Fremdkörper in Enddarm bzw. Kloake

  • Hallo,


    ich brauche mal wieder eure Hilfe bzw. eure Erfahrungen.
    Meine Luna hat seit ca. 4 Wochen massive Gleichgewichtstörungen, d.h. sie kann sich fast nicht auf der Stange halten, fällt um, wenn sie sich schüttelt. Uns ist es eigentlich das erste Mal aufgefallen, weil sie ein paar Mal beim Freiflug "bruchgelandet" ist. Ich war daher vor 10 Tagen und heut nochmals beim TA. Diese stellte mittels Röntgenaufnahme einen relativ großen Fremdkörper (ca. 0,5 cm) im Enddarm bzw. Kloake fest und stellte aufgrund der neurologischen Störungen die Diagnose Blei- bzw. Schwermetallvergiftung. Behandlung mit Vitamin-B-Spritze, 10 Tage Eingabe v. Paraffinöl sowie Unterstützung mit Vitaminen, in der Hoffnung, dass der Fremdkörper ausgeschieden werden kann.


    Wir waren heut nochmals zum Röntgen und leider hat sich seit dem letzten TA-Besuch nichts verändert. Der Fremdkörper sitzt immer noch an der gleichen Stelle. Luna hat heute nochmals Paraffin direkt in die Kloake bekommen. Die TA meint, es ist definitiv ein Metallstück und kein Tumor oder ähnliches. Der neurologische Zustand meiner Luna hat sich eher verschlechtert, sie sitzt nur noch auf dem Brettchen bzw. Käfigboden. Auffallend ist, dass ihr Schwanz dabei immer ca. 3-4-cm über dem Boden ist, so als würde sie ihr Gewicht nach vorne verlagern. Fressen tut sie eigentlich sehr gut und auch der Kot sieht normal aus.


    Ich kann mir nun beim besten Willen nicht erklären, wie Luna ein 0,5 cm großes Metallstück über den Schnabel aufgenommen haben soll. Wir haben auch weder Bleibänder in den Gardinen noch Tiffani-Lampen noch habe ich in den Volieren irgendwelche Spielsachen mit Metall. Und Luna ist absolut keine Nagerin und sie frisst immer sehr akribisch. Die einzige Möglichkeit wäre evtl. eine Verunreinigung des Futters, wobei ich alles bei Jehl bestelle und immer sehr zufrieden bin und darüberhinaus mir ein so großer Fremdkörper im Futter bzw. Grit bestimmt aufgefallen wäre.


    Meine Frage wäre nun, ob jemand weiss, was sich auf einem Röntgenbild außer Metall noch weiß abzeichnen kann? Sie hat sich vor einigen Wochen ihren etwas zu langen Schnabel abgebrochen, den wir seit 1,5 Jahren immer mal wieder kürzen müssen. Kann es sein, dass sie diesen verschluckt und nicht ausgeschieden hat? Die TA meint, evtl. könnte man auch operieren, wäre aber ein sehr großes Risiko für Luna. Hat jemand Erfahrungen mit OP's bei Nymphensittichen?


    Danke für eure Hilfe!

  • Hallo Tanzmaus,
    das hört sich nicht gut an mit deiner Henne....bekommt sie außer Vit. B noch ein spezielles Medikament, das hilft, die Schwermetalle auszuscheiden? Vitamine alleine werden da leider nicht helfen. Hatte das mal bei einem alten Abgabenymph, der in seinem alten Zuhause Bleiband gefressen hat. Der musste über Monate behandelt werden. Zur OP - meine Simone hatte mit 18 Jahren und nach einem Schlaganfall eine Legedarm-OP und hat die bestens weggesteckt. Sie ist heute 26 Jahre alt. Es kommt aber sicher darauf an, wo der Fremdkörper genau sitzt und wenn ihr Allgemeinzustand jetzt schon so schlecht ist, wäre es wichtig, sie erstmal gezielt zu entgiften. Ist es wirklich eine Schwermetallvergiftung, bessert sich bei gezielter Entgiftung der Zustand meist innerhalb von einigen Tagen deutlich. Ich weiß leider nicht mehr, wie das Medikament hieß, aber es war etwas aus der Humanmedizin. Zusätzlich könnte man Heilerde und Vogelkohle anbieten, wenn sie noch frisst.
    Liebe Grüße,
    Petra

  • Hallo Petra,
    danke für deine Antwort! Luna bekommt jeden Tag etwas Paraffinöl schnabulös, eine Messerspitze Alamin ins Trinkwasser und einen halben Dosierlöffel Nekton S übers Futter gestreut. Heilerde bekommt sie zusammen mit Grit in einem separaten Schälchen. Oder sollte ich das besser direkt übers Futter geben? Und seit gestern Abend bekommt sie zeitweise etwas Rotlicht.
    Gestern Nacht dachten wir schon, sie überlebt uns die Nacht nicht. Sie ist - trotz leichter Beleuchtung - von ihrem Sitzbrettchen gefallen und lag dann eine Zeitlang halb auf der Seite auf dem Käfigboden. Wir wollten sie dann nicht durch Fangen zusätzlich stressen u. haben sie erstmal in Ruhe gelassen und das Licht etwas heller gedreht. Gottseidank saß sie heut früh wieder auf ihrem Brettchen.


    Sie hatte gestern die zweite Ivomec-Behandlung innerhalb 10 Tagen, da die TA meinte, ihre Nasenlöcher wären aufgrund Milbenbefall zu sehr verschlossen. Ich habe das Gefühl, das ihr auch das Ivomec sehr stark zusetzt, da sie auch nach dem letzten TA-Besuch für 2 Tage sehr schlecht beieinander war.


    Was für mich irgendwie auch nicht logisch ist, ist, dass sie eigentlich normal frisst und ihr Kot auch absolut normal aussieht. Müsste das bei einer akuten Schwermetallvergiftung nicht anders sein? Daher meine Frage, ob dieser Fremdkörper wirklich Schwermetall/Blei sein kann bzw. ob es noch andere Dinge gibt, die strahlenundurchlässig sind?


    Ich werde jetzt übers Wochenende erstmal die Paraffineingabe weitermachen und am Montag nochmals bei der TA wegen eines entgiftenden Medikamentes nachfragen.
    Liebe Grüße
    Michaela

  • Hallo Michaela,
    hm, also gefressen hat meiner mit Bleivergiftung nicht mehr gut, den habe ich mit Brei zwangsernährt. Getorkelt ist er aber auch. Kann der TA denn sicher einen Schlaganfall oder ein schleichendes Nierenversagen ausschließen? Da hätte man eben auch Koordinationsstörungen...


    LG, Petra

  • Hallo Petra,
    ja, an einen Schlaganfall hatte ich auch schon gedacht, obwohl sie erst 8 Jahre alt ist. Sie hatte in den letzten Monaten beim Freiflug zweimal einen "Absturz" und hat sich anschließend auf dem Boden gewälzt. Das war richtig schlimm und sah fast aus wie ein epileptischer Anfall. Wir sind total erschrocken. Wir dachten damals, dass das eine Panikreaktion auf den Absturz war...... insb. weil sie, als wir sie anschließend eingefangen hatten, um sie wieder in die Voliere zu bringen, völlig unerwartet 5 lange Federn verloren hat (Schockmauser??).


    Grad eben frisst sie wieder ausgiebig, allerdings schauts beim Laufen am Boden immer so aus, als ob sie auf den vorderen Zehenspitzen laufen würde und jeden Moment nach vorne überkippen würde. Den Schwanz hält sie immer so ein bißchen in die Höhe.


    Auf der einen Seite bin ich froh, dass sie frisst. Auf der anderen Seite kann ich sie so ja nicht in die Voliere zu den anderen setzen. Es ist ja nicht auszudenken, was passiert, wenn sie mir da aus 1m Höhe runterfällt.....


    Weißt du, wie ein TA auf Schlaganfall bzw. Nierenproblem testen kann?


    LG
    Michaela

  • Das klingt arg schlimm!


    Meine Nymphen haben schon mal aus eine Zeitschrift die Klammer am Rücken herausgenagt. Gott sei Dank, es hatte sich im Schnabel verfangen und ich habe es rechtzeitig gesehen, so dass es nicht verschluckt wurde. Vielleicht ist es so etwas? Größenmäßig würde es passen.


    Ich drücke Euch die Daumen

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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    Loulou :engel: (01.01.2012) & Momo :engel: (15.12.2012) & Nele :engel: (26.04.2014) & Jipsi :engel: (03.12.2015) & Coco :engel: (02.04.2022) & Filou (30.01.2023)

  • Hallo Michaela,


    Schlaganfall ist eher eine Verdachtsdiagnose, man kann eben kein CT o.ä. machen. Es gibt Fälle, da sieht man es eindeutig - meine Süße war praktisch halbseitig gelähmt und hat immer noch eine Kopfschiefstellung, in anderen Fällen ist es vielleicht nur Herumtorkeln, Kopfwackeln usw. Bei Schlaganfall wird mit Infusionen behandelt, evtl. Blutverdünner gegeben, je früher nach Auftreten der Symptome, desto besser.
    Vergiftungen, Nieren- und Leberprobleme können auffälligen Kot verursachen, aber da sagst du ja, der sieht normal aus - am besten wäre hier eine Blutuntersuchung. Wurde denn eine Kotuntersuchung gemacht? Wurde eine Pilzkultur angelegt? Auch bakterielle Infektionen oder Verpilzungen können ähnliche Symptome verursachen, können das Herz oder das zentrale Nervensystem schädigen.
    Was mir auch noch einfällt, wäre Herzinsuffizienz- ich hatte dieses auf dem Boden im Kreis krampfen mal bei einer älteren Welli-Henne, die , wie sich herausstellte, eine schwere Herzschwäche hatte, die dann diese Anfälle ausgelöst hat. Der Vogel war nach einer solche Attacke richtig weggetreten, unkoordiniert, hat aber normal gefressen und der Kot war auch ok. Sie bekam dann einen ACE-Hemmer und nach einiger Zeit hat sich das wieder eingependelt.
    Wurde bei deiner Maus das Herz untersucht?
    Ist leider manchmal wirklich wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, mit der Ursachenforschung...


    Liebe Grüße,
    Petra

  • Hallo,


    leider kann ich Dir auch nicht weiter helfen.


    zu dem Gang: Du hast ja geschrieben, es sei etwas zu sehen im Enddarm... ich kann mir schon vorstellen, daß sie deswegen so läuft.
    Wenn es dort drückt/ sogarSchmerzen verursacht, dann versucht sie dies mit einer anderen Körperhaltung sicherlich abzumildern.


    Wenn ich Rückenschmerzen habe, dann laufe ich auch anders, bis in das abrollen an den Füßen macht sich das bemerkbar.


    Ich gehe davon aus, daß es eine erfahrene, vogelkundige TÄ ist.
    Aber vielleicht wäre es nicht verkehrt eine 2. Meinung einzuholen?


    LG Verena

  • Nachdem die täglichen Paraffineingaben nichts geholfen haben, d.h. Luna nach wie vor Gleichgewichtsprobleme hat und sie manchmal, wenn sie am Boden läuft oder sich schüttelt, umfällt und teilweise dann auch auf dem Rücken landet, habe ich jetzt für Freitag früh schweren Herzens einen OP-Termin ausgemacht. Ich denke, dass der auf dem Röntgenbild ersichtliche Fremdkörper sie in ihrer Bewegung blockiert oder auf einen Nerv drückt.


    Ich bin in der Tierarztklinik Dr. Zeissler in Auerbach/Vogtland in Behandlung mit ihr. Die TÄ meinte, dass der Eingriff nicht ohne Risiko sei und sie im schlimmsten Fall diesen nicht überlebt und auch keine Garantie besteht, dass es nach der OP besser ist. Sie versucht die Kloake zu weiten und den vermutlich verkapselten bzw. eingewachsenen Fremdkörper zu entfernen. Keine Ahnung, wie so ein Eingriff ohne größere Verletzungen bei einem Vogel möglich sein soll......das ist momentan meine allergrößte Sorge.


    Ich bin deshalb hin- und hergerissen.... Luna frisst aktuell sehr gut und auch ihr Kot schaut absolut normal aus. Sie ruft auch hin und wieder nach den anderen im Schwarm und möchte wohl auch gerne wieder zu ihnen in die Voliere (momentan steht sie im Krankenkäfig direkt neben dran mit Sichtkontakt). Soll ich die Situation lieber so belassen, nachdem es ihr - soweit ich beurteilen kann - einigermaßen gut geht? Wobei es halt mit den Gleichgewichtsproblemen schwierig wird, sie zu den anderen in die Voliere zu setzen. Oder gehe ich das Risiko einer OP ein mit dem Risiko, dass sie das nicht überlebt und mache mir dann ewig Vorwürfe? Ich kann schon an gar nichts anderes mehr denken, ich möchte einfach nur die richtige Entscheidung für meine Luna treffen....aber den Königsweg scheints nicht zu geben..... :(

  • Hallo Michaela,


    ganz, ganz schwierig! Mein Nico hatte mal einen Fremdkörper - vermutlich im Darm, da der Kot sich schwarz färbte (Blut im Stuhl, wie bei Menschen auch). Mein TA hat mir damals abgeraten zu operieren, da die Vernarbung zum Darmverschluss führen könne. Er empfahl mir balaststoffreichere Ernährung (Delicha-Samen z.B.). Irgendwann hat das Bluten aufgehört. Ob der Fremdkörper (sah auf dem Röntgenbild aus wie ein Hölzchen) weg ist, weiß ich nicht. Die Kotverfärbung hörte auf und Nico führt ein normales Leben. Das ereignete sich im Spätsommer 2012.


    Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nichts habe machen lassen. Aber hinterher ist man halt immer schlauer....

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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  • Hallo zusammen,


    hab den OP-Termin morgen erstmal abgesagt. Mir schien vom Bauchgefühl her das Risiko im Verhältnis zum Nutzen doch zu hoch. Die TÄ meinte zwar, dass man halt nicht abschätzen kann, wie schnell das Blei vom Körper resorpiert wird. Aber nachdem Luna normal frisst, der Kotabsatz normal ist und der Zustand sich auch nicht verschlechtert, bin ich mir bzgl. der Diagnose Bleivergiftung nicht mehr so sicher und möchte nicht übereilt operieren lassen.


    Ich habe gehört, dass evtl. auch Flohsamenschalen gut geeignet sind, um Fremdkörper auszuleiten. Das wollte ich gerne vorab nochmals versuchen.


    Hat jemand von euch Erfahrung damit, insb. mit der Dosierung und Verabreichung?


    Danke und liebe Grüße
    Michaela

  • Hallo Michaela,


    mit Flohsamen habe ich keine Erfahrung, aber was du mal versuchen könntest, wäre Erdmandel. Das ist ein Knollengewächs (hat nichts mit Mandeln zu tun) und wird z.B. auch zur Entgiftung von Böden eingesetzt und ich weiß, dass z.B. Taubenzüchter das zur Darmsanierung einsetzen, da es Giftstoffe ausleitet. Das bekommt man z.B. bei Alnatura feingemahlen, zum Einrühren in Getränke o.ä.. Ich gebe das gerade einem Welli mit entzündetem Darm, in Aufzuchtbrei gemischt.


    LG, Petra

  • Hallo,


    danke für den Tipp!
    Die TÄ hatte außer dem Röntgenbild keine weiteren Untersuchungen gemacht, auch keine Blutuntersuchung. Sie hat ihre Diagnose aufgrund des auf dem Röntgenbildes ersichtlichen weißen Flecks und den Gleichgewichtsproblemen gestellt.


    Was mir heut noch eingefallen ist: könnte dieser weiße Fleck evtl. auch ein Stück Sepiaschale sein, das sich verklemmt hat? Ich mein damit das harte Äußere. Grad meine Hennen beißen bei den Sepiaschalen immer richtige Stücke ab, statt nur das weiche Innere zu fressen.... Ich zermarter mir jetzt schon seit 2 Wochen das Hirn, wie meine Luna Blei in ihren Darm bekommen haben soll. Ich hab absolut nix metallhaltiges im Volierenzimmer außer den Schrauben, mit denen Sepiaschale u. Natminstein befestigt sind. Und die sitzen bombenfest.


    Ich werde das jetzt nochmal ein paar Tage beobachten und entweder Flohsamenschalen oder den Vorschlag mit dem Erdmandelpulver ausprobieren. Wenn alles nichts hilft, werd ich wohl nochmal eine 2. Meinung einholen. Hab das bislang vermieden, da ich Luna nicht innerhalb von 2 Wochen ein 3. Mal Röntgen zumuten wollte und ich bisher eigentlich schon Vertrauen in die behandelnde TÄ hatte.


    Danke nochmals für eure Hilfe und eure Tipps!
    LG
    Michaela

  • Hallo,


    Flohsamen kenne ich nur vom Einsatz beim Menschen, um den Stuhlgang zu regulieren. Also sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall wird Flohsamen genommen. Allerdings immer gut in viel Wasser eingerührt und mit viel Trinken verbinden, da er sonst im Darm verklumpt und wiederum zu Verstopfung, Blähungen und Bauchschmerzen führt.


    Da wir i.d.R. nicht sicherstellen können, wie viel unsere Süßen trinken, würde ich da lieber Abstand von nehmen. Dann die Erdmandelgeschichte oder Delicha (letzteres bekommst Du auch bei JEHL).


    Berichte doch mal weiter.

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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  • Hallo,


    nachdem sich Lunas Zustand seit letzten Freitag rapide verschlechtert hat (nicht mehr viel gefressen, Schnabel immer leicht geöffnet u. Augen halb geschlossen), bin ich mit ihr Montag in die Tierklinik.
    Sie wurde nach Stabilisierung gestern operiert und der ominöse Fremdkörper entfernt. Es was kein Metall, sondern sieht aus, wie ein Stück Stein u. ist ca. 0,5 cm groß. TÄ war auch ratlos, was das sein könnte und vor allem wie das in ihren Körper gelangt ist.


    Nun hab ich sie heute wieder abgeholt, aber sie ist leider in einem sehr schlechten Zustand. Die TÄ hat noch eine Lungenentzündung diagnostiziert und sie wurde mit Antibiotikum u. Schmerzmittel entsprechend behandelt. Leider hat sie in der Klinik überhaupt nichts mehr gefressen und die TÄ meinte, ich soll sie in ihre gewohnte Umgebung bringen, in der Hoffnung, dass sie dann eher wieder Futter aufnimmt. Aber sie sieht ihre Überlebenschance nur bei 50 %.


    Sie sitzt jetzt wie ein Häufchen Elend auf dem Boden des Käfigs vor der Kolbenhirse, frisst aber nicht und hat die Augen geschlossen. Ich könnte heulen..... Sie hat allerdings gleich nach der Ankunft ziemlich viel Wasser getrunken. Aber seitdem rührt sie sich nicht mehr. Sie drückt manchmal, als müsste sie Kot absetzen, allerdings kommt nichts raus. Vermutlich weil sie auch nichts im Magen hat.


    Ich habe ihr jetzt das Rotlicht hingestellt und hoffe, dass es ihr zumindest ein bisschen gut tut. Ab Morgen bekommt sie täglich Inhalation von Baytril über den Inhalator.


    Habt ihr einen Rat für mich, wie ich sie aufpäppeln könnte bzw. was ich ihr - falls sie bis morgen immer noch nichts frisst - auf die Schnelle für einen Nährstoffbrei eingeben könnte?? Wäre Haferschleim gut oder gekochte pürierte Hirse (die für Menschen)?? Oder Babybrei? Die Bestellung eines Spezialbreis würde ja zu lange dauern....


    Ich bin für jeden Rat dankbar!


    Liebe Grüße
    Michaela

  • Hallo Michaela,
    selber kenne ich mich nicht aus. Aber Wellifan hat mal das empfohlen:
    ein milchfreier Babybrei (z.B. von Alnatura, der Hirsebrei o.ä.) reichen, gut sind auch die Schmelzflocken von Kölln fürs Fläschchen, die lösen sich in heißem Wasser auf und sättigen gut. Bekommt man im DRogeriemarkt. Einfach mit kochendem Wasser anrühren, abkühlen lassen und anbieten.
    Und hier der ganze Link dazu: Fast verblutet

  • Danke Marion für die Tipps. Ich hab zwar keine Schmelzflocken daheim, aber zarte Haferflocken. Die hab ich grad aufgekocht u. werde ihr den Schleim morgen früh eingeben. Außerdem hab ich ihr heut noch Hirse gekocht u. mit a bissl Honig angerührt und reingestellt. Aber sie ist so geschwächt, dass sie das Futter nicht mal anschaut....ich hoffe, sie übersteht mir überhaupt die Nacht.


    Die Gleichgewichtsstörungen sind eigentlich noch schlimmer geworden. Sie fällt fast schon nach jedem zweiten Schritt um, weil sie wahrscheinlich zusätzlich jetzt auch noch total schwach ist. Die neurologischen Störungen scheinen auf jeden Fall weder von der zuerst vermuteten Bleivergiftung noch vom Fremdkörper herzukommen. Der Aufenthalt in der Tierklinik hat ihren Zustand eigentlich noch verschlechtert, es geht ihr momentan deutlich schlechter als vorher. Ich weiß mir langsam keinen Rat mehr.

  • Hallo Michaela,


    ich bin entsetzt, dass die Klinik dir diesen schwer kranken Vogel einfach so mit nach Hause gegeben hat! Ein Vogel in dem Zustand muss per Sonde zwangsernährt werden und sollte vermutlich auch Infusionen bekommen, um den Kreislauf zu stabilisieren! Das kannst du doch zu Hause nicht leisten. Bitte halte da morgen früh nochmal Rücksprache, ob es nicht sinnvoller ist, sie stationär aufzunehmen und zwangsweise zu ernähren. Die Maus hat vermutlich Schmerzen, ist total geschwächt und wird von alleine wohl nichts fressen. Hast du die 1ml-Einwegspritzen im Haus, um ihr Brei o.ä. einzugeben? Leider ist ja immer noch völlig unklar, was sie nun eigentlich hat. Wie wurde denn die Lungenentzündung festgestellt? Wenn du ihr morgen Babybrei oder Schmelzflocken machst, dann mache den Brei relativ dünnflüssig, oft haben derart geschwächte Vögel auch Probleme mit dem Schlucken und können sich an dickflüssigerem Brei schneller verschlucken.
    Alles Gute für die kleine Maus!
    LG, Petra

  • Meine Luna ist heute morgen verstorben..... ;( ;( ;(


    Ich hatte ihr kurz vorher etwas Haferschleim mit einer Spritze eingeben und Baytril inhalieren lassen, da sie schon total geschwächt in der Käfigecke kauerte.... vielleicht hätte ich sie nicht durch das Fangen noch unnötig stressen sollen-ich mach mir solche Vorwürfe!


    Die Lungenentzündung wurde anhand dem Röntgenbild festgestellt. Sie hatte seit gestern auch keinen Kotabsatz, die Kloake war mit Urin verschmiert und sie war total abgemagert. Das konnten wir heut früh beim Füttern fühlen.


    Ich glaub, mit dem TA-Besuch ist für sie letztlich alles nur noch schlimmer geworden. Die OP war im Nachhinein nicht dringend, da kein Schwermetall. Und die ganze Behandlung hat ihr vermutlich irrsinnig zugesetzt. Ich weiß auch nicht, ob eine 14-tägige Paraffinöleingabe nicht die Innereien geschädigt hat. Die TÄ sagt zwar nein, aber ich weiß nicht.....


    Traurige Grüße
    Michaela

  • Hallo,


    ich fühle mit Dir.
    Leider hatte ich auch Verluste in den letzten 3 Jahren, und ich mußte auch 2x selbst die Entscheidung fällen.


    Es schmerzt und vor allem ist diese Ungewissheit, ob man alles richtig gemacht hat, so quälend.


    Letztendlich hast Du in der jeweiligen Situation aus intensivem Abwägen reagiert.
    Und mehr können wir leider nicht machen, als Vogelhalter.


    Mache Dir keine Vorwürfe.
    Du hast alles richtig gemacht.



    Auch wenn es nun nicht mehr hilft:
    ich stimme dem zu, daß man die Kleine stationär hätte weiter behandeln sollen.
    Mit Infusion/Ernähren.


    Ob es ihren Tod hätte verhinden können ist jedoch nicht gewiss.
    So ging sie in vertrauter Umgebung über die Regenbogenbrücke...



    Du hast alles für sie getan, sie hatte es schön bei Dir.


    Und das alleine zählt.
    :trost:

    Traurige Grüße, Verena

  • Liebe Verena,


    danke für deine mitfühlenden Worte, die mich wieder ein bißchen aufbauen. Ich weine schon den ganzen Tag und grübele, was ich hätte anders machen/entscheiden sollen oder können und mache mir Vorwürfe. Ich hoffe, ich habe sie mit der Spritzenfütterung heut früh nicht umgebracht. Aber ich weiß, das ist sinnlos, da es mir Luna auch nicht mehr zurückbringt. ;(


    Ich hatte heute morgen nochmals bei der TÄ angerufen, warum sie keine Kropfsondenernährung gemacht haben, wenn schon festgestellt wurde, dass sie soweit abgemagert ist. Man hat mir gesagt, dass das auch immer ein Risiko ist und extremer Stress für einen eh schon geschwächten Vogel. Sie hatten allerdings auch keinen Nährbrei, den sie mir für eine evtl. notwendig werdende Spritzenfütterung hätten mitgeben können.


    Aber was hat man für eine Wahl - wenn so ein kleiner Kerl krank ist, geht man natürlich zum Tierarzt und vertraut darauf, dass er die richtigen Entscheidungen trifft.


    Ein kleiner Trost für mich ist, dass sie zuhause einschlafen durfte und nicht in einem sterilen Klinikraum und dass sie jetzt hoffentlich wieder mit Ihrem geliebten Tizio (verstorben vor 2,5 Jahren) zusammen ist.


    LG
    Michaela

  • Hallo Du,


    ja,lasse dir das einen Trost sein.


    Meine geliebte Snoopy verstarb letztes Jahr in der Klinik, weit weg von ihrem Zuhause und ihrem Partner.


    Hätte ich im Vorfeld gewusst, daß sie gehen wird, hätte ich sie mitgenommen.
    Doch ich hatte die große Hoffnung, daß man es schafft, sie wieder aufzupäppeln.
    Sie hatte eine schwere Gehirnerschütterung und Schwellung, ich fand sie morgens am Boden ( trotz Nachtlicht im Vogelzimmer).
    Sie war ein supergesunder, fitter Vogel bis dahin.
    Das hat mir lange auf dem Magen geschlagen.


    Andererseits hätte ich wohl lange gezweifelt, ob man sie in der Klinik nicht doch hätte retten können, wenn sie zu Hause verstorben wäre.


    Ich denke, egal wie man sich entscheidet...weil man das Tier so liebte, den Verlust so betrauert und so wütend ist, daß man ihn erleben muß, sucht man nach Fehlern bei sich selbst.


    Tu das nicht.


    Man konnte mehr als deutlich lesen, daß Du alles getan hast für die Süße und ich sehe keinen Grund, warum Du Dir etwas vorwerfen mußt.


    Schau nach vorne, freue Dich über die schöne Zeit mit ihr die Du hattest.


    Betrauer ihren Verlust....das ist absolut ok.
    Aber lasse los von den Zweifeln, ob Du etwas falsch gemacht hast.


    Ich vergieße auch ein paar Tränen, sowas geht mir auch Nahe, ich setze mich damit zur Zeit auch intensiv auseinanbder, denn ich habe 2 alte, kranke Vögel bei mir.


    Lasse Dich mal drücken...es wird alles wieder gut.
    Zwar ohne Luna, aber ihr gehörte auch die Vergangenheit.
    Und die war schön.
    Nur das zählt!


    Verena