten Hähnchen Mumm, der aber eben oft in meiner Nähe sitzt).
Sprich, hätte ich nur richtig sozialisierte Vögel, wären meine selbst gut sozialisierten Mädels schon deutlich zutraulicher, weil sie mehr Chancen hätten, überhaupt in meine Nähe zu kommen .
(Sie versuchen es immer wieder, aber oft werden sie verjagt. Allerdings werden sie den Jungs gegenüber selbstbewusster, und Merlin hat tatsächlich neulich mal eine der beiden kurz angebalzt. Es besteht also noch Entwicklungspotential, und ich lasse ihnen alle Zeit der Welt dafür)
Aber selbst unter diesen widrigen Bedingungen futtern mir beide aus der Hand, und die mutigere Motte landet auch auf mir. Auch der Tisch wird von allen untersucht und "aufgeräumt".

Wie gesagt, dass ist jetzt weder typisch noch zur Nachahmung empfohlen - ich warne mittlerweile vor den Teilhandaufzuchten, wo ich nur kann!
Die möglichen Verhaltensstörungen sind enorm, und es ist doch viel schöner, wenn ein Vogel selbst entscheidet, Vertrauen zu fassen, als wenn er durch eine solche Aufzucht dazu gezwungen wurde.

Aber es gibt Leute mit Schwärmen mit 10, mit 20 "normalen" Vögeln und sie sind zutraulich, bei andren sind sie es, je nach Vogelpersönlichkeit und Vorgeschichte in unterschiedlichem Umfang.

Gerade bei Vögeln aus dem Tierheim wird es immer welche geben, die schon mit dem Menschen vertraut waren, und aus gesundheitlichen, Zeit- , Altersgründen abgegeben wurden.

Die Chance, dass du dort eben solche mit den Menschen schon vertraute Vögel wie die deinen findest, ist beim Tierheim oder bei Abgabevögeln größer als bei solchen aus Zoohandlung oder vom Züchter.

Und es gibt keinen Grund, weshalb 4 Vögel weniger zutraulich sein sollten als 2, ausser es gibt Gründe dafür in ihrem Charakter und in ihrer persönlichen Geschichte.

Liebenswert können sie auch genauso sein.

Ich weiß jetzt nicht, wie alt Sims war, als sie abgegeben wurde. Auch so kann eine (zu) frühe Abgabe ja heißen, dass sie bestimmte Sachen nicht im Schwarm abschauen und lernen konnte. So oder so, sie scheint von Pipin gelernt zu haben. (aber immerhin wissen die beiden, was Hahn und Henne miteinander tun können. Das wissen Teilhandaufzuchten dann oft halt nicht)

Auch von daher ist die Überlegung mit den zwei zusätzlichen Nymphen sinnvoll. Wenn die beiden gut sozialisiert sind, kann sie sich da auch noch mehr abschauen.

Selbst von handaufgezogenen Vögeln habe ich gehört, bei denen das funktioniert hat.

(leider habe ich selbst keine Aufnahmekapazitäten mehr - meinen würde das sonst mit Sicherheit auch gut tun)

Schön, dass die Lage einerseits enspannter ist, andrerseits Pipin aber wieder lebensfroher zu sein scheint.
Das freut mich für alle Beteiligten.

Genau das dachte ich mir auch schon. Mein Rocky ist ein nicht zahmes Exemplar das nicht weiß was man nach erfolgreicher Balz mit der Henne machen kann. Die Senioren zeigen ihm das nicht mehr und von selbst kam er noch nicht auf die Lösung

Hallo Monika,
wünsche dir auch schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr. Das mit dem Klopfen ist ja süß.

Kluge Nymphen!

ohhh hört sich großartig an! Schickst Du uns Fotos von den Spielzeugen?

Das ist mal wieder typisch Nymph! Erst kloppen wie die Kesselflicker und sobald "fremde" Vögel dazukommen, hält man auf einmal zusammen wie Pech und Schwefel! Das habe ich auch schon erlebt.

Doch wenn es im Resultat passt, ist es doch super! Freut mich für Euch!

Also doch zwei Jungs?
Das heißt dann, dass der DNA-Test falsch war? (kommt statistisch natürlich vor, aber in dem Fall ists natürlich mist)
Hattest Du dann noch einen machen lassen?
Irgendwie war ich ja von Anfang aus davon ausgegangen, dass es beides Jungs sind.. Prima dass sie sich jetzt so gut verstehen, und auch die weitere Entwicklung.
Dann hast Du hier aber auch einiges weiter zu erzählen.

Hallo Monika,
hier hat der Knusel erklärt wie das geht. Für Handy undTablet und weiter unten hat Fräulein G seine Anleitung für PC verlinkt.
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