Bürzeldrüsenveränderung

  • Heute beim TA gab es nicht viel neues. Ich habe das Chloramphenicol-Spray abgesetzt. Die TA meinte, dass er eventuell davon abgeleckt/abgeknabbert hat und das somit zu den Nebenwirkungen führte.


    Ich werde die nächsten 7 Tage zweimal am Tag die Kruste mit warmem Wasser beträufeln in der Hoffnung, dass sie kleiner wird bzw. sich zumindestens stellenweise löst. Es kommen schon wieder Federn durch die Kruste, so dass das weh tut und dummerweise sitzt die Kruste ja auch wie festgebacken auf der Bürzeldrüse, so dass sich diese dann auch nicht entleeren kann und es zu einem Sekretstau kommt. Nur die Kruste abzukratzen bringt es auch nicht. Es tut ihm extrem weh und die Kruste bildet sich neu. Mal schauen, was ich in einer Woche "wässern" erreichen kann und nächsten Montag dann wieder Termin.


    Addi: Du beschreibst die Situation sehr treffend. Egal was man macht, es fühlt sich alles nicht gut an. Wenn nicht die Bürzeldrüse an dieser Stelle wäre, würde ich die Maßnahmen einstellen, doch so befürchte ich eine schlimme Bürzeldrüsenentzündung, wenn das Sekret nicht abfließt oder ist schon die Bürzeldrüsenentzündung die Ursache für die Kruste? Seufz!

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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    Loulou :engel: (01.01.2012) & Momo :engel: (15.12.2012) & Nele :engel: (26.04.2014) & Jipsi :engel: (03.12.2015) & Coco :engel: (02.04.2022) & Filou (30.01.2023)

    2 Mal editiert, zuletzt von Sylvie ()

  • Die Bürzeldrüse spielt beim Nymphie nicht die gleiche Rolle wie bei anderen Vögeln. Sie fetten ihr Gefieder nicht mit dem Sekret aus der Drüse. Bei Nymphies übernehmen die zerfallenden Puderdunen diese Aufgabe. Die Bürzeldrüse ist verkümmert - was aber bedauerlicherweise nicht bedeutet, dass sie Ärger machen kann.

  • Nachdem mein Jipsi in der ersten Septemberwoche ettliche Tage regelrecht apathisch war, nicht aus dem Häuschen und nicht kraulen wollte und immer leicht zitterte und die Flügel hingen ließ, war ich regelrecht panisch. Nach ein paar Tagen wurde es besser und der kleine Kerl auch wieder lebhafter, putze sich und futterte und letztes Wochenende kam er dann auch wieder heraus.


    Daraufhin habe ich am vergangenen Montag den TA-Termin abgesagt und werde derzeit nichts unternehmen. Wir wissen ja auch nicht wirklich, ob die Bürzeldrüse oder der Basalzelltumor für die Kruste verantwort ist. Eine OP dort ist auch schwierig, da dort viele Nervenbahnen entlanglaufen und es wäre auch nur ein Versuch. Der Basalzelltumor ist viel zu groß, als dass man ihn herausschneiden könnte. Sicherlich Daumennagelgröße. So lasse ich nun alles unter dem Motto: Ich lasse meinen Schatz nicht durch die Tierarzthölle gehen. Das habe ich bei Menschen schon zu oft gesehen - regelrecht zu Tode therapiert!


    Das will ich Jipsi nicht antun. Auch wenn ich mit der Entscheidung nicht engültig gücklich bin, doch dieses rumquälen ist doch auch nur schrecklich. Er ist nun munter, futtert gut und ich hoffe noch auf eine lange schöne Zeit!


    Oh Gott, ist das schwer! ;(

    Grüße von Sylvie & Nymphiebande
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  • Ich finde deine Entscheidung, Jipsi nicht mehr operieren zu lassen gut und richtig. Auch wenn es schwerfällt muss man doch in vielen Fällen sich eingestehen, dass die Veterinärmedizin im Vogelbereich noch nicht so fortgeschritten ist wie wir es uns als Vogelhalter wünschen.


    Dir und deinem kleinen Schatz wünsche ich noch eine schöne lange gemeinsame Zeit. Genießt sie und denke bitte nicht immer an das Schlimmste - denn das spürt Jipsi.

  • Hallo,


    ich finde die strikten Aussagen gegen eine OP fahrlässig. Ob in diesem individuellen Fall eine OP angezeigt ist, können wir von hier nicht entscheiden, sondern muß vom vk TA beurteilt werden.


    Grundsätzlich sind aber Bürzeldrüsenoperationen bei Vögeln möglich. Bei meinen Wellensittichen wurde im Verhältnis zur Größe der Vögel jedenfalls eine erstaunlich große Fläche im Rahmen der Bürzeldrüsenentfernung operiert. Die Heilung verlief jeweils ohne Komplikation. Der Verlust der Bürzeldrüse hatte für die Gefiederpflege der betroffenen Vögel keine negativen Auswirkungen.


    Darüberhinaus bietet die Veterinärmedizin oft weitere Behandlungsmöglichkeiten bis hin zu Bestrahlung und Chemo.


    Noch einmal wiederholt, welche Alternativen im jeweils individuellen Fall die Mittel der Wahl sind, ist in Abstimmung mit dem vk TA zu entscheiden.



    Eine grundsätzliche Ablehnung halte ich für unzulässig.

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  • Der vogelkundige Tierarzt kann Vermutungen anstellen über den Erfolg einer solchen Operation. Das war es dann aber auch. Und unstrittig ist das ja wohl ein großes Risiko für den Vogel und sicher nicht angenehm. Weitere Behandlungsmöglichkeiten bis hin zur Bestrahlung oder Chemotherapie sind vielleicht in einem der arabischen Emirate in einer Klinik speziell für Falken möglich aber sicher nicht bei uns. Hier fehlt es doch meist schon an nymphiegerechten Tastköpfen für Ultraschall oder Endoskopie.
    Was soll also den Beitrag, Hudspeth? Meinst du Sylvie hat sich aus einer Laune heraus so entschlossen? Ich habe volles Verständnis für iher Entscheidung und habe in ähnlichen Fällen genauso gehandelt.

  • Hallo Addi,


    wo liest Du, daß ich Sylvies Entscheidung kritisiert habe? Ich habe im Gegenteil zweimal ganz deutlich gemacht, daß sich mein Beitrag nicht auf die individuelle Entscheidung bezieht. Das können wir aus der Ferne nämlich gar nicht beurteilen.


    Mir ging es darum positv herauszustellen, daß die Veterinärmedizin heute bereits Möglichkeiten anbieten kann, die wir oftmals gar nicht vermuten. Entscheidend ist das offene Gespräch mit dem vk TA über Möglichkeiten und Risiken.


    Einseitige ablehnende Positionen, wie sie hier in einigen Beiträgen herauszulesen waren, halte ich für problematisch.

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  • Zitat

    Original von Hudspeth
    Mir ging es darum positv herauszustellen, daß die Veterinärmedizin heute bereits Möglichkeiten anbieten kann, die wir oftmals gar nicht vermuten. Entscheidend ist das offene Gespräch mit dem vk TA über Möglichkeiten und Risiken.


    Nenne mir bitte einen Fall, wo ein Ziervogel bei einem Karzinom Bestrahlung und/oder Chemotherapie bekam.





    Zitat

    Original von Hudspeth
    Ob in diesem individuellen Fall eine OP angezeigt ist, können wir von hier nicht entscheiden


    Stimmt. Das entscheiden nicht wir (die Forenmitglieder) sondern ganz alleine Sylvie. Sie wird sich ganz bestimmt in einem offenen Gespräch mit dem vk TA ihres Vertrauens über Risiken und Möglichkeiten ausgetauscht haben und nicht leichtfertig die Entscheidung einer Nichtbehandlung getroffen haben.




    Dass Bürzeldrüsenoperationen grundsätzlich möglich sind wage ich zu bezweifeln (mal ganz davon abgesehen, dass man die Bürzeldrüsen von Nymphen- und Wellensittichen nicht vergleichen kann ;)). Bei Lipomen verhält es sich ähnlich. Manche können gut und erfolgreich entfernt werden - andere, die an ungünstiger Stelle gewachsen sind wiederum nicht. Es ist von Fall zu Fall verschieden und kann nicht pauschal als machbar erklärt werden - wie bei jeder Erkrankung muss die Therapie auf den jeweiligen Patienten abgestimmt werden.

    LG, Martina

    Einmal editiert, zuletzt von rosh ()

  • Hallo rosh,


    Zitat

    Original von rosh
    Nenne mir bitte einen Fall, wo ein Ziervogel bei einem Karzinom Bestrahlung und/oder Chemotherapie bekam.


    einmal abgesehen davon, daß ich, um es noch einmal zu sagen, in keiner Weise Sylvies Entscheidung kritisiert habe, sondern lediglich der pauschalen Skepsis gegen Bürzeldrüsenoperationen bei Vögeln allgemein und den veterinärmedizinischen Möglichkeiten gegenüber widerspreche, bezog sich der Hinweis zu Strahlen-/Chemotherapie bei Vögeln nur darauf, was heute schon bei Ziervögeln möglich ist.


    Einen Erfahrungsbericht findest Du hier:
    Ein anderes Forum.


    Im WP-Magazin Juli/August 2010, Seite 4, wird über die Chemotherapie bei einem Kolumbiasittich berichtet.


    Ich selbst wurde im Rahmen einer Behandlung von meinem vk TA auch auf dieses Thema angesprochen. Er hat Strahlen-/Chemotherapie als Option vorgestellt.



    Ich hoffe, die Forenleitung ist damit einverstanden, daß ich zu diesem Thema eine Diskussion aus einem anderen Forum verlinkt habe.

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  • Berichtet die Userin aus dem NL-Forum später noch über Erfolg oder Mißerfolg der Behandlung?


    Den Artikel im WP-Magazin werde ich mir nachher mal durchlesen. Danke für die Info!




    [OFF]

    Zitat

    Original von Hudspeth
    Ich hoffe, die Forenleitung ist damit einverstanden, daß ich zu diesem Thema eine Diskussion aus einem anderen Forum verlinkt habe.


    Die Admins des NL-Forums sind strikt gegen eine Verlinkung zu ihren Seiten. Ich fürchte, dass dein Link hier im Forum wieder gelöscht wird.[/OFF]

  • Sylvie
    Ich wünsche deinem Vogel alles Gute und dass ihr noch eine schöne Zeit habt. Ich bin mir sicher, dass diese Entscheidung nicht einfach war.


    [OFF]Wenn eine Verlinkung Sinn macht, lassen wir sie auch zu anderen Foren stehen.
    Es ist übrigens rechtlich nicht möglich eine Verlinkung zu den eigenen Seiten zu verbieten. ;)[/OFF]

  • Der NL-Beitrag über die Chemotherapie endet 2010 ohne weitere Angaben dazu, ob der Vogel überlebt hat. Leider eine weit verbreitete Unsitte.
    Außerdem sind die Angaben zur Behandlung dürftig. Was heißt Chemotherapie? Welches Medikament/Wirkstoff, wie gegeben, wie oft und wie lange? Warum wird bloß immer so mit den Informationen gegeizt?

    Viele Grüße


    Addi

    Einmal editiert, zuletzt von Addi ()

  • Hallo rosh,


    ich habe noch einmal nachgesehen, in dem verlinkten Beispiel habe ich noch einen Thread gefunden. Danach ist der Vogel im Dezember verstorben.


    Im Fall aus dem WP-Magazin ist der Vogel nach dreizehn Monaten gestorben. Der Vogel war allerdings bereits zweiundvierzig Jahre alt.


    Man muß hier sicherlich die Erfolgsaussichten und die Belastungen für den Vogel sehr sorgfältig gegeneinander abwägen. Wichtig ist auch sicherlich, welche natürliche Lebenserwartung wäre für den Vogel noch zu erhoffen.


    Ich selbst bin in diesem Thema noch nicht sehr in die Tiefe gegangen. Ich halte es aber für wichtig, daß man weiß, daß es diese Möglichkeit gibt. Wenn ich richtig recherchiert habe, werden diese Therapien für Vögel auch erst seit wenigen Jahren angeboten. Mir scheint es nachvollziehbar, daß solche komplizierten Verfahren doch einige Zeit brauchen, um sie zu optimieren.


    Dazu ein kleines Beispiel in einem anderen Bereich.
    Als mein Wellensittich Jonas an Hodentumor erkrankte, wurde mir von meinem vk TA vorgeschlagen, ein Hormonimplantat einzusetzen. Die Aussage war klar, daß dieses Implantat nicht heilt, sondern allenfalls zu hoffen ist, daß es den Krankheitsverlauf verzögert. Über die genaue Dosis und die Risiken gab es damals zu Wellensittichen noch keine Erfahrungen. Ich habe Jonas die Chance geben wollen und zugestimmt. Zunächst wurde ein Viertelimplantat eingesetzt, das aber nach sehr kurzer Zeit seine Wirksamkeit verlor. Der vk TA entschied dann, es mit meiner Zustimmung mit einem ganzen Implantat zu versuchen. Das Implantat ist nun für sechs Monate wirksam, sodaß sich Jonas zweimal jährlich einem kleinen Eingriff unterziehen muß. Er lebt damit mittlerweile schon vier Jahre. Die Entscheidung für eine Therapie, für die es bis dato keine Erfahrungswerte gab, war aus heutiger Sicht für Jonas also richtig. Allgemein kann man diese Einzelerfahrung auch nicht auf alle ähnlichen Fälle übertragen.


    Man kann nur sagen, es gibt eine Option. Ob man sich dafür entscheidet, sie wahrzunehmen, muß jeder individuell entscheiden.

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    Einmal editiert, zuletzt von Hudspeth ()