Tumor am Flügel, Amputation?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin neu hier im Forum und hätte eine dringende Frage an euch. Vielleicht hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht.


    Mein Nymphensittichweibchen Luki (9 Jahre alt) hat einen gutartigen Tumor am linken Flügel.
    Wir waren letztes Jahr schonmal bei einem TA, damals hieß es dass der Tumor evtl. abgeschabt werden könnte, aber dann höchstwahrscheinlich wieder nachwächst. Da Luki damals noch keine Einschränkungen hatte, wollte ich ihr so eine OP nicht zumuten, somal diese bei nachwachsen wiederholt werden müsste.


    Jedenfalls ist der Tumor leider immer weiter gewachsen und beeinträchtigt Sie mittlerweile doch, sodass sie kaum noch fliegen kann und der Flügel oft runter hängt. Der Tumor ist jetzt auch schon paarmal leicht aufgeplatzt und hat geblutet, weil sie ihn irgendwo angeschlagen hat.


    Gestern war ich bei einer Vogelspezialistin die meinte, das einzige was man machen kann wäre eine Teilamputation des Flügels.


    Jetzt weiß ich nicht wie ich mich entscheiden soll. Ich habe so sehr gehofft, dass man ihr anders helfen kann. So eine Amputation ist schließlich ein gravierender Einschnitt. Allerdings hat sie auch jetzt schon starke Flugprobleme und besser wird es auch leider nicht mehr.


    Hat denn jemand Erfahrung mit einem Flugunfähigen Vogel und wie er damit im Alltag zurechtkommt?


    Ich habe Angst, dass sie dann weiterhin versucht zu Fliegen und abstürzt oder von den anderen Vögeln (2 Nymphis und 2 Wellis) ausgegrenzt wird oder selbst den Lebensmut verliert...

  • hallo,


    ich hatte george ein hähnchen der am flügel auch immer einen gutartigen auswuchs hatte er wurde auch ein paar mal abgeschabt.
    dann hieß es aber noch mal ginge nicht geht schon zu weit.
    da george schon 23 jahre alt war hab ich es lange vielleicht zu lange rausgezögert.
    bei der letzten untersuchung zur amputation ist da geschwür aufgebrochen und er ist trotz sofortiger hilfe ;er kam noch in ein sauerstoffzelt gestorben.
    ich weiß nicht ob es für ihn besser war aber ich meine wenn einem vogel der eh in seinem zustand nicht mehr fliegt durch amputation geholfen werden kann soll man es auf alle fälle versuchen.
    mein kleiner wird immer in meinem herzen sein denn ich denke er hatte noch eine schöne zeit bei seinen freunden und im schwarm.


    bärbel

  • Das ist ja keine schöne Diagnose.
    Bei Nymphen habe ich damit zwar keinerlei Erfahrung. Allerdings habe ich einen Welli, dem wegen einem Tumor ein Teil des Flügels amputiert wurde.
    Meine Ängste hatten sich damals nicht bestätigt.
    Charly (so heißt jener Welli) kommt mit seiner Behinderung im Alltag sehr gut zurecht und wird von den anderen auch nicht ausgegrenzt. Er ist nach wie vor vollwertiges Schwarmmitglied und voll integriert. Er ist zwar seit der OP flugunfähig, aber das hindert ihn nicht daran, überall dort hinzukommen, wo er will (auch an Stellen, wo ich es nie für möglich gehalten hatte).


    Zum Abstürzen und Fliegenwollen: Ich hatte Charly nach der OP langsam daran gewöhnt, dass er nicht mehr fliegen kann. Dazu saß er erst in einem kleinen Krankenkäfig. Nach 14 Tagen habe ich ihn in einen größeren Käfig umgesiedelt, in dem er sich mehr bewegen, aber nicht allzu tief abstürzen konnte. Er hat relativ schnell kapiert, dass er nicht mehr fliegen kann und kommt mittlerweile in der 2 Meter hohen Voliere auch sehr gut zurecht. Er versucht in der Voli auch nicht zu fliegen, sondern erklettert alles. Nur außerhalb der Voli will er immer die Abkürzung nehmen und stürzt dann oft ab. Insofern kann ich ihn nicht unbeaufsichtigt draußen lassen.


    Ach ja: Charly strotzt nur so von Lebensfreude. Die erste Zeit nach der OP war zwar für alle nicht leicht. Aber mittlerweile merkt man an seinem Verhalten gar nicht mehr, dass ihm ein Teil des Flügels fehlt.
    Ich weiß nicht, ob Charly da anders ist als andere Vögel. Jeder reagiert in so einer Situation wohl anders. Insofern ist die Entscheidung bestimmt nicht einfach. Ich hoffe, ich konnte dir durch meine Erfahrung mit Charly trotzdem ein bisschen helfen.


    Bei ihm ist der Tumor auch nicht nachgewachsen. Allerdings weiß ich von einer anderen Wellihalterin, dass bei deren Welli der Tumor tatsächlich wieder nachgewachsen ist.

    Es grüßen Birgit mit den drei Hauben Janosch, Merlin und Bella und den 5 Wellis Julius, Coco, Charly, Luzie und Enja.

  • Ich würde ihn operieren lassen. Ich hatte einen Singsittichhahn mit einem Tumor im Flügelgelenk, der leider aufgrund der Lage nicht operabel war und früher oder später stirbt das Tier dann auch an einem gutartigen Tumor. Ich hätte sofort amputieren lassen, wenn es möglich gewesen wäre.
    Zur Flugunfähigkeit - einer meiner Nymphen war vom Vorbesitzer mit einer Geflügelschere derart gestutzt worden, dass ein Teil des Gelenks entfernt wurde - also quasi auch eine Amputation. Er konnte immerhin ein, zwei Meter mit dem verstümmelten Flügel flattern und sich so abfangen, ansonsten hat er sich alles erklettert. Lebensqualität hatte er damit auf jeden Fall.


    Alles Gute für den Kleinen,
    LG, Petra

  • hallo,


    also es gibt schon grausame tiere den menschen ich hab auch so einen gestutzten hahn keine ahnung wer sich an ihm vergriffen hat aber auch er kommt mit seinem halben flügel sehr gut zurecht und kann wie ein äffchen klettern.
    er hat spaß und sich als flugunfähiger hahn sogar eine henne erobert.
    ich versuche auch immer alles menschenmögliche um meinen tieren zu helfen.


    bärbel

  • Danke für eure schnellen Antworten.


    Wir werden Ihn wohl auch operieren lassen, besser wir versuchen es, als das er weiter mit diesem Tumor leidet. Ich hoffe sie gwöhnt sich schnell daran, da sie aber eh akrobatisch ist und viel klettert, wird sie das schon schaffen.
    Ich warte jetzt noch bis zum Herbst (ca September), da die TA meinte bei den Sommertemperaturen wäre die op anstrengender für den Kreislauf des Vogels.

  • Hallo!


    Ich kenne eine flügelamputierte Henne. Sie wohnt in Düsseldorf in einer Handycap- WG.


    Ihr geht es sehr gut und sie ist auch verpaart. Hier mal ein schönes Bild von ihr:



    Darauf erkennt man den amputierten Flügel und wie du siehst fehlen ihr auch ein paar Zehen.


    Luki wird es schaffen, ganz sicher. :smile:

    Liebe Grüsse von Hellen mit


    Mathilde+ Finn , CharLotte + Fiete, Susi + Hannes , Chico +Pepe , Lucky + Rocky, Filou, Jule, Stern(chen) und Nela im Separee.