Jungvogel an die Hand/den Finger gewöhnen

  • Hallo zusammen,
    wir haben nun seit Sonntag einen Jungvogel, er wurde Anfang Oktober geboren. Da wir keinen älteren Partner für unsere Bibi gefunden haben, haben wir uns letztendlich auf dieses Abenteuer eingelassen, da wir bisher nur Nymphen hatten, die schon über ein halbes Jahr alt waren bzw. 1-2 Jahre. Wir hatten uns letztendlich auch für ihn entschieden, da er teilhandzahm ist bzw. sein sollte. Als wir ihn Sonntag geholt hatten, haben wir ihn länger bei der Züchterin beobachtet, auch mit anderen Männchen die evtl. in Frage gekommen wären. Die Auswahl war nicht leicht, wir haben uns für ihn entschieden, er sieht Coco ein wenig ähnlich. Bei der Züchterin ist er auf die Hand oder Finger gegangen, egal ob er draußen war oder im Käfig und egal ob die anderen um ihn herum waren. Zuhause angekommen ist er ganz kurz auf die Hand bzw. hat sich am Finger festgehalten als wir ihn in die Voliere gesetzt haben, aber nur Sekunden. Da ihm ja noch alles fremd war in der Voliere, saß er am Morgen noch immer am selben Platz und hatte Probleme auf die anderen Äste zu kommen. So saß er dann wieder kurz auf dem Finger und ich habe ihn woanders hingesetzt. Solangsam lernt er die Voliere alleine kennen und versucht selber überall hinzukommen. Probleme hat er mit den Längsgittern. Wir haben bereits eine größere Montana gekauft mit Quergittern, die richten wir gerade ein und sie soll diese Woche die andere ersetzen. Bibbi ist nur die andere gewöhnt und wir wissen nicht wie wir sie und den neuen "Sammy" umsiedeln sollen bzw. ob wir den beiden dann gleich wieder Freiflug geben oder sie erst einmal einen Tag in der neuen Voliere lassen, was meint ihr ? Wahrscheinlich kommt er dann besser klar. Freiflug hat er auch schon gemacht, der erste natürlich etwas ungestühm und er ging auch nicht alleine in die Voliere. Mit unserer Hilfe klappte es dann doch gegen Abend. Am Dienstag kam er gar nicht heraus und heute kam er allein raus und ging wie ein Wunder auch alleine hinein, es steht der Vogelbaum davor und ein Ast bahnt sich den Weg zur Türe.
    Das Fliegen klappt etwas besser, Landeplätze sind momentan überall, von Bildern bis Drahtseil des einzigen Vorhangs an der Balkontüre, Vertikal Plisees etc., weniger der Vogelbaum. Allerdings kommt er nun nicht mehr auf die Hand oder Finger, auch im Käfig nicht. Die ersten beiden Tage konnten wir noch sein Bäuchlein kraulen nun läuft er davon. Zwar frisst er Hirse aus der Hand, aber er steigt nicht mehr drauf.
    Habt ihr Tripps wie wir ihn da wieder etwas trainieren können ? Gut es sind erst 4 Tage, aber wenn wir es gar nicht versuchen und ihn nur in Ruhe lassen, klappt es vielleicht gar nicht mehr und er wurde ja als "handzahm" verkauft.
    Bibbi und er haben sich auch noch nicht wirklich angefreundet. Jeder frisst alleine, beim Schlafen sitzt die eine da und er wo anders. Manchmal faucht sie ihn auch an in der Voliere. Beim Freiflug gehen sie sich auch aus dem Weg. Hoffentlich nähern sich die beiden auch noch an, das war ja der Sinn, dass sie wieder jemanden hat.


    Danke für Eure Tipps!
    Claudia

  • Die Umstellung auf ein neues Zuhause ist nie leicht. Es braucht einfach Zeit.
    Für Sie ist Er ja auch noch kein Partner, dafür ist er einfach zu jung.


    Wenn er erst mal älter ist wird sich das irgendwann ändern. Für den Moment musst du damit zufrieden sein, dass sie nicht alleine sind.


    Beim Umzug in die neue Voliere würde ich sie einen Tag lang drinlassen. So haben sie die Chance das erstmal genau zu erkunden, damit sie dann auch wieder zurück finden in ihr neues Heim.


    Ob er wieder auf den Finger steigt wird die Zeit zeigen. Du kannst es nur immer wieder probieren. Die Hauben haben da einfach ihren eigenen Kopf. Dass er keine Angst hat zeigt er dir ja wenn er die Hirse aus der Hand frisst.

    Liebe Grüße von Iris mit den Kampfsittichen



    :nymph3: :nymph4:

  • Klar wir wissen dass er noch jung ist, aber woher weiß sie das ? Uns wundert nur dass er nicht mal beachtet wird oder sie ihn einfach mal anschnäbelt und sich ihm annähert und anders herum. Er war ja eine große Vogelfamilie gewohnt mit Alt und Jungvögeln, aber er zeigt auch kein Interesse an ihr.


    Claudi

  • Ich glaube schon, dass die Flauschis merken, ob sie einem Alt- oder Jungvogel begegnen, ob sie es jetzt wie wir an optischen oder verhaltenstechnischen Merkmalen erkennen, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, evtl. Instinkt? Aussenden von Signalen, Nachahmung, keine Ahnung.


    Es gibt auch kein Zeitfenster für die Verpaarung. Im August hatte ich 2 Neuzugänge , wobei der Altersunteschied etwa 14 Tage betrug. Trotz, dass es sich um Jungögel gehandelt hat, hat sich eine davon - die jüngere - bereits kurze Zeit später mit meinem langjährigen Singlehahn Fritzi verpaart.


    Mein Pauli hat sich anfänglich für keine Henne interessiert, die ich im präsentiert habe, obwohl, diese geschlechtsreif waren. Erst als Arnold kam und sich eine Henne aussuchte, kam er auch auf die Idee, sich zu verpaaren. Fritzi hingegen blieb, obwohl er 2 Hähne neben sich hatte, die ihm gezeigt haben, wie es geht, bis zum Sommer 2012 Single.


    Das ist das größte Problem der Flauschihalter - die Flauschis machen meistens nicht das, was wir meinen, müssten sie tun. :]


    Aber manchmal funktioniert es mit dem Wunschgedanken doch :suess: noch. Lilu war für Pauli bestimmt, der schnappte sich aber Heinolinchen. Lilu blieb Single. Als Heinolinchen starb, verpaarte sich Pauli dann doch mit Lilu und ist seither mit ihr zusammen - ganz nach meinem Wunsch, wobei Pauli und Heinolinchen ein total süßes Paar waren und ich ihnen noch viele schöne Jahre zusammen gewünscht hätte. Aber leider war Heinolinchens Lebensuhr abgelaufen. :wein:

    :saug: im Dauereinsatz für Stella & Arnold, Fritzi mit Coco & Vicky, Lilu & Pauli sowie die Pflaumen Duke & Bonny, Bubi & Lucie (Unvergessen: Quincy, Smokey, Heinolinchen. Hanny & Emilie) :wink: Petra

  • Ok, es geht uns in erster Linie auch nicht darum dass sich die beiden "verpaaren", wir wünschen uns nur, dass sie miteinander klar kommen, sich auch mal gegenseitig putzen und schnäbeln, einfach dass sie sich miteinander abgeben und nicht jeder weg geht, wenn der andere kommt. Aber da ist es wohl noch zu früh, die müssen sich ja erst aneinander gewöhnen und der Kleine muss erst einmal älter werden. Bisher war es bei den "gleichaltrigen" die wir hatten eigentlich immer problemlos, wenn einer gestorben ist und ein Neuzugang kam daszu fanden die sich nach einiger Zeit dann sympatisch. Verpaart und wirklich unzertrennlich waren eigentlich nur Coco und Bibbi. Die anderen "Pärchen" lebten zwar zusammen, sind nebeneinander gesessen, haben aus einem Napf gefressen sind zusammen raus, aber gepaart haben die sich auch nie. Wir hatten bisher 4 Männchen (Micky,Rocky,Lucky und Coco) und 2 Weibchen (Polly und Bibbi). Das erste Weibchen hatte somit 4 Männchen in ihrem Leben bzw. Coco 2 Weibchen. Mit Polly hat er sich auch nicht so gut verstanden. Weiß auch nicht, weshalb die Männchen immer so schnell gestorben sind, außer Coco den hatten wir 10 Jahre. Das erste Weibchen wurde 14, Bibbi ist nun 8.
    Wir hoffen dass die beiden nun etwas länger zusammen bleiben


    Claudi

  • Huhu,


    da hilft nur abwarten. Das mit dem Frisieren ist so eine Sache, da sind die Flauschis sehr eigenwillig. Zwar halten alle irgendwann irgendeinem das Köpfchen zum Frisieren hin, andere frisieren muss man deshalb aber auch nicht. :]


    So lässt sich Emilie von ihrem Hahn Arnold frisieren, sie selbst tut aber nix. Deshalb geht Arnold dann zu Fritzi, der nun mit Coco zusammen ist. Hier habe ich aber noch keinen Kraulaustausch bemerkt. Ebenso nicht zwischen Pauli und Lilu, wobei sich Pauli von Heinolinchen kraulen ließ und sogar vom Pflaumihahn Duke. Das ist aber auch schon länger her.


    Also mit unfrisierten Haubenträger muss man ggf. auch irgendwie leben. :]


    Ich drücke euch die Daumen, dass die beiden auf Dauer gut miteinander leben können.

    :saug: im Dauereinsatz für Stella & Arnold, Fritzi mit Coco & Vicky, Lilu & Pauli sowie die Pflaumen Duke & Bonny, Bubi & Lucie (Unvergessen: Quincy, Smokey, Heinolinchen. Hanny & Emilie) :wink: Petra

  • Ich denke auch, dass du Geduld haben solltest.
    Der Neue ist noch jung und meine Erfahrung ist auch, dass sich die Alten mit dem Jungvolk ungern abgeben.
    Kommt Zeit, kommt Rat. Wichtig ist, dass Bibi nicht mehr allein ist.


    Und was das zahm sein / werden betrifft: Geduld und Ruhe. Lass den Kleinen erstmal ankommen und gib dich viel mit ihm ab. Wenn du quasi zum Inventar gehörst, wird er sich erinnern, dass er ja eigentlich keine
    Angst vor dir (Mensch) haben muss.

    Futtergeberin Kristina mit einer großen Bande Haubengeiern :laut:

  • Ja ich glaube Geduld und viel Zeit ist angebracht. Es gibt auch jeden Tag neue kleine Fortschritte mit Sammy. So läßt er sich abends und morgens (wahrscheinlich) wenn er im Halbschlaf ist am Bäuchlein kraulen, vorhin saß er allerding sogar auf meine Hand als ich sie ihm hingestreckt habe und ich konnte ihn ein paar cm weit im Wohnzimmer tragen und ihn auf einen Stuhl setzen. Habe ihn dann gleich gelobt und ein wenig Vogelpopcorn gegeben, das scheint er zu mögen. Mit dem Vogelbaum vor dem Käfig klappt es auch schon gut, er geht alleine raus und alleine über den Vogelbaum wieder rein.


    Der Hammer war vorhin ich bin auf dem Sofa gesessen, beide waren draußen und plötzlich fliegt Bibbi auf mein Bein und bleibt seelenruhig sitzen. Das gab es in den ganzen 8 Jahren noch nicht. Bis auf wenige cm kommt sie immer her, sitzt auch auf dem Notebook oder Tastatur wenn ich daran sitze, aber Hand oder Körper-nein danke. Vielleicht klappt es ja bei ihr auch noch, sie kommt auch her wenn man sie ruft, aber bisher immer mit diesem kleinem Sicherheitsabstand von ein paar cm. Daher war das schon ein schönes Erlebnis.
    So kann es weiter gehen.


    Claudi