Hallo liebe Nymphen-Halter,
seit über 15 Jahren habe ich nun Nyphensittiche. Alle aus irgendwelchen Tierheimen oder private Abgabe und Notfallvögel. Die meisten mit Vh-Auffälligkeiten oder körperlichen Einschränkungen. Sie leben in einem Vogelzimmer mit offener Voliere. Bisher waren immer alle nach der Eingewöhnung sehr lieb und blieben auf den ihnen zugedachten Stellen. (Hört sich blöde an, ich weiß!) Vermutlich durch Zufall war immer ein sehr schüchternes Tier mit einem neugierigeren zusammen. Als nun vor ca 1 Monat eine Henne gestorben ist hat sich der freche Hahn mit einer ebenfalls rechen Henne zusammen getan, deren Hahn schon sehr alt und krank ist. Und diese beiden terrorisieren nun mich (nicht so sehr tragisch) aber vor allem auch die anderen Nymphen.
Momentan brüten hier 2 Pärchen (alles zeugungsunfähige Tiere). Zur Verfügung stehen 4 "Höhlen". Die beiden gehen zu den anderen rein, zerstören die Eier oder reizen den Brütenden so lange, bis er von den Eiern aufsteht und die beiden verscheucht. Ein PAar hat sich einen Pappkarton ausgesucht. Der Hahn geht da oben drauf und hackt wild darauf herum (und stresst so ja ständig die Brütenden).
Es stehen wie gesagt noch 2 Höhlen leer, in denen die beiden selber brüten könnten. Habe sogar schon Eier geklaut und sie den beiden einfach in eine der leeren Hölen angeboten. Aber sie interessieren sich nicht für die Eier und zerstören den 2 Pappkarton. Mittlerweile sind die anderen Vögel schon so gereizt, dass sie sich sogar schon dazu genötigt fühlen, die Terroristen durchs Zimmer zu jagen (nicht nur vom Eingang der eigenen Höhle weg). Auch beim Futter gibt es neuerdings Ärger (Bodenfütterung): Die Terroristen vertreiben die anderen, wenn sie selber gerade fressen. Dabei hat es die letzten JAhre nie Ärger gegeben und alle 9 haben gemeinsam aus den Schalen gefressen.
Brauche dringend Tipps, was ich machen kann um die beiden wieder friedlich zu bekommen.
Habe bereits die Voliere neu gestaltet und versucht durch das Aufstellen neuer Knabberangebote die Zerstörungslust der Terroristen umzulenken. Jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Und die sehr gereizte Reaktion der anderen erschreckt mich etwas. Eigentlich möchte ich das Pärchen nicht abgeben, da sie mir an und für sich sehr gut gefallen. Aber die anderen möchte ich nicht diesem Dauerstress aussetzen.
Noch kurz zu dem Hahn: Er kam vor ca 8 Monaten mit seiner verstorbenen Partnerin zu mir, da er als Handaufzucht die übrigen Familienmitglieder "seines" Menschen angriff und die ihm nicht mehr Herr wurden. Der Henne war er bis zu ihrem Tod treu, obwohl er sie scheinbar nicht so gut leiden konnte. Mit ihr hat er keine Anstalten gemacht zu brüten oder sie zu treten. ALs er sich dann in die neue verguckte konnte er anstatt zu balzen, diese nur anschreien. Es hat Wochen gedauert, bis er einen erträglichen Balzgesang hinbekam... (Ich erzähle das nur, weil das evtl. mit dem Nicht-Vermögen einer eigenen Brut zusammenhängen könnte!). Er zeigt nun vermehrt auch aggressives Verhalten einem brütenden HAhn gegenüber, der ihn von seiner Höhle vertreibt. Kommt dieser selbst in die Voliere zurück, wird er oftmals von dem Terroristen angegangen. Er ist insgesamt sehr neugierig und aufgeweckt aber zeigt neuerdings eben auch vermehrt die Aggression (hauptsächlich gegen diesen brütenden Hahn).
Kurz zur Henne: Sie kam vor über 6 Jahren zu mir mit ihrem nun schwer kranken Hahn. Sie war anfangs sehr aggressiv den Artgenossen gegenüber. Auf Grund ihrer enormen Größe und der geringen Wendigkeit der oftmals körperlich beeinträchtigten Mitbwohner war das eine sehr heikle Ausgangssituation. Nach 3 Tagen "Einzelhaft" war sie jedoch wie ausgewechselt und hat sich seither gut in den Schwarm integriert. Aggressionen sind nicht wieder vorgekommen. Bis vor wenigen Wochen hielt sie zu ihrem alten Mann und war zwar neugierig, aber nicht so forsch und frech, wie sie dies nun ist.
Kurz zum Zimmer: Die Voliere hat eine Grundfläche von 1x2 m und ist 2,80 hoch (Zimmerhöhe). Sie ist für nichtflieger eingerichtet und bietet viele Klettermöglichkeiten. Die Brutkästen sind folgendermaßen verteilt: 2 Doppelhaushälften an der Voliere (für die Nichtflieger) und zwei Einfamilienhäuser auf den Regalen in dem Zimmer (mind. 3 m von der Voliere entfernt. Das Zimmer ist ca 20qm groß. Besatz: 4.4 (3 Paare und zwei Singles)
Wenn jemand Ideen hat, wie man die beiden weiter ablenken kann, bitte immer her damit!?!
Vielen Dank
Claudia